Monatsschlößl: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Monatsschlössl''', eigentlich: '''Waldemsschlösschen''', am →Hellbrunnerberg im Park von Schloss Hellbrunn. Heute Volkskundemuseum des →Salzburg Museum.
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[[Datei:Monatsschlössl 9776.jpg|miniatur|Monatsschlössl auf dem  Hellbrunnerberg]]
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Das '''Monatsschlössl''', eigentlich: Waldemsschlösschen, steht auf dem [[Hellbrunnerberg]] im Park von [[Schloss Hellbrunn]]. Heute Volkskundemuseum des [[Salzburg Museum]]. Das Monatsschlössl hat seinen Namen von einer Legende, laut der das Gebäude in einem Monat für einen durchreisenden Papst bzw. bayerischen Herzog oder österreichischen Erzherzog erbaut worden wäre. Tatsächlich betrug die Bauzeit viele Monate. 1615 unter Erzbischof [[Markus Sittikus von Hohenems|Markus Sittikus von Hohenems]] erbaut, der in Hellbrunn eine manieristische Schloss- und Parkanlage (in der Art einer Villa suburbana) errichtete.
  
Das M. hat seinen Namen von einer Legende, laut welcher das Gebäude in einem Monat, für einen durchreisenden Papst, bzw. bayer. Herzog oder österr. Erzherzog  erbaut worden wäre. Tatsächlich betrug die Bauzeit viele Monate.
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Das Monatsschlössl wurde auf dem künstlichen Berg, bepflanzt mit „türkischen Erdbeeren“, in der Blickachse auf das Wasserparterre ausgerichtet. Es war Symbol der Lebensfreude als inhaltlicher Gegenpol zum heute verfallenen Schlösschen Belvedere im sakral-geistigen Parkteil. Ursprünglich für Jagdgesellschaften bestimmt. Von 1920–24 als Vogelmuseum genutzt. 1922 mit Schloss und Park Hellbrunn von der Stadt Salzburg erworben.
1615 unter Eb. →Markus Sittikus erbaut, der in Hellbrunn eine manieristische Schloss- und Parkanlage (in der Art einer #Villa suburbana#) errichtete. Das M. wurde auf dem künstlichen Berg, bepflanzt mit „türkischen Erdbeeren“, in der Blickachse auf das Wasserparterre ausgerichtet. Es war Symbol der Lebensfreude als inhaltlicher Gegenpol zum heute verfallenen Schlösschen Belvedere im sakral-geistigen Parkteil. Urspr. für Jagdgesellschaften bestimmt. Von 1920–24 als Vogelmuseum genutzt. 1922 mit Schloss und Park →Hellbrunn von der Stadt Salzburg erworben.  
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1924 Errichtung des Altsalzburger Bauernmuseum des SMCA (heute →Salzburg Museum) durch K. →Adrian (K. A.: Katalog 1926), aus dem Bestand der seit 1904 begonnenen volkskundlichen Sammlung (Sebastian Greiderer: Broschüre Salzburger Volkskunst. 1905). Die Sammlung entspricht der Vorstellung von Volkskunst im Historismus und in der „Heimatschutzbewegung“ (ab 1909), in welchen in erster Linie „schöne“ Gebrauchskunst verschiedener Schichten und Zeiten als regionaltypische „Bauerkunst“ definiert wurde.
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1924 Errichtung des Altsalzburger Bauernmuseums des SMCA (heute [[Salzburg Museum]]) durch [[Karl Adrian]] (Katalog 1926), aus dem Bestand der seit 1904 begonnenen volkskundlichen Sammlung (Sebastian Greiderer: Broschüre Salzburger Volkskunst 1905).
Nach kriegsbedingter Schließung und Dezimierung der Bestände Erweiterung durch Neuerwerbungen 1944, Wiedereröffnung 1952, Umgestaltung nach musealtechnischen Gesichtspunkten 1962; heute Sonderausstellungen zu Teilbereichen, oft ergänzt durch zeitgemäße künstlerischen Interventionen.  
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Die Sammlung entspricht der Vorstellung von Volkskunst im Historismus und in der [[Verein für Heimatschutz und Denkmalpflege in Salzburg|Heimatschutzbewegung]] (ab 1909), in welchen in erster Linie „schöne“ Gebrauchskunst verschiedener Schichten und Zeiten als regionaltypische „Bauernkunst“ definiert wurde.
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Nach kriegsbedingter Schließung und Dezimierung der Bestände Erweiterung durch Neuerwerbungen 1944, Wiedereröffnung 1952, Umgestaltung nach musealtechnischen Gesichtspunkten 1962; heute Sonderausstellungen zu Teilbereichen, oft ergänzt durch zeitgemäße künstlerische Interventionen.
  
