Domschatz: Unterschied zwischen den Versionen

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umfasst die liturgischen Geräte und Gewänder des Domes. Die lange, wechselvolle Geschichte hat, abgesehen von den Paramenten, relativ wenig hinterlassen. Einschmelzungen sind aus der Zeit Eb. →Wolf Dietrichs und Eb. →Hieronymus Colloredos bekannt, größere Verkäufe gab es unter Colloredo, einzelne noch im 20. Jh. Der Umfang mittelalterlicher Bestände ist bescheiden. Weil die Stadt infolge der Reichsacht 1167 geplündert und niedergebrannt wurde, ist aus der vorausgehenden Zeit nichts erhalten.
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Zu den bedeutendsten Objekten gehören ein doppelarmiges Reliquienkreuz (um 1100/14. Jh.; wohl erst seit 1481 in Salzburg), die Hostientaube aus Limoges (1. V. 13. Jh.), die sog. Reiseflasche des hl. →Rupertus (2. H. 13. Jh.), zwei Reliquiare (um 1380/1400), ein Kelch aus Ungarn (um 1430/40) sowie das Legatenkreuz (1499). Scheibenmonstranz (J. Ostertag, 1596), Ziborium (J. Ostertag, 1593/94) und ein Messbuch in Silbereinband (H. →Karl, um 1601/03) stehen für →Wolf Dietrichs Erneuerungsbestrebungen. Weitere wichtige Goldschmiedewerke des 17. Jh.s sind eine Silbermadonna (J. Lencker, um 1620/25), Kelch (H. F. Fesenmayr, 1679) und Monstranz (Salzburg?, 1680) Eb. →Max Gandolphs von Kuenburg und als Höhepunkt die sog. Pretiosenmonstranz (F. S. →Amende, 1697). Eb. →Hieronymus Colloredo hinterließ eine mehrteilige Messgarnitur (A. Drentwett, 1761/63), Kurfürst Ferdinand III. stiftete einen klassizistischen Kelch (G. Valadier, um 1800).
 
Der umfangreiche Bestand an Paramenten mit mehr als 2.000 Einzelstücken sucht seinesgleichen in Europa, wobei das Mittelalter wiederum schwach vertreten ist. Die ältesten Stücke sind die sog. Mitra des hl. Rupertus (um 1180), eine Mitra mit Evangelistenmedaillons (2. V. 13. Jh.) und zwei Stolen (13. u. 14. Jh.). Wenige Kaseln stammen aus dem 15. Jh., die große Mehrheit der Messgewänder aus dem 17. bis 19. Jh. Neben einzelnen Kaseln seit Eb. Johann Jakob Kuen-Belasy sind Ornate von den Eb. →Marcus Sitticus, Franz  Anton Harrach, →Leopold Anton Firmian, Andreas Jakob Dietrichstein und →Hieronymus Colloredo erhalten.  
 
  
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Der '''Domschatz''' umfasst die liturgischen Geräte und Gewänder des Domes. Die lange, wechselvolle Geschichte hat, abgesehen von den Paramenten, relativ wenig hinterlassen. Einschmelzungen sind aus der Zeit von Erzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau|Wolf Dietrich von Raitenau]] und Erzbischof [[Colloredo, Hieronymus Graf|Hieronymus Graf Colloredo]] bekannt, größere Verkäufe gab es unter Erzbischof Colloredo, einzelne noch im 20. Jahrhundert. Der Umfang mittelalterlicher Bestände ist bescheiden. Da die Stadt infolge der Reichsacht 1167 geplündert und niedergebrannt wurde, ist aus der vorausgehenden Zeit nichts erhalten.
* Kat. Meisterwerke europäischer Kunst, Dommuseum zu Salzburg, Salzburg 1998  
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* M. Ullermann: Die barocken Paramente des Salzburger Domschatzes (Mag.-Arb.), Passau 1998  
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Zu den bedeutendsten Objekten gehören ein doppelarmiges Reliquienkreuz (um 1100, Fuß: 14. Jahrhundert; wohl erst seit 1481 in Salzburg), die Hostientaube aus Limoges (erstes Viertel 13. Jahrhundert), die sogenannte Reiseflasche des hl. [[Rupert|Rupertus]] (zweite Hälfte 13. Jahrhundert), zwei Reliquiare (um 1380/1400), ein Kelch aus Ungarn (um 1430/40) sowie das Legatenkreuz (1499). Scheibenmonstranz (Jonas Ostertag, 1596), Ziborium (Jonas Ostertag, 1593/94) und ein Messbuch in Silbereinband ([[Hans Karl]], um 1601/03) stehen für Erzbischof Wolf Dietrichs Erneuerungsbestrebungen. Weitere wichtige Goldschmiedewerke des 17. Jahrhunderts sind eine Silbermadonna (Johannes Lencker, um 1620/25), Kelch (Hans Franz Fesenmayr, 1679) und Monstranz (Salzburg? 1680) von Erzbischof [[Kuenburg, Maximilian Gandolf Graf von|Max Gandolf Graf von Kuenburg]] und als Höhepunkt die sogenannte Pretiosenmonstranz ([[Amende, Ferdinand Sigmund|Ferdinand Sigmund Amende]], 1697). Erzbischof Hieronymus Colloredo hinterließ eine mehrteilige Messgarnitur (Abraham Drentwett, 1761–63), Kurfürst Ferdinand III. stiftete einen klassizistischen Kelch (Giuseppe Valadier, um 1800).
* Kat. Der Domschatz von Salzburg (Ausstellungskat. Domschatzkammer St. Petri Bautzen), München-Zürich 1992
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Der umfangreiche Bestand an Paramenten mit mehr als 2.000 Einzelstücken sucht seinesgleichen in Europa, wobei das Mittelalter wiederum schwach vertreten ist. Die ältesten Stücke sind die sogenannte Mitra des hl. Rupertus (um 1180), eine Mitra mit Evangelistenmedaillons (zweites Viertel 13. Jahrhundert) und zwei Stolen (13. und 14. Jahrhundert). Wenige Kaseln stammen aus dem 15. Jahrhundert, die große Mehrheit der Messgewänder aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Neben einzelnen Kaseln seit Erzbischof Johann Jakob Kuen-Belasy (1560-1586) sind Ornate von den Erzbischöfen [[Markus Sittikus von Hohenems|Markus Sittikus von Hohenems]], Franz Anton Harrach, [[Firmian, Leopold Anton Eleutherius Freiherr von|Leopold Anton Freiherr von Firmian]], Andreas Jakob Dietrichstein und Hieronymus Colloredo erhalten.
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* Kat. Meisterwerke europäischer Kunst. Dommuseum zu Salzburg. Salzburg 1998.
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* M. Ullermann: Die barocken Paramente des Salzburger Domschatze. Passau 1998.
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* Ausstellungskat. Der Domschatz von Salzburg. München u.a. 1992.
  
