Bauten des Berg- und Hüttenwesens: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Juni 2018, 16:53 Uhr
Bauten des Berg- und Hüttenwesens
neben zahlr. Bodendenkmälern wie Stollen, -mundlöchern, Grubenschächten und Zugangsbauten haben sich mit dem Berg- und Hüttenwesen verbundene Bauten erhalten in:
- Bad Hofgastein, im hinteren Angertal Relikte einer spätma. Doppelschmelzofenanlage
- Böckstein bei Badgastein, als Zentrum des →Goldbergbaus eine Bergwerkssiedlung, einheitlich nach Plänen von 1741 und 1745 angelegt, 1764 vollendet
- Bundschuh, Gemeinde Thomathal im Lungau, eine Hochofenanlage mit Gebläsehaus zur Eisenverhüttung von 1839-62, die Erzgewinnung lässt sich bis in 16 Jh. zurückverfolgen; die Produktion wurde 1885 eingestellt
- Hallein, Colloredo-Sudhaus, erb. 1796-99, das einzige erhaltene Sudhaus in der Halleiner Altstadt, umgebaut 1802 und bereits 1803 aufgelassen, die Salinengebäude auf der Pernerinsel, Sudpfannentrakt nach Auflassung der alten Pfannhäuser am Gries 1852-64 nach Plänen des Wr. Architekten Franz Ritter von Schwind neu erbaut, nach dem 1. WK wurden zwei der ursp. vier S.pfannen eingestellt und 1925 demoliert; 1955 Errichtung einer modernen Thermokompressionsanlage ("Verdampferturm"), welche die alten Sudpfannen ersetzt und bis zur Einstellung des Salzbergbaus 1989 in Betrieb stand
- Hallein, im Ortseil Gamp eindrucksvolle, teilw. verfallene steingemauerte Ofenanlage der k. k. privat Portland-Cement-Fabrik, 19. Jh., Betrieb 1926 eingestellt;
- Hüttschlag-Wolfau im Großarltal Knappenhäuser des Kupfer- und Schwefelkiesbergbaus
- Lend, Aluminiumwerk, Ofenhalle, 1898/99
- Mauterndorf-Hammer die Ruine des Hammerwerkes und Drahtzuges für die Verarbeitung des Eisens aus Bundschuh, ein Kalkofen
- Muhr, oberhalb der Einmündung des Rotgüldenbaches die Reste der Schmelzhütte, Brennöfen, des Giftturms für den Arsenikbergbau
- Oberalm, im Ortsteil Hammer 1585 gegründeter, ehem. Messinghammer, Kauf der Anlage 1825 durch Großhandelshaus Robert zunächst Umwandlung in eine Chem. Produktenfabrik, ab 1856 Beginn der Verarbeitung von heimischen Marmor zunächst von Steinbrüchen in Adnet, am Untersberg und von Konglomerat aus Torren
- Obertauern, Berghaus der Silber- und Kupfergewerkschaft Seekar, 2. H. 19 Jh., Einstellung des im 17 Jh. nachweisbaren Bergbaus 1918; bereits 1923 erster Versuch zur Errichtung eines Sporthotels, heute Nutzung der ehem. Knappenhütte am Seekar als Hotel
- Ramingstein-Kendlbruck, Hochofenanlage zur Eisenverhüttung, Mitte 18. Jh.
- Rauris, als Verwaltungszentrum des Goldbergbaus im Spätmittelalter sowie im 18. Jh., Gewerkenhäuser
- Kolm-Saigurn/Rauris, am Neubau in ca. 2100 m Höhe Anlagen des Goldabbaus, →Bergbau
- St. Michael i. L., Betriebsgebäude der Glashütte, gegr. 1823, Stilllegung 1868
- Thalgau, ehem. Zinnoxidwerk, 1887 Beginn der Produktion (damals das größte derartige Werk in Europa)
Lit.:
- W. Günther (Hg.): Salzburgs Bergbau und Hüttenwesen im Wandel der Zeit. Buntmetalle und stahlveredelnde Metalle. FS für Werner H. Paar. Leogang 2007.
- G. Feitzinger, W. Günther, A. Brunner: Bergbau- und Hüttenstandorte im Bundesland Salzburg. Salzburg 1998.
- M. Fischer u.a.: Historische Wirtschaftsarchitektur in Salzburg. Bauten - Einrichtungen- Werkzeuge. Salzburg 1997.
- F. Gruber: Ein spätmittelalterlicher Doppelschmelzofen im Hinteren Angertal, Bad Hofgastein. Montanhistorische Notizen zu den Schmelzplätzen in der Gadauner Grundalm (Angertal). In: MGSLK 130, 1990, S. 267–290
- W. Schlegel: einschlägige Artikel in Dehio-Handbuch, Bd. Salzburg. Wien 1986.
- G. Ammerer: Bauwerke im Salzburger Raurisertal als Zeugen einer »Goldenen Vergangenheit«. In: ÖZKD 37, 1983, S. 31 ff.
(s. auch →Baudenkmäler der Technik und Industrie)
M.O., R.H.