 
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* U. Kammerhofer-Aggermann: Von der Volkskunstforschung zu den Erzeugnissen und Erscheinungen einer Gruppenästhetik. In: O. Bockhorn u.a.: Volkskunde in Österreich. Bausteine zu Geschichte, Methoden und Themenfeldern einer Ethnologia Austriaca. Innsbruck 2011, S. 415–456, spez. 418.
 
 
* K.-M. Gauß: Salzburg Museum. In: ders.: Ein kulturelles Gedächtnis: die Landesmuseen Österreichs und Südtirols im Überblick. Wien 2009, S. 80–95.
 
* K.-M. Gauß: Salzburg Museum. In: ders.: Ein kulturelles Gedächtnis: die Landesmuseen Österreichs und Südtirols im Überblick. Wien 2009, S. 80–95.
 
* F. Prodinger: Salzburger Volkskultur. Eine Einführung für Besucher des Salzburger Volkskundemuseums in Hellbrunn bei Salzburg, Schriftenreihe des SMCA Nr. 4, 1963.
 
* F. Prodinger: Salzburger Volkskultur. Eine Einführung für Besucher des Salzburger Volkskundemuseums in Hellbrunn bei Salzburg, Schriftenreihe des SMCA Nr. 4, 1963.

Aktuelle Version vom 1. Juni 2021, 16:16 Uhr

Monatsschlössl auf dem Hellbrunnerberg

Das Monatsschlössl, eigentlich: Waldemsschlösschen, steht auf dem Hellbrunnerberg im Park von Schloss Hellbrunn. Heute Volkskundemuseum des Salzburg Museum. Das Monatsschlössl hat seinen Namen von einer Legende, laut der das Gebäude in einem Monat für einen durchreisenden Papst bzw. bayerischen Herzog oder österreichischen Erzherzog erbaut worden wäre. Tatsächlich betrug die Bauzeit viele Monate. 1615 unter Erzbischof Markus Sittikus von Hohenems erbaut, der in Hellbrunn eine manieristische Schloss- und Parkanlage (in der Art einer Villa suburbana) errichtete.

Das Monatsschlössl wurde auf dem künstlichen Berg, bepflanzt mit „türkischen Erdbeeren“, in der Blickachse auf das Wasserparterre ausgerichtet. Es war Symbol der Lebensfreude als inhaltlicher Gegenpol zum heute verfallenen Schlösschen Belvedere im sakral-geistigen Parkteil. Ursprünglich für Jagdgesellschaften bestimmt. Von 1920–24 als Vogelmuseum genutzt. 1922 mit Schloss und Park Hellbrunn von der Stadt Salzburg erworben.

1924 Errichtung des Altsalzburger Bauernmuseums des SMCA (heute Salzburg Museum) durch Karl Adrian (Katalog 1926), aus dem Bestand der seit 1904 begonnenen volkskundlichen Sammlung (Sebastian Greiderer: Broschüre Salzburger Volkskunst 1905).

Die Sammlung entspricht der Vorstellung von Volkskunst im Historismus und in der Heimatschutzbewegung (ab 1909), in welchen in erster Linie „schöne“ Gebrauchskunst verschiedener Schichten und Zeiten als regionaltypische „Bauernkunst“ definiert wurde.

Nach kriegsbedingter Schließung und Dezimierung der Bestände Erweiterung durch Neuerwerbungen 1944, Wiedereröffnung 1952, Umgestaltung nach musealtechnischen Gesichtspunkten 1962; heute Sonderausstellungen zu Teilbereichen, oft ergänzt durch zeitgemäße künstlerische Interventionen.

Lit.:

  • K.-M. Gauß: Salzburg Museum. In: ders.: Ein kulturelles Gedächtnis: die Landesmuseen Österreichs und Südtirols im Überblick. Wien 2009, S. 80–95.
  • F. Prodinger: Salzburger Volkskultur. Eine Einführung für Besucher des Salzburger Volkskundemuseums in Hellbrunn bei Salzburg, Schriftenreihe des SMCA Nr. 4, 1963.

U.K.