Salzburger Festspiele: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Festspiele'''.
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'''Festspiele''', Salzburger
  
 
Die Musikfeste des 19. und beginnenden 20. Jh.s bildeten die Basis für den sich langsam konkretisierenden F.-Gedanken. Signalwirkung hatte das erste Mozart-Musikfest anlässlich der Enthüllung von Ludwig Schwanthalers Mozart-Denkmal im September 1842, ebenso die festlich begangene Feier von  →Mozarts 100. Geburtstag im Jänner und September 1856. Die während der 2. H. des 19. Jh.s in lockerer Folge veranstalteten Musikfeste (1877, 1879 und 1891) nahmen zusehends Festspielcharakter an - dies vor allem unter dem Eindruck des sich in Bayreuth realisierenden F.-Gedankens Richard  Wagners. Neben dem immer reichhaltigeren Konzertprogramm gab es nun auch vereinzelt Aufführungen von Mozart-Opern, zumeist als Gastspiele der Wiener Hofoper.
 
Die Musikfeste des 19. und beginnenden 20. Jh.s bildeten die Basis für den sich langsam konkretisierenden F.-Gedanken. Signalwirkung hatte das erste Mozart-Musikfest anlässlich der Enthüllung von Ludwig Schwanthalers Mozart-Denkmal im September 1842, ebenso die festlich begangene Feier von  →Mozarts 100. Geburtstag im Jänner und September 1856. Die während der 2. H. des 19. Jh.s in lockerer Folge veranstalteten Musikfeste (1877, 1879 und 1891) nahmen zusehends Festspielcharakter an - dies vor allem unter dem Eindruck des sich in Bayreuth realisierenden F.-Gedankens Richard  Wagners. Neben dem immer reichhaltigeren Konzertprogramm gab es nun auch vereinzelt Aufführungen von Mozart-Opern, zumeist als Gastspiele der Wiener Hofoper.
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Regelrechte F. von zweiwöchiger Dauer fanden 1906 zu Mozarts 150. Geburtstag statt.  Ein Wiener Hofopern-Gastspiel mit «Figaros Hochzeit» unter G. →Mahler sowie L. →Lehmanns «Don Giovanni»-Produktion, daneben Konzerte, u.a. mit den  →Wiener Philharmonikern unter R. ->Strauss, deuteten bereits programmatisch auf künftige Schwerpunktsetzungen der F. hin. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges unterbrach nur vorübergehend die in Gang gekommene Entwicklung. Promotoren der F.-Idee waren während dieser Zeit vor allem der Salzburger F. →Gehmacher und der Wiener Musikschriftsteller H. →Damisch, der auch ein erstes Festspielprogramm formulierte. 1917 wurde die Salzburger Festspielhaus-Gemeinde gegründet, zunächst in Wien, dann auch in Salzburg.
 
Regelrechte F. von zweiwöchiger Dauer fanden 1906 zu Mozarts 150. Geburtstag statt.  Ein Wiener Hofopern-Gastspiel mit «Figaros Hochzeit» unter G. →Mahler sowie L. →Lehmanns «Don Giovanni»-Produktion, daneben Konzerte, u.a. mit den  →Wiener Philharmonikern unter R. ->Strauss, deuteten bereits programmatisch auf künftige Schwerpunktsetzungen der F. hin. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges unterbrach nur vorübergehend die in Gang gekommene Entwicklung. Promotoren der F.-Idee waren während dieser Zeit vor allem der Salzburger F. →Gehmacher und der Wiener Musikschriftsteller H. →Damisch, der auch ein erstes Festspielprogramm formulierte. 1917 wurde die Salzburger Festspielhaus-Gemeinde gegründet, zunächst in Wien, dann auch in Salzburg.
  
M. →Reinhardt, unterstützt von H. v. →Hofmannsthal, entwarf ein Exposé für die Salzburger F. Kaiser Karl I. gab, kurz vor Ende des Monarchie, seine Zustimmung, «österreichische, den Hoftheatern verbundene F. in Salzburg unter Reinhardts Leitung einzurichten». Die Salzburger Festspielhaus-Gemeinde berief im August 1918 einen Kunstrat, dem zuerst M. Reinhardt, R. Strauss, Franz Schalk, bald auch H. v. Hofmannsthal und A. →Roller angehörten. Hofmannsthal veröffentlichte 1919 seinen «Aufruf zum Salzburger Festspielplan» und stellte in einem «Programm» Oper und Schauspiel ins Zentrum der Festspielidee. De facto begonnen haben die S. F. mit der denkwürdigen Aufführung von H. v. Hofmannsthals «Jedermann» am 22. 8. 1920, die M. Reinhardt genial vor dem Dom inszenierte. Nachkriegsnot, Inflation und Provinzialismus gefährdeten in den ersten Jahren die Entwicklung der S. F. Nennenswerte Erfolge waren damals vorwiegend Schauspiel-Inszenierungen M. Reinhardts: 1922 die Uraufführung von H. v. Hofmannsthals «Das Salzburger große Welttheater» in der Kollegienkirche (Karl Kraus pointiert darüber: «Ehre sei Gott in der Höhe der Preise»), 1923 Molières «Der eingebildete Kranke», zuerst im Schloß -→Leopoldskron, dann im Stadttheater. 1925 wurde das provisorisch eingerichtete →Festspielhaus zum Schauplatz von H. v. Hofmannsthals «Salzburger Welttheater», Karl Vollmoellers «Das Mirakel» und M. →Mells «Das Apostelspiel». Die dominierende Persönlichkeit M. Reinhardts, aber auch ökonomische Gegebenheiten bedingten zwar zunächst, dass das Schauspiel im Zentrum der Programmgestaltung lag, doch änderte sich dies im Verlauf der Geschichte zusehends zugunsten der Oper. - Die erzbischöflichen Hofstallungen mit Sommer- und Winterreitschule wurden von E. Hütter 1925 erstmals als Festspielhaus adaptiert. 1926 wurde dieses Festspielhaus von C.  →Holzmeister umgebaut, der die Winterreitschule/Stadtsaal mit einbezog; A. →Faistauer schuf seine Fresken für das Foyer.
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M. →Reinhardt, unterstützt von H. v. →Hofmannsthal, entwarf ein Exposé für die S. F.. Die Salzburger Festspielhaus-Gemeinde berief im August 1918 einen Kunstrat, dem zuerst M. Reinhardt, R. Strauss, Franz Schalk, bald auch H. v. Hofmannsthal und A. →Roller angehörten. Hofmannsthal veröffentlichte 1919 seinen «Aufruf zum Salzburger Festspielplan» und stellte in einem «Programm» Oper und Schauspiel ins Zentrum der Festspielidee. De facto begonnen haben die S. F. mit der denkwürdigen Aufführung von H. v. Hofmannsthals «Jedermann» am 22. 8. 1920, die M. Reinhardt genial vor dem Dom inszenierte. Nachkriegsnot, Inflation und Provinzialismus gefährdeten in den ersten Jahren die Entwicklung der S. F.. Nennenswerte Erfolge waren damals vorwiegend Schauspiel-Inszenierungen M. Reinhardts: 1922 die UA von H. v. Hofmannsthals «Das Salzburger große Welttheater» in der Kollegienkirche (Karl Kraus pointiert darüber: «Ehre sei Gott in der Höhe der Preise»), 1923 Molières «Der eingebildete Kranke», zuerst im Schloß -→Leopoldskron, dann im Stadttheater. 1925 wurde das provisorisch eingerichtete →Festspielhaus zum Schauplatz von H. v. Hofmannsthals «Salzburger Welttheater», Karl Vollmoellers «Das Mirakel» und M. →Mells «Das Apostelspiel». Die dominierende Persönlichkeit M. Reinhardts, aber auch ökonomische Gegebenheiten bedingten zwar zunächst, dass das Schauspiel im Zentrum der Programmgestaltung lag, doch änderte sich dies im Verlauf der Geschichte zusehends zugunsten der Oper. - Die eb. Hofstallungen mit Sommer- und Winterreitschule wurden von E. Hütter 1925 erstmals als Festspielhaus adaptiert. 1926 wurde dieses Festspielhaus von C.  →Holzmeister umgebaut, der die Winterreitschule/Stadtsaal mit einbezog; A. →Faistauer schuf Fresken für das Foyer.
  
