Projekt:Straßennamenkommission: Unterschied zwischen den Versionen

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== Aufnahme der Ergebnisse des Salzburger Fachbeirats '''Erläuterungen von Straßennamen''' (Straßennamenkommission) in das Salzburger Kulturlexikon ==
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Aufnahme der Ergebnisse des Salzburger Fachbeirats '''Erläuterungen von Straßennamen''' (Straßennamenkommission) in das Salzburger Kulturlexikon
  
 
Der Schlussbericht der Straßennamenkommission überschneidet sich mit den Inhalten des Kulturlexikons, daher werden die Forschungsergebnisse der Kommission als Link am Ende des Artikels der betroffenen Personen eingefügt.
 
Der Schlussbericht der Straßennamenkommission überschneidet sich mit den Inhalten des Kulturlexikons, daher werden die Forschungsergebnisse der Kommission als Link am Ende des Artikels der betroffenen Personen eingefügt.
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Daraus ergab sich in einem Abstimmungsverfahren der Kommission eine Einteilung der Namensgeber in drei Kategorien:
 
Daraus ergab sich in einem Abstimmungsverfahren der Kommission eine Einteilung der Namensgeber in drei Kategorien:
  
==== Kategorie 1 ====
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'''Kategorie 1'''
  
 
Das Ausmaß der NS-Verstrickung ist im Verhältnis zur Gesamtbiografie nicht derart gravierend, dass diese im Kurztext der Erläuterungstafel angeführt, sondern nur auf der Website der Stadt Salzburg im Eintrag [http://www.stadt-salzburg.at/strassennamen im digitalen Stadtplan] und auf der [https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/ NS-Homepage]  thematisiert wird.
 
Das Ausmaß der NS-Verstrickung ist im Verhältnis zur Gesamtbiografie nicht derart gravierend, dass diese im Kurztext der Erläuterungstafel angeführt, sondern nur auf der Website der Stadt Salzburg im Eintrag [http://www.stadt-salzburg.at/strassennamen im digitalen Stadtplan] und auf der [https://www.stadt-salzburg.at/ns-projekt/ NS-Homepage]  thematisiert wird.
  
==== Kategorie 2 ====
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'''Kategorie 2'''
  
 
Die NS-Belastung wird auf der Erläuterungstafel angeführt, auf der Website der Stadt Salzburg im Eintrag im digitalen Stadtplan ausführlich erläutert und auf der Website des NS-Projekts der Stadt Salzburg wissenschaftlich fundiert dargestellt.
 
Die NS-Belastung wird auf der Erläuterungstafel angeführt, auf der Website der Stadt Salzburg im Eintrag im digitalen Stadtplan ausführlich erläutert und auf der Website des NS-Projekts der Stadt Salzburg wissenschaftlich fundiert dargestellt.
  
==== Kategorie 3 ====
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'''Kategorie 3'''
  
 
Aufgrund der gravierenden NS-Verstrickung besteht Diskussions- und Handlungsbedarf für die politischen Entscheidungsträger*innen. Es ist zu klären, ob mit einer Erläuterungstafel, dem ausführlichen Eintrag im digitalen Stadtplan und der biografischen Darstellung auf der NS-Homepage das Auslangen gefunden wird oder eine Umbenennung in Erwägung gezogen werden soll.
 