 
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Aktuelle Version vom 16. Juni 2021, 17:36 Uhr

Domschatz, Foto Dommuseum Salzburg, J. Kral.jpg

Der Domschatz umfasst die liturgischen Geräte und Gewänder des Domes. Die lange, wechselvolle Geschichte hat, abgesehen von den Paramenten, relativ wenig hinterlassen. Einschmelzungen sind aus der Zeit von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo bekannt, größere Verkäufe gab es unter Erzbischof Colloredo, einzelne noch im 20. Jahrhundert. Der Umfang mittelalterlicher Bestände ist bescheiden. Da die Stadt infolge der Reichsacht 1167 geplündert und niedergebrannt wurde, ist aus der vorausgehenden Zeit nichts erhalten.

Zu den bedeutendsten Objekten gehören ein doppelarmiges Reliquienkreuz (um 1100, Fuß: 14. Jahrhundert; wohl erst seit 1481 in Salzburg), die Hostientaube aus Limoges (erstes Viertel 13. Jahrhundert), die sogenannte Reiseflasche des hl. Rupertus (zweite Hälfte 13. Jahrhundert), zwei Reliquiare (um 1380/1400), ein Kelch aus Ungarn (um 1430/40) sowie das Legatenkreuz (1499). Scheibenmonstranz (Jonas Ostertag, 1596), Ziborium (Jonas Ostertag, 1593/94) und ein Messbuch in Silbereinband (Hans Karl, um 1601/03) stehen für Erzbischof Wolf Dietrichs Erneuerungsbestrebungen. Weitere wichtige Goldschmiedewerke des 17. Jahrhunderts sind eine Silbermadonna (Johannes Lencker, um 1620/25), Kelch (Hans Franz Fesenmayr, 1679) und Monstranz (Salzburg? 1680) von Erzbischof Max Gandolf Graf von Kuenburg und als Höhepunkt die sogenannte Pretiosenmonstranz (Ferdinand Sigmund Amende, 1697). Erzbischof Hieronymus Colloredo hinterließ eine mehrteilige Messgarnitur (Abraham Drentwett, 1761–63), Kurfürst Ferdinand III. stiftete einen klassizistischen Kelch (Giuseppe Valadier, um 1800).

Der umfangreiche Bestand an Paramenten mit mehr als 2.000 Einzelstücken sucht seinesgleichen in Europa, wobei das Mittelalter wiederum schwach vertreten ist. Die ältesten Stücke sind die sogenannte Mitra des hl. Rupertus (um 1180), eine Mitra mit Evangelistenmedaillons (zweites Viertel 13. Jahrhundert) und zwei Stolen (13. und 14. Jahrhundert). Wenige Kaseln stammen aus dem 15. Jahrhundert, die große Mehrheit der Messgewänder aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. Neben einzelnen Kaseln seit Erzbischof Johann Jakob Kuen-Belasy (1560-1586) sind Ornate von den Erzbischöfen Markus Sittikus von Hohenems, Franz Anton Harrach, Leopold Anton Freiherr von Firmian, Andreas Jakob Dietrichstein und Hieronymus Colloredo erhalten.

Lit.:

  • Kat. Meisterwerke europäischer Kunst. Dommuseum zu Salzburg. Salzburg 1998.
  • M. Ullermann: Die barocken Paramente des Salzburger Domschatze. Passau 1998.
  • Ausstellungskat. Der Domschatz von Salzburg. München u.a. 1992.

R.G.