LH. F. →Rehrl unterstützte die S. F. in den nächsten Jahren finanziell; 1928 setzte er «ein Landesgesetz über einen Fonds zur Förderung des Fremdenverkehrs» durch, der zur Finanzierung der S. F. beitrug (s. dann 1936: Landesgesetz zum Schutze der S. F. , LGBl. Nr. 51/1936). - Als sich die S. F. allmählich stabilisierten, wurden die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise 1929 und die politischen Einflüsse (1933 die sogenannte 1000-Mark-Sperre; 1934 der Mord an Bundeskanzler Engelbert Dollfuß und der zunehmende Einfluss Hitler-Deutschlands) spürbar. So kam 1934 R. Strauss erst nach Widerständen an seinem 70. Geburtstag zu seiner «Elektra» nach Salzburg. Arturo Toscanini dirigierte 1936 Richard Wagners «Die Meistersinger von Nürnberg», die er nicht mehr in Bayreuth dirigieren wollte. Reinhardts berühmte «Faust»-Inszenierung wurde von 1933 bis 1937 in der Felsenreitschule (ehemals Sommerreitschule) aufgeführt. Der neuerliche Festspielhaus-Umbau mit Drehung der Bühne durch C. Holzmeister war bis Sommer 1937 abgeschlossen. Ab 1938 herrschten andere Gesetze und das künstlerische Profil wandelte sich. Sichtbares Zeichen dieses Wandels war die sofortige Absetzung des «Jedermann». 1942 wurde mit C. →Krauss eine Generalintendanz eingerichtet, was auch die Auflösung der Salzburger Festspielhausgemeinde zur Folge hatte. 1943 und 1944 fand das Festival unter dem Namen «Salzburger Theater- und Musiksommer» statt. Die öffentliche Generalprobe der Oper «Die Liebe der Danae» von Richard Strauss war die letzte Aufführung vor dem totalen Krieg.
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LH. F. →Rehrl unterstützte die S. F. in den nächsten Jahren finanziell; 1928 setzte er «ein Landesgesetz über einen Fonds zur Förderung des Fremdenverkehrs» durch, der zur Finanzierung der S. F. beitrug. Als sich die S. F. allmählich stabilisierten, wurden die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise 1929 und die politischen Einflüsse (1933 die sog. 1000-Mark-Sperre; 1934 der Mord an Bundeskanzler Engelbert Dollfuß und der zunehmende Einfluss Hitler-Deutschlands) spürbar. So kam 1934 R. Strauss erst nach Widerständen an seinem 70. Geburtstag zu seiner «Elektra» nach Salzburg. Arturo Toscanini dirigierte 1936 Richard Wagners «Die Meistersinger von Nürnberg», die er nicht mehr in Bayreuth dirigieren wollte. Reinhardts berühmte «Faust»-Inszenierung wurde von 1933 bis 1937 in der Felsenreitschule (ehemals Sommerreitschule) aufgeführt. Der neuerliche Festspielhaus-Umbau mit Drehung der Bühne durch C. Holzmeister war bis Sommer 1937 abgeschlossen. Ab 1938 herrschten andere Gesetze und das künstlerische Profil wandelte sich. Sichtbares Zeichen dieses Wandels war die sofortige Absetzung des «Jedermann». 1942 wurde mit C. →Krauss eine Generalintendanz eingerichtet, was auch die Auflösung der Salzburger Festspielhausgemeinde zur Folge hatte. 1943 und 1944 fand das Festival unter dem Namen «Salzburger Theater- und Musiksommer» statt. Die öffentliche Generalprobe der Oper «Die Liebe der Danae» von Richard Strauss war die letzte Aufführung vor dem totalen Krieg.
Der Neubeginn der S. F. nach dem 2. Weltkrieg wurde wieder mit einem Stück von H. v. Hofmannsthals «Der Tor und der Tod» (14. 8. 1945 im Mozarteum) eingeleitet.  
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Der Neubeginn der S. F. nach dem 2. Weltkrieg wurde wieder mit einem Stück von H. v. Hofmannsthals «Der Tor und der Tod» (14. 8. 1945 im Mozarteum) eingeleitet. Als Leitlinien haben sich im Verlauf der S. F.-Geschichte als bestimmend erwiesen: Priorität kommt dem Opernschaffen Mozarts zu, unmittelbar gefolgt von R. Strauss' musikdramatischem Werk sowie den großen Opern der Musikliteratur. Erste Opernaufführungen fanden im Rahmen der dritten S. F. statt. Bei diesen 1922 aufgeführten vier Mozart-Opern - «Don Giovanni», «Così fan tutte», «Le nozze di Figaro» und «Die Entführung aus dem Serail» - unter den Dirigenten Franz Schalk und R. Strauss handelte es sich, wie  zumeist in den ersten F.-Sommern, um Gastspiele der Wiener Staatsoper. Mozarts «italienische» Opern gelangten dabei zunächst in dt. Übersetzung zur Aufführung, bis Bruno Walter und Arturo Toscanini ab den 1930er Jahren dazu übergingen, die Werke in der ital. Originalfassung zu spielen und z. T. mit führenden ital. Sängern zu besetzen. Unter den drei Da-Ponte-Opern nimmt «Figaro» eine Spitzenstellung ein: Das Werk stand bislang unter Dirigenten wie  C. →Krauss, K. →Böhm, Wilhelm Furtwängler, Hans  Knappertsbusch, H. v. →Karajan, und in Inszenierungen von  Wallerstein, Felsenstein, O. F. →Schuh, Sellner, Ponnelle - auf dem Programm.
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Besonders hervorzuheben sind die legendäre Schuh-Neher-Inszenierung von «Così fan tutte» der 1950er Jahre unter K. Böhm im Hof der Residenz und jene von Günther Rennert bzw. Michael  Hampe, die dem Werk lange einen festen Platz im S. F.-Programm sicherten. Stilbildende Wirkung erlangte auch «Don Giovanni», in Salzburg durch bedeutende Sängerpersönlichkeiten wie Ezio Pinza, Mariano Stabile, Paul Schöffler, Hans Hotter, Tito Gobbi, Cesare Siepi, Nicolai Ghiaurov interpretiert, unter der exemplarischen musikalischen Leitung von Dirigenten wie Bruno Walter, Hans Knapperbusch, Wilhelm Furtwängler, Dimitri Mitropoulos, H. v. Karajan sowie in Inszenierungen von L. Wallerstein, Karl Heinz Martin in den Bühnenbildern O. Strnads sowie mit Herbert Grafs Inszenierung in der Felsenreitschule mit C. Holzmeisters «Don Giovanni-Stadt» (1953).  Ähnliches gilt für «Die Entführung aus dem Serail» mit ihrer vielbeachteten Inszenierung durch Giorgio  Strehler (1965)  sowie die Aufführung im reizvollen Ambiente des Residenzhofes 1997 (musikalische Leitung Marc Minkowski, Regie S. F. A. Salem).
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Spät fand «Die Zauberflöte»  ihren Platz im S. F.-Programm. Nach einer umstrittenen Inszenierung L. Wallersteins (1928) wurde erst mit der Inszenierung von Herbert Graf  (1937) und unter der musikalischen Leitung von Arturo Toscanini der Bann gebrochen. Vielbeachtete Inszenierungen der Nachkriegs-F. etwa Herbert Grafs szenische Realisierung in der Felsenreitschule 1955 in der Ausstattung Oscar Kokoschkas (Georg Solti) und Jean-Pierre Ponnelles Inszenierung von 1978 (James Levine)  - sicherten dem Werk seine zentrale Position im Repertoire. Mit Achim Freyer wurde die «Zauberflöte» von einem bildenden Künstler als Regisseur und Ausstatter in Personalunion gedeutet. - Eher selten gespielt  wurden «Idomeneo» (erstmals 1951; Dirigent Georg Solti, Inszenierung Josef Gielen, Ausstattung  Caspar Neher) und vor allem «La clemenza di Titus» (erstmals 1949).
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Während der Präsidentschaft von B.->Paumgartner (1960 bis 1971) kam es zur Einbeziehung von Mozarts Jugendopern in das Programm: «La finta semplice» (1960), «Die Gärtnerin aus Liebe» (1963), «Lucio Silla» (1964), «Ascanio in Alba» (1967), «Zaide» (1968), «Bastien und Bastienne» (1969) und «Mitridate» (1971).-  Als erste Oper von R. Strauss gelangte 1926 «Ariadne auf Naxos» bei den S. F. zur Aufführung (Dirigenten: R. Strauss u. C. Krauss). «Der Rosenkavalier», der sich in Salzburg besonderer Beliebtheit erfreut, stand 1929 (C. Krauss, L. Wallerstein/A. Roller) erstmals auf dem Programm. 1960 wurde mit dieser Oper das Große Festspielhaus eröffnet. Dirigent dieser Gala-Aufführung war H. v. Karajan (Inszenierung Rudolf Hartmann, Ausstattung Teo Otto/Erni Kniepert).
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Die 1944 für die S.F. geplante UA der Strauss-Oper «Die Liebe der Danae», die kriegsbedingt abgesagt werden musste, wurde erst nach dem Tod des Komponisten 1952 unter C. Krauss realisiert. Die meisten Strauss-Opern haben Eingang in den Spielplan der S. F. gefunden:  «Die Frau ohne Schatten» (ab 1932), «Die ägyptische Helena» (1933/34), «Elektra» (ab 1934), «Arabella» (ab 1942), «Capriccio» (ab 1950), «Die schweigsame Frau» (1959), «Salome» (1977/78).- Von den Standardopern hat vor allem L. v. Beethovens «Fidelio» einen festen Platz im F.- Repertoire.  Glucks Opern «Orpheus und Eurydike» und «Iphigenie in Aulis» waren vor allem während der ersten Phase der S. F. häufiger im Programm zu finden. O. F. Schuhs Inszenierung  von «Orpheus und Eurydike» 1948, unter der Stabführung von H. v. Karajan, war zudem die erste Opernaufführung in der Felsenreitschule.
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Auch C. M. v. →Webers «Freischütz», «Euryanthe» und «Oberon» fanden sich hauptsächlich in der Zwischenkriegszeit auf dem Programm. Mit Ausnahme der legendären «Falstaff»-Aufführungen der 1930er Jahre unter Arturo Toscanini mit Mariano Stabile in der Titelpartie stammen alle Verdi-Inszenierungen der S. F. aus der Nachkriegszeit: «Otello» (1951 Furtwängler/Graf/Hlawa; 1970 Karajan/Schneider-Siemssen), «Don Carlo» (1958 Karajan/Gründgens/Neher; ab 1975 Karajan/Schneider-Siemssen), außerdem wiederum «Falstaff» (ab 1957), «Simone Boccanegra»(1961), «Il trovatore» (1962), «Macbeth» (1964) und «Aida» (1979), meist unter der musikalischen und szenischen Leitung H. v. Karajans und in der Ausstattung G. →Schneider-Siemssens. - In den 1930er Jahren erlebten auch Wagners «Tristan und Isolde» unter Bruno Walter (1933-36) und «Die Meistersinger von Nürnberg» unter Arturo Toscanini (1936/37; 1938 Furtwängler) glanzvolle Aufführungen. Besonderen Anklang fanden aber auch Werke wie Rossinis «Il barbiere di Sevilla», Donizettis «Don Pasquale», Bizets «Carmen» und Offenbachs «Les contes d'Hoffmann» ebenso ausgesprochene Opernraritäten wie H.->Wolfs «Corregidor» und M. Mussorgskijs «Boris Godunow».
  