Aufgrund der gravierenden NS-Verstrickung besteht Diskussions- und Handlungsbedarf für die politischen Entscheidungsträger*innen. Es ist zu klären, ob mit einer Erläuterungstafel, dem ausführlichen Eintrag im digitalen Stadtplan und der biografischen Darstellung auf der NS-Homepage das Auslangen gefunden wird oder eine Umbenennung in Erwägung gezogen werden soll.
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== Kategorie 1 ==
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=== [[Karl Adrian|Adrian, Karl]] (Lehrer, Volkskundler) ===
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17. Februar 1861 Salzburg – 14. Oktober 1949 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.344.097; 1. Mai 1938); NS-Lehrerbund (NSLB)<br>
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Seit Ende des 19. Jahrhunderts im Bereich der Brauchtumspflege tätig und Mitglied in mehreren Vereinen; in der NS-Zeit Publikationen zu volkskundlichen Themen, weiterhin in Vereinen aktiv, in der Stadtverwaltung der Gauhauptstadt Salzburg als Mitglied der Beiräte für das städtische Museum seit 1939, für die städtischen Wasserwerke und das Gaswerk ab 1940; Auszeichnungen und Würdigungen in der NS-Zeit, u. a. „Medaille für deutsche Volkstumspflege“: Mitarbeit in der „Lehr- und Forschungsstätte für germanisch-deutsche Volkskultur“ des SS-Ahnenerbes; keine rassistischen Äußerungen bekannt.<br>
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[[Projekt:Straßennamenkommission/Karl Adrian|Langversion der Biografie]]<br>
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=== [[Anna Bahr-Mildenburg|Bahr-Mildenburg, Anna]], Prof. (Sängerin, Dramaturgin) ===
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29.November 1872 Wien – 27. Jänner 1947 Wien<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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Wurde 1937 fälschlicherweise als „Jüdin“ bezeichnet und vom NS-Blatt „Der Stürmer“ angegriffen; unterrichtete und inszenierte während der NS-Zeit u. a. in Berlin, Wien und Salzburg; ihre Arbeiten waren nicht propagandistischer Natur; erhielt 1942 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft; wurde wegen ihrer Tätigkeit während der NS-Zeit und der Ehrung 1942 nach 1945 kritisiert.<br>
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[[Projekt:Straßennamenkommission/Anna Bahr-Mildenburg|Langversion der Biografie]]<br>
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=== [[Derra de Moroda, Friderica]], Dr. h. c. (Tänzerin, Choreografin, Tanzlehrerin) ===
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2. Juni 1897 Pressburg (Königreich Ungarn, heute Bratislava, Slowakei) – 19. Juni 1978 Salzburg<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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Gründete und leitete nach dem Ersten Weltkrieg eine Tanzschule in London und wurde 1936 britische Staatsbürgerin, lehrte jedoch weiterhin auch im „Dritten Reich“; blieb nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Salzburg, wo sie Verwandte hatte, als „feindliche Ausländerin“ kurzzeitig inhaftiert; ab 1940 in Berlin, übernahm dort die Leitung eines Ballettensembles für die Organisation „Kraft durch Freude“ (KdF) der Deutschen Arbeitsfront (DAF); mehrere Tourneen im gesamten „Dritten Reich“; zu Kriegsende als „feindliche Ausländerin“ erneut interniert.<br>
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[[Projekt:Straßennamenkommission/Anna Bahr-Mildenburg|Langversion der Biografie]]<br>
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=== [[Etrich, Ignaz|Etrich, Igo]] (Ignaz), Dr. Ing. h. c. (Textilfabrikant, Pionier des Flugzeugbaues) ===
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25.Dezember 1879 Oberaltstadt (heute Horní Staré Město, Tschechien) – 4. Februar 1967 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.685.942; 1.November 1938)<br>
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Vor der Annexion des Sudetenlandes Mitglied der nationalsozialistisch ausgerichteten Sudetendeutschen Partei (SdP); wurde vom NS-Regime v. a. wegen seiner Flugzeugerfindungen als Wegbereiter der Luftwaffe medial hervorgehoben, war zu der Zeit aber selbst nicht mehr in diesem Bereich tätig; veröffentlichte in der NS-Zeit mehrere Artikel zur Textilerzeugung, sprach in einem davon vom „Sieg der deutschen Waffen“, die den Bau von Textilfabriken im Osten ermöglichen würden; kein Engagement für die NSDAP aktenkundig.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 118–129.<br>
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[[Projekt:Straßennamenkommission/Ignaz Etrich|Langversion der Biografie]]<br>
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=== Hacksteiner, Jakob (Tischlermeister, Bürgermeister von Morzg)===
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12. September 1870 Goldegg im Pongau – 23. Juli 1962 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 8.005.095; 1. April 1940)<br>
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Über seine politische Einstellung und seine Haltung während der NS-Zeit ist nichts aktenkundig; gab nach 1945 an, der NSDAP beigetreten zu sein, da ihm sonst möglicherweise die Tischlerei weggenommen worden wäre.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 190–195.<br>
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Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]
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=== John, Leopold (Lehrer, Mitbegründer und Obmann des Turnvereins Morzg)===
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16. August 1873 Salzburg – 18.November 1951 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.384.889; 1. Mai 1938); NS-Lehrerbund (NSLB)<br>
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Wie bereits vor 1938 auch nach dem „Anschluß“ u. a. im Verschönerungsverein, im Turnverein und in der Turner-Sängerriege in Morzg aktiv; keine politische Betätigung für den Nationalsozialismus aktenkundig.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 235–239.<br>
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Kategorie: 1 [8 – 1 – 0]
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=== Kiener, Heinrich (Brauereibesitzer)===
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2. August 1870 Bachmaning (Oberösterreich) – 20. Juni 1950 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.297.183; 1. Mai 1938)<br>
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Laut eigenen Angaben „Duldung illegaler Tätigkeit im Betrieb“ und Geldspenden zur Zeit des NSDAP-Verbotes, darüber hinausgehendes Engagement für die NSDAP nicht nachweisbar; kein Hervortreten während der NS-Zeit.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 303–309.<br>
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Kategorie: 1 [5 – 4 – 0]
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=== Kürth, Richard (Schlossermeister, Politiker der Großdeutschen Volkspartei)===
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25.Dezember 1875 Gunnersdorf bei Frankenberg (Königreich Sachsen, heute Frankenberg, Sachsen) – 26. März 1964 Salzburg<br>
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NSDAP-Parteianwärter (Antrag gestellt im Oktober 1939, abgelehnt)<br>
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Musste nach dem „Anschluß“ seine Funktionen im Landesgewerbeverband Salzburg, als Bundesinnungsmeister der Schlosser, als Zensor der Nationalbank etc. zurücklegen; wurde 1941 als schwedischer Konsul in Salzburg nicht wiederbestellt; Antrag um Aufnahme in die NSDAP vom Salzburger Kreisgericht abgelehnt, da Kürth in den Augen der Parteirichter während des „Ständestaates“ ein „politischer Geschäftemacher“ war.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 352–361.<br>
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=== [[Lechner, Hans]], Dipl.-Ing. DDr. (Politiker der ÖVP, Landeshauptmann von Salzburg 1961–1977)===
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16. Juli 1913 Graz (Steiermark) – 10. Juni 1994 Salzburg<br>
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NSDAP-Parteianwärter (Antrag gestellt im Juli 1938 in Wien, vom NSDAP-Kreisgericht Wien 1941 abgelehnt)<br>
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Seit Juni 1938 Geschäftsführer des Salzburger Milchhofes, Neubau des Milchhofes, im Mai 1941 eröffnet; April bis Mai 1942 Untersuchungshaft wegen „Sabotage, Begünstigung kommunistischer Umtriebe und Butterhandel mit der Schweiz“, als Geschäftsführer des Milchhofes entlassen, danach Landwirt in Fridolfing nahe Laufen in Bayern, ab Herbst 1943 Wehrmacht.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 376–391.<br>
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Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]
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=== [[Ledwinka, Franz]] (Klavierprofessor, Komponist)===
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27. Mai 1883 Wien – 21. Mai 1972 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.345.066; 1. Mai 1938)<br>
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Blieb nach dem „Anschluß“ Professor am Mozarteum, wurde im Zuge der Erhebung zur Hochschule als Lehrer in die Fachschule zurückgestuft; trat häufig am Klavier auf, jedoch nur vereinzelt in einem politischen Kontext; führte seine Lichtbildveranstaltungen weiter, die nunmehr unter dem Dach der DAF-Organisation „Kraft durch Freude“ stattfanden, aber nicht politisch ausgerichtet waren; langes Entnazifizierungsverfahren, Gründe dafür nicht eruierbar.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 392–411.<br>
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Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]
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=== Moosbrucker, Josef (Landwirt, Politiker [ÖVP])===
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23. Februar 1922 Leopoldskron-Moos – 2. September 1994 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 7.821.397; 1. September 1940)<br>
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Über seine politische Einstellung und seine Haltung während der NS-Zeit ist nichts aktenkundig; von Oktober 1940 bis Kriegsende in der Wehrmacht; gab nach 1945 an, von der HJ in die NSDAP überstellt worden zu sein.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 467–471.<br>
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Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]
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=== Munz, Robert (Fluglehrer, Pionier des Salzburger Segelfluges)===
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30.November 1908 Salzburg – 8. Mai 1945 unbekannt (Toderklärung)<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.168.932; 1. Mai 1938); Obersturmführer des Nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK)<br>
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Bildete bereits vor dem „Anschluß“ Schüler im Segelflug aus, der militärisch ausgerichtet war; leitete ab dem Frühjahr 1938 zunächst die Segelflugschule Spitzerberg und hielt Segelflugkurse in Götzendorf und Hart bei Graz; ab Spätherbst 1942 in Flugschulen in Brandenburg bzw. Sachsen-Anhalt; keine Informationen über das letzte Kriegsjahr; starb im Krieg.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 472–480.<br>
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Kategorie: 1 [5 – 4 – 0]
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=== [[Müller-Rundegg, Albin]] (Kunstmaler)===
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21. Juni 1891 Obermais bei Meran (Tirol, heute Provinz Südtirol, Italien) – 16. Februar 1975 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer und Beitrittsdatum nicht eruierbar, vor 1940)<br>
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Seit 1917 in Salzburg, hier häufig ausgestellt; auch in der NS-Zeit Bilder bei Ausstellungen in Salzburg, 1940 Leiter einer Wanderausstellung, die von der Organisation „Kraft durch Freude“ und der Reichskammer der bildenden Künste initiiert wurde; 1942 mit einer Stadtansicht von Salzburg bei der Großen Deutschen Kunstausstellung in München; verschwieg nach 1945 seine Parteimitgliedschaft.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 489–496.<br>
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Kategorie: 1 [8 – 1 – 0]
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=== [[Orff, Carl]], Dr. h. c. (Komponist, Musikpädagoge)===
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10. Juli 1895 München (Königreich Bayern) – 29. März 1982 München (Bayern, BRD)<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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Wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland von der Presse attackiert; seine Musik („Orff-Schulwerk“) wurde vereinzelt von der HJ übernommen; sein Hauptwerk „Carmina Burana“ in der NS-Zeit zwiespältig aufgenommen, einerseits wegen Anleihen bei der von Nationalsozialisten geringgeschätzten Romantik, auch wegen musikalischer Einflüsse Strawinskys und sexueller Anspielungen, andererseits von etlichen Bühnen im „Dritten Reich“ aufgeführt und von der Presse positiv rezensiert; nahm 1938 den Auftrag an, eine „arische“ Ersatzmusik für den von Felix Mendelssohn Bartholdy komponierten „Sommernachtstraum“ nach Shakespeare zu schreiben; kein Naheverhältnis zur NSDAP, Ortsgruppe seines Wohnbezirks sah „keine Bedenken“ bezüglich seiner „politische[n] Zuverlässigkeit“; 1944 auf der „Gottbegnadeten“-Liste der Komponisten.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 507–518.<br>
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Kategorie: 1 [7 – 2 – 0]
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=== [[Peternell, Pert]] (Rupert) (Schriftsteller, Schriftsetzer)===
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30. August 1909 Fohnsdorf (Steiermark) – 11. Juni 1970 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 7.907.999; 1. Jänner 1940), Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) und der Deutschen Arbeitsfront (DAF)<br>
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Verfasste während der NS-Zeit mehrere Beiträge in Salzburger Zeitungen und trat als Schriftsteller bei Veranstaltungen auf; geringe propagandistische Breitenwirkung.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 519–525.<br>
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Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]
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=== [[Rieder, Max]] (Bildhauer)===
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17. Jänner 1909 Salzburg-Morzg – 30.November 2000 Salzburg<br>
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NSDAP-Parteianwärter (Antrag 1937 in Wien gestellt, wurde wegen Übersiedlung nach München nicht bearbeitet, in München kein neuer Antrag)<br>
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Arbeitete seit den 1930er Jahren bei Josef Thorak, u. a. in Ankara; ab 1937 in Thoraks Atelier in München; drei Mal bei der Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten, 1944 Skulptur „Mutter und Kind“ bei der Ausstellung „Deutsche Künstler und die SS“ in Salzburg.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 685–692.<br>
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Kategorie: 1 [8 – 1 – 0]
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=== Rienzner, Karl, Dr. (Arzt)===
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1. August 1899 Salzburg – 27. März 1978 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.343.921; 1. Mai 1938); 1939 SA-Arzt, NS-Ärztebund<br>
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Arzt am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder; Mitglied der deutschnational ausgerichteten Hubertus-Runde; war im Herbst 1938 als Arzt in der Wehrmacht verpflichtet, möglicherweise am Einmarsch im Sudentenland beteiligt; von August 1939 bis 1945 als Wehrmachtsarzt im Reservelazarett I, dem ehemaligen Krankenhaus der Barmherzigen Brüder; über seine politische Einstellung und seine Haltung während der NS-Zeit ist nichts aktenkundig.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 693–700.<br>
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Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]
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=== [[Schmiedbauer, Alois]] (Lehrer, Volksbildner)===
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24. April 1902 Mattsee – 27. Mai 1989 Salzburg<br>
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Beantragte im November 1939 Aufnahme in die NSDAP, wurde jedoch abgelehnt; NS-Lehrerbund (NSLB)<br>
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War neben seinem Wehrdienst in der NS-Zeit als Ausstellungsgestalter (1942 „Der deutsche Holzschnitt“ im Rahmen der „Kulturtage der Hitlerjugend“; 1943 „Schaffende Hände“; 1943 „Bergvolk – Soldatenvolk“) und Fotograf (Buch „Salzburg. Gestalt und Antlitz, gemeinsam mit Gauhauptstellenleiter Dr. Karl Fuchs) tätig; 1944 im neu geschaffenen „Zweckverband Salzburger Museum“.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 783–791.<br>
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Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]
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=== [[Schrempf, Franz]] (Lehrer, Maler)===
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13. September 1870 Bad Ischl (Oberösterreich) – 8. August 1953 Bad Goisern (Oberösterreich)<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.346.779; 1. Mai 1938)<br>
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Konnte in der NS-Zeit häufig ausstellen, keine politische Kunst, sondern heimatliche Sujets, eines seiner Werke wurde Adolf Hitler zu dessen 50. Geburtstag 1939 gemeinsam mit 31 weiteren Aquarellen in einem Album überreicht, ein weiteres erhielt der Oberbefehlsleiter der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV), Erich Hilgenfeldt, im Rahmen seines Besuches in Salzburg 1941.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 792–806.<br>
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Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]
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=== [[Steinhart, Anton]] (Maler, Zeichner, Fotograf)===
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17. Jänner 1889 Salzburg – 11.Dezember 1964 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer nicht eruierbar, Beitrittsdatum ca. 1938)<br>
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Konnte in der NS-Zeit häufig ausstellen, keine politische Kunst, sondern Heimatverbundenheit und heimatliche Sujets; eine antisemitische Äußerung vom April 1938 belegt.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 854–862.<br>
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Kategorie: 1 [5 – 4 – 0]
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=== Straniak, Hermann sen. (Seifenfabrikant, Landwirt) und Dipl.-Kfm. Straniak, Hermann jun. (Firmeninhaber)===
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==== Straniak sen. ====
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27. Februar 1875 Eggenfelden (Königreich Bayern) – 29. September 1951 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer unbekannt; 1. Jänner 1939)
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==== Straniak jun. ====
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3. Jänner 1908 Salzburg – 13. Juni 1975 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer 6.339.256; 1. Mai 1938), möglicherweise bereits im Mai 1933 als deutscher Staatsbürger in Salzburg beigetreten<br>
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Führten eine Seifen- und Margarinefabrik, die in der NS-Zeit der Kriegswirtschaft unterlag, Straniak sen. zog sich im Juni 1939 aus der Firma zurück; Verstoß gegen Fettbewirtschaftungsvorschriften führte zu Konflikt mit Gauleitung und Gauwirtschaftsberater, vorübergehend kommissarische Verwaltung der Firma, Straniak jun. sollte Geschäftsführung abgeben, wurde wegen Kriegsbeginn jedoch nicht umgesetzt.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 863–869.
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Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]
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=== Varnschein, Christian, Dr. med. (Mediziner, Leiter der Salzburger Rettungsgesellschaft)===
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18.Dezember 1867 Salzburg – 20. April 1944 Salzburg<br>
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NSDAP-Parteianwärter, möglicherweise NSDAP-Mitglied mit der Mitgliedsnummer 8.766.566 (Datum der Antragstellung nicht eruierbar, vom Kreisgericht befürwortet, handschriftliche Notiz mit der Mitgliedsnummer, aufgrund des Todes unklar, ob Beitritt in Kraft trat)<br>
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Seit Beginn des 20. Jahrhunderts im Salzburger Rettungswesen tätig; in der NS-Zeit Kreisführer-Stellvertreter des Deutschen Roten Kreuzes in Salzburg und Durchführung fachlicher Schulungen; erhielt 1940 die „Medaille für Deutsche Volkspflege“.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 940–947.<br>
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Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]
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=== [[Wallack, Franz Friedrich|Wallack, Franz]], Hofrat Dipl.-Ing. Dr. (Bauingenieur, Planer und Bauleiter der Großglockner Hochalpenstraße)===
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24. August 1887 Wien – 31. Oktober 1966 St. Johann im Pongau<br>
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NSDAP-Parteianwärter (zwei Mal Anträge gestellt, beide aus politischen Gründen vom NSDAP-Kreisgericht Salzburg abgelehnt); Obertruppführer des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK)<br>
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Geschäftsführer der Großglockner Hochalpenstraße, auch in der NS-Zeit, jedoch unter Kürzung der Bezüge; diente sich dem Regime an und wollte unbedingt NSDAP-Mitglied werden; führte in seinem zweiten Aufnahmeantrag an, „jüdische“ Firmen beim Bau der Straße wegen „unreelle[r] Geschäftstüchtigkeit“ ausgeschlossen und illegale Nationalsozialisten beschäftigt zu haben; wegen seiner Nähe zum ehemaligen Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl von den Nationalsozialisten abgelehnt.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 977–988.<br>
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Kategorie: 1 [6 – 3 – 0]
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=== Warwitz, Eduard (Fabrikant)===
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11. Oktober 1885 Ebenau – 9. September 1973 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer nicht eruierbar, Beitrittsdatum ca. 1938)<br>
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Über seine politische Einstellung und seine Haltung während der NS-Zeit ist nichts aktenkundig.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 989–995.
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Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]
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==Kategorie 2==
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=== [[Backhaus, Wilhelm]] (Pianist)===
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26. März 1884 Leipzig (Königreich Sachsen) – 5. Juli 1969 Villach (Kärnten)<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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Seit 1930 in der Schweiz lebend, 1931 Schweizer und deutscher Staatsbürger; mehrere kulturelle Funktionen bzw. Ehrentitel, u. a. Reichskultursenator; persönliche Bekanntschaft mit Adolf Hitler, 1936 Wahlaufruf für Hitler in einer Musikzeitschrift; 1937 Ehrengast beim Reichsparteitag.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 13–23.<br>
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Kategorie: 2 [1 – 8 – 0]
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=== [[Böhm, Karl]], Dr. (Dirigent)===
