Fritz Lorenz: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Lorenz, Fritz''', * Salzburg 25.3.1940, Architekt in Salzburg. Studium TU Wien und Hochschule für angewandte Kunst (Franz Schuster), 1967–71 Praxis in Teheran, Johannesburg, Lusaka, ab 1971 in Salzburg, 1975 eigenes Architekturbüro, seit 2010 als Lorenz+Partner Architekten ZT GmbH. Mit Reiner →Kaschl führender Vertreter einer in den 1940er-Jahren geborenen Architektengeneration, die nach G. →Garstenauer die Baukultur in Salzburg ab den 1980er-Jahren prägt und bereichert. Lorenz trägt wesentlich zum Paradigmenwechsel in der historischen Altstadt Salzburgs bei: Gegen formalen Anpassungsdruck werden im Laufe der 1980er-Jahre zeitgemäße, sich in den baulichen Kontext sensibel einfügende Interventionen möglich, die L. als Mitglied in der Sachverständigenkommission für Altstadterhaltung (1988–1996) und durch vorbildliche Revitalisierungen und Neubauten unterstützt: 1988 Wohn- und Atelierhaus, Arenbergstraße 29b; 1992 Büro- und Geschäftshaus, Rainbergstraße 3; 1994 Steinerhäuser Judengasse 5–7 (Auszeichnung für vorbildliches Sanieren und Bauen in der Altstadt, 1997); 1998 Revitalisierung Schliesselberger-Haus Lederergasse 3 und 5; 2008 Haus der Natur, Museumsplatz 5; 2014 Sternbräu. Gelungene Aufstockungen gründerzeitlicher Bauten im Andräviertel: 1999 M.-Sittikus-Str. 9; #Fünfhaus#, Max-Ott-Platz, mit Sophie und Peter Thalbauer Architektur, 2011. Sensible Revitalisierung bedeutsamer Objekte, z.B. #Bad zur Sonne# in Graz (2001), Portal des ehem. Café Arabia von Oswald Haerdtl, Schwarzstr. 10 (1958) und Villa K. von Verena Achammer, Joh.-Freumbichler-Weg 19 (1962). Während der sog. →Architekturreform ab 1984 gelingt es L. als einem der wenigen Architekten in Salzburg, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen und zu reüssieren: z.B. 1985 Büro- und Lagerhausanbau, Breitenfelderstr. 43. 2000–03 Mitglied des →Gestaltungsbeirats. L. realisiert zahlreiche Wohn- und Geschäftsbauten in der Stadt Salzburg, gewerbliche Bauten in der Peripherie Salzburgs, die das durchschnittliche Niveau derartiger Bauten hinter sich lassen. Mit Wettbewerbserfolgen gelingen wichtige Projekte auf kommunaler Ebene, darunter das Sportzentrum und Kindergarten Grünau (1994), die Landwirtschaftl. Fachschule Klessheim Wals-Siezenheim (beide mit Christian Schmirl), das Gemeindezentrum Bürmoos und die Erweiterung der Hauptschule Neukirchen (alle 1998).  
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'''Lorenz, Fritz''', * Salzburg 25.3.1940, Architekt.
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Studium TU Wien und Hochschule für angewandte Kunst (Franz Schuster), 1967—71 Praxis in Teheran, Johannesburg, Lusaka, ab 1971 in Salzburg, 1975 eigenes Architekturbüro, seit 2010 als Lorenz+Partner Architekten ZT GmbH. Mit Reiner →Kaschl führender Vertreter einer in den 1940er-Jahren geborenen Architektengeneration, die nach G. →Garstenauer die Baukultur in Salzburg ab den 1980er-Jahren prägt und bereichert. Lorenz trug wesentlich zum Paradigmenwechsel in der historischen Altstadt Salzburgs bei: Gegen formalen Anpassungsdruck wurden im Laufe der 1980er-Jahre zeitgemäße, sich in den baulichen Kontext sensibel einfügende Interventionen möglich, die L. als Mitglied in der Sachverständigenkommission für Altstadterhaltung (1988–1996) und durch vorbildliche Revitalisierungen und Neubauten unterstützte: 1988 Wohn- und Atelierhaus, Arenbergstraße 29b; 1992 Büro- und Geschäftshaus, Rainbergstraße 3; 1994 Steinerhäuser Judengasse 5–7 (Auszeichnung für vorbildliches Sanieren und Bauen in der Altstadt, 1997); 1998 Revitalisierung Schliesselberger-Haus Lederergasse 3 und 5; 2008 Haus der Natur, Museumsplatz 5; 2014 Sternbräu. Gelungene Aufstockungen gründerzeitlicher Bauten im Andräviertel: 1999 M.-Sittikus-Str. 9; Fünfhaus, Max-Ott-Platz, mit Sophie und Peter Thalbauer Architektur, 2011. Sensible Revitalisierung bedeutsamer Objekte, z. B. Bad zur Sonne in Graz (2001), Portal des ehem. Café Arabia von Oswald Haerdtl, Schwarzstr. 10 (1958) und Villa K. von Verena Achammer, Joh.-Freumbichler-Weg 19 (1962).
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Während der sog. →Architekturreform ab 1984 gelang es L. als einem der wenigen Architekten in Salzburg, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen und zu reüssieren: z. B. 1985 Büro- und Lagerhausanbau, Breitenfelderstr. 43. 2000—03 Mitglied des →Gestaltungsbeirats. L. realisierte zahlreiche Wohn- und Geschäftsbauten in der Stadt Salzburg, gewerbliche Bauten in der Peripherie Salzburgs, die das durchschnittliche Niveau derartiger Bauten hinter sich lassen. Mit Wettbewerbserfolgen gelangen wichtige Projekte auf kommunaler Ebene, darunter das Sportzentrum und Kindergarten Grünau (1994), die Landwirtschaftl. Fachschule Kleßheim Wals-Siezenheim (beide mit Christian Schmirl), das Gemeindezentrum Bürmoos und die Erweiterung der Hauptschule Neukirchen (alle 1998).  
  