Folgende Leitlinien haben sich im Verlauf der S. F.-Geschichte als bestimmend erwiesen: Priorität kommt dem Opernschaffen Mozarts zu, unmittelbar gefolgt von R. Strauss' musikalischem Werk sowie den großen Opern der Weltliteratur. Erste Opernaufführungen fanden im Rahmen der dritten S. F. statt. Bei diesen 1922 aufgeführten vier Mozart-Opern - «Don Giovanni», «Così fan tutte», «Le nozze di Figaro» und «Die Entführung aus dem Serail» - unter den Dirigenten F. Schalk und R. Strauss handelte es sich, wie  zumeist in den ersten F.-Sommern, um Gastspiele der Wiener Staatsoper. Mozarts «italienische» Opern gelangten dabei zunächst in dt. Übersetzung zur Aufführung, bis Bruno Walter und Arturo Toscanini ab den 1930er Jahren dazu übergingen, die Werke in der ital. Originalfassung zu spielen und z. T. mit führenden ital. Sängern zu besetzen. Unter den drei Da-Ponte-Opern nimmt «Figaro» eine Spitzenstellung ein: Das Werk stand bislang unter Dirigenten wie u. a. C. Krauss, K. →Böhm, Wilhelm Furtwängler, Hans  Knappertsbusch, H. v. ->Karajan, und in Inszenierungen von Wallerstein, Felsenstein, ->Schuh, Sellner, Ponnelle - auf dem Programm.
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Opernhistorische Kostbarkeiten im Repertoire der S. F. waren die über längere Dauer gespielte Kirchenoper von Emilio de Cavalieri «La Rappresentatione di Anima e di Corpo» (1968-73), Händels «Jephta» und «Saul», Joseph Haydns «Die Welt auf dem Mond» sowie das Opernwerk Claudio Monteverdis. - Die S. F. der Nachkriegszeit widmeten sich aber auch Werken wie Alban Bergs «Wozzeck», H. →Pfitzners «Palestrina», Bela Bartóks «Herzog Blaubarts Burg», Benjamin Brittens «Raub der Lukrezia». Bedeutsam wurde hier vor allem die Serie von Welturaufführungen: 1947 «Dantons Tod» von G. v. →Einem, 1948 «Der Zaubertrank» von Frank Martin, 1949 «Antigonae» von C. →Orff, 1952 «Die Liebe der Danae» von R. Strauss, 1953 «Der Prozeß» von G. v. Einem, 1954 «Penelope» von R. →Liebermann, 1955 «Irische Legende» von Werner Egk, 1957 «Schule der Frauen» von R. Liebermann, 1958 «Vanessa» von Samuel Barber (europ. EA), 1959 «Julietta» von Heimo Erbse, 1960 «Mysterium von der Geburt des Herrn» von Frank Martin (szenische EA), 1961 «Das Bergwerk zu Falun» von Rudolf Wagner-Régeny, 1966 «Die Bassariden» von Hans Werner Henze, 1973 «De temporum fine comoedia», Orffs letztes szenisches Werk, 1981 «Baal» von Friedrich Cerha, 1984 «Un Re in ascolto» von Luciano Berio, 1986 «Die schwarze Maske» von Krzysztof Penderecki, 1987 «Fürst von Salzburg - Wolf Dietrich» von G. →Wimberger, 2000 «L'amour de loin» von Kaija Saariaho. Diese Uraufführungen der 80er Jahre entstanden zumeist als Koproduktionen mit der Wiener Staatsoper. Die musikalische Leitung durch Dirigenten von Weltruf sowie die szenische Realisierung durch prominente Regisseure und Bühnenbildner sicherten diesen Werken ein Optimum an Attraktivität und die entsprechende Rezeption.
Besonders hervorzuheben sind die legendäre Schuh-Neher-Inszenierung von «Così fan tutte» der 1950er Jahre unter K. Böhm im Hof der Residenz und jene von Günther Rennert bzw. M. Hampe, die dem Werk lange einen festen Platz im S. F.-Programm sicherten. Stilbildende Wirkung erlangte auch «Don Giovanni», in Salzburg durch bedeutende Sängerpersönlichkeiten wie Ezio Pinza, Mariano Stabile, Paul Schöffler, Hans Hotter, Tito Gobbi, Cesare Siepi, Nicolai Ghiaurov interpretiert, unter der exemplarischen musikalischen Leitung von Dirigenten wie Bruno Walter, Hans Knapperbusch, Wilhelm Furtwängler, Dimitri Mitropoulos, H. v. Karajan sowie in Inszenierungen von L. Wallerstein, Karl Heinz Martin in den Bühnenbildern O. Strnads sowie mit H. Grafs Inszenierung in der Felsenreitschule mit C. Holzmeisters «Don Giovanni-Stadt» (1953).  Ähnliches gilt für «Die Entführung aus dem Serail» mit ihrer vielbeachteten Inszenierung durch Giorgio  Strehler (1965)  sowie die Aufführung im reizvollen Ambiente des Residenzhofes 1997 (musikalische Leitung M. Minkowski, Regie S. F. A. Salem).
 
Spät fand «Die Zauberflöte»  ihren Platz im S. F.-Programm. Nach einer umstrittenen Inszenierung L. Wallersteins (1928) wurde erst mit der Inszenierung von H. Graf  (1937) und unter der musikalischen Leitung von Arturo Toscanini der Bann gebrochen. Vielbeachtete Inszenierungen der Nachkriegs-F. etwa H. Grafs szenische Realisierung in der Felsenreitschule 1955 in der Ausstattung Oscar Kokoschkas (G. Solti) und Jean-Pierre Ponnelles Inszenierung von 1978 (J. Levine)  - sicherten dem Werk seine zentrale Position im Repertoire. Mit Achim Freyer wurde die Zauberflöte von einem bildenden Künstler als Regisseur und Ausstatter in Personalunion gedeutet. - Eher selten gespielt  wurden «Idomeneo» (erstmals 1951; Dirigent Georg Solti, Inszenierung Josef Gielen, Ausstattung  C.->Neher) und vor allem «La clemenza di Titus» (erstmals 1949).
 
Während der Präsidentschaft von B.->Paumgartner (1960 bis 1971) kam es zur Einbeziehung von Mozarts Jugendopern in das Programm: «La finta semplice» (1960), «Die Gärtnerin aus Liebe» (1963), «Lucio Silla» (1964), «Ascanio in Alba» (1967), «Zaide» (1968), «Bastien und Bastienne» (1969) und «Mitridate» (1971).-  Als erste Oper von R. Strauss gelangte 1926 «Ariadne auf Naxos» bei den S. F. zur Aufführung (Dirigenten: R. Strauss u. C. Krauss). «Der Rosenkavalier», der sich in Salzburg besonderer Beliebtheit erfreut, stand 1929 (C. Krauss, L. Wallerstein/A. Roller) erstmals auf dem Programm. 1960 wurde mit dieser Oper das neue «Große Festspielhaus» eröffnet. Dirigent dieser Gala-Aufführung war H. v. Karajan (Inszenierung R. Hartmannm Ausstattung T. Otto/E. Kniepert).
 