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28. August 1894 Graz (Steiermark) – 14. August 1981 Salzburg<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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In Deutschland fest verankerter Dirigent, Nutznießer der Vertreibung rassisch und/oder politisch verfolgter Künstler; sprach sich öffentlich wiederholt für das NS-Regime aus und wurde so zu einem der wichtigsten kulturellen Aushängeschilder; begrüßte öffentlich den „Anschluß“ Österreichs, dadurch Möglichkeit zur Rückkehr, zunächst Gastdirigate, u. a. bei den Salzburger Festspielen, ab 1943 Direktor der Wiener Staatsoper; erwarb nach Intervention des Wiener Gauleiters Baldur von Schirach eine „arisierte“ Wohnung in Wien XVIII; relativiert bzw. negiert seine Funktion für das NS-Regime nach 1945 überdurchschnittlich stark.<br>
 +
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 39–56.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 6 – 3]<br>
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=== Cebotari, Maria (Sängerin)===
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10. Februar 1910 Kischinew (Bessarabien, Russisches Kaiserreich, heute Chișinău, Republik Moldau) – 9. Juni 1949 Wien<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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In NS-Deutschland Aufstieg zu einer der wichtigsten Sängerinnen, Kammersängerin an der Berliner Staatsoper; trat ohne Genehmigung 1936 an der Wiener Staatsoper unter Bruno Walter auf, daher Konflikt mit der Reichstheaterkammer; nach dem „Anschluß“ Auftritte bei den Salzburger Festspielen; wurde wichtige und gut bezahlte Stütze des NS-Kultursystems; ab 1937 vermehrt im Filmgeschäft tätig, darunter 1942 der italienisch-rumänische Propagandafilm „Odessa in Flammen“ über die Schlacht von Odessa 1941.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 81–91.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== [[Furtwängler, Wilhelm]], Dr. (Komponist, Dirigent)===
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25. Jänner 1886 Berlin-Schöneberg (Königreich Preußen) – 30.November 1954 in Baden-Baden (Baden-Württemberg)<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen; von November 1933 bis Dezember 1934 Vizepräsident der Reichsmusikkammer<br>
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Diente sich dem NS-Regime an und wurde vom NS-Regime für seine kulturelle Außendarstellung in den Dienst genommen; setzte sich wiederholt für Künstler*innen wegen ihrer Begabungen ein, die vom Regime als „Jüdinnen“ bzw. „Juden“ verfolgt wurden; wegen seiner öffentlichen Verteidigung des als „Kulturbolschwisten“ verunglimpften Paul Hindemith zum Rücktritt als Vizepräsident der Reichsmusikkammer gezwungen; bis zuletzt für das NS-Kulturleben aktiv, auf der Sonderliste der „unersetzlichen Künstler“ („Gottbegnadeten“-Liste).<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 130–146.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== [[Gehmacher, Friedrich]], Hofrat (Jurist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele)===
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16. September 1866 Frankenmarkt (Oberösterreich) – 24. Februar 1942 Salzburg<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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Leitende Funktionen in der Internationalen Stiftung Mozarteum, engagierte sich für den Bau des Alten Mozarteums in der Schwarzstraße und die Gründung der Salzburger Festspiele; rief 1916 die „Fritz Gehmacher’sche Mozarteums-Stipendien-Stiftung“ für „arische“ Studenten ins Leben, die wegen der Wertlosigkeit der eingebrachten Kriegsanleihen nie Stipendien vergab; vom NS-Regime für seinen kulturellen Einsatz mehrfach öffentlich hervorgehoben, zu seinem 75. Geburtstag „Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft“ verliehen, einer von insgesamt 406 von Hitler zwischen 1934 und 1944 mit dieser Medaille Ausgezeichneten.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 147–158.<br>
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Kategorie: 2 [4 – 5 – 0]
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=== [[Ginzkey, Franz Karl]], Dr. (Schriftsteller)===
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8. September 1871 Pola (Kronland Istrien; heute Pula, Kroatien) – 11. April 1968 Seewalchen am Attersee (Oberösterreich)<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 8.751.771; 1. Jänner 1942; nach Gnadenerlass durch Adolf Hitler)<br>
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Wenige Tage nach dem „Anschluß“ nach Anzeige wegen Funktion als Staatsrat im „Ständestaat“ Hausdurchsuchung, daher auch langes Verfahren der Parteiaufnahme; nationaler / deutschnationaler Dichter, der v. a. wegen seines rassistischen Kinderbuches „Hatschi Bratschis Luftballon“ (1904) bekannt ist; Mitglied im „Bund deutscher Schriftsteller Österreichs“, systemunterstützende Lesungen und Veröffentlichungen.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 159–172.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== Gmelin, Siegfried, Dr. (Jurist, Direktor der Bausparkasse Wüstenrot)===
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5. Jänner 1897 Geislingen an der Steige (Königreich Württemberg, heute Baden-Württemberg, Deutschland) – 18. März 1976 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied in Deutschland vor der Machtergreifung (Mitgliedsnummer: 1.406.767; 1.Dezember 1932); Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps (NSKK), Deutsche Arbeitsfront (DAF), Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)<br>
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Als Direktor von Wüstenrot seit 1926 in Salzburg, seit 1932 Doppelstaatsbürger; unterstützte die NS-Betriebszelle bei Wüstenrot in den Jahren der Illegalität; seit August 1939 als Abwehroffizier im Stellvertretenden Generalkommando in Salzburg, genaue Tätigkeiten bzw. Zuständigkeiten nicht eruierbar; wiederholt Auftritte für Wüstenrot während der NS-Zeit; nach Ende der NS-Herrschaft annähernd zwei Jahre in US-Internierung; profitierte bei seiner Entnazifizierung in Bezug auf seine Parteimitgliedschaft von seinem Status als Doppelstaatsbürger und von der Tatsache, dass Teile der Akten erst nach rechtsgültiger Urteilsverkündung bekannt wurden.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 173–189.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]
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=== Heinrich, Eduard, Dr. (Lehrer)===
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26.Dezember 1905 Veldes (Kronland Krain, heute Bled, Slowenien) – 8. Jänner 1955 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.341.962; 1. Mai 1938); NS-Lehrerbund (NSLB), Verein für das Deutschtum im Ausland (VDA)<br>
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Laut eigenen Angaben seit 1934 in der illegalen Hitlerjugend aktiv und seit 1936 Mitglied der NSDAP, 1937 eine Woche in Untersuchungshaft und vorübergehend vom Schuldienst enthoben; engagierte sich seit seiner Jugend in der Antialkoholikerbewegung, in der NS-Zeit daher im „Gauamt für Volksgesundheit“ und „Fachbeauftragter für Rauschgiftbekämpfung in den Gauen Salzburg und Tirol“; unternahm Jugendwanderungen, Mitarbeit in der HJ wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ und angeblicher Homosexualität abgelehnt, weitere Nachforschungen unterschiedlicher Stellen brachten keine entsprechenden Erkenntnisse, wurde als Lehrer an einer Mädchenschule belassen; ab Sommer 1941 in der Wehrmacht.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 196–206.<br>
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Kategorie: 2 [2 – 7 – 0]
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=== Holzbauer, Otto (Direktor der Städtischen Verkehrsbetriebe)===
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8. März 1899 Micheldorf (Oberösterreich) – 16.Dezember 1973 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.341.913; 1. Mai 1938; Aufnahmeantrag 1937 gestellt); unklar, ob Mitgliedschaft in der SA nur beantragt oder ob Aufnahme erfolgte<br>
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Seit 1920 im Dienst des Magistrats, ab 1934 Leiter des Maschinenamtes; nach dem „Anschluß“ stellvertretender Stadtfeuerwehrführer, von Dezember 1941 bis Frühjahr 1944 Führer der Stadtfeuerwehr; ab 1939 mit dem Aufbau des Obus-Verkehrs in der Stadt Salzburg beauftragt, mit 31. Dezember 1940 Leiter der „Städtischen Verkehrsbetriebe Salzburg“; 1944 zum Stadtamtmann befördert; nach Ende der NS-Herrschaft außer Dienst gestellt, Ende Dezember 1947 als „minderbelastet“ entnazifiziert und 1949 wieder in den Magistrat als technischer Direktor der Verkehrsbetriebe aufgenommen.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 207–216.<br>
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Kategorie: 2 [4 – 5 – 0]
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=== [[Inhauser, Friedrich]] (Bildender Künstler)===
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14. Mai 1901 Wien – 27. Jänner 1970 Wals-Siezenheim<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 8.979.906; 1.Jänner 1942; von ihm selbst reklamierte Mitgliedschaft seit Februar 1933 von NS-Behörden nicht anerkannt); Deutsche Arbeitsfront (DAF)<br>
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Ging im Herbst 1934 nach Deutschland, da er laut eigenen Angaben wegen seiner illegalen NS-Aktivitäten in Österreich verfolgt wurde, vom Flüchtlingshilfswerk der NSDAP großzügig unterstützt; in Berlin künstlerische Arbeiten für NS-Behörden bzw. die Wehrmacht, deshalb wiederholt vom Wehrdienst befreit; stritt nach 1945 seinen Beitritt zur NSDAP 1933 in Salzburg ab, den er während des NS-Regimes unbedingt anerkannt wissen wollte.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 217–234.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]
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=== [[Jung-Ilsenheim, Franz Xaver|Jung-Ilsenheim, Franz Josef]] (Maler)===
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31. August 1883 Wien-Hietzing – 18. September 1963 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.195.640; 1. Mai 1938; eigene Angabe im Entnazifizierungsverfahren, er sei 1942 aus der Partei ausgetreten, konnte quellenmäßig nicht belegt werden)<br>
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Seit 1924 in Salzburg; vorgeschichtliche germanische Sujets, die der Maler seit den 1920er Jahren zu Papier brachte, bei Nationalsozialisten sehr beliebt, in diesem Bereich für das „Amt Rosenberg“ von 1937 bis 1941 in Berlin tätig; Rückkehr nach Salzburg; 1942 im Salzburger Haus der Natur Dioramen für die Tibet-Ausstellung, die eine Propagandaausstellung des SS-Ahnenerbes war, Ausstellung gründete auf einer SS-Expedition nach Tibet, Jung-Ilsenheim als Maler der Dioramen jedoch nur nebenbei erwähnt.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 240–263.<br>
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Kategorie: 2 [2 – 7 – 0]
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=== Kerber, Erwin, Dr. (Jurist, Direktor der Salzburger Festspiele ab 1929, der Wiener Staatsoper 1936–1940 und des Salzburger Landestheaters 1942/43)===
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30.Dezember 1891 Salzburg – 24. Februar 1943 Salzburg<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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Deutschnationale Prägung; sprach sich im April 1938 als Direktor der Wiener Staatsoper öffentlich für den „Anschluß“ aus, jedoch ohne nationalsozialistische Begriffe zu verwenden; als Fachmann in kulturellen Fragen vom NS-Regime in seiner Position belassen; noch vor Einführung der Nürnberger Gesetze in der „Ostmark“ für die Entlassung bzw. Aufkündigung von Engagements von mehr als 60 Personen an der Wiener Staatsoper verantwortlich, darunter der Sänger Richard Tauber, der Geiger Arnold Rosé, der Dirigent Josef Krips und die Tänzerin Margarete Wallmann; ab Sommer 1940 sukzessive entmachtet, Lösung des Vertrages mit der Staatsoper; mit 1. April 1942 bis zu seinem Tod im Februar 1943 Leiter des Salzburger Landestheaters.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 285–302.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== [[Klein, Herbert]], Dr. (Historiker, Archivar)===
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23. Jänner 1900 Graz (Steiermark) – 23.November 1972 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.340.279; 1. Mai 1938; bereits vor dem „Anschluß“ für die NSDAP aktiv, möglicherweise bereits Parteimitglied)<br>
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Deutschnationale Sozialisation, Mitglied der schlagenden Alldeutschen Gymnasialverbindung Rugia; ab 1924 im Salzburger Landes(regierungs)archiv tätig; lehnte nach dem „Anschluß“ wegen Arbeitsüberlastung die Leitung des Salzburger Parteiarchivs der NSDAP ab; Mitarbeiter der Hauptstelle „Praktische Bevölkerungspolitik“ im „Gauamt für Rassenpolitik“; verantwortete Ausstellung „Sippenkundliche Quellen aus Salzburger Archiven“ im Stadtmuseum; in Vorträgen und Zeitungsbeiträgen wiederholt NS-unterstützende und antisemitische Äußerungen.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 310–322.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]
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=== [[Krauss, Clemens]] (Dirigent)===
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31. März 1893 Wien – 16. Mai 1954 Mexiko City (Mexiko)<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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Legte im Dezember 1934 aus politischen Gründen die Leitung der Wiener Staatsoper zurück, um die Berliner Staatsoper zu übernehmen; 1936 als Direktor bzw. Generalintendant an die Münchner Staatsoper; empfahl sich Hitler nach dem „Anschluß“ als neuerlicher Direktor der Wiener Staatsoper, wurde jedoch nicht berufen; ab Herbst 1939 Direktor der Hochschule Mozarteum und künstlerischer Leiter der Stiftung Mozarteum; 1942 bis Ende der NS-Herrschaft Leiter der Salzburger Festspiele; 1943 von Hitler mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet; 1945 bis 1947 Dirigierverbot.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 323–338.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== [[Kreuder, Peter]] (Musiker, Komponist)===
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18. August 1905 Aachen (Rheinprovinz, heute Nordrhein-Westfalen, Deutschland) – 28. Juni 1981 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied in Deutschland vor der Machtergreifung (Mitgliedsnummer: 1.275.600; 1. August 1932) (wurde 1934 aus nicht bekannten Gründen aus der Mitgliederliste gestrichen)<br>
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Anfang der 1930er Jahre erste musikalische Erfolge; schuf große Anzahl unterhaltender, das NS-System stabilisierender Lieder; mehrere propagandistische Werke, u. a. gegen Frankreich und die Sowjetunion, für die neu gegründete Deutsche Wehrmacht; 1938 Musik für Propagandafilm über den „Anschluß“ und den „Anschluß“ verherrlichendes Lied „75 Millionen – ein Schlag“; ab 1939 auf Distanz zum Regime, v. a. um dem Kriegsdienst zu entgehen, Versuch der Flucht ins Ausland; bis zuletzt für die NS-Filmindustrie als Komponist tätig; verschwieg in seiner Autobiografie seine Parteimitgliedschaft und stilisierte sich zum „Anti-Nazi“.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 339–351.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== Lidauer, Alois (Bildender Künstler)===
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4. April 1908 Mauerkirchen (Oberösterreich) – 24. Mai 1975 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer nicht eruierbar; nach eigenen Angaben Mai 1938); HJ-Hauptgefolgschaftsführer<br>
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In den 1920er Jahren führendes Mitglied der Schilljugend, die 1925 kurzzeitig die offizielle NS-Jugendorganisation und damit Vorläuferin und Wegbereiterin der Hitlerjugend war; von März 1936 bis Frühjahr 1938 in Stuttgart als Künstler, dort Beitritt zur Hitlerjugend; nach dem „Anschluß“ Rückkehr nach Salzburg, laut eigenen Angaben nach 1945 von 1. Juli 1938 bis 14. Mai 1940 „Kulturreferent der HJ“; stellte NS-Kunst her, u. a. „Führerbüste“ und HJ-Holzplastik „Der Pimpf“, beide wurden in Salzburg ausgestellt; 14. Mai 1940 bis Kriegsende Wehrdienst, als Vorbildfunktion für die von ihm betreute HJ-Jugend zu werten; Entnazifizierung nur spärlich rekonstruierbar.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 412–426.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]
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=== Lugstein, Johann (Inhaber eine Parkettbodenfirma)===
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25. August 1902 Steindorf bei Straßwalchen – 5. Jänner 1976 Salzburg<br>
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Nach eigenen Angaben NSDAP-Mitglied seit Februar 1937 (Mitgliedsnummer nicht eruierbar); Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)<br>
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Trat in der Zeit der Illegalität der NSDAP in Liefering bei; nach dem „Anschluß“ Blockleiter in Liefering; darüber hinausgehende Informationen über sein Leben in der NS-Zeit nicht aktenkundig.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 427–431.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== [[Marcic, René|Marcic, Rene]], Dr. (Publizist, Rechtsphilosoph, Rektor der Universität Salzburg)===
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13. März 1919 Wien – 2. Oktober 1971 Aarsele (Belgien; Flugzeugabsturz)<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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War nach seinem Studienabschluss in Zagreb von Februar bis Juni 1943 Kulturreferent im Generalkonsulat des faschistischen kroatischen Ustascha-Regimes in Wien, ab September 1943 Präsidialsekretär der Zivilverwaltung Dalmatiens, ab Spätherbst 1944 wieder als Presseattaché im kroatischen Generalkonsulat in Wien; aufgrund der Zugänglichkeit zu den kroatischen Quellen bislang nicht ausreichend aufgearbeitete Rolle im faschistischen Ustascha-Regime; ab Mai 1946 Redakteur der „Salzburger Nachrichten“, veröffentlichte in der Weihnachtsausgabe 1949 einen antisemitischen Artikel, für den er sich 1967 öffentlich entschuldigte.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 432–449.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]
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=== [[Messner, Joseph]], DDr. h. c. (Priester, Komponist, Organist)===
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27. Februar 1893 Schwaz (Tirol) – 23. Februar 1969 St. Jakob am Thurn<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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Domkapellmeister, bereits vor dem „Anschluß“ häufig aufgeführter Komponist; unterstützte die NS-Kulturpropaganda seit der Machtübernahme in Deutschland bis zum Ende der NS-Herrschaft mit mehreren Werken: ursprünglich für die Inthronisation des Salzburger Erzbischofs Sigismund Waitz 1934 komponierter „Begrüßungschor“ im darauffolgenden Jahr nach der Abstimmung im Saarland für die Eingliederung in das „Dritte Reich“ in „Saar-Te Deum“ umbenannt, 1941 „Ingo-Ruetz-Fanfare“ für den im Krieg gefallenen Kommandanten der NS-Gauschulungsburg Hohenwerfen, Chorwerk „Deutschlands Ehre“, „Paracelsus-Fanfare“ anlässlich der Feierlichkeiten zu dessen 400. Todestag unter der Schirmherrschaft und in Anwesenheit von Reichsinnenminister Frick.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 450–466.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== Müller, Eugen, Dr. (Gymnasiallehrer, Leiter des Deutschen Schulvereinsorchesters)===
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22. Jänner 1880 Feldkirch (Vorarlberg) – 14. Oktober 1939 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitgliedschaft unklar<br>
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Antisemitische Äußerungen nach dem Ersten Weltkrieg; im Herbst 1934 aus politischen Gründen pensioniert, nach dem „Anschluß“ wieder in den Schuldienst aufgenommen und finanziell entschädigt; öffentliche und schulische Verherrlichung des NS-Regimes; verstarb am 14. Oktober 1939, in der Parte als „Pg.“, also Parteigenosse, bezeichnet, jedoch keine Unterlagen über Beitritt überliefert.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 481–488.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== Muralter, Helmut, Dr. (Mediziner)===
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8. Juli 1911 Neumarkt (Steiermark) – 3. April 1968 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.302.717; 1. Mai 1938; möglicherweise bereits 1930 bzw. 1933 Parteimitglied), Mitglied der SA und der HJ<br>
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Arzt an der Klinik für Kinderheilkunde in Graz während der NS-Zeit; publizierte und referierte u. a. zu „Missbildungen“ bei Kindern; nach derzeitigem Forschungsstand keine Verstrickung in die „Kindereuthanasie“.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 497–506.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== Pflanzl, Otto (Heimatdichter, Angestellter der Stiegl-Brauerei)===
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17. August 1865 Urfahr (Oberösterreich) – 23. September 1943 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.343.873; 1. Mai 1938), Mitglied der Deutschen Arbeitsfront (DAF)<br>
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Trug als Repräsentant der „Stände“ Adolf Hitler bei seinem Salzburg-Besuch am 6. April 1938 ein verherrlichendes Gedicht vor; weitere systemstabilisierende Auftritte vor unterschiedlichen Gruppen, häufig im Stiegl-Keller; Krieg in Gedichten verharmlost; nahm als Identifikationsfigur des „Salzburgischen“ wichtige Funktion in der NS-Propaganda ein; Ehrenbegräbnis („Parteibegräbnis“) 1943.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 542–560.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 5 – 4]
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=== [[Reisenbichler, Karl]] (Bildender Künstler)===
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2. März 1885 Attersee (Oberösterreich) – 21.Dezember 1962 Salzburg<br>
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Frühes NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 1.527.425; 13. März 1933)<br>
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In Salzburg für seine in den 1920er bis Anfang der 1930er Jahre geschaffenen Sgraffiti im öffentlichen Raum bekannt; übersiedelte aufgrund mangelnder Aufträge 1935 nach München, vom Flüchtlingshilfswerk der NSDAP in München unterstützt; nach dem „Anschluß“ Rückkehr nach Salzburg, übernahm kulturpolitische Führungsfunktion, ab 1940 stellvertretender, ab Anfang 1942 Salzburger Landesleiter der Reichskammer für bildende Künste, die darüber entschied, ob jemand beruflich als Künstler*in aktiv sein durfte, war ein zentrales Instrument für die politische und rassische Ausgrenzung, über seine Tätigkeit in diesen Funktionen nichts aktenkundig; schuf v. a. heimatliche Sujets, aber auch ein „Führerbild“, „BdM-Mädchen“ und „HJ-Trommler“, stellte häufig in Salzburg aus; sowohl als Juror wie als Kandidat für den Kulturpreis der Gauhauptstadt Salzburg genannt, jedoch keine Funktion und kein Preis an ihn verliehen; ab Oktober 1944 bei der Gauhauptstadt angestellt; Rekonstruktion seiner Entnazifizierung aufgrund nicht vorhandener Akten nur bruchstückhaft möglich.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 585–616.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]
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=== Renner, Karl, Dr. (Politiker (SDAP bzw. SPÖ), Staatskanzler, Rechts- und Sozialwissenschafter)===
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14.Dezember 1870 Untertannwitz (Kronland Mähren; heute Dolní Dunajovice, Tschechien) – 31.Dezember 1950 Wien<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen<br>
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Sprach sich als ehemaliger Staatskanzler Anfang April 1938 öffentlich für den „Anschluß“ aus und begrüßte die Angliederung des Sudetenlandes an das „Dritte Reich“ im Herbst 1938; als Staatskanzler und Bundespräsident nach 1945 Ablehnung der Rückkehr und Entschädigung von vertriebenen Jüdinnen und Juden.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 641–656.<br>
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Kategorie: 2 [1 – 8 – 0]
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=== Roittner, Michael (Kaufmann, Obmann des Salzburger Turnvereins)===
