Öffentliche Bibliotheken: Unterschied zwischen den Versionen

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Neben der Salzburger →Universitätsbibliothek sowie weiteren „wissenschaftlichen und sonstigen Bibliotheken“ (z. B. die →Haslauer-Bibliothek, die Bibliothek der Pädagogischen Hochschule Salzburg oder die Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen) existieren in der Stadt (Stadtbibliothek in der Schumacherstraße 24) und dem Bundesland Salzburg weitere 118 Öffentliche Bibliotheken (Stand: 13.6.2018 http://bibliotheken.salzburg.at/oeffentliche-bibliotheken.html) in 108 der 119 Salzburger Gemeinden, „bibliothekarisch erschlossene Mediensammlungen, die ihren Benutzern den Zugang zu gedruckter und/oder gespeicherter Information bieten und der Weiterbildung, Leseförderung und Unterhaltung einer breiten Öffentlichkeit dienen“. Träger der Öffentlichen Bibliotheken sind Gemeinden, Pfarren, Vereine etc., auch gemischte Trägerschaften sind möglich. Die Träger sind für die Finanzierung der Einrichtung, Ausstattung, Betrieb sowie das Personal zuständig. „Das Land Salzburg fördert – nach Maßgabe der Mittel – den Auf- und Ausbau leistungsfähiger Bibliotheken und unterstützt die Aktualisierung des Bestandes […]“ (Luckmann 2015). Öffentliche Bibliotheken erfüllen zahlreiche, auch international evaluierte Standards in puncto Personal, Raum, Medienbestand, Erneuerungsrate, Barrierefreiheit, Öffnungsstunden sowie Internetanbindung.
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[[File:Stadtbücherei Salzburg 02.jpg|thumb|right|Innenansicht der Salzburger Stadtbücherei in der ''Neuen Mitte Lehen'']]
Der Zugang zur Dienstleistung öffentliche Bibliothek erfolgt in Salzburg „unabhängig von Weltanschauung, ethnischer Herkunft, Geschlecht, Religion, Nationalität, Sprache, sexueller Orientierung, persönlichen Lebensumständen und sozialem Status.“ Die öffentlichen Bibliotheken sind nicht auf Gewinn ausgerichtet. Sie sind nach den Schulen jene Bildungseinrichtungen, die am meisten Bürgerinnen und Bürger erreichen. In den Ludotheken in der Stadt und im gesamten Land Salzburg können Brettspiele für alle Altersstufen entlehnt, z. T. bei Spielnachmittagen auch ausprobiert werden.
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Die öffentlichen Bibliotheken im Land Salzburg werden von Seiten des Amtes der Salzburger Landesregierung von der „Stabsstelle Öffentliche Bibliotheken und Bildungsmedien“ als Landesfachstelle betreut. Diese organisiert die Förderung, die Aus- und Weiterbildung der Bibliothekarinnen und Bibliothekare, betreut die Vergabe des Bibliothekslogos sowie die regionale Betreuung. Mit dem „Landesbibliotheksplan 2015–2019“ verfügt die Stabsstelle über einen Entwicklungsplan der Öffentlichen Bibliotheken.
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Neben der Salzburger [[Universitätsbibliothek]] sowie weiteren „wissenschaftlichen und sonstigen Bibliotheken“ (z.B. der [[Haslauer-Bibliothek]], der Bibliothek der [[Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig]] oder der [[Zukunftsbibliothek]]) existieren in der Stadt ([[Stadtbibliothek Salzburg|Stadtbibliothek]], Öffentliche Bibliotheken der Stadtpfarren, etc.) und im Bundesland Salzburg weitere 123 '''Öffentliche Bibliotheken''' (Stand: 2015, Landesbibliotheksplan) in 108 der 119 Salzburger Gemeinden, die mit „bibliothekarisch erschlossenen Mediensammlungen […] ihren Benutzern den Zugang zu gedruckter und/oder gespeicherter Information bieten und der Weiterbildung, Leseförderung und Unterhaltung einer breiten Öffentlichkeit dienen“.
Stadt und Land Salzburg gestalteten mit der „Mediathek“ bzw. der "Virtuellen Stadtbibliothek Salzburg" Rund–um-die-Uhr-Online-Entlehnungs- und Download-Plattformen für E-Books, Hörbücher und -spiele, E-Audios, E-Papers, sowie Videos. Damit können auch alle digitalen Medien der Stadtbibliothek Salzburg genutzt werden. Über die „Frag’s App“ können jederzeit Veranstaltungen in öffentlichen Bibliotheken abgefragt werden. Aktionen wie das Buchgeschenk „Buchstart-Buch“, die 26 „Elternbriefe“ für die Eltern Neugeborener, das „Leseland Salzburg“ mit Gewinnspielen sowie „MINT“ und weitere Initiativen sollen die Leselust und -kompetenz von Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern fördern.
