Franz Wagner: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wagner, Franz''', * Linz 21. 11. 1872, † Freiburg/Breisgau 17. 5. 1960, Baumeister. Absolvent der (Staats-) →Gewerbeschule Salzburg, bis 1903 im Stadtbauamt, 1906 Gründung eigene Baufirma (Mitarbeiter z.B. H. Crozzoli), 1915-1918 Betriebsführer der Baufirma A. →Comini.P. →Behrens interpretierte beim Collegium Benedictinum 1924-26 W.s Einreichplanung kreativ im Sinne des genius loci um und wertete sie damit auf. Neben der Planung von Neubauten (z.B. Anbau Café-Pavillon Hotel Gasteinerhof Bad Gastein 1906, Ursulinen Gymnasium Anton-Neumayr-Platz 3 1910, Erweiterungsbau Aigner Pfarrkirche 1909-11, Sternbrauerei 1926), Adaptierung und Renovierung von Monumentalbauten (Kollegienkirche, →Mirabell, →Residenz, →Univ., Schloss →Mirabell), vor allem aber von Bürgerhäusern in Stadt und Land unter dem Leitmotiv der »Rückgewinnung der Urform«. Als wichtige Figur der in den 1920er Jahren immer rigideren Heimatschutzbewegung, verwendete W. gegenüber weiterhin abqualifizierten Gründerzeit-Bauten als typisch salzburgisch angesehene Bauformen und -motive. Trotz einiger gelungener Lösungen (z.B. Fleischerei Hofer, Rathausplatz mit Reliefs von R. v. →Bohr Beginn 1930er, Freilegung gotische Fensterleibungen am Slama- und Fürsthaus am Alten Markt, sog. Freiburger Pflaster Kaigasse Westseite Neue Residenz), ist dies eine mittlerweile scharf kritisierte Form von Altstadtgerechtheit. Interessante Projekte: Abbruch/Umbau Laufener Tor um 1930, Durchbruchsprojekt Neutor-Makartplatz 1913(unausgeführt), Neue Staatsbrücke 1927 (umgesetzt 1940-49), Schalterhalle Hauptpostam 1928 (unausgeführt).
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Franz '''Wagner''', * 21. November 1872 in Linz, † 17. Mai 1960 in Freiburg im Breisgau, Baumeister.  
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Absolvent der [[Gewerbeschule|k.k. Staats-Gewerbeschule]] Salzburg, bis 1903 im Stadtbauamt, 1906 Gründung einer eigenen Baufirma (Mitarbeiterin u.a. [[Hilda Crozzoli-Bandian]]), 1915–18 Betriebsführer der Baufirma [[Comini, Angelo|Angelo Comini]]. Peter Behrens interpretierte beim Collegium Benedictinum 1924–26 Wagners Einreichplanung kreativ im Sinne des ''Genius loci'' um und wertete sie damit auf. Neben der Planung von Neubauten wie z.B. dem Anbau Café-Pavillon Hotel Gasteinerhof [[Bad Gastein]] (1906), dem Ursulinen-Gymnasium am Anton-Neumayr-Platz 3 (1910), dem Erweiterungsbau der Aigner Pfarrkirche (1909–11) und dem Bau der Großgaststätte Sternbräu (1926) widmete sich Wagner auch der Adaptierung und Renovierung von Monumentalbauten wie der Kollegienkirche, [[Mirabell, Schloss|Schloss Mirabell]], der [[Residenz der Erzbischöfe von Salzburg|Residenz]] und der [[Universität Salzburg]], v.a. aber von Bürgerhäusern in Stadt und Land unter dem Leitmotiv der „Rückgewinnung der Urform“.  
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Als wichtige Figur der in den 1920er-Jahren immer rigideren Heimatschutzbewegung verwendete Wagner bei der Reduktion abqualifizierte Gründerzeit-Fassaden als typisch salzburgisch angesehene Bauformen und -motive. Trotz einiger gelungener Lösungen (z.B. Fleischerei Hofer, Rathausplatz mit Reliefs von [[Roland von Bohr]], Freilegung gotischer Fensterlaibungen am Slama- und Fürsthaus am Alten Markt, sogenannte Freiburger Pflaster in der Kaigasse an der Westseite der Neuen Residenz und bei der Pferdeschwemme am Herbert-von-Karajan-Platz), genügt Wagners Ansatz nicht den modernen Ansprüchen in der Denkmalpflege. Unausgeführte Projekte: Straßendurchbruch Neutor-Makartplatz (1913), Neue Staatsbrücke (1927), Schalterhalle Hauptpostamt (1928), Abbruch/Umbau Laufener Tor (um 1930).
  