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11.Dezember 1874 Salzburg – 3. April 1956 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.344.445; 1. Mai 1938)<br>
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Deutschnationale Prägung, stand über Jahrzehnte dem antisemitisch und deutschnational ausgerichteten Salzburger Turnverein vor; eröffnete und sprach bei Hitler-verherrlichender „Bismarck“-Feier des Turnvereins im April 1933, jedoch keine illegale Tätigkeit für die NSDAP aktenkundig; in der NS-Zeit Zeuge im Zusammenhang mit einer politisch motivierten Anzeige 1934; in den Zeitungen Berichte anlässlich seines 50-jährigen Berufsjubiläums 1939 und einer Ehrung 1943 beim Turnverein.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 701–714.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== [[Schmid, Hans]] (Musiker, Komponist)===
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20.November 1893 Klein Tajax (Kronland Böhmen, heute Dyjákovičky, Tschechien) – 27. Mai 1987 Salt Lake City, Utah, USA<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.319.577; 1. Mai 1938)<br>
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Deutschnationale Prägung; Blockleiter von Maxglan-Süd, nach eigenen Angaben ab ca. Ende 1943; Februar bis Juni 1944 Musikleiter beim Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK), Leiter eines „Freizeitstudio-Orchesters“ der DAF-Organisation „Kraft durch Freude“; entgegen eigenen Aussagen nach 1945 getätigten Aussagen des Komponisten häufige und publikumswirksame Aufführungen seiner bekanntesten Komposition, des „Rainermarsches“ auch während der NS-Zeit.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 771–782.<br>
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Kategorie: 2 [2 – 7 – 0]
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=== Spazier, Wilhelm, Dipl-Ing. (Techniker, Leiter des Salzburger Flughafens)===
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5. März 1915 Villach (Kärnten) – 28. April 1997 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.220.764; 1. Mai 1938; möglicherweise bereits seit März 1934 Parteimitglied), Mitglied der SA seit 1934, ab Mai 1938 NS-Fliegerkorps (NSFK)<br>
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In der Illegalität 28 Tage wegen NS-Betätigung in Haft und Ausschluss aus Lehranstalt; diverse Aktionen für NS-Propaganda; August 1939 bis Mai 1945 Wehrmacht (u. a. Fluglehrer und Gruppenfluglehrer).<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 836–841.<br>
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Kategorie: 2 [4 – 5 – 0]
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=== Sperl, Hans, Univ.-Prof. Dr. (Jurist, Aufsichtsratsvorsitzender der Bausparkasse Wüstenrot)===
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13.November 1861 Weyer (Oberösterreich) – 3. März 1959 Wien<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 7.683.719; 1. Juni 1938), Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)<br>
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Sprach sich als Universitätsprofessor öffentlich für den „Anschluß“ aus; nach 1938 von mehreren Stellen als „Altparteigenosse“, also Mitglied der NSDAP vor dem „Anschluß“, bezeichnet; juristisch argumentierende propagandistische Zeitungsbeiträge, pries Adolf Hitler in einer Prosaerzählung als „größte[n] Baumeister aller Zeiten“; erhielt 1938 die „Ostmarkmedaille“ und 1944 die „Ehrenmünze der Stadt Wien“.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 842–853.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]
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=== [[Strauss, Richard]] (Komponist, Dirigent)===
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11. Juni 1864 München (Königreich Bayern) – 8. September 1949 Garmisch-Partenkirchen (Bayern, BRD)<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen; von November 1933 bis Juli 1935 Präsident der Reichsmusikkammer<br>
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Diente sich dem NS-Regime an und wurde vom NS-Regime für seine kulturelle Außendarstellung in den Dienst genommen; setzte sich vereinzelt für Künstler*innen wegen ihrer Begabungen ein, die vom Regime als „Jüdinnen“ bzw. „Juden“ verfolgt wurden, u. a. Stefan Zweig; wiederholt Konflikte mit NS-Stellen, erzwungener Rücktritt als Präsident der Reichsmusikkammer, doch weiterhin Protektion durch Hitler; auf der Sonderliste der „unersetzlichen Künstler“ („Gottbegnadeten“-Liste).<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 870–882.<br>
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Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]
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== Kategorie 3 ==
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=== [[Brandauer, Kuno]] (Landesbeamter, Volkskundler, Obmann des Salzburger Landestrachtenverbandes)===
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27. Mai 1895 Hellbrunn bei Salzburg – 17. April 1980 Salzburg<br>
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Frühes NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 614.860; 18.November 1931)<br>
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1921 Gründungsmitglied des Salzburger Antisemitenbundes; illegale Tätigkeit für die NSDAP im „Ständestaat“, wiederholt Untersuchungen und Vernehmungen durch die Sicherheitsdirektion, blieb jedoch im Landesdienst; nach dem „Anschluß“ Fortsetzung seines Engagements für die Salzburger Volkskultur, nunmehr unter dezidiert nationalsozialistischer Ideologie, öffentliche Vorträge und Publikationen zum Thema, darin auch antisemitische Äußerungen und nationalsozialistische Propaganda, auf seine Initiative hin Ende 1939 Eingliederung des „Gauverbandes für Trachten- und Heimatvereine des Reichsgaus Salzburg“ in die SS-Forschungsgemeinschaft „Ahnenerbe“; von Gauleiter Gustav Adolf Scheel 1942 zum Leiter des Salzburger Heimatwerks bestellt; nach 1945 Verfahren vor dem Linzer Oberlandesgericht als Volksgericht wegen Falschregistrierung und Denunziation, 1948 als „minderbelastet“ entnazifiziert und wieder im Landesdienst für die Volkskultur tätig.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 57–80.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]
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=== Damisch, Heinrich, Dr. (Musikschriftsteller, Mitbegründer der Salzburger Festspiele)===
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4.Dezember 1872 Wien – 8. Juni 1961 Salzburg<br>
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Frühes NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 1.515.003; 1. Mai 1932; möglicherweise bereits 1922 Mitglied der frühen österreichischen NS-Bewegung)<br>
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Seit den 1920er Jahren mehrere antisemitische Artikel in Wiener Zeitungen, die sich gegen jüdische Künstler*innen richteten; nach dem „Anschluß“ kurzzeitig als „verlässliche Auskunftsperson der Judenfrage“ bezüglich Tantiemenzahlungen bzw. Verweigerung derselben tätig; wüst antisemitisches Pamphlet „Die Verjudung des österreichischen Musiklebens“ in der Zeitschrift „Der Weltkampf. Monatsschrift für Weltpolitik, völkische Kultur und die Judenfrage aller Länder“, darin hetzerische Angriffe gegen führende Vertreter*innen der österreichischen Musikkultur seit dem 19. Jahrhundert, die vom NS-Regime als „jüdisch“ diffamiert wurden; erhielt aus dem Budget der Reichskulturkammer anlässlich seines 70. Geburtstages 10.000,- RM.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 92–105.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]
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=== [[Karajan, Herbert von]] (Dirigent)===
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5. April 1908 Salzburg – 16. Juli 1989 Anif<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 3.430.914; 1. Mai 1933); in Salzburg beantragte Mitgliedschaft (Mitgliedsnummer: 1.607.525; 8. April 1933) formal nicht anerkannt<br>
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Begann seine Karriere in NS-Deutschland, wurde stark gefördert und mit hohen Positionen (u. a. 1935 Generalmusikdirektor der Stadt Aachen, 1938 Dirigent an der Berliner Staatsoper) und Titeln (u. a. 1939 Staatskapellmeister) bedacht; wiederholt Auftritte im Dienst des NS-Regimes im Ausland, u. a. im besetzten Frankreich und im verbündeten Rumänien; Mieter einer „arisierten“ Villa in Thumersbach nahe Zell am See, die ihm vom Salzburger Gauleiter Gustav Adolf Scheel vermittelt wurde; relativierte nach 1945 seine Funktion während des NS-Regimes und stellte seinen Parteibeitritt als erzwungen dar.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 264–284.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 4 – 5]
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=== [[Landgrebe, Erich]], Dipl.-Kfm. (Schriftsteller, Maler)===
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18. Jänner 1908 Wien – 25. Juni 1979 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.130.689; 1. Mai 1938), Mitglied des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK)<br>
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1936 wegen seines Engagements in der illegalen NS-Kulturgemeinde einige Tage in Untersuchungshaft; Beitrag im „Bekenntnisbuch österreichischer Dichter“, das 1938 vom „Bund deutscher Schriftsteller Österreichs“ als Propaganda für den „Anschluß“ herausgegeben wurde; Geschäftsführer des Zsolnay-Verlages in Wien nach dessen „Arisierung“, wollte den Verlag, bei dem er selbst seit 1936 publizierte, übernehmen, war „der erste ausdrückliche Wunschkandidat von Propagandaminister Joseph Goebbels“, Landgrebe scheiterte aber wegen fehlenden Kapitals; kommissarischer Verwalter des Wiener Löwit-Verlages, entließ jüdische Mitarbeiter*innen und liquidierte den Verlag; 1940–1943 Wehrdienst als Kriegsberichterstatter, 1943–1946 US-Gefangenschaft.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 362–375.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]
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=== [[Pfitzner, Hans]], Dr. h. c. (Komponist, Dirigent)===
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5. Mai 1869 Moskau (Russisches Kaiserreich, heute Moskwa, Russische Föderation) – 22. Mai 1949 Salzburg<br>
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Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen.<br>
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Seit den 1920er Jahren wiederholt deutschnationale und antisemitische Äußerungen und Schriften; suchte nach der „Machtübernahme“ 1933 aktiv Kontakt mit Adolf Hitler und der NS-Führung, schloss sich dem Protest gegen Thomas Mann an; 1933 Absage der Mitwirkung an den Salzburger Festspielen aus politischen Gründen; 1934 „Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft“ als einer unter 406 von Adolf Hitler damit Ausgezeichneten; protestierte gegen seine Versetzung in den Ruhestand an der Akademie für Tonkunst; 1936 Reichskultursenator; enge Verbindung zu Hans Frank, dem Generalgouverneur des besetzten Polen, für Frank „Krakauer Begrüßung“ komponiert; mehrfach hoch dotierte Preise zuerkannt; 1944 von Joseph Goebbels 50.000,- RM steuerfreie „Ehrengabe“; auf der „Sonderliste der drei wichtigsten Musiker der Gottbegnadeten-Liste“; Spruchkammerverfahren nach 1945 sah ihn als „vom Gesetz nicht betroffen“; Antisemitismus und Relativierung des Holocaust in seiner nach Kriegsende verfassten „Glosse zum II. Weltkrieg“, die 1987 postum veröffentlicht wurde.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 526–541.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]
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=== [[Porsche, Ferdinand]], Dr. Ing. h. c. (Konstrukteur)===
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3. September 1875 in Maffersdorf (Kronland Böhmen) – 30. Jänner 1951 Stuttgart (Baden-Württemberg, BRD)<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 5.643.287; 1. Mai 1937), SS-Oberführer<br>
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„Erfinder“ des für die NS-Propaganda zentralen „Volkswagens“ (KdF-Wagen); Profiteuer der „Arisierung“ von Grundstücken in Stuttgart; Geschäftsführer der Volkswagenwerk GmbH, das eines der wichtigsten Rüstungsunternehmen im „Dritten Reich“ war (Flugzeugmotoren, Kübelwagen, Schwimmwagen, Panzer, Minen, V1-Flugbombe etc.), in dieser Funktion für den Einsatz von tausenden Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen verantwortlich, die er z. T. direkt bei Adolf Hitler oder Heinrich Himmler anforderte.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 560–584.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]
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=== [[Reiser, Tobias d. Ä.|Reiser, Tobias]] (Volksmusikant, Kulturfunktionär)===
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2. März 1907 St. Johann im Pongau – 31. Oktober 1974 Kaprun<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 1.618.817; 1. Mai 1933), Mitglied des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) seit 1931<br>
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Behauptete 1938, am NS-Putsch im Juli 1934 teilgenommen zu haben; nach dem „Anschluß“ Funktionen im Volkskulturbereich, die das NS-System stützten und die Idee der „Volksgemeinschaft“ propagierten, v. a. als Volksliedpfleger der Landesbauernschaft Alpenland; dadurch starke identifikatorische Wirkung sowohl im regionalen volkskulturellen Rahmen als auch als Aushängeschild überregional, z. B. beim 6. Reichsbauerntag in Goslar 1938 oder im Rahmen einer NS-Kulturpropagandareise nach Bulgarien 1941; auch für die Medien Radio und Film tätig; mehrfach antisemitische Äußerungen in Salzburger Zeitungen.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 617–640.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]
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=== Resatz, Gustav (Bildender Künstler)===
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28. Juni 1903 Wien – 17.November 1962 Salzburg<br>
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Frühes NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 510.508; 1. Juni 1931), Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)<br>
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Bereits Anfang der 1930er Jahre für die österreichische NSDAP tätig, in der Illegalität Blockleiter in Wien, Mitarbeiter der Gaupresse und Kulturreferent; nutzte das Handpuppenspiel, um NS-Ideologie unter Jugendlichen zu verbreiten; vertrat in seinen Publikationen NS-Politik, darin auch mehrfach antisemitische Äußerungen; ab Oktober 1943 Leiter der Werkschule Gloggnitz, die durch Handwerkskunst Kriegsbeschädigte wieder in den Arbeitsprozess integrieren sollte; ging nach Ausbombung zu Kriegsende nach Tirol, später nach Salzburg. Durch Falschregistrierung und Wohnortwechsel gelang es ihm, sich 3½ Jahre der gerichtlichen Entnazifizierung zu entziehen.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 657–684.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]
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=== [[Sauer, Franz]] (Domorganist, Professor am Mozarteum)===
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11. März 1894 Bielitz (Österreichisch-Schlesien, heute Bielsko-Biała, Polen) – 28. Oktober 1962 Salzburg<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.342.291; 1. Mai 1938; gab nach dem „Anschluß“ an, bereits seit 1932 Mitglied in der NS-Betriebszelle im Mozarteum zu sein), Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)<br>
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Seit 1914 als Domorganist in Salzburg, Leiter der Salzburger Männergesangvereins, Mitwirkung an den Salzburger Festspielen; nach dem „Anschluß“ bis zur organisatorischen Aufwertung im Herbst 1939 kommissarischer Leiter des Konservatoriums Mozarteum, in Reden NS-Kultur propagiert; ab 1939 Salzburger Landesleiter der Reichsmusikkammer, die darüber entschied, ob jemand beruflich als Künstler*in aktiv sein durfte, war ein zentrales Instrument für die politische und rassische Ausgrenzung; Männergesangverein ging 1939 in der Salzburger Liedertafel auf, der Sauer als Chorführer vorstand, häufige Auftritte im NS-Kulturbetrieb; in privatem Brief antisemitische Äußerung.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 715–732.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 1 – 8]
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=== [[Schenk, Erich]], Univ.-Prof. Dr. (Musikwissenschafter)===
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5. Mai 1902 Salzburg – 10. Oktober 1974 Wien<br>
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Naheverhältnis zur NSDAP, jedoch kein Mitglied; seit 1934 Mitglied des Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB), später des Nationalsozialistischen Dozentenbundes (NSDB), der im Juli 1935 aus dem NSLB hervorging<br>
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Habilitierte sich 1929 an der Universität Rostock, dort als Privatdozent tätig, 1933 „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten in Deutschland, 1936 außerordentliche Professur in Rostock, ab April 1940 ordentlicher Professor an der Universität Wien; Veröffentlichungen, die die NS-Ideologie und den Antisemitismus propagierten; freiwilliger Mitarbeiter des „Amtes Rosenberg“, machte seinem „Rosenberg“-Kollegen Herbert Gerigk für die Erstellung des „Lexikons der Juden in der Musik“ jene Absolvent*innen der Universität Wien namhaft, die entsprechend den Nürnberger Gesetzen als „jüdisch“ galten; involviert in die „Arisierung“ der Bibliothek des 1941 verstorbenen Institutsgründers Guido Adler, unklare Rolle bei der Deportation von Adlers Tochter Melanie, die im Mai 1942 in Maly Trostinec ermordet wurde; antisemitische Haltung nach 1945.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 733–770.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]
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=== [[Sedlmayr, Hans]], Univ.-Prof. Dr. (Kunsthistoriker)===
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18. Jänner 1896 Szarvkő (Komitat Sopron, Königreich Ungarn, heute Hornstein, Bezirk Eisenstadt-Umgebung, Burgenland) – 9. Juli 1984 Salzburg<br>
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Frühes NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer 302.489; 7.November 1930), diese Mitgliedschaft im Dezember 1932 zurückgelegt, bezeichnete sich aber weiterhin als mit der NSDAP sympathisierend; Wiedereintritt 1938 (Mitgliedsnummer unklar; 1. Jänner 1938)<br>
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Seine antimodernistische Kunstauffassung fand bei den Nationalsozialisten Anklang, „Eindeutschung“ der Kunst („Reichsstil“); sprach sich in einer Festschrift für einen Universitätskollegen euphorisch für den „Anschluß“ aus; wiederholte Veröffentlichungen, die das NS-Regime stützten bzw. beförderten; führte in einem Artikel im „Völkischen Beobachter“ seine städtebaulichen Vorstellungen einer „Hitlerstadt“ „anstelle der ehemaligen Judenstadt“ im zweiten Wiener Gemeindebezirk aus, womit er implizit die Absiedlung der dort lebenden Jüdinnen und Juden forderte; ob er im Rahmen seiner Vorlesungen an der Universität Wien tatsächlich zur Denunziation politischer Gegner aufgerufen hat, lässt sich nicht abschließend belegen; nach 1945 an der Universität Wien zwangsemeritiert, bis 1949 Entnazifizierung, 1951 Professur in München; wegen seiner NS-Vergangenheit keine Berufung an die Universität Wien im Jahr 1960.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 807–835.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 1 – 8]
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=== [[Thorak, Josef]] (Bildender Künstler)===
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7. Februar 1889 Wien – 25. Februar 1952 Schloss Hartmannsberg (Bayern, Deutschland)<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 1.446.035; 31. Jänner 1933; Mitgliedschaft 1941 beantragt, 1943 auf 31. Jänner 1933 rückdatiert)<br>
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Von Adolf Hitler und Joseph Goebbels hochgeschätzter Bildhauer, daher große Anzahl an Aufträgen des Staates und der Partei, seine Kunst entsprach den ideologischen Vorstellungen des NS-Regimes; 1937 Professur für Bildhauerei an der Akademie für Bildende Künste in München und „Staatsatelier“ in Baldham bei München; durchgängig Werke bei den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ im „Haus der Deutschen Kunst“ in München ausgestellt und verkauft, hohe Einkünfte in der NS-Zeit erzielt; Nutznießer der „Arisierung“ des Schlosses Prielau bei Zell am See von der Witwe von Hugo von Hofmannsthal, schenkte dafür dem Reichsgau Salzburg Modelle der Skulpturen „Paracelsus“ und „Fischer von Erlach“; arbeitete kurzzeitig für die von der SS in der Nähe des KZs Dachau betriebene Porzellanmanufaktur Allach, mehrere Zwangsarbeiter aus dem KZ für den Einsatz im Atelier von Thorak vorgesehen, aber nicht dorthin gebracht; keine Entnazifizierung in Österreich; langwieriges Spruchkammerverfahren in Deutschland, bei dem Thorak durch unzählige Befürwortungsschreiben und einen entlastenden Brief seiner geschiedenen jüdischen Frau, auf die er wirtschaftlichen Druck ausübte, ein mildes Urteil erreichen wollte, auch indem er eine Parteimitgliedschaft wiederholt verneinte.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 883–939.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]
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=== [[Waggerl, Karl Heinrich]] (Schriftsteller)===
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10.Dezember 1897 Bad Gastein – 4.November 1973 Schwarzach im Pongau<br>
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NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.347.556; 1. Mai 1938)<br>
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NS-Sympathisant vor dem „Anschluß“, u. a. Mitglied des NS-nahen „Bundes der deutschen Schriftsteller Österreichs“; zwei umfangreiche antisemitische Aufsätze in einem Buch 1933 bzw. einer deutschen Zeitung 1934; begrüßte öffentlich den „Anschluß“ an NS-Deutschland 1938; ab Mai 1939 Landesobmann der Schriftsteller in der Salzburger Reichsschrifttumskammer, in dieser Funktion politische Gutachten über Autor*innen; vielfache Auflagen seiner eigenen Werke in der NS-Zeit, häufige Lesereisen; Bürgermeister der Gemeinde Wagrain von August 1940 bis September 1942; Kulturpreis der Gauhauptstadt Salzburg 1943; 1941 bis Kriegsende offiziell Militärdienst im Stellvertretenden Generalkommando XVIII; verleugnete nach 1945 seine Parteimitgliedschaft und seine Rolle im NS-Kulturbetrieb.<br>
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Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 948–976.<br>
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Kategorie: 3 [0 – 1 – 8]
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== Empfehlung des Fachbeirats ==
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Nach eingehender Diskussion der 66 Biografien, in der als entscheidendes Kriterium die NS-Vergangenheit der Personen und ihr Umgang damit nach 1945 erörtert wurden, ordneten die Mitglieder des Fachbeirats
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* 24 Personen in Kategorie 1,
 +
* 29 Personen in Kategorie 2 und
 +
* 13 Personen in Kategorie 3 ein.
 +
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Bei folgenden 9 Personen entschieden die Mitglieder des Fachbeirates einstimmig, sie in Kategorie 3 einzuordnen und die Umbenennung der Straße zu empfehlen:
 +
* Brandauer, Kuno
 +
* Damisch, Heinrich, Dr.
 +
* Landgrebe, Erich, Dipl.-Kfm.
 +
* Pfitzner, Hans, Dr. h. c.
 +
* Porsche, Ferdinand, Prof. Dr. Ing. h. c.
 +
* Reiser, Tobias
 +
* Resatz, Gustav
 +
* Schenk, Erich, Univ.-Prof. Dr.
 +
* Thorak, Josef
 +
Eine Mehrheit der Mitglieder des Fachbeirates sprach sich außerdem für die Umbenennung weiterer 4 Straßen aus. Das Abstimmungsergebnis in eckiger Klammer weist das Stimmenverhältnis für die Zuordnung zu Kategorie 1, 2 und 3 aus, die Reihung erfolgt nach Stimmenverhältnis alphabetisch:
 +
* Sauer, Franz [0 – 1 – 8]
 +
* Sedlmayr, Hans, Univ.-Prof. Dr. [0 – 1 – 8]
 +
* Waggerl, Karl Heinrich [0 – 1 – 8]
 +
* Karajan, Herbert von, Dr. h. c. [0 – 4 – 5]

