Filzmooser Kindl: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Filzmooser Kindl'''.
+
[[Datei:Saints Peter and Paul Church (Filzmoos) Filzmooser Kindl 09.jpg|miniatur]]
 +
Das '''Filzmooser Kindl''' ist ein Gnadenbild in der Wallfahrtskirche von Filzmoos (seit dem 12. Jahrhundert Bergknappensiedlung), „gnadenreiches Jesukindlein“ aus dem späten 15. Jahrhundert, bekleidete Holzstatuette (45 cm hoch) nach dem Vorbild des Prager Jesuleins. Segnet mit einem Glöckchen in der Rechten, trägt die Weltkugel in der Linken. Bekleidung und Krönung in der Barockzeit.
  
Gnadenbild der Wallfahrtskirche von Filzmoos (seit dem 12. Jh. Bergknappensiedlung), »gnadenreiches Jesukindlein« aus dem späten 15. Jh., bekleidete Holzstatuette (45 cm hoch) nach dem Vorbild des Prager Jesuleins. Segnet mit einem Glöckchen in der Rechten, trägt die Weltkugel in der Linken. Bekleidung und Krönung in der Barockzeit. Seit Anfang 16. Jh. nachgewiesener Wallfahrtsbetrieb, der sich 1732 nach der großen Protestantenvertreibung verstärkte. Gebetserhörungen und Wundertaten (Heilungen, gute Sterbestunde) des Gnadenbildes ab 1705 aufgezeichnet, verbreiten den Ruhm der Gnadenstatue; Wallfahrtszuzug aus Kärnten, Steiermark und Bayern. Zahlreiche Andachtsbildchen und Kopien zur häuslichen Verehrung wurden in Salzburg und im Ennstal sehr verehrt, die Mirakelbücher fanden im 18. und 19. Jh. weite Verbreitung. Nach der Gründungslegende der Wallfahrtskirche fanden Hirten das Bild im Walde, das aber nach Verbringung zur Hauptpfarre Altenmarkt wieder an den Fundort zurückgekehrt sei. →Gnadenbild, →Wallfahrt.  
+
Seit Anfang des 16. Jahrhunderts nachgewiesener Wallfahrtsbetrieb, der sich 1732 nach der großen Protestantenvertreibung verstärkte. Gebetserhörungen und Wundertaten (Heilungen, gute Sterbestunde) des Gnadenbildes, ab 1705 aufgezeichnet, verbreiten den Ruhm der Gnadenstatue; Wallfahrtszuzug aus Kärnten, der Steiermark und Bayern. Zahlreiche Andachtsbildchen und Kopien zur häuslichen Verehrung wurden in Salzburg und im Ennstal sehr verehrt, die Mirakelbücher fanden im 18. und 19. Jahrhundert weite Verbreitung. Nach der Gründungslegende der Wallfahrtskirche fanden Hirten das Bild im Walde, das aber nach Verbringung zur Hauptpfarre Altenmarkt wieder an den Fundort zurückgekehrt sei. Siehe auch: [[Gnadenbild]], [[Wallfahrt]].
  
Literatur:
+
Lit.:
  
 +
* I. Loimer-Rumerstorfer: Heilige Kindln. In: L. Luidold, U. Kammerhofer-Aggermann (Hg.): Bräuche im Salzburger Land. CD-ROM 1. (= SBzVK 13) Salzburg 2002.
 +
* S. Wicha: O heiliges Kindl in Filzmoos hilf. Eine ikonographische Untersuchung der Filzmooser Votivbilder als Paradigma der Volksfrömmigkeit, Dipl. Univ. Wien 1989.
 +
* G. Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Bd. 5, Oberösterreich und Salzburg, Wien 1958, S. 161.
 
* M. Jäger: Ausführliche Beschreibung der Wallfahrt zum gnadenreichen Jesukindlein in Filzmoos. Salzburg (1912) 1937 (1874 1.)
 
* M. Jäger: Ausführliche Beschreibung der Wallfahrt zum gnadenreichen Jesukindlein in Filzmoos. Salzburg (1912) 1937 (1874 1.)
* G. Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Bd. 5, Oberösterreich und Salzburg, Wien 1958, S. 161.
 
* S. Wicha: »O heiliges Kindl in Filzmoos hilf«. Eine ikonographische Untersuchung der Filzmooser Votivbilder als Paradigma der Volksfrömmigkeit, Diplomarbeit 1989.
 
* I. Loimer-Rumerstorfer: Heilige Kindln. In: L. Luidold, U. Kammerhofer-Aggermann (Hg.): Bräuche im Salzburger Land. CD-ROM 1. (=SBzVK 13) Salzburg 2002,8 Sn.
 
  
 
U.K.
 
U.K.
Zeile 15: Zeile 16:
 
[[Kategorie:Kein GND Eintrag]]
 
[[Kategorie:Kein GND Eintrag]]
 
[[Kategorie:Freigabe Autor]]
 
[[Kategorie:Freigabe Autor]]
 +
[[Kategorie:Freigabe Bereichsleitung]]

Aktuelle Version vom 24. Mai 2021, 12:33 Uhr

Fehler beim Erstellen des Vorschaubildes:

Das Filzmooser Kindl ist ein Gnadenbild in der Wallfahrtskirche von Filzmoos (seit dem 12. Jahrhundert Bergknappensiedlung), „gnadenreiches Jesukindlein“ aus dem späten 15. Jahrhundert, bekleidete Holzstatuette (45 cm hoch) nach dem Vorbild des Prager Jesuleins. Segnet mit einem Glöckchen in der Rechten, trägt die Weltkugel in der Linken. Bekleidung und Krönung in der Barockzeit.

Seit Anfang des 16. Jahrhunderts nachgewiesener Wallfahrtsbetrieb, der sich 1732 nach der großen Protestantenvertreibung verstärkte. Gebetserhörungen und Wundertaten (Heilungen, gute Sterbestunde) des Gnadenbildes, ab 1705 aufgezeichnet, verbreiten den Ruhm der Gnadenstatue; Wallfahrtszuzug aus Kärnten, der Steiermark und Bayern. Zahlreiche Andachtsbildchen und Kopien zur häuslichen Verehrung wurden in Salzburg und im Ennstal sehr verehrt, die Mirakelbücher fanden im 18. und 19. Jahrhundert weite Verbreitung. Nach der Gründungslegende der Wallfahrtskirche fanden Hirten das Bild im Walde, das aber nach Verbringung zur Hauptpfarre Altenmarkt wieder an den Fundort zurückgekehrt sei. Siehe auch: Gnadenbild, Wallfahrt.

Lit.:

  • I. Loimer-Rumerstorfer: Heilige Kindln. In: L. Luidold, U. Kammerhofer-Aggermann (Hg.): Bräuche im Salzburger Land. CD-ROM 1. (= SBzVK 13) Salzburg 2002.
  • S. Wicha: O heiliges Kindl in Filzmoos hilf. Eine ikonographische Untersuchung der Filzmooser Votivbilder als Paradigma der Volksfrömmigkeit, Dipl. Univ. Wien 1989.
  • G. Gugitz: Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch. Bd. 5, Oberösterreich und Salzburg, Wien 1958, S. 161.
  • M. Jäger: Ausführliche Beschreibung der Wallfahrt zum gnadenreichen Jesukindlein in Filzmoos. Salzburg (1912) 1937 (1874 1.)

U.K.