Festung Hohensalzburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Erste Befestigung, Turm um 1065, dann Ausbau durch 600 Jahre. Bis 1465 Ringmauer ohne Türme, gemauerter Palas des 12. Jh.s. Großartiger Ausbau der F. unter Eb. →Leonhard von Keutschach um 1500 und Eb. →Paris Lodron im Dreißigjährigen Krieg. Letzter großer fortifikatorischer Bau ist die Kuenburgbastei, 1681. Neben den vielen Nutzbauten (ehem. Kasernen, Arsenale, Getreidekasten usw.) als Hauptbau der »Hohe Stock«, nochmals durch eine innere Ringmauer mit Türmen geschützt. Hier in zwei Stockwerken die ehem. Wohn- und Repräsentationsräume der Eb. Im 2. Stock wurden bei bautechnischen Untersuchungen sechsteilige Fensterarkaden mit Bemalung um 1140 freigelegt, die zu einer Halle gehörten. Freskenreste des 13. Jh.s (profan-höfische Szenen), dazu die schweren Balkendecken auf skulptierten Marmorkonsolen und reiche Marmorportale vom E. des 15. Jh.s sind Zeugnisse der reichen mittelalterlichen Wohnkultur (heute hier das Festungsmuseum). Im 3. Stock die Fürstenzimmer mit getäfelten Wänden in überaus reichem, vergoldetem Schnitzwerk der späten Gotik, auch der Kachelofen der »Goldenen →Stube« von 1501, ein Hauptwerk der →Keramik. Im Schlosshof die Georgskirche mit ihren Marmorreliefs und dem Denkmal Eb. Leonhards von Keutschach, 1515 von H. →Valkenauer, bemerkenswert. Archäologische Grabungen 1993-96 erbrachten den Nachweis einer vorgeschichtlichen und römerzeitlichen Besiedlung des Burgberges. Weiters wurden im sog. Stockhaus die Reste einer bislang unbekannten roman. Burgkapelle des späten 11. bzw. frühen 12. Jh.s gefunden. Sie hatte eine Empore und war zur Gänze mit →Wandmalerei und reicher Stuckornamentik ausgestattet. Die Freskenbruchstücke im Stil der Fresken der Stiftskirche →Nonnberg oder der Abteikirche Frauenwörth im Chiemsee, die unterste der drei Malschichten datiert in die Gründerzeit der F. unter Eb. →Gebhard, Ende des 11. Jh.s.  
 
Erste Befestigung, Turm um 1065, dann Ausbau durch 600 Jahre. Bis 1465 Ringmauer ohne Türme, gemauerter Palas des 12. Jh.s. Großartiger Ausbau der F. unter Eb. →Leonhard von Keutschach um 1500 und Eb. →Paris Lodron im Dreißigjährigen Krieg. Letzter großer fortifikatorischer Bau ist die Kuenburgbastei, 1681. Neben den vielen Nutzbauten (ehem. Kasernen, Arsenale, Getreidekasten usw.) als Hauptbau der »Hohe Stock«, nochmals durch eine innere Ringmauer mit Türmen geschützt. Hier in zwei Stockwerken die ehem. Wohn- und Repräsentationsräume der Eb. Im 2. Stock wurden bei bautechnischen Untersuchungen sechsteilige Fensterarkaden mit Bemalung um 1140 freigelegt, die zu einer Halle gehörten. Freskenreste des 13. Jh.s (profan-höfische Szenen), dazu die schweren Balkendecken auf skulptierten Marmorkonsolen und reiche Marmorportale vom E. des 15. Jh.s sind Zeugnisse der reichen mittelalterlichen Wohnkultur (heute hier das Festungsmuseum). Im 3. Stock die Fürstenzimmer mit getäfelten Wänden in überaus reichem, vergoldetem Schnitzwerk der späten Gotik, auch der Kachelofen der »Goldenen →Stube« von 1501, ein Hauptwerk der →Keramik. Im Schlosshof die Georgskirche mit ihren Marmorreliefs und dem Denkmal Eb. Leonhards von Keutschach, 1515 von H. →Valkenauer, bemerkenswert. Archäologische Grabungen 1993-96 erbrachten den Nachweis einer vorgeschichtlichen und römerzeitlichen Besiedlung des Burgberges. Weiters wurden im sog. Stockhaus die Reste einer bislang unbekannten roman. Burgkapelle des späten 11. bzw. frühen 12. Jh.s gefunden. Sie hatte eine Empore und war zur Gänze mit →Wandmalerei und reicher Stuckornamentik ausgestattet. Die Freskenbruchstücke im Stil der Fresken der Stiftskirche →Nonnberg oder der Abteikirche Frauenwörth im Chiemsee, die unterste der drei Malschichten datiert in die Gründerzeit der F. unter Eb. →Gebhard, Ende des 11. Jh.s.  
  