Aktuelle Version vom 23. Mai 2022, 15:12 Uhr

Aufnahme der Ergebnisse des Salzburger Fachbeirats Erläuterungen von Straßennamen (Straßennamenkommission) in das Salzburger Kulturlexikon

Der Schlussbericht der Straßennamenkommission überschneidet sich mit den Inhalten des Kulturlexikons, daher werden die Forschungsergebnisse der Kommission als Link am Ende des Artikels der betroffenen Personen eingefügt.

Schlussbericht

Im Schlussbericht des Fachbeirats finden sich 66 Personen, die unterschiedlich stark mit dem NS-Regime verbunden waren und Namensgeber von Straßen-, Gassen- oder Platznamen in Salzburg sind.

Eine eigens eingerichtete Historikerkommission untersuchte die Biografien dieser Namenspaten. Dabei wurde sowohl die Tätigkeiten während der Zeit der NS-Zeit in den Jahren 1938 bis 1945 als auch die Verstrickung vor und nach dieser Zeit beurteilt. Für die Kurzbiographien der Namensgeber wurde nach den folgenden Kriterien beurteilt:

  • A Verantwortung für physisches und/oder psychisches Leid im Sinne von „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ (§ 321a Strafgesetzbuch) und/oder Kriegsverbrechen
  • B Beteiligung an verbrecherischen Handlungen wie Zerstörungen, Plünderungen oder Vermögensentzug (Enteignung, „Arisierung“, Kunstraub etc.) und/oder Nutznießung an diesen Handlungen
  • C Propagierung der NS-Ideologie (besonders Antisemitismus, Rassismus etc.) und/oder intensive Förderung des Regimes von führender (politischer, künstlerischer, wirtschaftlicher bzw. wissenschaftlicher) Position aus
  • D Verleugnen und Verharmlosen der NS-Verbrechen sowie der eigenen Rolle im NS-System und/oder Festhalten an rassistischem bzw. antisemitischem Gedankengut

Ergebnisse der Kommission

Daraus ergab sich in einem Abstimmungsverfahren der Kommission eine Einteilung der Namensgeber in drei Kategorien:

Kategorie 1

Das Ausmaß der NS-Verstrickung ist im Verhältnis zur Gesamtbiografie nicht derart gravierend, dass diese im Kurztext der Erläuterungstafel angeführt, sondern nur auf der Website der Stadt Salzburg im Eintrag im digitalen Stadtplan und auf der NS-Homepage thematisiert wird.

Kategorie 2

Die NS-Belastung wird auf der Erläuterungstafel angeführt, auf der Website der Stadt Salzburg im Eintrag im digitalen Stadtplan ausführlich erläutert und auf der Website des NS-Projekts der Stadt Salzburg wissenschaftlich fundiert dargestellt.

Kategorie 3

Aufgrund der gravierenden NS-Verstrickung besteht Diskussions- und Handlungsbedarf für die politischen Entscheidungsträger*innen. Es ist zu klären, ob mit einer Erläuterungstafel, dem ausführlichen Eintrag im digitalen Stadtplan und der biografischen Darstellung auf der NS-Homepage das Auslangen gefunden wird oder eine Umbenennung in Erwägung gezogen werden soll.


Inhaltsverzeichnis

Kategorie 1

Adrian, Karl (Lehrer, Volkskundler)

17. Februar 1861 Salzburg – 14. Oktober 1949 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.344.097; 1. Mai 1938); NS-Lehrerbund (NSLB)
Seit Ende des 19. Jahrhunderts im Bereich der Brauchtumspflege tätig und Mitglied in mehreren Vereinen; in der NS-Zeit Publikationen zu volkskundlichen Themen, weiterhin in Vereinen aktiv, in der Stadtverwaltung der Gauhauptstadt Salzburg als Mitglied der Beiräte für das städtische Museum seit 1939, für die städtischen Wasserwerke und das Gaswerk ab 1940; Auszeichnungen und Würdigungen in der NS-Zeit, u. a. „Medaille für deutsche Volkstumspflege“: Mitarbeit in der „Lehr- und Forschungsstätte für germanisch-deutsche Volkskultur“ des SS-Ahnenerbes; keine rassistischen Äußerungen bekannt.
Langversion der Biografie
Kategorie: 1 [7 – 2 – 0]

Bahr-Mildenburg, Anna, Prof. (Sängerin, Dramaturgin)

29.November 1872 Wien – 27. Jänner 1947 Wien
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
Wurde 1937 fälschlicherweise als „Jüdin“ bezeichnet und vom NS-Blatt „Der Stürmer“ angegriffen; unterrichtete und inszenierte während der NS-Zeit u. a. in Berlin, Wien und Salzburg; ihre Arbeiten waren nicht propagandistischer Natur; erhielt 1942 die Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft; wurde wegen ihrer Tätigkeit während der NS-Zeit und der Ehrung 1942 nach 1945 kritisiert.
Langversion der Biografie
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Derra de Moroda, Friderica, Dr. h. c. (Tänzerin, Choreografin, Tanzlehrerin)

2. Juni 1897 Pressburg (Königreich Ungarn, heute Bratislava, Slowakei) – 19. Juni 1978 Salzburg
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
Gründete und leitete nach dem Ersten Weltkrieg eine Tanzschule in London und wurde 1936 britische Staatsbürgerin, lehrte jedoch weiterhin auch im „Dritten Reich“; blieb nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs in Salzburg, wo sie Verwandte hatte, als „feindliche Ausländerin“ kurzzeitig inhaftiert; ab 1940 in Berlin, übernahm dort die Leitung eines Ballettensembles für die Organisation „Kraft durch Freude“ (KdF) der Deutschen Arbeitsfront (DAF); mehrere Tourneen im gesamten „Dritten Reich“; zu Kriegsende als „feindliche Ausländerin“ erneut interniert.
Langversion der Biografie
Kategorie: 1 [8 – 1 – 0]

Etrich, Igo (Ignaz), Dr. Ing. h. c. (Textilfabrikant, Pionier des Flugzeugbaues)

25.Dezember 1879 Oberaltstadt (heute Horní Staré Město, Tschechien) – 4. Februar 1967 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.685.942; 1.November 1938)
Vor der Annexion des Sudetenlandes Mitglied der nationalsozialistisch ausgerichteten Sudetendeutschen Partei (SdP); wurde vom NS-Regime v. a. wegen seiner Flugzeugerfindungen als Wegbereiter der Luftwaffe medial hervorgehoben, war zu der Zeit aber selbst nicht mehr in diesem Bereich tätig; veröffentlichte in der NS-Zeit mehrere Artikel zur Textilerzeugung, sprach in einem davon vom „Sieg der deutschen Waffen“, die den Bau von Textilfabriken im Osten ermöglichen würden; kein Engagement für die NSDAP aktenkundig.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 118–129.
Langversion der Biografie
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Hacksteiner, Jakob (Tischlermeister, Bürgermeister von Morzg)

12. September 1870 Goldegg im Pongau – 23. Juli 1962 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 8.005.095; 1. April 1940)
Über seine politische Einstellung und seine Haltung während der NS-Zeit ist nichts aktenkundig; gab nach 1945 an, der NSDAP beigetreten zu sein, da ihm sonst möglicherweise die Tischlerei weggenommen worden wäre.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 190–195.
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

John, Leopold (Lehrer, Mitbegründer und Obmann des Turnvereins Morzg)

16. August 1873 Salzburg – 18.November 1951 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.384.889; 1. Mai 1938); NS-Lehrerbund (NSLB)
Wie bereits vor 1938 auch nach dem „Anschluß“ u. a. im Verschönerungsverein, im Turnverein und in der Turner-Sängerriege in Morzg aktiv; keine politische Betätigung für den Nationalsozialismus aktenkundig.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 235–239.
Kategorie: 1 [8 – 1 – 0]

Kiener, Heinrich (Brauereibesitzer)

2. August 1870 Bachmaning (Oberösterreich) – 20. Juni 1950 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.297.183; 1. Mai 1938)
Laut eigenen Angaben „Duldung illegaler Tätigkeit im Betrieb“ und Geldspenden zur Zeit des NSDAP-Verbotes, darüber hinausgehendes Engagement für die NSDAP nicht nachweisbar; kein Hervortreten während der NS-Zeit.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 303–309.
Kategorie: 1 [5 – 4 – 0]

Kürth, Richard (Schlossermeister, Politiker der Großdeutschen Volkspartei)

25.Dezember 1875 Gunnersdorf bei Frankenberg (Königreich Sachsen, heute Frankenberg, Sachsen) – 26. März 1964 Salzburg
NSDAP-Parteianwärter (Antrag gestellt im Oktober 1939, abgelehnt)
Musste nach dem „Anschluß“ seine Funktionen im Landesgewerbeverband Salzburg, als Bundesinnungsmeister der Schlosser, als Zensor der Nationalbank etc. zurücklegen; wurde 1941 als schwedischer Konsul in Salzburg nicht wiederbestellt; Antrag um Aufnahme in die NSDAP vom Salzburger Kreisgericht abgelehnt, da Kürth in den Augen der Parteirichter während des „Ständestaates“ ein „politischer Geschäftemacher“ war.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 352–361.
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Lechner, Hans, Dipl.-Ing. DDr. (Politiker der ÖVP, Landeshauptmann von Salzburg 1961–1977)

16. Juli 1913 Graz (Steiermark) – 10. Juni 1994 Salzburg
NSDAP-Parteianwärter (Antrag gestellt im Juli 1938 in Wien, vom NSDAP-Kreisgericht Wien 1941 abgelehnt)
Seit Juni 1938 Geschäftsführer des Salzburger Milchhofes, Neubau des Milchhofes, im Mai 1941 eröffnet; April bis Mai 1942 Untersuchungshaft wegen „Sabotage, Begünstigung kommunistischer Umtriebe und Butterhandel mit der Schweiz“, als Geschäftsführer des Milchhofes entlassen, danach Landwirt in Fridolfing nahe Laufen in Bayern, ab Herbst 1943 Wehrmacht.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 376–391.
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Ledwinka, Franz (Klavierprofessor, Komponist)

27. Mai 1883 Wien – 21. Mai 1972 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.345.066; 1. Mai 1938)
Blieb nach dem „Anschluß“ Professor am Mozarteum, wurde im Zuge der Erhebung zur Hochschule als Lehrer in die Fachschule zurückgestuft; trat häufig am Klavier auf, jedoch nur vereinzelt in einem politischen Kontext; führte seine Lichtbildveranstaltungen weiter, die nunmehr unter dem Dach der DAF-Organisation „Kraft durch Freude“ stattfanden, aber nicht politisch ausgerichtet waren; langes Entnazifizierungsverfahren, Gründe dafür nicht eruierbar.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 392–411.
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Moosbrucker, Josef (Landwirt, Politiker [ÖVP])

23. Februar 1922 Leopoldskron-Moos – 2. September 1994 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 7.821.397; 1. September 1940)
Über seine politische Einstellung und seine Haltung während der NS-Zeit ist nichts aktenkundig; von Oktober 1940 bis Kriegsende in der Wehrmacht; gab nach 1945 an, von der HJ in die NSDAP überstellt worden zu sein.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 467–471.
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Munz, Robert (Fluglehrer, Pionier des Salzburger Segelfluges)

30.November 1908 Salzburg – 8. Mai 1945 unbekannt (Toderklärung)
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.168.932; 1. Mai 1938); Obersturmführer des Nationalsozialistischen Fliegerkorps (NSFK)
Bildete bereits vor dem „Anschluß“ Schüler im Segelflug aus, der militärisch ausgerichtet war; leitete ab dem Frühjahr 1938 zunächst die Segelflugschule Spitzerberg und hielt Segelflugkurse in Götzendorf und Hart bei Graz; ab Spätherbst 1942 in Flugschulen in Brandenburg bzw. Sachsen-Anhalt; keine Informationen über das letzte Kriegsjahr; starb im Krieg.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 472–480.
Kategorie: 1 [5 – 4 – 0]

Müller-Rundegg, Albin (Kunstmaler)

21. Juni 1891 Obermais bei Meran (Tirol, heute Provinz Südtirol, Italien) – 16. Februar 1975 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer und Beitrittsdatum nicht eruierbar, vor 1940)
Seit 1917 in Salzburg, hier häufig ausgestellt; auch in der NS-Zeit Bilder bei Ausstellungen in Salzburg, 1940 Leiter einer Wanderausstellung, die von der Organisation „Kraft durch Freude“ und der Reichskammer der bildenden Künste initiiert wurde; 1942 mit einer Stadtansicht von Salzburg bei der Großen Deutschen Kunstausstellung in München; verschwieg nach 1945 seine Parteimitgliedschaft.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 489–496.
Kategorie: 1 [8 – 1 – 0]

Orff, Carl, Dr. h. c. (Komponist, Musikpädagoge)

10. Juli 1895 München (Königreich Bayern) – 29. März 1982 München (Bayern, BRD)
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
Wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland von der Presse attackiert; seine Musik („Orff-Schulwerk“) wurde vereinzelt von der HJ übernommen; sein Hauptwerk „Carmina Burana“ in der NS-Zeit zwiespältig aufgenommen, einerseits wegen Anleihen bei der von Nationalsozialisten geringgeschätzten Romantik, auch wegen musikalischer Einflüsse Strawinskys und sexueller Anspielungen, andererseits von etlichen Bühnen im „Dritten Reich“ aufgeführt und von der Presse positiv rezensiert; nahm 1938 den Auftrag an, eine „arische“ Ersatzmusik für den von Felix Mendelssohn Bartholdy komponierten „Sommernachtstraum“ nach Shakespeare zu schreiben; kein Naheverhältnis zur NSDAP, Ortsgruppe seines Wohnbezirks sah „keine Bedenken“ bezüglich seiner „politische[n] Zuverlässigkeit“; 1944 auf der „Gottbegnadeten“-Liste der Komponisten.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 507–518.
Kategorie: 1 [7 – 2 – 0]

Peternell, Pert (Rupert) (Schriftsteller, Schriftsetzer)

30. August 1909 Fohnsdorf (Steiermark) – 11. Juni 1970 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 7.907.999; 1. Jänner 1940), Mitglied der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV) und der Deutschen Arbeitsfront (DAF)
Verfasste während der NS-Zeit mehrere Beiträge in Salzburger Zeitungen und trat als Schriftsteller bei Veranstaltungen auf; geringe propagandistische Breitenwirkung.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 519–525.
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Rieder, Max (Bildhauer)

17. Jänner 1909 Salzburg-Morzg – 30.November 2000 Salzburg
NSDAP-Parteianwärter (Antrag 1937 in Wien gestellt, wurde wegen Übersiedlung nach München nicht bearbeitet, in München kein neuer Antrag)
Arbeitete seit den 1930er Jahren bei Josef Thorak, u. a. in Ankara; ab 1937 in Thoraks Atelier in München; drei Mal bei der Großen Deutschen Kunstausstellung in München vertreten, 1944 Skulptur „Mutter und Kind“ bei der Ausstellung „Deutsche Künstler und die SS“ in Salzburg.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 685–692.
Kategorie: 1 [8 – 1 – 0]

Rienzner, Karl, Dr. (Arzt)

1. August 1899 Salzburg – 27. März 1978 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.343.921; 1. Mai 1938); 1939 SA-Arzt, NS-Ärztebund
Arzt am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder; Mitglied der deutschnational ausgerichteten Hubertus-Runde; war im Herbst 1938 als Arzt in der Wehrmacht verpflichtet, möglicherweise am Einmarsch im Sudentenland beteiligt; von August 1939 bis 1945 als Wehrmachtsarzt im Reservelazarett I, dem ehemaligen Krankenhaus der Barmherzigen Brüder; über seine politische Einstellung und seine Haltung während der NS-Zeit ist nichts aktenkundig.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 693–700.
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Schmiedbauer, Alois (Lehrer, Volksbildner)

24. April 1902 Mattsee – 27. Mai 1989 Salzburg
Beantragte im November 1939 Aufnahme in die NSDAP, wurde jedoch abgelehnt; NS-Lehrerbund (NSLB)
War neben seinem Wehrdienst in der NS-Zeit als Ausstellungsgestalter (1942 „Der deutsche Holzschnitt“ im Rahmen der „Kulturtage der Hitlerjugend“; 1943 „Schaffende Hände“; 1943 „Bergvolk – Soldatenvolk“) und Fotograf (Buch „Salzburg. Gestalt und Antlitz, gemeinsam mit Gauhauptstellenleiter Dr. Karl Fuchs) tätig; 1944 im neu geschaffenen „Zweckverband Salzburger Museum“.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 783–791.
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Schrempf, Franz (Lehrer, Maler)

13. September 1870 Bad Ischl (Oberösterreich) – 8. August 1953 Bad Goisern (Oberösterreich)
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.346.779; 1. Mai 1938)
Konnte in der NS-Zeit häufig ausstellen, keine politische Kunst, sondern heimatliche Sujets, eines seiner Werke wurde Adolf Hitler zu dessen 50. Geburtstag 1939 gemeinsam mit 31 weiteren Aquarellen in einem Album überreicht, ein weiteres erhielt der Oberbefehlsleiter der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt (NSV), Erich Hilgenfeldt, im Rahmen seines Besuches in Salzburg 1941.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 792–806.
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Steinhart, Anton (Maler, Zeichner, Fotograf)

17. Jänner 1889 Salzburg – 11.Dezember 1964 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer nicht eruierbar, Beitrittsdatum ca. 1938)
Konnte in der NS-Zeit häufig ausstellen, keine politische Kunst, sondern Heimatverbundenheit und heimatliche Sujets; eine antisemitische Äußerung vom April 1938 belegt.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 854–862.
Kategorie: 1 [5 – 4 – 0]

Straniak, Hermann sen. (Seifenfabrikant, Landwirt) und Dipl.-Kfm. Straniak, Hermann jun. (Firmeninhaber)

Straniak sen.