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Bezüglich der römisch-katholischen Pfarrbibliotheken muss zwischen denjenigen "neueren" Typs (betreut vom Referat für Bibliotheken und Leseförderung innerhalb des Seelsorgeamtes der Erzdiözese) und jenen "älteren" Typs (gewachsene, teils historische Bestände) unterschieden werden. Während die ersteren frei benützt werden können, bedarf es zur Benutzung der Pfarrbibliotheken älteren Typs einer Genehmigung durch das Archiv der Erzdiözese. Wenn Pfarrbibliotheken älteren Typs an Ort und Stelle nicht nach bibliothekarischen Standards betreut werden können, von der Diözesanbibliothek (dbs) mitbetreut und in der Stadt Salzburg eingelagert, gereinigt und signiert. Gemeinsam mit der Dienstbibliothek im Archiv der Erzdiözese Salzburg und der Priesterhausbibliothek bilden die Pfarrbibliotheken älteren und neueren Typs die dritte Säule des Bibliothekswesens der Erzdiözese Salzburg. Im Pfarrzentrum der evangelischen →Christuskirche in der Stadt Salzburg besteht auch eine evangelische Pfarrbücherei.
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[[Datei:Greger anthering 10.08.18 4.jpg|miniatur]]
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Träger der Öffentlichen Bibliotheken sind etwa Gemeinden, Pfarren, oder Vereine, wobei auch kooperative Trägerschaften wie bspw. zwischen Gemeinde und Pfarre möglich sind. Die Träger sind für Finanzierung, Ausstattung, Betrieb sowie das Personal zuständig. „Das Land Salzburg fördert – nach Maßgabe der Mittel – den Auf- und Ausbau leistungsfähiger Bibliotheken und unterstützt die Aktualisierung des Bestandes […]“ (Luckmann 2015). Öffentliche Bibliotheken erfüllen zahlreiche, auch international evaluierte Standards in puncto Personal, Raum, Medienbestand, Erneuerungsrate, Barrierefreiheit, Öffnungsstunden sowie Internetanbindung. Sie sind nicht auf Gewinn ausgerichtet. Sie sind nach den Schulen jene Bildungseinrichtungen, die am meisten Bürgerinnen und Bürger erreichen.
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In den Ludotheken in der Stadt und im gesamten Land Salzburg können Spiele für alle Altersstufen entlehnt, zum Teil bei Spielnachmittagen auch ausprobiert werden. Die Öffentlichen Bibliotheken im Land Salzburg werden von Seiten des Amtes der Salzburger Landesregierung von der ''Stabsstelle Öffentliche Bibliotheken und Bildungsmedien'' als Landesfachstelle sowie, bei kooperativer Trägerschaft mit der Pfarre oder der Pfarre als alleiniger Trägerin, vom Referat für Bibliotheken und Leseförderung der Erzdiözese Salzburg, angesiedelt im Seelsorgeamt, betreut.
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Der ''Landesbibliotheksplan 2015–2019'' dient der systematischen Weiterentwicklung der Öffentlichen Bibliotheken im Land Salzburg. Stadt und Land Salzburg bieten mit der ''Mediathek'' bzw. der ''Virtuellen Stadtbibliothek Salzburg'' eine Rund-um-die-Uhr-Online-Entlehnungs- und Download-Plattform für E-Medien. Über die ''Frag’s App'' können jederzeit Veranstaltungen in Öffentlichen Bibliotheken abgefragt werden. Aktionen wie das Buchgeschenk ''Buchstart-Buch'', Lesesommer, ''Read & Win'' und weitere Initiativen fördern die Leselust und -kompetenz von Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern.
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[[Datei:Stadtbibliothek St. Johann.JPG|miniatur|Stadtbibliothek St. Johann]]
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Innerhalb der römisch-katholischen Pfarrbibliotheken (heute: Öffentliche Bibliotheken der Pfarren) existieren auch jene älteren Typs (gewachsene, historische Bestände), zu deren Benutzung eine Genehmigung durch das [[Archiv der Erzdiözese Salzburg|Archiv der Erzdiözese]] vonnöten ist. Wenn Pfarrbibliotheken älteren Typs an Ort und Stelle nicht nach bibliothekarischen Standards betreut werden können, werden sie von der Diözesanbibliothek (dbs) mitbetreut und in der Stadt Salzburg eingelagert, gereinigt und signiert. Gemeinsam mit der Dienstbibliothek im Archiv der Erzdiözese Salzburg und der Priesterhausbibliothek bilden die Pfarrbibliotheken die dritte Säule des Bibliothekswesens der Erzdiözese Salzburg.
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In der Stadt Salzburg hat weiters das Österreichische Bibliothekswerk, ein von der Österreichischen Bischofskonferenz und dem Bundeskanzleramt gefördertes Forum für 1.300 österreichische katholische Mitgliedsbibliotheken seinen Sitz. Das Bibliothekswerk organisiert mit dem Bundeskanzleramt, den diözesanen Fachstellen und dem Büchereiverband Österreichs (bvoe) die Bibliothekarsausbildung, vertritt die Mitgliedsbibliotheken im bvoe und fördert mit Initiativen und dem Rezensionsmagazin bn (Bibliotheksnachrichten) den gegenseitigen Austausch und die Fortbildung. Ein landesweites Forum für Anliegen der Bibliothekar*innen ist der Bibliothekarsverband Salzburg (bvs), der sich sowohl für Fortbildungsmaßnahmen als auch für regionalen Austausch, Vernetzung und Initiativen einsetzt.
  
