Keltenmuseum Hallein: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 27. Juli 2018, 09:14 Uhr
Keltenmuseum Hallein, hervorgegangen aus dem 1882 gegründeten Stadtmuseum Hallein. Ursprünglich im Rathaus eingerichtet, Übersiedlung 1896 nach Burgfried, Anfang des 20. Jh. in einen Raum des Bürgerspitals und 1930 im Zuge der 700 Jahr-Feier der Stadtgemeinde Hallein erweitert wieder im Rathaus. Nach der Schließung im Jahr des #Anschlusses# 1938 konnte der angewachsene Bestand ab 1952 im letzten erhaltenen Stadttor der alten Stadtbefestigung, dem Griestor, präsentiert werden.
1970 erfolgte die Umbenennung in Keltenmuseum Hallein mit der Übersiedlung in das ehemalige Amtsgebäude der Saline am Pflegerplatz (erbaut 1654). →Erste Salzburger Landesausstellung 1980 – Die Kelten in Mitteleuropa – im K. Der Fundbestand wuchs rapide durch die Grabungen im Zuge des Baus der neuen Dürrnbergstrasse in den 1980ern. Das K. bietet einen umfassenden Überblick über die Geschichte der Salzgewinnung am →Dürrnberg und über die Entwicklung von Hallein. Umfangreiche und bedeutende eisenzeitliche Sammlung →keltischer Kunst in Europa, der Bestand des Fundortmuseums erweitert sich durch Forschungs- und Notgrabungsmaßnahmen am Dürrnberg.
Der Schwerpunkt der Funde stammt aus der späten Eisenzeit, der so genannten Latènezeit (ab Mitte 5. Jh. v. Chr.). Beachtenswert ist neben dem Fundaufkommen und den herausragenden Einzelobjekten (→Schnabelkanne), das Fundgruppenspektrum u.a. mit Objekten aus dem prähistorischen Bergwerk (Organik und Textilien!), den Siedlungsflächen und den Gräberfeldern.
Seit dem Jahr 2000 als Einrichtung der Stadtgemeinde Hallein und des Landes Salzburg geführt. 2014 Einrichtung einer Ausstellung über die Urgeschichte des Landes Salzburg. Diese Ausstellungsobjekte sind, bis auf einzelne Ausnahmen, im Eigentum des Salzburg Museum. Durch die Betriebsführungsvereinbarung der beiden Museen ist seit 2012 die Schnabelkanne vom Dürrnberg im Original in Hallein zu sehen.
Dem K. obliegt auch die Dürrnbergforschung, die von 1985 bis 2012 als Verein organisiert betrieben wurde. Besonders eindrucksvolle Einblicke in den historischen Salzabbau ermöglichen die sog. Fürstenzimmer im 2. OG. Im Auftrag von Eb. Sigismund Schrattenbach fertigte Benedikt →Werkstätter im Jahre 1757 rund 80 Bilder, die Arbeitsschritte der Salzgewinnung darstellen.
Bis 1993 bildetet der Nachlass von F. X. →Gruber, des Komponisten des Liedes →#Stille Nacht# einen weiteren Schwerpunkt. Seither ist der umfangreiche Sammlungsbestand im ehemaligen Wohnhaus gegenüber der Stadtpfarrkirche Halleins im → Stille Nacht Museum Hallein untergebracht.
Lit.:
- H. Wendling: Zeitsprünge I Ursprünge – Reise in die Urgeschichte Salzburgs, Salzburg/Hallein 2018.
- B. Tober, Hg.: SalzHOCHburg Hallein – Ein Rohstoff, der Land und Menschen prägte, Hallein 2017.
- St. Moser: Die Kelten am Dürrnberg – Eisenzeit am Nordrand der Alpen, Hallein 2010.
F.K.