27. Februar 1875 Eggenfelden (Königreich Bayern) – 29. September 1951 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer unbekannt; 1. Jänner 1939)

Straniak jun.

3. Jänner 1908 Salzburg – 13. Juni 1975 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer 6.339.256; 1. Mai 1938), möglicherweise bereits im Mai 1933 als deutscher Staatsbürger in Salzburg beigetreten
Führten eine Seifen- und Margarinefabrik, die in der NS-Zeit der Kriegswirtschaft unterlag, Straniak sen. zog sich im Juni 1939 aus der Firma zurück; Verstoß gegen Fettbewirtschaftungsvorschriften führte zu Konflikt mit Gauleitung und Gauwirtschaftsberater, vorübergehend kommissarische Verwaltung der Firma, Straniak jun. sollte Geschäftsführung abgeben, wurde wegen Kriegsbeginn jedoch nicht umgesetzt.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 863–869. Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Varnschein, Christian, Dr. med. (Mediziner, Leiter der Salzburger Rettungsgesellschaft)

18.Dezember 1867 Salzburg – 20. April 1944 Salzburg
NSDAP-Parteianwärter, möglicherweise NSDAP-Mitglied mit der Mitgliedsnummer 8.766.566 (Datum der Antragstellung nicht eruierbar, vom Kreisgericht befürwortet, handschriftliche Notiz mit der Mitgliedsnummer, aufgrund des Todes unklar, ob Beitritt in Kraft trat)
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts im Salzburger Rettungswesen tätig; in der NS-Zeit Kreisführer-Stellvertreter des Deutschen Roten Kreuzes in Salzburg und Durchführung fachlicher Schulungen; erhielt 1940 die „Medaille für Deutsche Volkspflege“.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 940–947.
Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Wallack, Franz, Hofrat Dipl.-Ing. Dr. (Bauingenieur, Planer und Bauleiter der Großglockner Hochalpenstraße)

24. August 1887 Wien – 31. Oktober 1966 St. Johann im Pongau
NSDAP-Parteianwärter (zwei Mal Anträge gestellt, beide aus politischen Gründen vom NSDAP-Kreisgericht Salzburg abgelehnt); Obertruppführer des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK)
Geschäftsführer der Großglockner Hochalpenstraße, auch in der NS-Zeit, jedoch unter Kürzung der Bezüge; diente sich dem Regime an und wollte unbedingt NSDAP-Mitglied werden; führte in seinem zweiten Aufnahmeantrag an, „jüdische“ Firmen beim Bau der Straße wegen „unreelle[r] Geschäftstüchtigkeit“ ausgeschlossen und illegale Nationalsozialisten beschäftigt zu haben; wegen seiner Nähe zum ehemaligen Salzburger Landeshauptmann Franz Rehrl von den Nationalsozialisten abgelehnt.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 977–988.
Kategorie: 1 [6 – 3 – 0]

Warwitz, Eduard (Fabrikant)

11. Oktober 1885 Ebenau – 9. September 1973 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer nicht eruierbar, Beitrittsdatum ca. 1938)
Über seine politische Einstellung und seine Haltung während der NS-Zeit ist nichts aktenkundig.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 989–995. Kategorie: 1 [9 – 0 – 0]

Kategorie 2

Backhaus, Wilhelm (Pianist)

26. März 1884 Leipzig (Königreich Sachsen) – 5. Juli 1969 Villach (Kärnten)
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
Seit 1930 in der Schweiz lebend, 1931 Schweizer und deutscher Staatsbürger; mehrere kulturelle Funktionen bzw. Ehrentitel, u. a. Reichskultursenator; persönliche Bekanntschaft mit Adolf Hitler, 1936 Wahlaufruf für Hitler in einer Musikzeitschrift; 1937 Ehrengast beim Reichsparteitag.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 13–23.
Kategorie: 2 [1 – 8 – 0]

Böhm, Karl, Dr. (Dirigent)

28. August 1894 Graz (Steiermark) – 14. August 1981 Salzburg
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
In Deutschland fest verankerter Dirigent, Nutznießer der Vertreibung rassisch und/oder politisch verfolgter Künstler; sprach sich öffentlich wiederholt für das NS-Regime aus und wurde so zu einem der wichtigsten kulturellen Aushängeschilder; begrüßte öffentlich den „Anschluß“ Österreichs, dadurch Möglichkeit zur Rückkehr, zunächst Gastdirigate, u. a. bei den Salzburger Festspielen, ab 1943 Direktor der Wiener Staatsoper; erwarb nach Intervention des Wiener Gauleiters Baldur von Schirach eine „arisierte“ Wohnung in Wien XVIII; relativiert bzw. negiert seine Funktion für das NS-Regime nach 1945 überdurchschnittlich stark.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 39–56.
Kategorie: 2 [0 – 6 – 3]

Cebotari, Maria (Sängerin)

10. Februar 1910 Kischinew (Bessarabien, Russisches Kaiserreich, heute Chișinău, Republik Moldau) – 9. Juni 1949 Wien
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
In NS-Deutschland Aufstieg zu einer der wichtigsten Sängerinnen, Kammersängerin an der Berliner Staatsoper; trat ohne Genehmigung 1936 an der Wiener Staatsoper unter Bruno Walter auf, daher Konflikt mit der Reichstheaterkammer; nach dem „Anschluß“ Auftritte bei den Salzburger Festspielen; wurde wichtige und gut bezahlte Stütze des NS-Kultursystems; ab 1937 vermehrt im Filmgeschäft tätig, darunter 1942 der italienisch-rumänische Propagandafilm „Odessa in Flammen“ über die Schlacht von Odessa 1941.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 81–91.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Furtwängler, Wilhelm, Dr. (Komponist, Dirigent)

25. Jänner 1886 Berlin-Schöneberg (Königreich Preußen) – 30.November 1954 in Baden-Baden (Baden-Württemberg)
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen; von November 1933 bis Dezember 1934 Vizepräsident der Reichsmusikkammer
Diente sich dem NS-Regime an und wurde vom NS-Regime für seine kulturelle Außendarstellung in den Dienst genommen; setzte sich wiederholt für Künstler*innen wegen ihrer Begabungen ein, die vom Regime als „Jüdinnen“ bzw. „Juden“ verfolgt wurden; wegen seiner öffentlichen Verteidigung des als „Kulturbolschwisten“ verunglimpften Paul Hindemith zum Rücktritt als Vizepräsident der Reichsmusikkammer gezwungen; bis zuletzt für das NS-Kulturleben aktiv, auf der Sonderliste der „unersetzlichen Künstler“ („Gottbegnadeten“-Liste).
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 130–146.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Gehmacher, Friedrich, Hofrat (Jurist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele)

16. September 1866 Frankenmarkt (Oberösterreich) – 24. Februar 1942 Salzburg
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
Leitende Funktionen in der Internationalen Stiftung Mozarteum, engagierte sich für den Bau des Alten Mozarteums in der Schwarzstraße und die Gründung der Salzburger Festspiele; rief 1916 die „Fritz Gehmacher’sche Mozarteums-Stipendien-Stiftung“ für „arische“ Studenten ins Leben, die wegen der Wertlosigkeit der eingebrachten Kriegsanleihen nie Stipendien vergab; vom NS-Regime für seinen kulturellen Einsatz mehrfach öffentlich hervorgehoben, zu seinem 75. Geburtstag „Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft“ verliehen, einer von insgesamt 406 von Hitler zwischen 1934 und 1944 mit dieser Medaille Ausgezeichneten.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 147–158.
Kategorie: 2 [4 – 5 – 0]

Ginzkey, Franz Karl, Dr. (Schriftsteller)

8. September 1871 Pola (Kronland Istrien; heute Pula, Kroatien) – 11. April 1968 Seewalchen am Attersee (Oberösterreich)
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 8.751.771; 1. Jänner 1942; nach Gnadenerlass durch Adolf Hitler)
Wenige Tage nach dem „Anschluß“ nach Anzeige wegen Funktion als Staatsrat im „Ständestaat“ Hausdurchsuchung, daher auch langes Verfahren der Parteiaufnahme; nationaler / deutschnationaler Dichter, der v. a. wegen seines rassistischen Kinderbuches „Hatschi Bratschis Luftballon“ (1904) bekannt ist; Mitglied im „Bund deutscher Schriftsteller Österreichs“, systemunterstützende Lesungen und Veröffentlichungen.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 159–172.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Gmelin, Siegfried, Dr. (Jurist, Direktor der Bausparkasse Wüstenrot)

5. Jänner 1897 Geislingen an der Steige (Königreich Württemberg, heute Baden-Württemberg, Deutschland) – 18. März 1976 Salzburg
NSDAP-Mitglied in Deutschland vor der Machtergreifung (Mitgliedsnummer: 1.406.767; 1.Dezember 1932); Nationalsozialistisches Kraftfahrkorps (NSKK), Deutsche Arbeitsfront (DAF), Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)
Als Direktor von Wüstenrot seit 1926 in Salzburg, seit 1932 Doppelstaatsbürger; unterstützte die NS-Betriebszelle bei Wüstenrot in den Jahren der Illegalität; seit August 1939 als Abwehroffizier im Stellvertretenden Generalkommando in Salzburg, genaue Tätigkeiten bzw. Zuständigkeiten nicht eruierbar; wiederholt Auftritte für Wüstenrot während der NS-Zeit; nach Ende der NS-Herrschaft annähernd zwei Jahre in US-Internierung; profitierte bei seiner Entnazifizierung in Bezug auf seine Parteimitgliedschaft von seinem Status als Doppelstaatsbürger und von der Tatsache, dass Teile der Akten erst nach rechtsgültiger Urteilsverkündung bekannt wurden.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 173–189.
Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]

Heinrich, Eduard, Dr. (Lehrer)

26.Dezember 1905 Veldes (Kronland Krain, heute Bled, Slowenien) – 8. Jänner 1955 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.341.962; 1. Mai 1938); NS-Lehrerbund (NSLB), Verein für das Deutschtum im Ausland (VDA)
Laut eigenen Angaben seit 1934 in der illegalen Hitlerjugend aktiv und seit 1936 Mitglied der NSDAP, 1937 eine Woche in Untersuchungshaft und vorübergehend vom Schuldienst enthoben; engagierte sich seit seiner Jugend in der Antialkoholikerbewegung, in der NS-Zeit daher im „Gauamt für Volksgesundheit“ und „Fachbeauftragter für Rauschgiftbekämpfung in den Gauen Salzburg und Tirol“; unternahm Jugendwanderungen, Mitarbeit in der HJ wegen „politischer Unzuverlässigkeit“ und angeblicher Homosexualität abgelehnt, weitere Nachforschungen unterschiedlicher Stellen brachten keine entsprechenden Erkenntnisse, wurde als Lehrer an einer Mädchenschule belassen; ab Sommer 1941 in der Wehrmacht.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 196–206.
Kategorie: 2 [2 – 7 – 0]

Holzbauer, Otto (Direktor der Städtischen Verkehrsbetriebe)

8. März 1899 Micheldorf (Oberösterreich) – 16.Dezember 1973 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.341.913; 1. Mai 1938; Aufnahmeantrag 1937 gestellt); unklar, ob Mitgliedschaft in der SA nur beantragt oder ob Aufnahme erfolgte
Seit 1920 im Dienst des Magistrats, ab 1934 Leiter des Maschinenamtes; nach dem „Anschluß“ stellvertretender Stadtfeuerwehrführer, von Dezember 1941 bis Frühjahr 1944 Führer der Stadtfeuerwehr; ab 1939 mit dem Aufbau des Obus-Verkehrs in der Stadt Salzburg beauftragt, mit 31. Dezember 1940 Leiter der „Städtischen Verkehrsbetriebe Salzburg“; 1944 zum Stadtamtmann befördert; nach Ende der NS-Herrschaft außer Dienst gestellt, Ende Dezember 1947 als „minderbelastet“ entnazifiziert und 1949 wieder in den Magistrat als technischer Direktor der Verkehrsbetriebe aufgenommen.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 207–216.
Kategorie: 2 [4 – 5 – 0]

Inhauser, Friedrich (Bildender Künstler)

14. Mai 1901 Wien – 27. Jänner 1970 Wals-Siezenheim
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 8.979.906; 1.Jänner 1942; von ihm selbst reklamierte Mitgliedschaft seit Februar 1933 von NS-Behörden nicht anerkannt); Deutsche Arbeitsfront (DAF)
Ging im Herbst 1934 nach Deutschland, da er laut eigenen Angaben wegen seiner illegalen NS-Aktivitäten in Österreich verfolgt wurde, vom Flüchtlingshilfswerk der NSDAP großzügig unterstützt; in Berlin künstlerische Arbeiten für NS-Behörden bzw. die Wehrmacht, deshalb wiederholt vom Wehrdienst befreit; stritt nach 1945 seinen Beitritt zur NSDAP 1933 in Salzburg ab, den er während des NS-Regimes unbedingt anerkannt wissen wollte.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 217–234.
Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]

Jung-Ilsenheim, Franz Josef (Maler)

31. August 1883 Wien-Hietzing – 18. September 1963 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.195.640; 1. Mai 1938; eigene Angabe im Entnazifizierungsverfahren, er sei 1942 aus der Partei ausgetreten, konnte quellenmäßig nicht belegt werden)
Seit 1924 in Salzburg; vorgeschichtliche germanische Sujets, die der Maler seit den 1920er Jahren zu Papier brachte, bei Nationalsozialisten sehr beliebt, in diesem Bereich für das „Amt Rosenberg“ von 1937 bis 1941 in Berlin tätig; Rückkehr nach Salzburg; 1942 im Salzburger Haus der Natur Dioramen für die Tibet-Ausstellung, die eine Propagandaausstellung des SS-Ahnenerbes war, Ausstellung gründete auf einer SS-Expedition nach Tibet, Jung-Ilsenheim als Maler der Dioramen jedoch nur nebenbei erwähnt.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 240–263.
Kategorie: 2 [2 – 7 – 0]

Kerber, Erwin, Dr. (Jurist, Direktor der Salzburger Festspiele ab 1929, der Wiener Staatsoper 1936–1940 und des Salzburger Landestheaters 1942/43)

30.Dezember 1891 Salzburg – 24. Februar 1943 Salzburg
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
Deutschnationale Prägung; sprach sich im April 1938 als Direktor der Wiener Staatsoper öffentlich für den „Anschluß“ aus, jedoch ohne nationalsozialistische Begriffe zu verwenden; als Fachmann in kulturellen Fragen vom NS-Regime in seiner Position belassen; noch vor Einführung der Nürnberger Gesetze in der „Ostmark“ für die Entlassung bzw. Aufkündigung von Engagements von mehr als 60 Personen an der Wiener Staatsoper verantwortlich, darunter der Sänger Richard Tauber, der Geiger Arnold Rosé, der Dirigent Josef Krips und die Tänzerin Margarete Wallmann; ab Sommer 1940 sukzessive entmachtet, Lösung des Vertrages mit der Staatsoper; mit 1. April 1942 bis zu seinem Tod im Februar 1943 Leiter des Salzburger Landestheaters.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 285–302.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Klein, Herbert, Dr. (Historiker, Archivar)