Literatur:
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Lit.:
  
 
* P. Schicht: Bollwerke Gottes. Der Burgenbau der Erzbischöfe von Salzburg. Wien 2010.
 
* P. Schicht: Bollwerke Gottes. Der Burgenbau der Erzbischöfe von Salzburg. Wien 2010.

Version vom 9. März 2018, 17:34 Uhr

Festung Hohensalzburg, stark befestigte ma. Burganlage der Eb. auf dem Dolomitstock über der Stadt, bestehend aus zahlreichen Gebäuden um mehrere Innenhöfe.

Erste Befestigung, Turm um 1065, dann Ausbau durch 600 Jahre. Bis 1465 Ringmauer ohne Türme, gemauerter Palas des 12. Jh.s. Großartiger Ausbau der F. unter Eb. →Leonhard von Keutschach um 1500 und Eb. →Paris Lodron im Dreißigjährigen Krieg. Letzter großer fortifikatorischer Bau ist die Kuenburgbastei, 1681. Neben den vielen Nutzbauten (ehem. Kasernen, Arsenale, Getreidekasten usw.) als Hauptbau der »Hohe Stock«, nochmals durch eine innere Ringmauer mit Türmen geschützt. Hier in zwei Stockwerken die ehem. Wohn- und Repräsentationsräume der Eb. Im 2. Stock wurden bei bautechnischen Untersuchungen sechsteilige Fensterarkaden mit Bemalung um 1140 freigelegt, die zu einer Halle gehörten. Freskenreste des 13. Jh.s (profan-höfische Szenen), dazu die schweren Balkendecken auf skulptierten Marmorkonsolen und reiche Marmorportale vom E. des 15. Jh.s sind Zeugnisse der reichen mittelalterlichen Wohnkultur (heute hier das Festungsmuseum). Im 3. Stock die Fürstenzimmer mit getäfelten Wänden in überaus reichem, vergoldetem Schnitzwerk der späten Gotik, auch der Kachelofen der »Goldenen →Stube« von 1501, ein Hauptwerk der →Keramik. Im Schlosshof die Georgskirche mit ihren Marmorreliefs und dem Denkmal Eb. Leonhards von Keutschach, 1515 von H. →Valkenauer, bemerkenswert. Archäologische Grabungen 1993-96 erbrachten den Nachweis einer vorgeschichtlichen und römerzeitlichen Besiedlung des Burgberges. Weiters wurden im sog. Stockhaus die Reste einer bislang unbekannten roman. Burgkapelle des späten 11. bzw. frühen 12. Jh.s gefunden. Sie hatte eine Empore und war zur Gänze mit →Wandmalerei und reicher Stuckornamentik ausgestattet. Die Freskenbruchstücke im Stil der Fresken der Stiftskirche →Nonnberg oder der Abteikirche Frauenwörth im Chiemsee, die unterste der drei Malschichten datiert in die Gründerzeit der F. unter Eb. →Gebhard, Ende des 11. Jh.s.

Lit.:

  • P. Schicht: Bollwerke Gottes. Der Burgenbau der Erzbischöfe von Salzburg. Wien 2010.
  • N. Riegel: Kardinal Matthäus Lang von Wellenburg (1468-1540). Münster 2009.
  • M. Lederer: Die romanischen Freskenfragmente der ehemaligen Burgkapelle auf der Festung Hohensalzburg, Bestandsaufnahme und Dokumentation. Salzburg 2005.
  • E. Lanc: Neue religiöse und profane Monumentalmalerei der Romanik in der Festung Hohensalzburg. In: Kunstgeschichte Tagungsband: Im Netz(werk) Kunst - Kunstgeschichte - Politik, 20/21, 2003/04.
  • W. K. Kovacsovics: Grabungen auf der Festung Hohensalzburg. AÖ 9/2, 1998, 4 ff.
  • W. Schlegel: Festung Hohensalzburg. Ein Führer durch Bauwerk, Geschichte und Kunst, Salzburg 1983.
  • 900 Jahre Festung Hohensalzburg. Hg. v. E. Zwink, Salzburg 1977 (mit Lit.).

L.T. überarbeitet G.P.