Universitätsbibliothek: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Geschichte der U. ist untrennbar mit der Entwicklung des Landes Salzburg verbunden. Die offizielle Gründung erfolgte 1619 durch eine Stiftung des Salzburger Domkapitels, noch vor der Gründung der →Univ. 1622. Großen Bestands- und Bedeutungszuwachs brachten 1649 der Ankauf der Christoph-Besold-Bibl., die Einrichtung eines Bibl.-Saals sowie 1658 die Verordnung über die Ablieferung von Pflichtexemplaren. Der älteste erhaltene Bibl.-Katalog stammt aus dem Jahr 1704. Seit 1793 ist die U. im Hofstallgassentrakt des Univ.-Gebäudes untergebracht.  
 
Die Geschichte der U. ist untrennbar mit der Entwicklung des Landes Salzburg verbunden. Die offizielle Gründung erfolgte 1619 durch eine Stiftung des Salzburger Domkapitels, noch vor der Gründung der →Univ. 1622. Großen Bestands- und Bedeutungszuwachs brachten 1649 der Ankauf der Christoph-Besold-Bibl., die Einrichtung eines Bibl.-Saals sowie 1658 die Verordnung über die Ablieferung von Pflichtexemplaren. Der älteste erhaltene Bibl.-Katalog stammt aus dem Jahr 1704. Seit 1793 ist die U. im Hofstallgassentrakt des Univ.-Gebäudes untergebracht.  
Im Zuge der Klosteraufhebungen und der Säkularisierung des Fürsterzbistums kamen Anfang des 19. Jh.s umfangreiche und wertvolle Buch- und Grafikbestände hinzu. 1810 ging mit der Auflösung der Universität der Status einer U. verloren, sie blieb als Lyzealbibl., danach als Studienbibl. weiter bestehen, litt jedoch ständig an Personal-, Platz- und Geldmangel.
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Im Zuge der Klosteraufhebungen und der Säkularisierung des Fürsterzbistums kamen Anfang des 19. Jh.s umfangreiche und wertvolle Buch- und Grafikbestände hinzu. 1810 ging mit der Auflösung der Univ. der Status einer U. verloren, sie blieb als Lyzealbibl., danach als Studienbibl. weiter bestehen, litt jedoch ständig an Personal-, Platz- und Geldmangel.
 
Mit der Wiedererrichtung der Univ. an verschiedenen Standorten in der Stadt (→Altstadtuniversität) wurde sie 1962 erneut zur U. Dabei bildet die Hauptbibl. in der Altstadt die Zentrale mit thematisch breit gefächerten Medienbeständen. Die Fakultäts-, Fach- und Fachbereichsbibl. sind Freihandbibl. mit spezieller Fachliteratur. Das →Universitätsarchiv wurde 2004 in die U. eingegliedert.
 
Mit der Wiedererrichtung der Univ. an verschiedenen Standorten in der Stadt (→Altstadtuniversität) wurde sie 1962 erneut zur U. Dabei bildet die Hauptbibl. in der Altstadt die Zentrale mit thematisch breit gefächerten Medienbeständen. Die Fakultäts-, Fach- und Fachbereichsbibl. sind Freihandbibl. mit spezieller Fachliteratur. Das →Universitätsarchiv wurde 2004 in die U. eingegliedert.
 
Seit 2009 untersucht die U. ihre NS-Geschichte und betreibt seither NS-Provenienzforschung in ihren Beständen. Dies führte zu ersten Restitutionen geraubter Bücher.  
 
Seit 2009 untersucht die U. ihre NS-Geschichte und betreibt seither NS-Provenienzforschung in ihren Beständen. Dies führte zu ersten Restitutionen geraubter Bücher.  

Version vom 24. Oktober 2018, 12:50 Uhr

Universitätsbibliothek Salzburg.

Die Geschichte der U. ist untrennbar mit der Entwicklung des Landes Salzburg verbunden. Die offizielle Gründung erfolgte 1619 durch eine Stiftung des Salzburger Domkapitels, noch vor der Gründung der →Univ. 1622. Großen Bestands- und Bedeutungszuwachs brachten 1649 der Ankauf der Christoph-Besold-Bibl., die Einrichtung eines Bibl.-Saals sowie 1658 die Verordnung über die Ablieferung von Pflichtexemplaren. Der älteste erhaltene Bibl.-Katalog stammt aus dem Jahr 1704. Seit 1793 ist die U. im Hofstallgassentrakt des Univ.-Gebäudes untergebracht. Im Zuge der Klosteraufhebungen und der Säkularisierung des Fürsterzbistums kamen Anfang des 19. Jh.s umfangreiche und wertvolle Buch- und Grafikbestände hinzu. 1810 ging mit der Auflösung der Univ. der Status einer U. verloren, sie blieb als Lyzealbibl., danach als Studienbibl. weiter bestehen, litt jedoch ständig an Personal-, Platz- und Geldmangel. Mit der Wiedererrichtung der Univ. an verschiedenen Standorten in der Stadt (→Altstadtuniversität) wurde sie 1962 erneut zur U. Dabei bildet die Hauptbibl. in der Altstadt die Zentrale mit thematisch breit gefächerten Medienbeständen. Die Fakultäts-, Fach- und Fachbereichsbibl. sind Freihandbibl. mit spezieller Fachliteratur. Das →Universitätsarchiv wurde 2004 in die U. eingegliedert. Seit 2009 untersucht die U. ihre NS-Geschichte und betreibt seither NS-Provenienzforschung in ihren Beständen. Dies führte zu ersten Restitutionen geraubter Bücher. Die U. ist eine öffentliche Einrichtung, die über 2,5 Mio. analoge und ca. 3 Mio. elektronische Medien, kompetenten Bibliotheksservice sowie Schulungsprogramme (Teaching Library) für Angehörige der Univ. und alle Interessierten anbietet. Wissenschaftliche Arbeiten und Objekte des kulturellen Erbes werden durch Open Access-Publizieren im Internet zugänglich und nutzbar gemacht. Darüber hinaus konnte sich die U. als Veranstaltungsort für Kunst und Kultur etablieren. In ihren einerseits historischen, andererseits modern ausgestatteten Räumlichkeiten finden Ausstellungen, Lesungen, Führungen und Tagungen statt. Die Fenster entlang der Hofstallgasse werden oftmals zum „Wissenspfad“, einem rund um die Uhr begehbaren Ausstellungsraum, der – wie die Publikationsreihe uni:bibliothek – der Öffentlichkeit Themen aus Wissenschaft, Geschichte oder Kunst verständlich aufbereitet und in pointierter Art näher bringt.

Homepage: www.uni-salzburg.at/bibliothek

Lit.:

  • U. Schachl-Raber, S. Graggaber u. I. Lahner: Univ.-Bibl. d. Univ. Salzburg. In: Univ.-Bibl. im Fokus, hrsg. v. B. Bauer, C. Gumpenberger u. R. Schiller. Graz 2013.
  • Buchraub in Salzburg. Bibliotheks- und NS-Provenienzforschung an der Univ.-Bibl. Salzburg. Hrsg. v. U. Schachl-Raber u.a. Salzburg 2012.
  • C. Brandhuber: Aus Salzburgs hoher Schule geplaudert. Hrsg. v. U. Schachl-Raber. Salzburg 2012.

I.L.