23. Jänner 1900 Graz (Steiermark) – 23.November 1972 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.340.279; 1. Mai 1938; bereits vor dem „Anschluß“ für die NSDAP aktiv, möglicherweise bereits Parteimitglied)
Deutschnationale Sozialisation, Mitglied der schlagenden Alldeutschen Gymnasialverbindung Rugia; ab 1924 im Salzburger Landes(regierungs)archiv tätig; lehnte nach dem „Anschluß“ wegen Arbeitsüberlastung die Leitung des Salzburger Parteiarchivs der NSDAP ab; Mitarbeiter der Hauptstelle „Praktische Bevölkerungspolitik“ im „Gauamt für Rassenpolitik“; verantwortete Ausstellung „Sippenkundliche Quellen aus Salzburger Archiven“ im Stadtmuseum; in Vorträgen und Zeitungsbeiträgen wiederholt NS-unterstützende und antisemitische Äußerungen.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 310–322.
Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]

Krauss, Clemens (Dirigent)

31. März 1893 Wien – 16. Mai 1954 Mexiko City (Mexiko)
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
Legte im Dezember 1934 aus politischen Gründen die Leitung der Wiener Staatsoper zurück, um die Berliner Staatsoper zu übernehmen; 1936 als Direktor bzw. Generalintendant an die Münchner Staatsoper; empfahl sich Hitler nach dem „Anschluß“ als neuerlicher Direktor der Wiener Staatsoper, wurde jedoch nicht berufen; ab Herbst 1939 Direktor der Hochschule Mozarteum und künstlerischer Leiter der Stiftung Mozarteum; 1942 bis Ende der NS-Herrschaft Leiter der Salzburger Festspiele; 1943 von Hitler mit dem Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern ausgezeichnet; 1945 bis 1947 Dirigierverbot.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 323–338.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Kreuder, Peter (Musiker, Komponist)

18. August 1905 Aachen (Rheinprovinz, heute Nordrhein-Westfalen, Deutschland) – 28. Juni 1981 Salzburg
NSDAP-Mitglied in Deutschland vor der Machtergreifung (Mitgliedsnummer: 1.275.600; 1. August 1932) (wurde 1934 aus nicht bekannten Gründen aus der Mitgliederliste gestrichen)
Anfang der 1930er Jahre erste musikalische Erfolge; schuf große Anzahl unterhaltender, das NS-System stabilisierender Lieder; mehrere propagandistische Werke, u. a. gegen Frankreich und die Sowjetunion, für die neu gegründete Deutsche Wehrmacht; 1938 Musik für Propagandafilm über den „Anschluß“ und den „Anschluß“ verherrlichendes Lied „75 Millionen – ein Schlag“; ab 1939 auf Distanz zum Regime, v. a. um dem Kriegsdienst zu entgehen, Versuch der Flucht ins Ausland; bis zuletzt für die NS-Filmindustrie als Komponist tätig; verschwieg in seiner Autobiografie seine Parteimitgliedschaft und stilisierte sich zum „Anti-Nazi“.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 339–351.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Lidauer, Alois (Bildender Künstler)

4. April 1908 Mauerkirchen (Oberösterreich) – 24. Mai 1975 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer nicht eruierbar; nach eigenen Angaben Mai 1938); HJ-Hauptgefolgschaftsführer
In den 1920er Jahren führendes Mitglied der Schilljugend, die 1925 kurzzeitig die offizielle NS-Jugendorganisation und damit Vorläuferin und Wegbereiterin der Hitlerjugend war; von März 1936 bis Frühjahr 1938 in Stuttgart als Künstler, dort Beitritt zur Hitlerjugend; nach dem „Anschluß“ Rückkehr nach Salzburg, laut eigenen Angaben nach 1945 von 1. Juli 1938 bis 14. Mai 1940 „Kulturreferent der HJ“; stellte NS-Kunst her, u. a. „Führerbüste“ und HJ-Holzplastik „Der Pimpf“, beide wurden in Salzburg ausgestellt; 14. Mai 1940 bis Kriegsende Wehrdienst, als Vorbildfunktion für die von ihm betreute HJ-Jugend zu werten; Entnazifizierung nur spärlich rekonstruierbar.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 412–426.
Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]

Lugstein, Johann (Inhaber eine Parkettbodenfirma)

25. August 1902 Steindorf bei Straßwalchen – 5. Jänner 1976 Salzburg
Nach eigenen Angaben NSDAP-Mitglied seit Februar 1937 (Mitgliedsnummer nicht eruierbar); Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)
Trat in der Zeit der Illegalität der NSDAP in Liefering bei; nach dem „Anschluß“ Blockleiter in Liefering; darüber hinausgehende Informationen über sein Leben in der NS-Zeit nicht aktenkundig.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 427–431.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Marcic, Rene, Dr. (Publizist, Rechtsphilosoph, Rektor der Universität Salzburg)

13. März 1919 Wien – 2. Oktober 1971 Aarsele (Belgien; Flugzeugabsturz)
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
War nach seinem Studienabschluss in Zagreb von Februar bis Juni 1943 Kulturreferent im Generalkonsulat des faschistischen kroatischen Ustascha-Regimes in Wien, ab September 1943 Präsidialsekretär der Zivilverwaltung Dalmatiens, ab Spätherbst 1944 wieder als Presseattaché im kroatischen Generalkonsulat in Wien; aufgrund der Zugänglichkeit zu den kroatischen Quellen bislang nicht ausreichend aufgearbeitete Rolle im faschistischen Ustascha-Regime; ab Mai 1946 Redakteur der „Salzburger Nachrichten“, veröffentlichte in der Weihnachtsausgabe 1949 einen antisemitischen Artikel, für den er sich 1967 öffentlich entschuldigte.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 432–449.
Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]

Messner, Joseph, DDr. h. c. (Priester, Komponist, Organist)

27. Februar 1893 Schwaz (Tirol) – 23. Februar 1969 St. Jakob am Thurn
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
Domkapellmeister, bereits vor dem „Anschluß“ häufig aufgeführter Komponist; unterstützte die NS-Kulturpropaganda seit der Machtübernahme in Deutschland bis zum Ende der NS-Herrschaft mit mehreren Werken: ursprünglich für die Inthronisation des Salzburger Erzbischofs Sigismund Waitz 1934 komponierter „Begrüßungschor“ im darauffolgenden Jahr nach der Abstimmung im Saarland für die Eingliederung in das „Dritte Reich“ in „Saar-Te Deum“ umbenannt, 1941 „Ingo-Ruetz-Fanfare“ für den im Krieg gefallenen Kommandanten der NS-Gauschulungsburg Hohenwerfen, Chorwerk „Deutschlands Ehre“, „Paracelsus-Fanfare“ anlässlich der Feierlichkeiten zu dessen 400. Todestag unter der Schirmherrschaft und in Anwesenheit von Reichsinnenminister Frick.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 450–466.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Müller, Eugen, Dr. (Gymnasiallehrer, Leiter des Deutschen Schulvereinsorchesters)

22. Jänner 1880 Feldkirch (Vorarlberg) – 14. Oktober 1939 Salzburg
NSDAP-Mitgliedschaft unklar
Antisemitische Äußerungen nach dem Ersten Weltkrieg; im Herbst 1934 aus politischen Gründen pensioniert, nach dem „Anschluß“ wieder in den Schuldienst aufgenommen und finanziell entschädigt; öffentliche und schulische Verherrlichung des NS-Regimes; verstarb am 14. Oktober 1939, in der Parte als „Pg.“, also Parteigenosse, bezeichnet, jedoch keine Unterlagen über Beitritt überliefert.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 481–488.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Muralter, Helmut, Dr. (Mediziner)

8. Juli 1911 Neumarkt (Steiermark) – 3. April 1968 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.302.717; 1. Mai 1938; möglicherweise bereits 1930 bzw. 1933 Parteimitglied), Mitglied der SA und der HJ
Arzt an der Klinik für Kinderheilkunde in Graz während der NS-Zeit; publizierte und referierte u. a. zu „Missbildungen“ bei Kindern; nach derzeitigem Forschungsstand keine Verstrickung in die „Kindereuthanasie“.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 497–506.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Pflanzl, Otto (Heimatdichter, Angestellter der Stiegl-Brauerei)

17. August 1865 Urfahr (Oberösterreich) – 23. September 1943 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.343.873; 1. Mai 1938), Mitglied der Deutschen Arbeitsfront (DAF)
Trug als Repräsentant der „Stände“ Adolf Hitler bei seinem Salzburg-Besuch am 6. April 1938 ein verherrlichendes Gedicht vor; weitere systemstabilisierende Auftritte vor unterschiedlichen Gruppen, häufig im Stiegl-Keller; Krieg in Gedichten verharmlost; nahm als Identifikationsfigur des „Salzburgischen“ wichtige Funktion in der NS-Propaganda ein; Ehrenbegräbnis („Parteibegräbnis“) 1943.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 542–560.
Kategorie: 2 [0 – 5 – 4]

Reisenbichler, Karl (Bildender Künstler)

2. März 1885 Attersee (Oberösterreich) – 21.Dezember 1962 Salzburg
Frühes NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 1.527.425; 13. März 1933)
In Salzburg für seine in den 1920er bis Anfang der 1930er Jahre geschaffenen Sgraffiti im öffentlichen Raum bekannt; übersiedelte aufgrund mangelnder Aufträge 1935 nach München, vom Flüchtlingshilfswerk der NSDAP in München unterstützt; nach dem „Anschluß“ Rückkehr nach Salzburg, übernahm kulturpolitische Führungsfunktion, ab 1940 stellvertretender, ab Anfang 1942 Salzburger Landesleiter der Reichskammer für bildende Künste, die darüber entschied, ob jemand beruflich als Künstler*in aktiv sein durfte, war ein zentrales Instrument für die politische und rassische Ausgrenzung, über seine Tätigkeit in diesen Funktionen nichts aktenkundig; schuf v. a. heimatliche Sujets, aber auch ein „Führerbild“, „BdM-Mädchen“ und „HJ-Trommler“, stellte häufig in Salzburg aus; sowohl als Juror wie als Kandidat für den Kulturpreis der Gauhauptstadt Salzburg genannt, jedoch keine Funktion und kein Preis an ihn verliehen; ab Oktober 1944 bei der Gauhauptstadt angestellt; Rekonstruktion seiner Entnazifizierung aufgrund nicht vorhandener Akten nur bruchstückhaft möglich.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 585–616.
Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]

Renner, Karl, Dr. (Politiker (SDAP bzw. SPÖ), Staatskanzler, Rechts- und Sozialwissenschafter)

14.Dezember 1870 Untertannwitz (Kronland Mähren; heute Dolní Dunajovice, Tschechien) – 31.Dezember 1950 Wien
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen
Sprach sich als ehemaliger Staatskanzler Anfang April 1938 öffentlich für den „Anschluß“ aus und begrüßte die Angliederung des Sudetenlandes an das „Dritte Reich“ im Herbst 1938; als Staatskanzler und Bundespräsident nach 1945 Ablehnung der Rückkehr und Entschädigung von vertriebenen Jüdinnen und Juden.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 641–656.
Kategorie: 2 [1 – 8 – 0]

Roittner, Michael (Kaufmann, Obmann des Salzburger Turnvereins)

11.Dezember 1874 Salzburg – 3. April 1956 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.344.445; 1. Mai 1938)
Deutschnationale Prägung, stand über Jahrzehnte dem antisemitisch und deutschnational ausgerichteten Salzburger Turnverein vor; eröffnete und sprach bei Hitler-verherrlichender „Bismarck“-Feier des Turnvereins im April 1933, jedoch keine illegale Tätigkeit für die NSDAP aktenkundig; in der NS-Zeit Zeuge im Zusammenhang mit einer politisch motivierten Anzeige 1934; in den Zeitungen Berichte anlässlich seines 50-jährigen Berufsjubiläums 1939 und einer Ehrung 1943 beim Turnverein.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 701–714.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Schmid, Hans (Musiker, Komponist)

20.November 1893 Klein Tajax (Kronland Böhmen, heute Dyjákovičky, Tschechien) – 27. Mai 1987 Salt Lake City, Utah, USA
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.319.577; 1. Mai 1938)
Deutschnationale Prägung; Blockleiter von Maxglan-Süd, nach eigenen Angaben ab ca. Ende 1943; Februar bis Juni 1944 Musikleiter beim Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK), Leiter eines „Freizeitstudio-Orchesters“ der DAF-Organisation „Kraft durch Freude“; entgegen eigenen Aussagen nach 1945 getätigten Aussagen des Komponisten häufige und publikumswirksame Aufführungen seiner bekanntesten Komposition, des „Rainermarsches“ auch während der NS-Zeit.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 771–782.
Kategorie: 2 [2 – 7 – 0]

Spazier, Wilhelm, Dipl-Ing. (Techniker, Leiter des Salzburger Flughafens)

5. März 1915 Villach (Kärnten) – 28. April 1997 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.220.764; 1. Mai 1938; möglicherweise bereits seit März 1934 Parteimitglied), Mitglied der SA seit 1934, ab Mai 1938 NS-Fliegerkorps (NSFK)
In der Illegalität 28 Tage wegen NS-Betätigung in Haft und Ausschluss aus Lehranstalt; diverse Aktionen für NS-Propaganda; August 1939 bis Mai 1945 Wehrmacht (u. a. Fluglehrer und Gruppenfluglehrer).
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 836–841.
Kategorie: 2 [4 – 5 – 0]

Sperl, Hans, Univ.-Prof. Dr. (Jurist, Aufsichtsratsvorsitzender der Bausparkasse Wüstenrot)

13.November 1861 Weyer (Oberösterreich) – 3. März 1959 Wien
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 7.683.719; 1. Juni 1938), Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)
Sprach sich als Universitätsprofessor öffentlich für den „Anschluß“ aus; nach 1938 von mehreren Stellen als „Altparteigenosse“, also Mitglied der NSDAP vor dem „Anschluß“, bezeichnet; juristisch argumentierende propagandistische Zeitungsbeiträge, pries Adolf Hitler in einer Prosaerzählung als „größte[n] Baumeister aller Zeiten“; erhielt 1938 die „Ostmarkmedaille“ und 1944 die „Ehrenmünze der Stadt Wien“.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 842–853.
Kategorie: 2 [0 – 9 – 0]

Strauss, Richard (Komponist, Dirigent)

11. Juni 1864 München (Königreich Bayern) – 8. September 1949 Garmisch-Partenkirchen (Bayern, BRD)
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen; von November 1933 bis Juli 1935 Präsident der Reichsmusikkammer
Diente sich dem NS-Regime an und wurde vom NS-Regime für seine kulturelle Außendarstellung in den Dienst genommen; setzte sich vereinzelt für Künstler*innen wegen ihrer Begabungen ein, die vom Regime als „Jüdinnen“ bzw. „Juden“ verfolgt wurden, u. a. Stefan Zweig; wiederholt Konflikte mit NS-Stellen, erzwungener Rücktritt als Präsident der Reichsmusikkammer, doch weiterhin Protektion durch Hitler; auf der Sonderliste der „unersetzlichen Künstler“ („Gottbegnadeten“-Liste).
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 870–882.
Kategorie: 2 [0 – 8 – 1]

Kategorie 3

Brandauer, Kuno (Landesbeamter, Volkskundler, Obmann des Salzburger Landestrachtenverbandes)

27. Mai 1895 Hellbrunn bei Salzburg – 17. April 1980 Salzburg
Frühes NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 614.860; 18.November 1931)
1921 Gründungsmitglied des Salzburger Antisemitenbundes; illegale Tätigkeit für die NSDAP im „Ständestaat“, wiederholt Untersuchungen und Vernehmungen durch die Sicherheitsdirektion, blieb jedoch im Landesdienst; nach dem „Anschluß“ Fortsetzung seines Engagements für die Salzburger Volkskultur, nunmehr unter dezidiert nationalsozialistischer Ideologie, öffentliche Vorträge und Publikationen zum Thema, darin auch antisemitische Äußerungen und nationalsozialistische Propaganda, auf seine Initiative hin Ende 1939 Eingliederung des „Gauverbandes für Trachten- und Heimatvereine des Reichsgaus Salzburg“ in die SS-Forschungsgemeinschaft „Ahnenerbe“; von Gauleiter Gustav Adolf Scheel 1942 zum Leiter des Salzburger Heimatwerks bestellt; nach 1945 Verfahren vor dem Linzer Oberlandesgericht als Volksgericht wegen Falschregistrierung und Denunziation, 1948 als „minderbelastet“ entnazifiziert und wieder im Landesdienst für die Volkskultur tätig.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 57–80.
Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]

Damisch, Heinrich, Dr. (Musikschriftsteller, Mitbegründer der Salzburger Festspiele)

