Poldi Wojtek: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Wojtek (-Mühlmann), Poldi (Leopoldine)''', * Brünn 27. 10. 1903, † Salzburg 10. 1. 1978, Malerin, Gebrauchsgraphikerin, Keramikerin.
 
'''Wojtek (-Mühlmann), Poldi (Leopoldine)''', * Brünn 27. 10. 1903, † Salzburg 10. 1. 1978, Malerin, Gebrauchsgraphikerin, Keramikerin.
  
Tochter des Architekten Josef W., Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule, Mitarbeiterin von A. →Faistauer, A. Kolig und R. Andersen bei der Ausstattung des →Festspielhauses, mit Kolig, Andersen und F.v.Zülow führte sie auch andere Aufträge (Eiserner Vorhang des Akademietheaters in Wien 1939) aus. 1926/28 entstanden im Salzburger Hauptpostamt Pfeilerfresken im Bauhaus-Stil (im »Dritten Reich« übermalt, 2002 beim Umbau vom Salzburg Museum deponiert). 1928 gelang ihr mit dem seither verwendeten Festspielemblem ein großer Wurf. 1932-41 mit K.       → Mühlmann verheiratet, der ihr Aufträge u.a. im besetzten Polen zukommen ließ. Von ihr stammen die Illustrationen zu der von K. →Springenschmid verfassten Hitler-Biographie für Jugendliche »Eine wahre Geschichte«, die 1936 in Stuttgart anonym erschien.  
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Tochter des Architekten Josef W., Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule, Mitarbeiterin von A. →Faistauer, A. Kolig und R. Andersen bei der Ausstattung des →Festspielhauses, mit Kolig, Andersen und F.Zülow führte sie auch andere Aufträge (Eiserner Vorhang des Akademietheaters in Wien 1939) aus. 1926/28 entstanden im Salzburger Hauptpostamt Pfeilerfresken im Bauhaus-Stil (im »Dritten Reich« übermalt, 2002 beim Umbau vom Salzburg Museum deponiert). 1928 gelang W. mit dem seither verwendeten Festspielemblem ein großer Wurf. 1932-41 mit K. → Mühlmann verheiratet, der ihr Aufträge u.a. im besetzten Polen zukommen ließ. Von ihr stammen die Illustrationen zu der von K. →Springenschmid verfassten Hitler-Biographie für Jugendliche »Eine wahre Geschichte«, die 1936 in Stuttgart anonym erschien.  
 
Nach dem Krieg arbeitete sie hauptsächlich als Keramikerin, bis 1952 bei Schleiß in Gmunden, dann in Ateliergemeinschaft mit Karl Schatzer in Salzburg. Ihre Tätigkeit umfasste Möbelmalerei, Plakate, Illustrationen, Buchgestaltungen, Baukeramik und Wandmalereien in Stadt und Land; von letzteren ist aber nur mehr wenig erhalten z. B. das Fassadenfresko an der Pfarrkirche Leopoldskron-Moos.  
 
Nach dem Krieg arbeitete sie hauptsächlich als Keramikerin, bis 1952 bei Schleiß in Gmunden, dann in Ateliergemeinschaft mit Karl Schatzer in Salzburg. Ihre Tätigkeit umfasste Möbelmalerei, Plakate, Illustrationen, Buchgestaltungen, Baukeramik und Wandmalereien in Stadt und Land; von letzteren ist aber nur mehr wenig erhalten z. B. das Fassadenfresko an der Pfarrkirche Leopoldskron-Moos.  
  

Version vom 25. Februar 2018, 17:36 Uhr

Wojtek (-Mühlmann), Poldi (Leopoldine), * Brünn 27. 10. 1903, † Salzburg 10. 1. 1978, Malerin, Gebrauchsgraphikerin, Keramikerin.

Tochter des Architekten Josef W., Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule, Mitarbeiterin von A. →Faistauer, A. Kolig und R. Andersen bei der Ausstattung des →Festspielhauses, mit Kolig, Andersen und F.Zülow führte sie auch andere Aufträge (Eiserner Vorhang des Akademietheaters in Wien 1939) aus. 1926/28 entstanden im Salzburger Hauptpostamt Pfeilerfresken im Bauhaus-Stil (im »Dritten Reich« übermalt, 2002 beim Umbau vom Salzburg Museum deponiert). 1928 gelang W. mit dem seither verwendeten Festspielemblem ein großer Wurf. 1932-41 mit K. → Mühlmann verheiratet, der ihr Aufträge u.a. im besetzten Polen zukommen ließ. Von ihr stammen die Illustrationen zu der von K. →Springenschmid verfassten Hitler-Biographie für Jugendliche »Eine wahre Geschichte«, die 1936 in Stuttgart anonym erschien. Nach dem Krieg arbeitete sie hauptsächlich als Keramikerin, bis 1952 bei Schleiß in Gmunden, dann in Ateliergemeinschaft mit Karl Schatzer in Salzburg. Ihre Tätigkeit umfasste Möbelmalerei, Plakate, Illustrationen, Buchgestaltungen, Baukeramik und Wandmalereien in Stadt und Land; von letzteren ist aber nur mehr wenig erhalten z. B. das Fassadenfresko an der Pfarrkirche Leopoldskron-Moos.

Literatur:

  • B.Wally.
  • SN, 14. 1. 1978.
  • Vollmer (Nachtragsband).
  • Österreichische Kunst 1, 1930, H. 9.

N.Sch.