Die 1944 für die S.F. geplante UA der Strauss-Oper «Die Liebe der Danae», die kriegsbedingt abgesagt werden musste, wurde erst nach dem Tod des Komponisten 1952 unter C. Krauss realisiert. Die meisten Strauss-Opern haben Eingang in den Spielplan der S. F. gefunden:  «Die Frau ohne Schatten» (ab 1932), «Die ägyptische Helena» (1933/34), «Elektra» (ab 1934), «Arabella» (ab 1942), «Capriccio» (ab 1950), «Die schweigsame Frau» (1959), «Salome» (1977/78).- Von den großen Standardopern der Weltliteratur hat vor allem L. v. Beethovens «Fidelio» einen festen Platz im F.- Repertoire, u. a.  unter Dirigenten wie Franz Schalk, R. Strauss, C. Krauss, Arturo Toscanini, Hans Knappertsbusch, Wilhelm Furtwängler, H. v. Karajan und K. Böhm. Glucks Opern «Orpheus und Eurydike» und «Iphigenie in Aulis» waren vor allem während der ersten Phase der S. F. häufiger im Programm zu finden. O. F. Schuhs Inszenierung  von «Orpheus und Eurydike» 1948, unter der Stabführung von H. v. Karajan war zudem die erste Opernaufführung in der Felsenreitschule.
 
Auch C. M. v. Webers «Freischütz», «Euryanthe» und «Oberon» fanden sich hauptsächlich in der Zwischenkriegszeit auf dem Programm. Mit Ausnahme der legendären «Falstaff»-Aufführungen der 1930er Jahre unter Arturo Toscanini und mit M. Stabile in der Titelpartie stammen alle Verdi-Inszenierungen der S. F. aus der Nachkriegszeit: «Otello» (1951 Furtwängler/Graf/Hlawa; 1970 Karajan/Schneider-Siemssen), «Don Carlo» (1958 Karajan/Gründgens/Neher; ab 1975 Karajan/Schneider-Siemssen), außerdem wiederum «Falstaff» (ab 1957), «Simone Boccanegra»(1961), «Il trovatore» (1962), «Macbeth» (1964) und «Aida» (1979), meist unter der musikalischen und szenischen Leitung H. v. Karajans und in der Ausstattung G. →Schneider-Siemssens. - In den 1930er Jahren erlebten auch Wagners «Tristan und Isolde» unter Bruno Walter (1933-36) und «Die Meistersinger von Nürnberg» unter Arturo Toscanini (1936/37; 1938 Furtwängler) glanzvolle Aufführungen. Besonderen Anklang fanden aber auch Werke wie Rossinis «Il barbiere di Sevilla», Donizettis «Don Pasquale», Bizets «Carmen» und Offenbachs «Les contes d'Hoffmann» ebenso ausgesprochene Opernraritäten wie H.->Wolfs «Corregidor» und M. Mussorgskijs «Boris Godunow».
 
  
Opernhistorische Kostbarkeiten im Repertoire der S.F. waren die über längere Dauer gespielte Kirchenoper von Emilio de Cavalieri «La Rappresentatione di Anima e di Corpo» (1968-73), Händels «Jephta» und «Saul», Joseph Haydns «Die Welt auf dem Mond» sowie das Opernwerk C. Monteverdis. - Die S. F. der Nachkriegszeit widmeten sich aber auch Werken wie Alban Bergs «Wozzeck», H. ->Pfitzners «Palestrina», Bela Bartóks «Herzog Blaubarts Burg», Benjamin Brittens «Raub der Lukrezia». Bedeutsam wurde hier vor allem die Serie von Welturaufführungen: 1947 «Dantons Tod» von G. v. ->Einem, 1948 «Der Zaubertrank» (szenische UA) von Frank Martin, 1949 "«Antigonae»" von C.→Orff, 1952 «Die Liebe der Danae» von R. Strauss, 1953 «Der Prozeß» von G. v. Einem, 1954 «Penelope» von R. →Liebermann, 1955 «Irische Legende» von Werner Egk, 1957 «Schule der Frauen» von R. Liebermann, 1958 «Vanessa» von Samuel Barber (europ. EA), 1959 «Julietta» von Heimo Erbse, 1960 «Mysterium von der Geburt des Herrn» von Frank Martin (szenische EA), 1961 «Das Bergwerk zu Falun» von Rudolf Wagner-Régeny, 1966 «Die Bassariden» von Hans Werner Henze, 1973 «De temporum fine comoedia», Orffs letztes szenisches Werk, 1981 «Baal» von Friedrich Cerha, 1984 «Un Re in ascolto» von Luciano Berio, 1986 «Die schwarze Maske» von Krzysztof Penderecki, 1987 «Fürst von Salzburg - Wolf Dietrich» von G. →Wimberger, 2000 «L'amour de loin» von Kaija Saariaho.  Die F.-UA entstanden oft als Koproduktionen mit der Wiener Staatsoper. Die musikalische Leitung durch Dirigenten von Weltruf (Mitropoulos, Karajan, Böhm, Fricsay, Dorati, Dohnanyi, Maazel u.a.) sowie die szenische Realisierung durch Regisseure und Bühnenbildner wie Schuh/Neher, Sellner/Sanjust, Friedrich/Schneider-Siemssen, Schenk/Langenfass sicherten diesen Werken ein Optimum an Attraktivität und die entsprechende Rezeption.
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Auf dem Gebiet des Sprechtheaters der S. F. bereichern UA von Dramen das gängige Repertoire, indem sie betont Neues in den Bereich der Tradition setzen. Den Anfang  markierte die UA von H. v. Hofmannsthals «Das Salzburger große Welttheater» (1922). Es folgten zwei UA von Fritz Hochwälder: «Donnerstag» (1959), «Lazaretti oder der Säbeltiger» (1975) und Dieter Fortes «Cenodoxus» nach Jakob Biedermann (1972) und «Der Tod  eines Jägers» (1977)von Rolf Hochhuth. Aufsehenerregend waren die fünf UA von Werken von Th. →Bernhard: «Der Ignorant und der Wahnsinnige» (1972), «Die Macht der Gewohnheit» (1974), «Am Ziel» (1981), «Der Theatermacher» (1985) und «Ritter, Dene, Voss» (1986).
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Internationale Aufmerksamkeit erzielte P. →Handkes dramatisches Gedicht «Über die Dörfer», das Wim Wenders 1982 in der Felsenreitschule inszenierte. Außer den UA sind auch die dt. EA internationaler Dramatiker von theatergeschichtlicher Bedeutung, auch als Beitrag der S.F. zum Europa Studio: Eugene O'Neill «Alle Reichtümer der Welt» (1965), «Fast ein Poet» (1957) und «Hughie» (1960), Leo Lehmann «Der Ostwind» (1967) und «Spiel um Job» (1958) von Archibald Macleish.
  
Auf dem Gebiet des Sprechtheaters der S. F. bereichern UA von Dramen das gängige Repertoire, indem sie betont Neues in den Bereich der Tradition setzen. Den Anfang  markierte die UA von H. v. Hofmannsthals «Das Salzburger große Welttheater» (1922). Namhaft sind die UA der Nachkriegszeit: Zwei UA von F.->Hochwälder:«Donnerstag» (1959, Regie: O.F. Schuh, mit Helmut Qualtinger), «Lazaretti oder der Säbeltiger» (1975, Regie Michael Kehlmann, mit Leopold Rudolf), Dieter Forte «Cenodoxus» nach Jakob Biedermann (1972), Rudolf Hochhuth «Der Tod  eines Jägers» (1977, Regie: E. Haeussermann, mit Bernhard Wicki und Curd Jürgens). Aufsehenerregend waren die fünf UA von Werken von Thomas Bernhard: «Der Ignorant und der Wahnsinnige» (1972), «Die Macht der Gewohnheit» (1974), «Am Ziel» (1981), «Der Theatermacher» (1985) und «Ritter, Dene, Voss» (1986).
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Von Anbeginn an nahmen Tanz und →Ballett eine bes. Stellung im Musik- und Theaterschaffen der S. F. ein. In der Anfangsphase schufen, angeregt durch M. Reinhardt, vor allem Repräsentantinnen der damals neuen Ausdruckstanzbewegung (z. B.  Grete Wiesenthal, Margarete Wallmann) Choreographien zu Tanzproduktionen, Schauspiel und Oper. Nach dem 2. Weltkrieg setzten intern. Ballettensembles und Choreographen spezielle Akzente (u. a. George Balanchine und das New York City Ballet, John Neumeier und das Hamburger Ballett, die Martha Graham Dance Company New York).
Internationale Aufmerksamkeit erzielte P.->Handkes dramatisches Gedicht «Über die Dörfer», das Wim Wenders 1982 in der Felsenreitschule inszenierte. Außer den UA sind auch die dt. EA internationaler Dramatiker von theatergeschichtlicher Bedeutung, auch als Beitrag der S.F. zum Europa Studio: Eugene O'Neill «Alle Reichtümer der Welt» (1965), «Fast ein Poet» (1957) und «Hughie» (1960); Leo Lehmann «Der Ostwind» (1967); Archibald Macleish «Spiel um Job» (1958).
 
 
 
Von Anbeginn an nahm Tanz und →Ballett eine besondere Stellung im Musik- und Theaterschaffen der S. F. ein. In der Anfangsphase schufen, angeregt durch M. Reinhardt, vor allem Repräsentantinnen der damals neuen Ausdruckstanzbewegung (z. B.  Grete Wiesenthal, Margarete Wallmann) Choreographien zu Tanzproduktionen, Schauspiel und Oper. Nach dem 2. Weltkrieg setzten internationale Ballettensembles und Choreographen spezielle Akzente (u.a. George Balanchine und das New York City Ballet, John Neumeier und das Hamburger Ballett, die Martha Graham Dance Company New York).
 
