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Version vom 28. Februar 2018, 12:31 Uhr
Reitsamer, Goldschmiedefamilie im 19. und 20. Jahrhundert.
Jakob Reitsamer (* Perwang/OÖ 1798, † Salzburg 1868) wanderte 1826 aus Schwäbisch Gmünd kommend in Hallein zu und eröffnete eine Werkstatt für Gürtler-, Gold- und Silberschmiedearbeiten (heute Molnarplatz). Seine Kenntnis der Filigrantechnik verwendete er v.a. für den bäuerlichen Schmuck (sog. »Röserlschmuck«). Sein Sohn Peter Reitsamer (* Perwang 1824), Meister seit 1876, gründete 1861 in der Salzburger Linzergasse eine Goldschmiedewerkstatt, 1900 Teilnahme an der Pariser Weltausstellung mit Silberfiligranarbeiten.
Seine Söhne Gustav und Cornelius, beide Goldschmiede, übernahmen 1902 die Firma als »G. u. C. Reitsamer«. Gustav, auch Fotograf, führte das Büro. Cornelius (* Villach 3. 7. 1857, † Salzburg 18. 10. 1930), seit 1886 in der Werkstatt seines Vaters tätig, übernahm diese 1902 selbstständig. Er arbeitete ausschließlich als Goldschmied und belebte v. a. die Filigrantechnik wieder. Cornelius war Salzburger Ehrenbürger und auch Branddirektor der Freiwilligen Feuerwehr, der er seit deren Gründung bis 1928 angehörte. Seine Tochter, verehelichte Plötzeneder, führte das Geschäft und die Werkstatt weiter, die ihr Sohn Joseph jedoch in der vierten Generation 1994 schließen musste.
Lit.:
- Ch. Svoboda: Gewerbe und Kunstgewerbe in Salzburg. In: Salzburg um 1905, SMCA, 1995, S. 61 ff.
- Dies.: Ein Humpen für den Bürgermeister. Kunstwerk des Monats SMCA, Salzburg 1993.
- Dies.: Silberfiligrane Werkstatt Reitsamer. In: F. Moosleitner: Hallein, Porträt einer Kleinstadt, Salzburg 1989, S. 173.
Ch.S.