 
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* J. Breuste: Jugendstil in Salzburg. Salzburg 2013.
 
* J. Breuste: Jugendstil in Salzburg. Salzburg 2013.
* N. Mayr: Das Kolleg St. Benedikt 1924/26 in Salzburg. Peter Behrens und der genius loci. Diss. Univ. Salzburg 2004.
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* N. Mayr: Das Kolleg St. Benedikt 1924/26 in Salzburg. Peter Behrens und der genius loci. Diss. Salzburg 2004.
* C. Krejs: Die Fassaden der Bürgerhäuser mit besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts und der Zwischenkriegszeit. Bd. 2 der Bauformen der Salzburger Altstadt. Salzburg 1994. S. 75-87.
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* C. Krejs: Die Fassaden der Bürgerhäuser mit besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts und der Zwischenkriegszeit. Bd. 2. Salzburg 1994. S. 75–87.
* K. Mühlmann: Stadterhaltung und Stadterneuerung in Salzburg an Beispielen der Restaurierungen Franz Wagners. München-Wien 1932.
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* K. Mühlmann: Stadterhaltung und Stadterneuerung in Salzburg an Beispielen der Restaurierungen Franz Wagners. München–Wien 1932.
  
 
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2021, 16:41 Uhr

Franz Wagner, * 21. November 1872 in Linz, † 17. Mai 1960 in Freiburg im Breisgau, Baumeister.

Absolvent der k.k. Staats-Gewerbeschule Salzburg, bis 1903 im Stadtbauamt, 1906 Gründung einer eigenen Baufirma (Mitarbeiterin u.a. Hilda Crozzoli-Bandian), 1915–18 Betriebsführer der Baufirma Angelo Comini. Peter Behrens interpretierte beim Collegium Benedictinum 1924–26 Wagners Einreichplanung kreativ im Sinne des Genius loci um und wertete sie damit auf. Neben der Planung von Neubauten wie z.B. dem Anbau Café-Pavillon Hotel Gasteinerhof Bad Gastein (1906), dem Ursulinen-Gymnasium am Anton-Neumayr-Platz 3 (1910), dem Erweiterungsbau der Aigner Pfarrkirche (1909–11) und dem Bau der Großgaststätte Sternbräu (1926) widmete sich Wagner auch der Adaptierung und Renovierung von Monumentalbauten wie der Kollegienkirche, Schloss Mirabell, der Residenz und der Universität Salzburg, v.a. aber von Bürgerhäusern in Stadt und Land unter dem Leitmotiv der „Rückgewinnung der Urform“.

Als wichtige Figur der in den 1920er-Jahren immer rigideren Heimatschutzbewegung verwendete Wagner bei der Reduktion abqualifizierte Gründerzeit-Fassaden als typisch salzburgisch angesehene Bauformen und -motive. Trotz einiger gelungener Lösungen (z.B. Fleischerei Hofer, Rathausplatz mit Reliefs von Roland von Bohr, Freilegung gotischer Fensterlaibungen am Slama- und Fürsthaus am Alten Markt, sogenannte Freiburger Pflaster in der Kaigasse an der Westseite der Neuen Residenz und bei der Pferdeschwemme am Herbert-von-Karajan-Platz), genügt Wagners Ansatz nicht den modernen Ansprüchen in der Denkmalpflege. Unausgeführte Projekte: Straßendurchbruch Neutor-Makartplatz (1913), Neue Staatsbrücke (1927), Schalterhalle Hauptpostamt (1928), Abbruch/Umbau Laufener Tor (um 1930).

Lit.:

  • J. Breuste: Jugendstil in Salzburg. Salzburg 2013.
  • N. Mayr: Das Kolleg St. Benedikt 1924/26 in Salzburg. Peter Behrens und der genius loci. Diss. Salzburg 2004.
  • C. Krejs: Die Fassaden der Bürgerhäuser mit besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts und der Zwischenkriegszeit. Bd. 2. Salzburg 1994. S. 75–87.
  • K. Mühlmann: Stadterhaltung und Stadterneuerung in Salzburg an Beispielen der Restaurierungen Franz Wagners. München–Wien 1932.

M.O., J.B.