 
   
 
   
Konzerte (instrumental/vokal, geistlich/weltlich) spielten bereits bei den Musikfesten des 19. und beginnenden 20. Jh.s eine wesentliche Rolle. Sie sind auch von Anbeginn im Repertoire der S. F. konzeptionell verankert. Bereits im zweiten Festspielsommer (1921) standen Orchesterkonzerte, Kammerkonzerte, Serenaden und Konzerte mit geistlicher Musik auf dem Programm. Waren die Orchesterkonzerte zunächst fast ausschließlich eine Domäne der  →Wiener Philharmoniker, so traten Ende der 1950er Jahre auch bekannte ausländische Orchester, wie vor allem die Berliner Philharmoniker, aber auch das Concertgebouw-Orchester, die Staatskapelle Dresden u.a. hinzu. Kammer- und Solistenkonzerte bzw. Liederabende wurden bereits in der Anfangsphase der S. F. zu einem beliebten Forum intern. Kammermusikvereinigungen und renommierter Instrumental- und Vokalsolisten. Die  →Mozart-Serenaden, für die B. Paumgartner bereits in den 1920er Jahren reizvolle Aufführungsorte (Felsenreitschule, Residenz) erprobte, sowie die von ihm 1949 initiierten →Mozart-Matineen sind die eigentlichen Konstanten des F.-Konzertsommers.
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Konzerte (instrumental/vokal, geistlich/weltlich) spielten bereits bei den Musikfesten des 19. und beginnenden 20. Jh.s eine wesentliche Rolle. Sie sind auch von Anbeginn im Repertoire der S. F. konzeptionell verankert. Bereits im zweiten Festspielsommer (1921) standen Orchesterkonzerte, Kammerkonzerte, Serenaden und Konzerte mit geistlicher Musik auf dem Programm. Waren die Orchesterkonzerte zunächst fast ausschließlich eine Domäne der  →Wiener Philharmoniker, so traten Ende der 1950er Jahre auch bekannte ausländische Orchester, wie vor allem die Berliner Philharmoniker, aber auch das Concertgebouw-Orchester, die Staatskapelle Dresden hinzu. Kammer- und Solistenkonzerte bzw. Liederabende wurden bereits in der Anfangsphase der S. F. zu einem beliebten Forum intern. Kammermusikvereinigungen und renommierter Instrumental- und Vokalsolisten. Die  →Mozart-Serenaden, für die B. Paumgartner bereits in den 1920er Jahren reizvolle Aufführungsorte (Felsenreitschule, Residenz) erprobte, sowie die von ihm 1949 initiierten →Mozart-Matineen sind die eigentlichen Konstanten des F.-Konzertsommers.
Das →Mozarteumorchester sowie die von Paumgartner gegründete und von S. Vegh weitergeführte →Camerata Salzburg sind Hauptträger dieser Veranstaltungen. Auch die Konzerte geistlicher Musik in Salzburgs Kirchen, im Mozarteum oder in der Aula Academica waren eine Domäne Salzburger Musikvereinigungen (Mozarteumorchester, Orchester und Chor der Dommusik mit J. →Messner) mit auswärtigen und heimischen Sängern als Solisten. Das Konzertrepertoire legte den Schwerpunkt auf die Mozartpflege und die große klassische und romantische Konzertliteratur. Daneben boten die S. F.  zunächst - wenn auch nur in vergleichsweise bescheidenem Rahmen - ein Forum für die gemäßigte Moderne, gelegentlich auch für das Experiment. - Im Verlauf der F.-Geschichte trat die Dirigentenpersönlichkeit immer mehr ins Zentrum des Interesses, ein Faktum, das bereits mit der Gründung der S. F. vorprogrammiert war, gehörten doch so bedeutende Dirigenten wie Franz Schalk und R. Strauss dem Kunstrat der Gründungsjahre an. Zu ihnen traten noch in der ersten Phase Bruno Walter, Arturo Toscanini, Wilhelm Furtwängler, C. Krauss, Hans Knappertsbusch und Joseph Krips. Nach dem 2. Weltkrieg wurde das F.-Programm musikalisch geprägt von Persönlichkeiten wie K. Böhm, Wilhelm Furtwängler, Hans Knappertsbusch, Dimitri Mitropoulos, Ferenc Fricsay und schließlich H. v. Karajan, dessen eigentliche Ära in Salzburg mit der Errichtung und Eröffnung des Großen Festspielhauses (1960) begann. Während der Präsidentschaft Albert Mosers (ab 1983) und des ihm zur Seite stehenden Direktoriums (vor allem H. v. Karajan sowie u. a. Boy Gobert, M. Hampe, Erich Haeussermann, Otto Schenk, Hans Wiesmüller, G. Wimberger) wurde nicht nur die Pflege des klassischen Opernrepertoires, insbesondere basierend auf dem Schaffen Mozarts und Strauss', sondern auch die bereits zur Tradition gewordene Pflege zeitgenössischen Musiktheaters fortgesetzt.
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Das →Mozarteumorchester sowie die von B. Paumgartner gegründete und von S. →Végh weitergeführte →Camerata Salzburg sind Hauptträger dieser Veranstaltungen. Auch die Konzerte geistlicher Musik in Salzburgs Kirchen, im Mozarteum oder in der Aula Academica waren eine Domäne Salzburger Musikvereinigungen (Mozarteumorchester, Chor und Orchester der Dommusik unter J. →Messner) mit auswärtigen und heimischen Sängern als Solisten. Das Konzertrepertoire legte den Schwerpunkt auf die Mozartpflege und die große klassische und romantische Konzertliteratur. Daneben boten die S. F.  zunächst - wenn auch nur in vergleichsweise bescheidenem Rahmen - ein Forum für die gemäßigte Moderne, gelegentlich auch für das Experiment. -   
  
Die Zusammenarbeit mit anderen Salzburger Institutionen umfasst Koproduktionen mit den →Osterfestspielen Salzburg, später den →Pfingstfestspielen Salzburg, der →Internationalen Stiftung Mozarteum, der →Sommerakademie des Mozarteums, dem →Salzburger Landestheater und dem →Salzburger Marionettentheater.
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Während der Präsidentschaft von Albert Moser (ab 1983) und des ihm zur Seite stehenden Direktoriums wurde nicht nur die Pflege des klassischen Opernrepertoires, sondern auch die bereits zur Tradition gewordene Pflege zeitgenössischen Musiktheaters fortgesetzt. Die Zusammenarbeit mit anderen Salzburger Institutionen umfasst Koproduktionen mit den →Osterfestspielen Salzburg, später den →Pfingstfestspielen Salzburg, der →Internationalen Stiftung Mozarteum, der →Sommerakademie des Mozarteums, dem →Salzburger Landestheater und dem →Salzburger Marionettentheater.
  
Im Jahre 1988 legte H. v. Karajan seine Funktion im F.-Direktorium zurück. Sein Tod am 16. 7. 1989, elf Tage vor Beginn der Festspielsaison dieses Jahres, markierte das Ende einer Ära, in der die S. F. nicht nur auf kultureller Ebene, sondern auch im intern. Gesellschaftsleben zum Top-Ereignis avanciert waren. Am 20. 10. 1989 beschloss das Kuratorium der S. F. eine umfassende Reform und setzte mit der Berufung von Hans Landesmann, Gérard Mortier und Heinrich Wiesmüller ein neues Direktorium ein. Als Novum gilt ein Kuratoriumsbeschluss des Jahres 1990 mit dem Votum für eine längerfristige Zusammenarbeit mit internationalen Firmen als Sponsoren.  Bereits 1961 gründete B. Paumgartner die «Freunde der Salzburger Festspiele», deren großzügige finanzielle Unterstützung  bis heute viele Produktionen der S. F. ermöglichten.
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1988 legte H. v. Karajan seine Funktion im F.-Direktorium zurück. Sein Tod am 16. 7. 1989, elf Tage vor Beginn der Festspielsaison, markierte das Ende einer Ära, in der die S. F. nicht nur auf kultureller Ebene, sondern auch im intern. Gesellschaftsleben zum Top-Ereignis avanciert waren. Am 20. 10. 1989 beschloss das Kuratorium der S. F. eine umfassende Reform und setzte mit der Berufung von Hans Landesmann, Gerard Mortier und Heinrich Wiesmüller ein neues Direktorium ein. Als Novum gilt ein Kuratoriumsbeschluss des Jahres 1990 mit dem Votum für eine längerfristige Zusammenarbeit mit intern. Firmen als Sponsoren.  Bereits 1961 gründete B. Paumgartner die «Freunde der Salzburger Festspiele», deren großzügige finanzielle Unterstützung  bis heute viele Produktionen der S. F. ermöglichten.
Ab Herbst 1991 nahm das neubestellte Direktorium seine Arbeit auf: Gérard Mortier wurde künstlerischer Leiter, Hans Landesmann fungierte als organisatorisch-kaufmännischer Leiter und Konzertreferent, Hans Wiesmüller wurde zum Präsidenten bestellt. Peter Stein übernahm die Leitung des Bereichs Schauspiel, das durch ihn eine neue Akzentuierung erfuhr.
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Ab Herbst 1991 nahm das neubestellte Direktorium seine Arbeit auf: Gerard Mortier wurde künstlerischer Leiter, Hans Landesmann fungierte als organisatorisch-kaufmännischer Leiter und Konzertreferent, Heinrich Wiesmüller wurde zum Präsidenten bestellt. Peter Stein übernahm die Leitung des Bereichs Schauspiel, das durch ihn eine neue Akzentuierung erfuhr.
  
