Slavi Soucek: Unterschied zwischen den Versionen

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1931 ließ er sich in Salzburg nieder. Anfangs in der Nachfolge Egon Schieles stehend, später von mediterranem Formempfinden geprägt, entschied er sich 1952 für die abstrakte Gestaltungsweise. Durch intensive Lehr- und Vortragstätigkeit machte er sich in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg um die Durchsetzung der Moderne verdient. Die Gründung der Galerie ''Kunst der Gegenwart'' gemeinsam mit Gustav K. Beck ist ein Markstein der Salzburger Kunstgeschichte, der in der 1954 angeschlossenen Graphischen Versuchs-Werkstatt weiterwirkt. Hier leitete der als Künstler-Philosoph und Klassiker der Abstraktion in ganz Österreich anerkannte Soucek bis 1976 das Lithografie-Seminar der [[Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg|Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst]].
 
1931 ließ er sich in Salzburg nieder. Anfangs in der Nachfolge Egon Schieles stehend, später von mediterranem Formempfinden geprägt, entschied er sich 1952 für die abstrakte Gestaltungsweise. Durch intensive Lehr- und Vortragstätigkeit machte er sich in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg um die Durchsetzung der Moderne verdient. Die Gründung der Galerie ''Kunst der Gegenwart'' gemeinsam mit Gustav K. Beck ist ein Markstein der Salzburger Kunstgeschichte, der in der 1954 angeschlossenen Graphischen Versuchs-Werkstatt weiterwirkt. Hier leitete der als Künstler-Philosoph und Klassiker der Abstraktion in ganz Österreich anerkannte Soucek bis 1976 das Lithografie-Seminar der [[Internationale Sommerakademie für Bildende Kunst Salzburg|Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst]].
  
Seit 1973 vergibt das Land Salzburg einen Preis für Druckgrafik, der nach Soucek benannt ist; ab 1991 alternativ mit einem Stipendium. Nicht zuletzt kraft handwerklicher Disziplin harmonisierte Soucek kubistische, illusionistische, surreale und informelle Elemente zu abgeklärter, kontemplativer Bildwirkung. Seine Ölbilder, Grafiken verschiedenster Technik, Tapisserien und Wandgestaltungen vereinen hohen Schmuckwert mit geistiger Konzentration.
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Seit 1973 vergibt das Land Salzburg einen Preis für Druckgrafik, der nach Slavi Soucek benannt ist; ab 1991 alternativ mit einem Stipendium. Nicht zuletzt kraft handwerklicher Disziplin harmonisierte Soucek kubistische, illusionistische, surreale und informelle Elemente zu abgeklärter, kontemplativer Bildwirkung. Seine Ölbilder, Grafiken verschiedenster Technik, Tapisserien und Wandgestaltungen vereinen hohen Schmuckwert mit geistiger Konzentration.
  
 
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Version vom 9. Juni 2021, 12:53 Uhr

Szenerie im Zwischenreich (1952)

Slavi Soucek, * 11. August 1898 in Wien, † 6. Jänner 1980 in Salzburg, Maler und Grafiker.

Studium an der Wiener Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt, 1922 erste Einzelausstellung in Barcelona, 1924/25 erstmals in Salzburg (Grödig), anschließend mehrjährige Auslandsaufenthalte (1925–29 in Spanien), die ihm die wichtigsten Kunstströmungen vor Augen führten. Der Umgang mit den Malern der Brücke in Berlin erwies sich für seine Entwicklung weniger folgenschwer als der Einfluss der Pariser Kubisten, v.a. Picassos.

1931 ließ er sich in Salzburg nieder. Anfangs in der Nachfolge Egon Schieles stehend, später von mediterranem Formempfinden geprägt, entschied er sich 1952 für die abstrakte Gestaltungsweise. Durch intensive Lehr- und Vortragstätigkeit machte er sich in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg um die Durchsetzung der Moderne verdient. Die Gründung der Galerie Kunst der Gegenwart gemeinsam mit Gustav K. Beck ist ein Markstein der Salzburger Kunstgeschichte, der in der 1954 angeschlossenen Graphischen Versuchs-Werkstatt weiterwirkt. Hier leitete der als Künstler-Philosoph und Klassiker der Abstraktion in ganz Österreich anerkannte Soucek bis 1976 das Lithografie-Seminar der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst.

Seit 1973 vergibt das Land Salzburg einen Preis für Druckgrafik, der nach Slavi Soucek benannt ist; ab 1991 alternativ mit einem Stipendium. Nicht zuletzt kraft handwerklicher Disziplin harmonisierte Soucek kubistische, illusionistische, surreale und informelle Elemente zu abgeklärter, kontemplativer Bildwirkung. Seine Ölbilder, Grafiken verschiedenster Technik, Tapisserien und Wandgestaltungen vereinen hohen Schmuckwert mit geistiger Konzentration.

Lit.:

  • R. Jessewitsch, G. Schneider: Expressive Gegenständlichkeit. Bönen 2001.
  • A. Eisler: S.S. Salzburg 1998. – Ausstellungskat. S.S. Galerie über dem Café Mozart. Salzburg 1985.
  • H. Stuppäck: S.S. Ein Pionier der österr. Moderne. Salzburg 1981.
  • K. Sotriffer: Malerei und Plastik in Österreich. Wien 1963, S. 119.
  • M. Seuphor: Knaurs Lexikon abstrakter Malerei. München-Zürich 1957.

N.​Sch.