Kollegiatstift Mattsee: Unterschied zwischen den Versionen

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* H. Dopsch: Die Anfänge des Klosters Mattsee. In: Mattsee Chronik, Mattsee 2005, S. 149–157
 
* H. Dopsch: Die Anfänge des Klosters Mattsee. In: Mattsee Chronik, Mattsee 2005, S. 149–157
 
* J. Lang: Das Kollegiatstift Mattsee. In: Mattsee Chronik, Mattsee 2005, S. 158–167.
 
* J. Lang: Das Kollegiatstift Mattsee. In: Mattsee Chronik, Mattsee 2005, S. 158–167.
* H. Dopsch: Klöster und Stifte. In: Dopsch/Spatzenegger, Geschichte Salzburgs I/2, S. 1015 ff.
 
 
* FS. zur 1200-Jahr-Feier des Stiftes M. Salzburg 1977.
 
* FS. zur 1200-Jahr-Feier des Stiftes M. Salzburg 1977.
  

Version vom 16. Juni 2018, 14:40 Uhr

Mattsee, Kollegiatstift, eines der ältesten Klöster Österreichs, wurde um 757/65 vom Bayernherzog Tassilo III. als Mönchskloster gegründet (Gründungsdatum nach Klostertradition 777). Die ersten Mönche kamen möglicherweise aus dem Kloster Mondsee. Im frühen 9. Jh. erlebte die Abtei eine Blüte, die späteren Erzbischöfe Adalram und Luipram gehörten dem Konvent an und es bestand eine bedeutende Schreibschule. Missions- und Kolonisationstätigkeit in Pannonien im Gebiet um Steinamanger (heute Ungarn). 877 von König Karlmann dem von ihm gegründeten Pfalzstift Altötting übergeben. Abt Burchhard wurde 903 Bischof von Passau und machte M. zu einem Passauer Eigenkloster. Stift und Pfarre M. blieben auch nach Verkauf von Herrschaft und Schloss an Salzburg (1390/98) bis 1807 kirchlich dem Bistum Passau unterstellt. Die M.er Mönche lebten nach einer Mischregel (Regula Mixta), erst im frühen 10. Jh. setzte sich die →Benediktineregel durch. Um die Mitte des 11. Jh.s erfolgte die Umwandlung in ein Kollegiatstift. Die Kanoniker betreuten als Weltpriester die zahlreichen inkorporierten Pfarren. Die Leitung des Kapitels oblag dem Dechant, da der vom Passauer Bischof aus seinem Domkapitel ernannte Propst in Passau residieren musste. M. erlebte um die Mitte des 14. Jh.s, besonders unter Dechant Ch. →Gold, dem Verfasser der Mattseer →Annalen, eine beachtliche Blüte. Das ausgehende 17. und das 18. Jh. bildeten einen weiteren Höhepunkt in der wechselvollen Geschichte des Stiftes. 1808 wurden die Funktionen des Propstes und des Dechanten vereinigt. Nach 1945 (kurzzeitige Beherbergung des ungar. Kronschatzes) wirtschaftliche Konsolidierung, Restaurierung der Stiftskirche und Revitalisierung der Propsteigebäude als Stiftsmuseum und Bildungszentrum. 1977 Feier des (vermeintlichen) 1200-Jahr-Jubiläums, 1988 Teil der Landesausstellung „Die Bajuwaren“. Die Stiftskirche St. Michael wurde im 13. Jh. errichtet und um 1700 barockisiert. Die spätbarock-frühklassizistische Westanlage mit hohem Einturm erbaute 1766 W. →Hagenauer. Gotischer Kreuzgang mit Grabsteinen. Das Innere der Kirche mit Stuck aus der Zeit um 1700. Hochaltar von 1733, Skulpturen der Seitenaltäre aus der Werkstatt von M. →Guggenbichler. Im Propsteigebäude befinden sich Bilder von J. M. →Rottmayr (1712). Die Stiftspfarrkirche wurde 1975-79 renoviert.

Lit.:

  • H. Dopsch: Die Anfänge des Klosters Mattsee. In: Mattsee Chronik, Mattsee 2005, S. 149–157
  • J. Lang: Das Kollegiatstift Mattsee. In: Mattsee Chronik, Mattsee 2005, S. 158–167.
  • FS. zur 1200-Jahr-Feier des Stiftes M. Salzburg 1977.


P.F.K.