Monatsschlößl: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Monatsschlössl''', eigentlich: '''Waldemsschlösschen''', am →Hellbrunner Berg im Park von Schloss Hellbrunn, hat seinen Namen von einer Legende, laut welcher das Gebäude in einem Monat, für einen durchreisenden Papst, bayer. Herzog oder österr. Erzherzog  erbauit worden wäre. Tatsächlich betrug die Bauzeit viele Monate.
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'''Monatsschlössl''', eigentlich: '''Waldemsschlösschen''', am →Hellbrunner Berg im Park von Schloss Hellbrunn. Heute Volkskundemuseum des →Salzburg Museum.
1615 unter Eb. →Markus Sittikus erbaut, der in Hellbrunn eine manieristische Schloss- und Parkanlage (in der Art einer »Villa suburbana«) errichtete. Das M. wurde auf dem künstlichen Berg, bepflanzt mit »türkischen Erdbeeren«, in der Blickachse auf das Wasserparterre ausgerichtet. Es war Symbol der Lebensfreude als inhaltlicher Gegenpol zum heute verfallenen Schlösschen Belvedere im sakral-geistigen Parkteil. Urspr. für Jagdgesellschaften bestimmt. Von 1920 bis 1924 als Vogelmuseum genutzt. 1922 mit Schloß und Park →Hellbrunn von der Stadt Salzburg erworben. 1924 Errichtung des »Altsalzburger Bauernmuseum« des SMCA (heute →Salzburg Museum) durch K. →Adrian (K. A.: Katalog 1926), aus dem Bestand der seit 1904 begonnenen (typisch historistischen) volkskundlichen Sammlung.
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Das M. hat seinen Namen von einer Legende, laut welcher das Gebäude in einem Monat, für einen durchreisenden Papst, bzw. bayer. Herzog oder österr. Erzherzog  erbaut worden wäre. Tatsächlich betrug die Bauzeit viele Monate.
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1615 unter Eb. →Markus Sittikus erbaut, der in Hellbrunn eine manieristische Schloss- und Parkanlage (in der Art einer »Villa suburbana«) errichtete. Das M. wurde auf dem künstlichen Berg, bepflanzt mit »türkischen Erdbeeren«, in der Blickachse auf das Wasserparterre ausgerichtet. Es war Symbol der Lebensfreude als inhaltlicher Gegenpol zum heute verfallenen Schlösschen Belvedere im sakral-geistigen Parkteil. Urspr. für Jagdgesellschaften bestimmt. Von 1920 bis 1924 als Vogelmuseum genutzt. 1922 mit Schloß und Park →Hellbrunn von der Stadt Salzburg erworben.  
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1924 Errichtung des Altsalzburger Bauernmuseum des SMCA (heute →Salzburg Museum) durch K. →Adrian (K. A.: Katalog 1926), aus dem Bestand der seit 1904 begonnenen volkskundlichen Sammlung (Sebastian Greiderer: Broschüre Salzburger Volkskunst. 1905). Die Sammlung entspricht der Vorstellung von Volkskunst im Historismus und in der »Heimatschutzbewegung« (ab 1909), in welchen in erster Linie »schöne« Gebrauchskunst verschiedener Schichten und Zeiten als  regionaltypische »Bauerkunst« definiert wurde.
 
Nach kriegsbedingter Schließung und Dezimierung der Bestände Erweiterung durch Neuerwerbungen 1944, Wiedereröffnung 1952, Umgestaltung nach musealtechnischen Gesichtspunkten 1962; heute Sonderausstellungen zu Teilbereichen, oft ergänzt durch zeitgemäße künstlerischen Interventionen.  
 
Nach kriegsbedingter Schließung und Dezimierung der Bestände Erweiterung durch Neuerwerbungen 1944, Wiedereröffnung 1952, Umgestaltung nach musealtechnischen Gesichtspunkten 1962; heute Sonderausstellungen zu Teilbereichen, oft ergänzt durch zeitgemäße künstlerischen Interventionen.  
  
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* F. Prodinger: Salzburger Volkskultur. Eine Einführung für Besucher des Salzburger Volkskundemuseums in Hellbrunn bei Salzburg, Schriftenreihe des SMCA Nr. 4, 1963.
 