Die Ära Mortier, die im F.-Sommer 1992 begann, setzte sowohl auf dem Gebiet des Sprechtheaters als auch der Oper spezielle Akzente. Peter Stein startete in diesem Jahr in der Felsenreitschule seinen Shakespeare-Römerdramenzyklus mit «Julius Cäsar», Peter Sellars inszenierte Olivier Messiens «Saint François d'Assise» (Dirigent: Esa Pekka Salonen), Luc Bondy inszenierte «Salome» von R. Strauss (Dirigent: Christoph von Dohnány), Claudio Abbado hatte die musikalische Leitung von L. Janáčeks «Aus einem Totenhaus» inne.  Die Oper des 20. Jahrhunderts war fortan ein wesentlicher Programmschwerpunkt der neuen Ära, wobei es gelang, das Interesse des großen Publikums konstant zu steigern. So konnte etwa im Jahr 1998 mit Aufführungen von Janáčeks «Katja Kabanová», K. Weills «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony» und Messiaens «Saint François d'Assise» an insgesamt 17 Abenden mit stetig wachsenden Zuschauerzahlen eine zunehmende Akzeptanz der Oper des 20. Jh.s registriert werden. Hierdurch ermutigt wurde der F.-Sommer des Jahres 1999 mit einer Opern-UA eröffnet, mit Luciano Berios eigens für die Felsenreitschule komponierter azione musicale «Cronaca del Luogo». Die zunehmende Etablierung zeitgenössischen Musiktheaters zeigte sich auch in der positiven Aufnahme der UA von Kaija Saariahos erster Oper «L'amour de loin» (Libretto von Amin Maalouf) im Jahr 2000 in der Felsenreitschule.
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Die Ära Mortier, die im F.-Sommer 1992 begann, setzte sowohl auf dem Gebiet des Sprechtheaters als auch der Oper spezielle Akzente. Peter Stein startete in diesem Jahr in der Felsenreitschule seinen Shakespeare-Römerdramenzyklus mit «Julius Cäsar», Peter Sellars inszenierte Olivier Messiens «Saint François d'Assise» (Dirigent: Esa Pekka Salonen), Luc Bondy inszenierte «Salome» von R. Strauss (Dirigent: Christoph von Dohnány), Claudio Abbado hatte die musikalische Leitung von Leos Janáčeks «Aus einem Totenhaus» inne.  Die Oper des 20. Jahrhunderts war fortan ein wesentlicher Programmschwerpunkt der neuen Ära, wobei es gelang, das Interesse des Publikums konstant zu steigern. So konnte etwa im Jahr 1998 mit Aufführungen von Janáčeks «Katja Kabanová», Kurt Weills «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony» und Olivier Messiaens «Saint François d'Assise» an insgesamt 17 Abenden mit stetig wachsenden Zuschauerzahlen eine zunehmende Akzeptanz der Oper des 20. Jh.s registriert werden. Hierdurch ermutigt wurde der F.-Sommer des Jahres 1999 mit einer Opern-UA eröffnet, mit Luciano Berios eigens für die Felsenreitschule komponierter azione musicale «Cronaca del Luogo». Die zunehmende Etablierung zeitgenössischen Musiktheaters zeigte sich auch in der positiven Aufnahme der UA von Kaija Saariahos erster Oper «L'amour de loin» (Libretto von Amin Maalouf) im Jahr 2000 in der Felsenreitschule.
  
 
In den folgenden Jahren boten u. a. Gedenkjahre Anlass zu programmatischen Schwerpunktbildungen. Das reichhaltige Mozartprogramm des Jahres 1991 (200. Todesjahr Mozarts) umfasste insgesamt sieben Mozartopern und John Neumeiers Requiem-Choreographie in der Felsenreitschule. - Auch im Monteverdi-Jahr 1993 kam es u.a. zu einer vielbeachteten Aufführung von «L'Incoronazione di Poppea» (Harnoncourt/Flimm). - Doch auch andere spezielle Schwerpunktsetzungen boten Raum zu sinnvoller dramaturgischer Strukturierung des Repertoires:
 
In den folgenden Jahren boten u. a. Gedenkjahre Anlass zu programmatischen Schwerpunktbildungen. Das reichhaltige Mozartprogramm des Jahres 1991 (200. Todesjahr Mozarts) umfasste insgesamt sieben Mozartopern und John Neumeiers Requiem-Choreographie in der Felsenreitschule. - Auch im Monteverdi-Jahr 1993 kam es u.a. zu einer vielbeachteten Aufführung von «L'Incoronazione di Poppea» (Harnoncourt/Flimm). - Doch auch andere spezielle Schwerpunktsetzungen boten Raum zu sinnvoller dramaturgischer Strukturierung des Repertoires:
 
Dies gilt für die Strawinsky-Retrospektive 1994 mit u. a. «The Rake's Progress» (Cambreling/Mussbach/Immenhoff), «Geschichte vom Soldaten» und «Oedipus Rex». Die Themensetzung «Faust» und «Don Juan» fand sich im Jahr 1999 durch Aufführungen von «Don Giovanni» neben A. Bergs «Lulu», Busonis «Doktor Faust»  und Berlioz' «La Damnation de Faust» im Programm der S. F..  
 
Dies gilt für die Strawinsky-Retrospektive 1994 mit u. a. «The Rake's Progress» (Cambreling/Mussbach/Immenhoff), «Geschichte vom Soldaten» und «Oedipus Rex». Die Themensetzung «Faust» und «Don Juan» fand sich im Jahr 1999 durch Aufführungen von «Don Giovanni» neben A. Bergs «Lulu», Busonis «Doktor Faust»  und Berlioz' «La Damnation de Faust» im Programm der S. F..  
Die Fixpunkte Mozart und Strauss blieben bei alledem fester Bestandteil der Festspieldramaturgie, wenngleich gelegentlich regietheatrale Neuerungskonzepte Diskussionsstoff boten. Zunehmend gewann neben dem traditionellen Repertoire das aktuelle Kunstschaffen an Bedeutung. Aufführungen zeitgenössischer und experimenteller Musik wurden in Kooperation mit dem avantgardistischen Festival «Zeitfluss» erfolgreich realisiert, welches mit dem Leitungsduo Markus Hinterhäuser und Tomas Zierhofer-Kin eine weitreichende Resonanz in Bezug auf das sich zu neuen Ebenen öffnende Programm bewirkte.
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Die Fixpunkte Mozart und Strauss blieben bei alledem fester Bestandteil der Festspieldramaturgie, wenngleich gelegentlich regietheatrale Neuerungskonzepte Diskussionsstoff boten. Zunehmend gewann neben dem traditionellen Repertoire das aktuelle Kunstschaffen an Bedeutung. Aufführungen zeitgenössischer und experimenteller Musik wurden in Kooperation mit dem avantgardistischen Festival «Zeitfluss» erfolgreich realisiert, welches mit dem Leitungsduo Markus →Hinterhäuser und Tomas Zierhofer-Kin eine weitreichende Resonanz in Bezug auf das sich zu neuen Ebenen öffnende Programm bewirkte.
 
Zu den diversen  Traditionsbrüchen dieser Zeit zählt u. a. der Einsatz der «Camerata Salzburg» als Opernorchester (ab 1993), eine bis dahin den Wiener Philharmonikern  vorbehaltene Aufgabe. Neue Einrichtungen, die die «Reform-Ära» im besonderen Maße kennzeichnen, sind die Förderung der Jugend (u. a. Jugendabonnements, Einführungsveranstaltungen, Verein der Jungen Freunde der S.F.).
 