 
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Version vom 23. September 2018, 23:46 Uhr

Lorenz, Fritz, * Salzburg 25.3.1940, Architekt.

Studium TU Wien und Hochschule für angewandte Kunst (Franz Schuster), 1967—71 Praxis in Teheran, Johannesburg, Lusaka, ab 1971 in Salzburg, 1975 eigenes Architekturbüro, seit 2010 als Lorenz+Partner Architekten ZT GmbH. Mit Reiner →Kaschl führender Vertreter einer in den 1940er-Jahren geborenen Architektengeneration, die nach G. →Garstenauer die Baukultur in Salzburg ab den 1980er-Jahren prägt und bereichert. Lorenz trug wesentlich zum Paradigmenwechsel in der historischen Altstadt Salzburgs bei: Gegen formalen Anpassungsdruck wurden im Laufe der 1980er-Jahre zeitgemäße, sich in den baulichen Kontext sensibel einfügende Interventionen möglich, die L. als Mitglied in der Sachverständigenkommission für Altstadterhaltung (1988–1996) und durch vorbildliche Revitalisierungen und Neubauten unterstützte: 1988 Wohn- und Atelierhaus, Arenbergstraße 29b; 1992 Büro- und Geschäftshaus, Rainbergstraße 3; 1994 Steinerhäuser Judengasse 5–7 (Auszeichnung für vorbildliches Sanieren und Bauen in der Altstadt, 1997); 1998 Revitalisierung Schliesselberger-Haus Lederergasse 3 und 5; 2008 Haus der Natur, Museumsplatz 5; 2014 Sternbräu. Gelungene Aufstockungen gründerzeitlicher Bauten im Andräviertel: 1999 M.-Sittikus-Str. 9; Fünfhaus, Max-Ott-Platz, mit Sophie und Peter Thalbauer Architektur, 2011. Sensible Revitalisierung bedeutsamer Objekte, z. B. Bad zur Sonne in Graz (2001), Portal des ehem. Café Arabia von Oswald Haerdtl, Schwarzstr. 10 (1958) und Villa K. von Verena Achammer, Joh.-Freumbichler-Weg 19 (1962).

Während der sog. →Architekturreform ab 1984 gelang es L. als einem der wenigen Architekten in Salzburg, seine Qualitäten unter Beweis zu stellen und zu reüssieren: z. B. 1985 Büro- und Lagerhausanbau, Breitenfelderstr. 43. 2000—03 Mitglied des →Gestaltungsbeirats. L. realisierte zahlreiche Wohn- und Geschäftsbauten in der Stadt Salzburg, gewerbliche Bauten in der Peripherie Salzburgs, die das durchschnittliche Niveau derartiger Bauten hinter sich lassen. Mit Wettbewerbserfolgen gelangen wichtige Projekte auf kommunaler Ebene, darunter das Sportzentrum und Kindergarten Grünau (1994), die Landwirtschaftl. Fachschule Kleßheim Wals-Siezenheim (beide mit Christian Schmirl), das Gemeindezentrum Bürmoos und die Erweiterung der Hauptschule Neukirchen (alle 1998).

Lit.:

  • Baukunst in Salzburg seit 1980. Ein Führer zu 600 sehenswerten Beispielen in Stadt und Land, Salzburg 2010.
  • www.architektur-lorenz.at (zuletzt besucht: 1.1.2018).
  • M. Höltzl: Bad zur Sonne – Nostalgie für Rückenschwimmer, Architektur & Bauforum Ausgabe, 5/2001.
  • N. Mayr: Zeitgemäßes Bauen in Salzburgs Altstadt. Sanierung des #Steinerhauses# in der Judengasse von Fritz Lorenz. In: Architektur & Bauforum Nr. 176, 1995.
  • N. Mayr: Kompakt und großzügig – Fritz Lorenz und Christian Schmirl [Landwirtschaftliche Fachschule Kleßheim]. In: Architektur & Bauforum Nr. 194, 1998.

N.M.