* F. Prodinger: Salzburger Volkskultur. Eine Einführung für Besucher des Salzburger Volkskundemuseums in Hellbrunn bei Salzburg, Schriftenreihe des SMCA Nr. 4, 1963.
  
 
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* U. Kammerhofer-Aggermann: Von der Volkskunstforschung zu den Erzeugnissen und Erscheinungen einer Gruppenästhetik. In: O. Bockhorn u.a.: Volkskunde in Österreich. Bausteine zu Geschichte, Methoden und Themenfeldern einer Ethnologia Austriaca. Innsbruck 2011, S. 415-456, spez. 418.
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* K.-M. Gauß: Salzburg Museum. In: ders.: Ein kulturelles Gedächtnis: die Landesmuseen Österreichs und Südtirols im Überblick. Wien 2009, S. 80-95.
 
* K.-M. Gauß: Salzburg Museum. In: ders.: Ein kulturelles Gedächtnis: die Landesmuseen Österreichs und Südtirols im Überblick. Wien 2009, S. 80-95.
  

Version vom 23. Juli 2018, 13:19 Uhr

Monatsschlössl, eigentlich: Waldemsschlösschen, am →Hellbrunner Berg im Park von Schloss Hellbrunn. Heute Volkskundemuseum des →Salzburg Museum.

Das M. hat seinen Namen von einer Legende, laut welcher das Gebäude in einem Monat, für einen durchreisenden Papst, bzw. bayer. Herzog oder österr. Erzherzog erbaut worden wäre. Tatsächlich betrug die Bauzeit viele Monate. 1615 unter Eb. →Markus Sittikus erbaut, der in Hellbrunn eine manieristische Schloss- und Parkanlage (in der Art einer »Villa suburbana«) errichtete. Das M. wurde auf dem künstlichen Berg, bepflanzt mit »türkischen Erdbeeren«, in der Blickachse auf das Wasserparterre ausgerichtet. Es war Symbol der Lebensfreude als inhaltlicher Gegenpol zum heute verfallenen Schlösschen Belvedere im sakral-geistigen Parkteil. Urspr. für Jagdgesellschaften bestimmt. Von 1920 bis 1924 als Vogelmuseum genutzt. 1922 mit Schloß und Park →Hellbrunn von der Stadt Salzburg erworben. 1924 Errichtung des Altsalzburger Bauernmuseum des SMCA (heute →Salzburg Museum) durch K. →Adrian (K. A.: Katalog 1926), aus dem Bestand der seit 1904 begonnenen volkskundlichen Sammlung (Sebastian Greiderer: Broschüre Salzburger Volkskunst. 1905). Die Sammlung entspricht der Vorstellung von Volkskunst im Historismus und in der »Heimatschutzbewegung« (ab 1909), in welchen in erster Linie »schöne« Gebrauchskunst verschiedener Schichten und Zeiten als regionaltypische »Bauerkunst« definiert wurde. Nach kriegsbedingter Schließung und Dezimierung der Bestände Erweiterung durch Neuerwerbungen 1944, Wiedereröffnung 1952, Umgestaltung nach musealtechnischen Gesichtspunkten 1962; heute Sonderausstellungen zu Teilbereichen, oft ergänzt durch zeitgemäße künstlerischen Interventionen.

Literatur:

  • F. Prodinger: Salzburger Volkskultur. Eine Einführung für Besucher des Salzburger Volkskundemuseums in Hellbrunn bei Salzburg, Schriftenreihe des SMCA Nr. 4, 1963.
  • U. Kammerhofer-Aggermann: Von der Volkskunstforschung zu den Erzeugnissen und Erscheinungen einer Gruppenästhetik. In: O. Bockhorn u.a.: Volkskunde in Österreich. Bausteine zu Geschichte, Methoden und Themenfeldern einer Ethnologia Austriaca. Innsbruck 2011, S. 415-456, spez. 418.
  • K.-M. Gauß: Salzburg Museum. In: ders.: Ein kulturelles Gedächtnis: die Landesmuseen Österreichs und Südtirols im Überblick. Wien 2009, S. 80-95.

U.K.