Zu den diversen  Traditionsbrüchen dieser Zeit zählt u. a. der Einsatz der «Camerata Salzburg» als Opernorchester (ab 1993), eine bis dahin den Wiener Philharmonikern  vorbehaltene Aufgabe. Neue Einrichtungen, die die «Reform-Ära» im besonderen Maße kennzeichnen, sind die Förderung der Jugend (u. a. Jugendabonnements, Einführungsveranstaltungen, Verein der Jungen Freunde der S.F.).
In der Leitung des Schauspiels erfolgte im Herbst 1997 die Ablöse Peter Steins durch Ivan Nagel, der vor allem mit der UA von Elfriede Jelineks «er nichts als er» (1998) und der Gründung der Reihe «Dichter zu Gast» neue Akzente zu setzen schien, dennoch nach kurzer Zeit auf eigenen Wunsch durch Frank Baumbauer abgelöst wurde. Dessen Tätigkeit begann 1999 mit dem aufsehenerregenden Shakepeare-Marathon «Schlachten» (Tom Lanoye und Luk Perceval) und Christoph Marthalers  Schauspielregie-Debüt bei den S.F. mit Ödöm v. Horváths «Zur schönen Aussicht».
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In der Leitung des Schauspiels erfolgte im Herbst 1997 die Ablöse Peter Steins durch Ivan Nagel, der vor allem mit der UA von Elfriede Jelineks «er nichts als er» (1998) und der Gründung der Reihe «Dichter zu Gast» neue Akzente zu setzen schien, dennoch nach kurzer Zeit auf eigenen Wunsch durch Frank Baumbauer abgelöst wurde. Dessen Tätigkeit begann 1999 mit dem aufsehenerregenden Shakepeare-Marathon «Schlachten» (Tom Lanoye und Luk Perceval) und Christoph Marthalers  Schauspielregie-Debüt bei den S. F. mit Ödön v. Horváths «Zur schönen Aussicht».
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Während der Ära Mortier wurde zeitgenössische Musik auch im Konzertprogramm zur festen Größe. Auftragwerke für Musik aber auch bildende Kunst erfuhren großzügige Förderung durch privates Sponsoring. Spezielle Schwerpunkte im Konzertleben wie der «Kurtág und Ligeti Zyklus» (1996), «Pierre Boulez zu Gast» (1999), das Komponisten-Portät «Wolfgang Rihm» (2000) setzten Zeichen und zeugten für die Konsequenz des Grundkonzepts Mortiers.
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1995 gab es einen personellen Wechsel im Präsidium: Helga Rabl-Stadler löste Heinrich Wiesmüller an der Spitze der Festspiele ab. Sie nimmt diese Funktion bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt wahr.
  
Während der Ära Mortier wurde zeitgenössische Musik auch im Konzertprogramm zur festen Größe. Auftragwerke für Musik aber auch bildende Kunst erfuhren großzügige Förderung durch privates Sponsoring. Spezielle Schwerpunkte im Konzertleben wie der «Kurtag und Ligeti Zyklus» (1996), «Pierre Boulez zu Gast» (1999), das Komponisten-Portät «Wolfgang Rihm» (2000) setzten Zeichen und zeugten für die Konsequenz des Grundkonzepts Mortiers.
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Zu den kreativen Neuerungen der Ära Mortier zählt auch die Erschließung neuer Spielstätten: der Perner-Insel Hallein durch Reaktivierung einer alten Industriehalle, des «republic» im ehemaligen Stadtkino als Ort für experimentelle Produktionen sowie des in unmittelbarer Nachbarschaft der Festspielhäuser gelegenen Schüttkasten als Kommunikationszentrum (Eröffnung am 28. März 1996), in dem auch Archiv- und Ausstellungsräumlichkeiten sowie ein den aktuellen Erfordernissen entsprechendes Kartenbüro und Probenräumlichkeiten untergebracht wurden.
Im Jahr 1995 gab es einen personellen Wechsel an der Präsidiumsspitze: Helga Rabl-Stadler löste H. Wiesmüller als  Präsidentin der Festspiele ab. Sie nimmt diese Funktion bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt wahr.
 
  
Zu den kreativen Neuerungen der Ära Mortier zählt auch die Erschließung neuer Spielstätten wie etwa der Perner-Insel Hallein durch Reaktivierung einer alten Industriehalle, des republic im ehemaligen Stadtkino als Ort für experimentelle Produktionen sowie des in unmittelbarer Nachbarschaft der Festspielhäuser gelegenen Schüttkasten als Kommunikationszentrum (Eröffnung am 28. März 1996), in dem auch Archiv- und Ausstellungsräumlichkeiten sowie ein den aktuellen Erfordernissen entsprechendes Kartenbüro und Probenräumlichkeiten untergebracht wurden.
 