 
Weblinks:
 
Weblinks:
* https://www.salzburg.gv.at/themen/bildung/bibliotheken
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* http://mediathek.salzburg.at/land-salzburg/frontend/welcome,51-0-0-100-0-0-1-0-0-0-0.html
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*https://www.salzburg.gv.at/themen/bildung/bibliotheken
* http://leseland.salzburg.at/
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*http://bibliotheken.salzburg.at/oeffentliche-bibliotheken.html
* http://www.kirchen.net/dbs/die-bibliothek/3-saeulen-der-dbs/pfarrbibliotheken/
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*http://www.kirchen.net/seelsorgeamt/referate-und-servicestellen/bibliotheken-und-lesefoerderung/
* http://bibliotheken.salzburg.at/oeffentliche-bibliotheken.html
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*https://buch.stadt-salzburg.at/
* http://bibliotheken.salzburg.at/ludotheken.html
+
*http://www.biblio.at/ueber/aufgaben.html
* http://bibliotheken.salzburg.at/wissenschaftliche-und-sonstige-bibliotheken.html
 
* https://buch.stadt-salzburg.at/
 
* http://www.christuskirche.at
 
  
 
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* Luckmann, R. (2015): Landesbibliotheksplan 2015–2019.
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* R. Luckmann: Landesbibliotheksplan 2015–2019. Salzburg 2015.
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M.J.G., H.L., Ch.R.
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{{SORTIERUNG:Oeffentliche Bibliotheken}}
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[[Kategorie:Freigabe Bereichsleitung]]
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[[Kategorie:Volks- und Alltagskultur]]
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[[Kategorie:Kein GND Eintrag]]

Aktuelle Version vom 25. Mai 2021, 21:02 Uhr

Innenansicht der Salzburger Stadtbücherei in der Neuen Mitte Lehen

Neben der Salzburger Universitätsbibliothek sowie weiteren „wissenschaftlichen und sonstigen Bibliotheken“ (z.B. der Haslauer-Bibliothek, der Bibliothek der Pädagogische Hochschule Salzburg Stefan Zweig oder der Zukunftsbibliothek) existieren in der Stadt (Stadtbibliothek, Öffentliche Bibliotheken der Stadtpfarren, etc.) und im Bundesland Salzburg weitere 123 Öffentliche Bibliotheken (Stand: 2015, Landesbibliotheksplan) in 108 der 119 Salzburger Gemeinden, die mit „bibliothekarisch erschlossenen Mediensammlungen […] ihren Benutzern den Zugang zu gedruckter und/oder gespeicherter Information bieten und der Weiterbildung, Leseförderung und Unterhaltung einer breiten Öffentlichkeit dienen“.

