Jüdisches Leben in Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen
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* A. Altmann: Geschichte der Juden in Stadt und Land Salzburg von den frühesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Salzburg 1990. | * A. Altmann: Geschichte der Juden in Stadt und Land Salzburg von den frühesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Salzburg 1990. | ||
* Salzburgs wiederaufgebaute Synagoge. FS. zur Einweihung, Salzburg 1968. | * Salzburgs wiederaufgebaute Synagoge. FS. zur Einweihung, Salzburg 1968. | ||
+ | * A. Lichtblau: In Lebensgefahr. Die jüdische Bevölkerung der Stadt Salzburg, in: Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, hg. v. Th. Weidenholzer / A. Lichtblau, Salzburg 2012, S.64-109. | ||
* S. Nadel: Ein Führer durch das jüdische Salzburg, Salzburg 2005. | * S. Nadel: Ein Führer durch das jüdische Salzburg, Salzburg 2005. | ||
Version vom 8. Februar 2018, 17:24 Uhr
Jüdisches Salzburg.
Seit dem 9. Jh. gab es in Salzburg eine jüdische Ansiedlung, verstärkt unter Eb. →Konrad I. (1106-1147) und unter Eb. →Eberhard II. (1200-1246). Erste Judenverfolgungen 1349 nach der Pestepidemie mit mehr als 1200 Todesopfern. 1370 erste urkundliche Erwähnung einer jüdischen »Schul« (Synagoge) in der Judengasse, um 1400 Anlage eines jüdischen Friedhofs am Mönchsberg. 1404 Verbrennung der Salzburger und Halleiner Juden, Neuzuzug und Förderung vor allem unter Eb. Johann II. von Reisberg, 1498 endgültige Vertreibung unter Eb. →Leonhard von Keutschach, Zerstörung der Synagogen. Nach ersten Neuansiedlungen werden erst 1867 durch das österr. Staatsgrundgesetz alle bestehenden Beschränkungen aufgehoben, der erste ansässige Jude ist Albert Pollak. 1882 leben 115 Juden in Salzburg, die sich mit starken antisemitischen Strömungen konfrontiert sahen, die auch in der →Presse Niederschlag fanden (etwa in Zeitungen wie »Kyffhäuser« und »Grobian« oder später im antisemitischen Hetzblatt »Eiserner Besen«). 1911 Gründung der Israelitischen Kultusgemeinde, Tätigkeit des Rabbiners Dr. A. →Altmann (1879-1944). Nach 1938 Zerstörung der Synagoge in der Lasserstraße und des jüdischen Friedhofs in Aigen, nur zehn Juden überlebten die Verfolgungen. Neubeginn des jüdischen Lebens in Salzburg nach 1945 durch »Displaced Persons«, Wiederaufbau der Synagoge 1967/68. 2004 nahm an der →Univ. Salzburg das interdisziplinäre "Zentrum für jüdische Kulturgeschichte" seine Arbeit auf. Die Bibliothek des Zentrums wurde 2012 nach dem Vorsitzenden der Israelitischen Kultusgemeinde in Salzburg, Hofrat Marko Feingold, benannt. Am Zentrum wird ein Masterstudiengang "Jüdische Kulturgeschichte" angeboten.
Literatur:
- M. Feingold: Wer einmal gestorben ist, dem tut nichts mehr weh. Eine Überlebensgeschichte, Wien 2000.
- D. Ellmauer, u.a. (Hg.): Geduldet, geschmäht und vertrieben. Salzburger Juden erzählen, Salzburg 1998.
- M. Feingold (Hg.): Ein ewiges Dennoch. 125 Jahre Juden in Salzburg, Wien 1993.
- A. Altmann: Geschichte der Juden in Stadt und Land Salzburg von den frühesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Salzburg 1990.
- Salzburgs wiederaufgebaute Synagoge. FS. zur Einweihung, Salzburg 1968.
- A. Lichtblau: In Lebensgefahr. Die jüdische Bevölkerung der Stadt Salzburg, in: Leben im Terror. Verfolgung und Widerstand, hg. v. Th. Weidenholzer / A. Lichtblau, Salzburg 2012, S.64-109.
- S. Nadel: Ein Führer durch das jüdische Salzburg, Salzburg 2005.
R.R.H. / M.K. / R.R.