4.Dezember 1872 Wien – 8. Juni 1961 Salzburg
Frühes NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 1.515.003; 1. Mai 1932; möglicherweise bereits 1922 Mitglied der frühen österreichischen NS-Bewegung)
Seit den 1920er Jahren mehrere antisemitische Artikel in Wiener Zeitungen, die sich gegen jüdische Künstler*innen richteten; nach dem „Anschluß“ kurzzeitig als „verlässliche Auskunftsperson der Judenfrage“ bezüglich Tantiemenzahlungen bzw. Verweigerung derselben tätig; wüst antisemitisches Pamphlet „Die Verjudung des österreichischen Musiklebens“ in der Zeitschrift „Der Weltkampf. Monatsschrift für Weltpolitik, völkische Kultur und die Judenfrage aller Länder“, darin hetzerische Angriffe gegen führende Vertreter*innen der österreichischen Musikkultur seit dem 19. Jahrhundert, die vom NS-Regime als „jüdisch“ diffamiert wurden; erhielt aus dem Budget der Reichskulturkammer anlässlich seines 70. Geburtstages 10.000,- RM.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 92–105.
Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]

Karajan, Herbert von (Dirigent)

5. April 1908 Salzburg – 16. Juli 1989 Anif
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 3.430.914; 1. Mai 1933); in Salzburg beantragte Mitgliedschaft (Mitgliedsnummer: 1.607.525; 8. April 1933) formal nicht anerkannt
Begann seine Karriere in NS-Deutschland, wurde stark gefördert und mit hohen Positionen (u. a. 1935 Generalmusikdirektor der Stadt Aachen, 1938 Dirigent an der Berliner Staatsoper) und Titeln (u. a. 1939 Staatskapellmeister) bedacht; wiederholt Auftritte im Dienst des NS-Regimes im Ausland, u. a. im besetzten Frankreich und im verbündeten Rumänien; Mieter einer „arisierten“ Villa in Thumersbach nahe Zell am See, die ihm vom Salzburger Gauleiter Gustav Adolf Scheel vermittelt wurde; relativierte nach 1945 seine Funktion während des NS-Regimes und stellte seinen Parteibeitritt als erzwungen dar.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 264–284.
Kategorie: 3 [0 – 4 – 5]

Landgrebe, Erich, Dipl.-Kfm. (Schriftsteller, Maler)

18. Jänner 1908 Wien – 25. Juni 1979 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.130.689; 1. Mai 1938), Mitglied des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK)
1936 wegen seines Engagements in der illegalen NS-Kulturgemeinde einige Tage in Untersuchungshaft; Beitrag im „Bekenntnisbuch österreichischer Dichter“, das 1938 vom „Bund deutscher Schriftsteller Österreichs“ als Propaganda für den „Anschluß“ herausgegeben wurde; Geschäftsführer des Zsolnay-Verlages in Wien nach dessen „Arisierung“, wollte den Verlag, bei dem er selbst seit 1936 publizierte, übernehmen, war „der erste ausdrückliche Wunschkandidat von Propagandaminister Joseph Goebbels“, Landgrebe scheiterte aber wegen fehlenden Kapitals; kommissarischer Verwalter des Wiener Löwit-Verlages, entließ jüdische Mitarbeiter*innen und liquidierte den Verlag; 1940–1943 Wehrdienst als Kriegsberichterstatter, 1943–1946 US-Gefangenschaft.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 362–375.
Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]

Pfitzner, Hans, Dr. h. c. (Komponist, Dirigent)

5. Mai 1869 Moskau (Russisches Kaiserreich, heute Moskwa, Russische Föderation) – 22. Mai 1949 Salzburg
Keine Mitgliedschaften in der NSDAP und ihren Organisationen.
Seit den 1920er Jahren wiederholt deutschnationale und antisemitische Äußerungen und Schriften; suchte nach der „Machtübernahme“ 1933 aktiv Kontakt mit Adolf Hitler und der NS-Führung, schloss sich dem Protest gegen Thomas Mann an; 1933 Absage der Mitwirkung an den Salzburger Festspielen aus politischen Gründen; 1934 „Goethe-Medaille für Kunst und Wissenschaft“ als einer unter 406 von Adolf Hitler damit Ausgezeichneten; protestierte gegen seine Versetzung in den Ruhestand an der Akademie für Tonkunst; 1936 Reichskultursenator; enge Verbindung zu Hans Frank, dem Generalgouverneur des besetzten Polen, für Frank „Krakauer Begrüßung“ komponiert; mehrfach hoch dotierte Preise zuerkannt; 1944 von Joseph Goebbels 50.000,- RM steuerfreie „Ehrengabe“; auf der „Sonderliste der drei wichtigsten Musiker der Gottbegnadeten-Liste“; Spruchkammerverfahren nach 1945 sah ihn als „vom Gesetz nicht betroffen“; Antisemitismus und Relativierung des Holocaust in seiner nach Kriegsende verfassten „Glosse zum II. Weltkrieg“, die 1987 postum veröffentlicht wurde.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 526–541.
Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]

Porsche, Ferdinand, Dr. Ing. h. c. (Konstrukteur)

3. September 1875 in Maffersdorf (Kronland Böhmen) – 30. Jänner 1951 Stuttgart (Baden-Württemberg, BRD)
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 5.643.287; 1. Mai 1937), SS-Oberführer
„Erfinder“ des für die NS-Propaganda zentralen „Volkswagens“ (KdF-Wagen); Profiteuer der „Arisierung“ von Grundstücken in Stuttgart; Geschäftsführer der Volkswagenwerk GmbH, das eines der wichtigsten Rüstungsunternehmen im „Dritten Reich“ war (Flugzeugmotoren, Kübelwagen, Schwimmwagen, Panzer, Minen, V1-Flugbombe etc.), in dieser Funktion für den Einsatz von tausenden Zwangsarbeiter*innen, Kriegsgefangenen und KZ-Häftlingen verantwortlich, die er z. T. direkt bei Adolf Hitler oder Heinrich Himmler anforderte.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 560–584.
Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]

Reiser, Tobias (Volksmusikant, Kulturfunktionär)

2. März 1907 St. Johann im Pongau – 31. Oktober 1974 Kaprun
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 1.618.817; 1. Mai 1933), Mitglied des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps (NSKK) seit 1931
Behauptete 1938, am NS-Putsch im Juli 1934 teilgenommen zu haben; nach dem „Anschluß“ Funktionen im Volkskulturbereich, die das NS-System stützten und die Idee der „Volksgemeinschaft“ propagierten, v. a. als Volksliedpfleger der Landesbauernschaft Alpenland; dadurch starke identifikatorische Wirkung sowohl im regionalen volkskulturellen Rahmen als auch als Aushängeschild überregional, z. B. beim 6. Reichsbauerntag in Goslar 1938 oder im Rahmen einer NS-Kulturpropagandareise nach Bulgarien 1941; auch für die Medien Radio und Film tätig; mehrfach antisemitische Äußerungen in Salzburger Zeitungen.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 617–640.
Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]

Resatz, Gustav (Bildender Künstler)

28. Juni 1903 Wien – 17.November 1962 Salzburg
Frühes NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 510.508; 1. Juni 1931), Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)
Bereits Anfang der 1930er Jahre für die österreichische NSDAP tätig, in der Illegalität Blockleiter in Wien, Mitarbeiter der Gaupresse und Kulturreferent; nutzte das Handpuppenspiel, um NS-Ideologie unter Jugendlichen zu verbreiten; vertrat in seinen Publikationen NS-Politik, darin auch mehrfach antisemitische Äußerungen; ab Oktober 1943 Leiter der Werkschule Gloggnitz, die durch Handwerkskunst Kriegsbeschädigte wieder in den Arbeitsprozess integrieren sollte; ging nach Ausbombung zu Kriegsende nach Tirol, später nach Salzburg. Durch Falschregistrierung und Wohnortwechsel gelang es ihm, sich 3½ Jahre der gerichtlichen Entnazifizierung zu entziehen.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 657–684.
Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]

Sauer, Franz (Domorganist, Professor am Mozarteum)

11. März 1894 Bielitz (Österreichisch-Schlesien, heute Bielsko-Biała, Polen) – 28. Oktober 1962 Salzburg
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.342.291; 1. Mai 1938; gab nach dem „Anschluß“ an, bereits seit 1932 Mitglied in der NS-Betriebszelle im Mozarteum zu sein), Nationalsozialistische Volkswohlfahrt (NSV)
Seit 1914 als Domorganist in Salzburg, Leiter der Salzburger Männergesangvereins, Mitwirkung an den Salzburger Festspielen; nach dem „Anschluß“ bis zur organisatorischen Aufwertung im Herbst 1939 kommissarischer Leiter des Konservatoriums Mozarteum, in Reden NS-Kultur propagiert; ab 1939 Salzburger Landesleiter der Reichsmusikkammer, die darüber entschied, ob jemand beruflich als Künstler*in aktiv sein durfte, war ein zentrales Instrument für die politische und rassische Ausgrenzung; Männergesangverein ging 1939 in der Salzburger Liedertafel auf, der Sauer als Chorführer vorstand, häufige Auftritte im NS-Kulturbetrieb; in privatem Brief antisemitische Äußerung.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 715–732.
Kategorie: 3 [0 – 1 – 8]

Schenk, Erich, Univ.-Prof. Dr. (Musikwissenschafter)

5. Mai 1902 Salzburg – 10. Oktober 1974 Wien
Naheverhältnis zur NSDAP, jedoch kein Mitglied; seit 1934 Mitglied des Nationalsozialistischen Lehrerbundes (NSLB), später des Nationalsozialistischen Dozentenbundes (NSDB), der im Juli 1935 aus dem NSLB hervorging
Habilitierte sich 1929 an der Universität Rostock, dort als Privatdozent tätig, 1933 „Machtübernahme“ der Nationalsozialisten in Deutschland, 1936 außerordentliche Professur in Rostock, ab April 1940 ordentlicher Professor an der Universität Wien; Veröffentlichungen, die die NS-Ideologie und den Antisemitismus propagierten; freiwilliger Mitarbeiter des „Amtes Rosenberg“, machte seinem „Rosenberg“-Kollegen Herbert Gerigk für die Erstellung des „Lexikons der Juden in der Musik“ jene Absolvent*innen der Universität Wien namhaft, die entsprechend den Nürnberger Gesetzen als „jüdisch“ galten; involviert in die „Arisierung“ der Bibliothek des 1941 verstorbenen Institutsgründers Guido Adler, unklare Rolle bei der Deportation von Adlers Tochter Melanie, die im Mai 1942 in Maly Trostinec ermordet wurde; antisemitische Haltung nach 1945.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 733–770.
Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]

Sedlmayr, Hans, Univ.-Prof. Dr. (Kunsthistoriker)

18. Jänner 1896 Szarvkő (Komitat Sopron, Königreich Ungarn, heute Hornstein, Bezirk Eisenstadt-Umgebung, Burgenland) – 9. Juli 1984 Salzburg
Frühes NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer 302.489; 7.November 1930), diese Mitgliedschaft im Dezember 1932 zurückgelegt, bezeichnete sich aber weiterhin als mit der NSDAP sympathisierend; Wiedereintritt 1938 (Mitgliedsnummer unklar; 1. Jänner 1938)
Seine antimodernistische Kunstauffassung fand bei den Nationalsozialisten Anklang, „Eindeutschung“ der Kunst („Reichsstil“); sprach sich in einer Festschrift für einen Universitätskollegen euphorisch für den „Anschluß“ aus; wiederholte Veröffentlichungen, die das NS-Regime stützten bzw. beförderten; führte in einem Artikel im „Völkischen Beobachter“ seine städtebaulichen Vorstellungen einer „Hitlerstadt“ „anstelle der ehemaligen Judenstadt“ im zweiten Wiener Gemeindebezirk aus, womit er implizit die Absiedlung der dort lebenden Jüdinnen und Juden forderte; ob er im Rahmen seiner Vorlesungen an der Universität Wien tatsächlich zur Denunziation politischer Gegner aufgerufen hat, lässt sich nicht abschließend belegen; nach 1945 an der Universität Wien zwangsemeritiert, bis 1949 Entnazifizierung, 1951 Professur in München; wegen seiner NS-Vergangenheit keine Berufung an die Universität Wien im Jahr 1960.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 807–835.
Kategorie: 3 [0 – 1 – 8]

Thorak, Josef (Bildender Künstler)

7. Februar 1889 Wien – 25. Februar 1952 Schloss Hartmannsberg (Bayern, Deutschland)
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 1.446.035; 31. Jänner 1933; Mitgliedschaft 1941 beantragt, 1943 auf 31. Jänner 1933 rückdatiert)
Von Adolf Hitler und Joseph Goebbels hochgeschätzter Bildhauer, daher große Anzahl an Aufträgen des Staates und der Partei, seine Kunst entsprach den ideologischen Vorstellungen des NS-Regimes; 1937 Professur für Bildhauerei an der Akademie für Bildende Künste in München und „Staatsatelier“ in Baldham bei München; durchgängig Werke bei den „Großen Deutschen Kunstausstellungen“ im „Haus der Deutschen Kunst“ in München ausgestellt und verkauft, hohe Einkünfte in der NS-Zeit erzielt; Nutznießer der „Arisierung“ des Schlosses Prielau bei Zell am See von der Witwe von Hugo von Hofmannsthal, schenkte dafür dem Reichsgau Salzburg Modelle der Skulpturen „Paracelsus“ und „Fischer von Erlach“; arbeitete kurzzeitig für die von der SS in der Nähe des KZs Dachau betriebene Porzellanmanufaktur Allach, mehrere Zwangsarbeiter aus dem KZ für den Einsatz im Atelier von Thorak vorgesehen, aber nicht dorthin gebracht; keine Entnazifizierung in Österreich; langwieriges Spruchkammerverfahren in Deutschland, bei dem Thorak durch unzählige Befürwortungsschreiben und einen entlastenden Brief seiner geschiedenen jüdischen Frau, auf die er wirtschaftlichen Druck ausübte, ein mildes Urteil erreichen wollte, auch indem er eine Parteimitgliedschaft wiederholt verneinte.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 883–939.
Kategorie: 3 [0 – 0 – 9]

Waggerl, Karl Heinrich (Schriftsteller)

10.Dezember 1897 Bad Gastein – 4.November 1973 Schwarzach im Pongau
NSDAP-Mitglied (Mitgliedsnummer: 6.347.556; 1. Mai 1938)
NS-Sympathisant vor dem „Anschluß“, u. a. Mitglied des NS-nahen „Bundes der deutschen Schriftsteller Österreichs“; zwei umfangreiche antisemitische Aufsätze in einem Buch 1933 bzw. einer deutschen Zeitung 1934; begrüßte öffentlich den „Anschluß“ an NS-Deutschland 1938; ab Mai 1939 Landesobmann der Schriftsteller in der Salzburger Reichsschrifttumskammer, in dieser Funktion politische Gutachten über Autor*innen; vielfache Auflagen seiner eigenen Werke in der NS-Zeit, häufige Lesereisen; Bürgermeister der Gemeinde Wagrain von August 1940 bis September 1942; Kulturpreis der Gauhauptstadt Salzburg 1943; 1941 bis Kriegsende offiziell Militärdienst im Stellvertretenden Generalkommando XVIII; verleugnete nach 1945 seine Parteimitgliedschaft und seine Rolle im NS-Kulturbetrieb.
Langversion der Biografie siehe Teil B, S. 948–976.
Kategorie: 3 [0 – 1 – 8]

Empfehlung des Fachbeirats

Nach eingehender Diskussion der 66 Biografien, in der als entscheidendes Kriterium die NS-Vergangenheit der Personen und ihr Umgang damit nach 1945 erörtert wurden, ordneten die Mitglieder des Fachbeirats

  • 24 Personen in Kategorie 1,
  • 29 Personen in Kategorie 2 und
  • 13 Personen in Kategorie 3 ein.

Bei folgenden 9 Personen entschieden die Mitglieder des Fachbeirates einstimmig, sie in Kategorie 3 einzuordnen und die Umbenennung der Straße zu empfehlen:

  • Brandauer, Kuno
  • Damisch, Heinrich, Dr.
  • Landgrebe, Erich, Dipl.-Kfm.
  • Pfitzner, Hans, Dr. h. c.
  • Porsche, Ferdinand, Prof. Dr. Ing. h. c.
  • Reiser, Tobias
  • Resatz, Gustav
  • Schenk, Erich, Univ.-Prof. Dr.
  • Thorak, Josef

Eine Mehrheit der Mitglieder des Fachbeirates sprach sich außerdem für die Umbenennung weiterer 4 Straßen aus. Das Abstimmungsergebnis in eckiger Klammer weist das Stimmenverhältnis für die Zuordnung zu Kategorie 1, 2 und 3 aus, die Reihung erfolgt nach Stimmenverhältnis alphabetisch:

  • Sauer, Franz [0 – 1 – 8]
  • Sedlmayr, Hans, Univ.-Prof. Dr. [0 – 1 – 8]
  • Waggerl, Karl Heinrich [0 – 1 – 8]
  • Karajan, Herbert von, Dr. h. c. [0 – 4 – 5]