Greger anthering 10.08.18 4.jpg

Träger der Öffentlichen Bibliotheken sind etwa Gemeinden, Pfarren, oder Vereine, wobei auch kooperative Trägerschaften wie bspw. zwischen Gemeinde und Pfarre möglich sind. Die Träger sind für Finanzierung, Ausstattung, Betrieb sowie das Personal zuständig. „Das Land Salzburg fördert – nach Maßgabe der Mittel – den Auf- und Ausbau leistungsfähiger Bibliotheken und unterstützt die Aktualisierung des Bestandes […]“ (Luckmann 2015). Öffentliche Bibliotheken erfüllen zahlreiche, auch international evaluierte Standards in puncto Personal, Raum, Medienbestand, Erneuerungsrate, Barrierefreiheit, Öffnungsstunden sowie Internetanbindung. Sie sind nicht auf Gewinn ausgerichtet. Sie sind nach den Schulen jene Bildungseinrichtungen, die am meisten Bürgerinnen und Bürger erreichen.

In den Ludotheken in der Stadt und im gesamten Land Salzburg können Spiele für alle Altersstufen entlehnt, zum Teil bei Spielnachmittagen auch ausprobiert werden. Die Öffentlichen Bibliotheken im Land Salzburg werden von Seiten des Amtes der Salzburger Landesregierung von der Stabsstelle Öffentliche Bibliotheken und Bildungsmedien als Landesfachstelle sowie, bei kooperativer Trägerschaft mit der Pfarre oder der Pfarre als alleiniger Trägerin, vom Referat für Bibliotheken und Leseförderung der Erzdiözese Salzburg, angesiedelt im Seelsorgeamt, betreut.

Der Landesbibliotheksplan 2015–2019 dient der systematischen Weiterentwicklung der Öffentlichen Bibliotheken im Land Salzburg. Stadt und Land Salzburg bieten mit der Mediathek bzw. der Virtuellen Stadtbibliothek Salzburg eine Rund-um-die-Uhr-Online-Entlehnungs- und Download-Plattform für E-Medien. Über die Frag’s App können jederzeit Veranstaltungen in Öffentlichen Bibliotheken abgefragt werden. Aktionen wie das Buchgeschenk Buchstart-Buch, Lesesommer, Read & Win und weitere Initiativen fördern die Leselust und -kompetenz von Kindern und Jugendlichen sowie deren Eltern.

Stadtbibliothek St. Johann

Innerhalb der römisch-katholischen Pfarrbibliotheken (heute: Öffentliche Bibliotheken der Pfarren) existieren auch jene älteren Typs (gewachsene, historische Bestände), zu deren Benutzung eine Genehmigung durch das Archiv der Erzdiözese vonnöten ist. Wenn Pfarrbibliotheken älteren Typs an Ort und Stelle nicht nach bibliothekarischen Standards betreut werden können, werden sie von der Diözesanbibliothek (dbs) mitbetreut und in der Stadt Salzburg eingelagert, gereinigt und signiert. Gemeinsam mit der Dienstbibliothek im Archiv der Erzdiözese Salzburg und der Priesterhausbibliothek bilden die Pfarrbibliotheken die dritte Säule des Bibliothekswesens der Erzdiözese Salzburg.

In der Stadt Salzburg hat weiters das Österreichische Bibliothekswerk, ein von der Österreichischen Bischofskonferenz und dem Bundeskanzleramt gefördertes Forum für 1.300 österreichische katholische Mitgliedsbibliotheken seinen Sitz. Das Bibliothekswerk organisiert mit dem Bundeskanzleramt, den diözesanen Fachstellen und dem Büchereiverband Österreichs (bvoe) die Bibliothekarsausbildung, vertritt die Mitgliedsbibliotheken im bvoe und fördert mit Initiativen und dem Rezensionsmagazin bn (Bibliotheksnachrichten) den gegenseitigen Austausch und die Fortbildung. Ein landesweites Forum für Anliegen der Bibliothekar*innen ist der Bibliothekarsverband Salzburg (bvs), der sich sowohl für Fortbildungsmaßnahmen als auch für regionalen Austausch, Vernetzung und Initiativen einsetzt.

Weblinks:

Lit:

  • R. Luckmann: Landesbibliotheksplan 2015–2019. Salzburg 2015.

M.J.G., H.L., Ch.R.