Hans Widrich: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 8. September 2020, 18:55 Uhr

Hans Widrich, * 3. Februar 1936 in Haberberg (Kärnten), Journalist und Kunstförderer.

Studierte Philosophie und Theologie, 1965–71 war er Pressereferent der Erzdiözese Salzburg und verantwortlich für die Kirchenzeitung Rupertusblatt, 1971–74 Ressortchef für das Wochenmagazin der Salzburger Nachrichten, 1968–96 Pressesprecher der Salzburger Festspiele. 1979–87 wohnte Peter Handke im Kupelwieserschlössl Widrichs und seiner Gattin Gerheid. Widrich baute eine umfangreiche Handke-Sammlung auf, die er der Österreichischen Nationalbibliothek als Dauerleihgabe überließ.

1967 gründete Widrich die Galerie in der Marktgasse und stellte bis 1974 die damalige österreichische Avantgarde (Bruno Gironcoli, Wolfgang Hollegha, Karl Prantl u.a.) erstmals in Salzburg vor. Als Vorstandsmitglied und Präsident des Salzburger Kunstvereins (1973–79) öffnete er das Künstlerhaus für die aktuellen internationalen Strömungen und verantwortete erste Personalausstellungen in Salzburg von Künstlern wie Max Ernst, David Hockney, Robert Rauschenberg; in der Serie „Palette“ konnten junge Künstler im Traklhaus ausstellen; im Künstlerhaus wurde das Café eingerichtet. 1979 organisierte Widrich mit Skulpturen von Pino Castagna die erste umfangreiche Präsentation aktueller Kunst im öffentlichen Raum in der Innenstadt. In diesem Jahr gründete er den Verlag Hans Widrich und editierte einzelne Druckgrafiken (die Farbradierung Utopia von Eduardo Paolozzi erhielt 1983 auf der Grafikbiennale von Ljubljana den Grand Prix) und 22 Mappenwerke. 1977–81 war Widrich Mitglied des Kunstbeirates des Bundes, 1980 und 1982 Österreichischer Regierungskommissär für die Biennale des jeunes artistes in Paris. Widrich setzte sich dafür ein, dass Josef Mikl und Peter Pongratz große Wandgemälde im Bildungshaus St. Virgil und Hubert Schmalix 1995 ein Fresko im Schüttkasten der Salzburger Festspiele realisieren konnten.

D.G.