 
2002 bestand das Direktorium der S. F. aus Präsidentin Helga Rabl-Stadler – bis heute im Amt – Peter Ruzicka als Intendant und Gerbert Schwaighofer als Kaufmännischer Leiter. Das Programm umfasste fünf Programmsäulen mit Werken von Richard Strauss wie «Die Liebe der Danae» sowie «Die ägyptische Helena» 2003 und «Der Rosenkavalier» 2004. Österreichischer Exilkomponisten fanden sich durch die Oper «Der König Kandaules» von Alexander Zemlinsky in einer Ausstattung von Alfred Hrdlicka sowie «Die Gezeichneten» von Franz Schreker 2005 (Regie: Nikolaus Lehnhoff) am Programm.  Hans Werner Henze komponierte die Oper «L'Upupa» 2003 (Regie: Dieter Dorn und Markus Stenz als Dirigent). Herausragendes Opernereignis war «La traviata» von G. Verdi 2005 und Luciano Berios Vervollständigung der Oper «Turandot» von G. Puccini 2002 sowie Anna Netrebkos Rollendebut als Donna Anna im «Don Giovanni» (Dirigent: N. Harnoncourt).  Zum 250. Geburtstag von Mozart 2006 kamen alle seine Opern auf die Bühne, die von UNITEL aufgezeichnet wurden. Skandale gab es mit den Mozartopern «Die Entführung aus dem Serail» von Stefan Herheim oder «La clemenza di Tito» von Martin Kušej in der Felsenreitschule. Einleitender Höhepunkt des Mozartjahres war «Le nozze di Figaro» als Eröffnungsstück des neu erbauten «Haus für Mozart» – vormals Kleines Festspielhaus – am 26. Juli 2006. (Dirigent: Harnoncourt, Regie: Claus Guth). Das Konzertprogramm beinhaltete Werke von Mozart kombiniert mit neuen Werken. Zudem kamen Werke von Helmut Lachenmann (2002 Schwerpunkt gewidmet), Wolfgang Rihm, Gerhard Wimberger, Pierre Boulez (auch Dirigent), Karlheinz Stockhausen («Helikopter-Streichquartett» 2003), Aribert Reimann («Zeit-Inseln» als UA 2004), Friedrich Cerha, sowie Olga Neuwirth, Adriana Hölszky und Chaya Czernowin, die 2006 «Zaide» mit «Adama» verknüpfte, zur Aufführung. Die Konzertreihe «Passagen» beinhaltete zeitgenössische Musik. 2002-2004 verantwortete Jürgen Flimm das Schauspielprogramm. In der Neuinszenierung des «Jedermann» von H. v. Hofmannsthal (Peter Simonischek, Regie: Christian Stückl) interpretierten Kinder ein «Vorspiel». Werke österreichischer Autoren wie Peter Turrini («Da Ponte in Santa Fe» als UA), Arthur Schnitzler («Das weite Land»), Georg Büchner («Woyzeck») wurden gespielt. Nachwuchskünstler wurden von 2002-08 durch das «Young Directors Project» gefördert. In den beiden Folgejahren 2005/06 programmierte Martin Kušej das Schauspiel mit Werken von Grillparzer (Tobias Moretti als «König Ottokar»), Horváth ( «Geschichten aus dem Wienerwald»), Nestroy  oder Kleist. 2006 wurden Molières «Tartuffe» sowie «Les Étourdis» aus Paris aufgeführt. Die Jahre 2007-2011 – in  der Intendanz von J. Flimm, Schauspiel Thomas Oberender und Markus Hinterhäuser für Konzert – waren jeweils mit einem Motto überschrieben. Der  Themenbogen spannte sich von 2007 «Die Nachtseite der Vernunft» bis hin zu 2011 «Das Ohr aufwecken, die Augen, das menschliche Denken». Das Opernprojekt der Da Ponte dominierte das Mozartprogramm. 2008 kamen «Rusalka» von Antonín Dvořák und «Roméo et Juliette» zur Aufführung.  «Mnozil Brass» spielte die Oper «Irmingard» 2008 im republic.  «Al gran sole carico d´amore» von L. Nono 2009 wurde als Exempel der Moderne aufgeführt. Alfred Brendel verabschiedete sich 2008, bleibt aber als Interpret in Gesprächskonzerten erhalten. Die Konzertreihe «Kontinent» begann 2007 mit Giacinto Scelsis  «Sauser aus Italien» in der Regie von Christoph Marthaler sowie 2008 in der Kollegienkirche Salvatore Sciarrinos Oper «Luci mie traditrici». Es folgten Konzerte von Edgard Varèse und Wolfgang Rihm (UA «Dionysos» am 27. Juli 2010). Das Schauspiel wies 2007 Heiner Müllers «Quartett» in der Residenz, und auf der Perner-Insel «Molière. Eine Passion» mit Thomas Thieme auf (Regie: Perceval). «Verbrechen und Strafe» (Schuld und Sühne) von Fjodor Dostojewski 2008/09 (Regie: Andrea Breth) und «Angst» von  Stefan Zweigs waren Textdramatisierungen. Klaus Maria Brandauer verkörperte die Titelrolle 2010 in Peter Steins Regie von «Ödipus auf Kolonos» von Sophokles. Die UA von Peter Handkes «Immer noch Sturm» thematisiert seine Familiengeschichte. Die Reihe «Dichter zu Gast» bereicherten Namen wie Robert Gernhardt, Claudio Magris, Daniel Kehlmann und Orhan Pamuk. Hinterhäuser übernahm 2011 die Intendanz und Rabl-Stadler die Kaufmännische Leitung. P. Stein und R. Muti erarbeiteten «Macbeth» von Verdi. Die «Frau ohne Schatten» dirigierte Christian Thielemann. Mit der Oper «Die Sache Makropulos» wurde die «Janáček-Tradition» fortgesetzt. Der letzte «Kontinent» schloss mit Nonos Werk «Prometeo», das das Zeitfluss-Festival 1993 eröffnete. Die Kammermusikreihe «Szenen» waren u. a. Schumann, Brahms und Mahler gewidmet. Das West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim und dem Simón Bolívar Youth Orchestra mit Gustavo Dudamel waren besondere Projekte. Spezielle Kammermusikformationen wurden präsentiert – z.B. das «Deutsche Requiem» von Brahms 2010 für Kammerensemble. Die Förderung der Jugend wurde 2008 durch die Gründung des Salzburger Festspiele und Theater Kinderchors und des Young Singers Projects erweitert. Die Komplettierung der «Young-Reihe» erfolgte durch den Young Conductors Award  ab 2010. Die Einführung der «Ouverture  spirituelle»  ab 2012 begann stets mit Haydns «Schöpfung» gefolgt von geistlichen Werken verschiedener Glaubensrichtungen. Intendant Alexander Pereira verantwortete das musikalische Programm und Sven Eric-Bechtolf kreierte das Schauspielprogramm. Die Felsenreitschule bot die Bühne für die «Die Soldaten» von Bernd Alois Zimmermann von Alvis Hermanis.  Große Opernwerke des 19. und 20. Jhs. kamen in den Jahren 2012-2016 zur Aufführung: Puccinis «La Bohème» 2012, 2013 «Die Meistersinger von Nürnberg» von R. Wagner und «Don Carlo» von G. Verdi (Jonas Kaufmann, Anja Harteros und Thomas Hampson), 2014 G. Verdis «Il trovatore» mit F. Meli, Netrebko und P. Domingo. Claus Guth entfachte Diskussionen mit «Fidelio» von L. v. Beethoven 2015. Schuberts selten gespieltes Werk Fierrabras kam zur Aufführung. Sven Eric-Bechtolf brachte den Da Ponte Opernzyklus (2013-2016) heraus. «Oper für Kinder» wurde neu eingeführt. 1400 Kinder musizierten 2013 im Projekt «El sistema», dass «physische Armut mit geistigem Reichtum überwinden helfen möge» - wie sein Gründer José Antonio Abreu es  sinngemäß ausdrückte – Gustavo Dudamel und Simon Rattle dirigierten. Der Schauspielchef erstellte  eine eigene Fassung für die «Ariadne auf Naxos» in Anlehnung an die Uraufführungsversion. «Der Rosenkavalier» wurde 2014/15 in einer Inszenierung von Harry Kupfer mit Franz Welser-Möst aufgeführt, der auch  2016 die «Liebe der Danae» von Strauss leitete. Im Schauspiel kamen Stücke von Kleist («Prinz Friedrich von Homburg»), Nestroy («Lumpazivagabundus») oder Ibsen («Peer Gynt») auf die Bühne. Das englischsprachige Regieduo Julian Crouch und Brian Mertes war verantwortlich für die Neuinszenierung des «Jedermann». Die grundlegendste Änderung betraf die Einbeziehung der Stadt in das Geschehen durch eine Prozession der Darsteller. Das Jahr 2014 stand im Zeichen des Gedenkens an den Ausbruch des ersten Weltkriegs mit Stücken wie «Die letzten Tage der Menschheit» von Karl Kraus oder Horváths «Don Juan kommt aus dem Krieg zurück». Künstlerische Verantwortung des Programms 2015/16 hatte Sven Eric-Bechtolf. Als Eröffnungspremiere war «Die Eroberung von Mexiko» von Rihm 2015 zu sehen. Bert Brecht gedachte man mit der Salzburger Fassung «Mackie Messer – Eine Salzburger Dreigroschenoper». «Der Ignorant und der Wahnsinnige» von Bernhard kam mit Bechtolf als Doktor zur Aufführung. Bechtolf schloss die Da Ponte Opern ab. Ab 2012 fokussierte die Reihe «Salzburg contemporary» das Programm auf das 20. Jh. mit Heinz Holliger (auch als Interpret), Harrison Birtwhistle («Gawain»  2013), Pierre Boulez (Schwerpunkt 2014). Die Reihe «Über die Grenze» beinhaltet Musik von Dvořák (2012), Mahler (2013/14), und 2016 «Salzburg 20.16» mit Werken von Salzburger Komponisten. Festlicher Abschluss bildete der Festspielball 2013/14 – erstmals bereits 1926 bei den S.F. 2017 kam es zur Berufung von M. →Hinterhäuser als Intendant sowie Rabl-Stadlers Verlängerung der Amtszeit auf fünf Jahre. Die Kaufmännische Leitung übernahm Lukas Crepaz, Bettina Hering das Schauspiel und Florian Wiegand das Konzert. Es gab die Neuinszenierung der Mozartoper «La clemenza di Tito» mit Peter Sellars und Teodor Currentzis als Dirigent. Mariss Jansons dirigierte «Lady Macbeth von Mzensk» von Dimitri Schostakowitsch und «Wozzeck» von Alban Berg (Regie: William Kentridge) und Aribert Reimanns «Lear» kamen auf die Bühne. Netrebko wurde als «Aida» verpflichtet. Die  Neuinszenierung des «Jedermann» von Michael Sturminger und Tobias Moretti in der Hauptrolle entfachte Diskussionen.  Erstmals kam «Rose Bernd» von Gerhard Hauptmann und Harold Pinters «Die Geburtstagsfeier» zur Aufführung. Die Konzertreihe «Zeit mit» mit Gérard Grisey und Schostakowitsch etablierte sich.
 
2002 bestand das Direktorium der S. F. aus Präsidentin Helga Rabl-Stadler – bis heute im Amt – Peter Ruzicka als Intendant und Gerbert Schwaighofer als Kaufmännischer Leiter. Das Programm umfasste fünf Programmsäulen mit Werken von Richard Strauss wie «Die Liebe der Danae» sowie «Die ägyptische Helena» 2003 und «Der Rosenkavalier» 2004. Österreichischer Exilkomponisten fanden sich durch die Oper «Der König Kandaules» von Alexander Zemlinsky in einer Ausstattung von Alfred Hrdlicka sowie «Die Gezeichneten» von Franz Schreker 2005 (Regie: Nikolaus Lehnhoff) am Programm.  Hans Werner Henze komponierte die Oper «L'Upupa» 2003 (Regie: Dieter Dorn und Markus Stenz als Dirigent). Herausragendes Opernereignis war «La traviata» von G. Verdi 2005 und Luciano Berios Vervollständigung der Oper «Turandot» von G. Puccini 2002 sowie Anna Netrebkos Rollendebut als Donna Anna im «Don Giovanni» (Dirigent: N. Harnoncourt).  Zum 250. Geburtstag von Mozart 2006 kamen alle seine Opern auf die Bühne, die von UNITEL aufgezeichnet wurden. Skandale gab es mit den Mozartopern «Die Entführung aus dem Serail» von Stefan Herheim oder «La clemenza di Tito» von Martin Kušej in der Felsenreitschule. Einleitender Höhepunkt des Mozartjahres war «Le nozze di Figaro» als Eröffnungsstück des neu erbauten «Haus für Mozart» – vormals Kleines Festspielhaus – am 26. Juli 2006. (Dirigent: Harnoncourt, Regie: Claus Guth). Das Konzertprogramm beinhaltete Werke von Mozart kombiniert mit neuen Werken. Zudem kamen Werke von Helmut Lachenmann (2002 Schwerpunkt gewidmet), Wolfgang Rihm, Gerhard Wimberger, Pierre Boulez (auch Dirigent), Karlheinz Stockhausen («Helikopter-Streichquartett» 2003), Aribert Reimann («Zeit-Inseln» als UA 2004), Friedrich Cerha, sowie Olga Neuwirth, Adriana Hölszky und Chaya Czernowin, die 2006 «Zaide» mit «Adama» verknüpfte, zur Aufführung. Die Konzertreihe «Passagen» beinhaltete zeitgenössische Musik. 2002-2004 verantwortete Jürgen Flimm das Schauspielprogramm. In der Neuinszenierung des «Jedermann» von H. v. Hofmannsthal (Peter Simonischek, Regie: Christian Stückl) interpretierten Kinder ein «Vorspiel». Werke österreichischer Autoren wie Peter Turrini («Da Ponte in Santa Fe» als UA), Arthur Schnitzler («Das weite Land»), Georg Büchner («Woyzeck») wurden gespielt. Nachwuchskünstler wurden von 2002-08 durch das «Young Directors Project» gefördert. In den beiden Folgejahren 2005/06 programmierte Martin Kušej das Schauspiel mit Werken von Grillparzer (Tobias Moretti als «König Ottokar»), Horváth ( «Geschichten aus dem Wienerwald»), Nestroy  oder Kleist. 2006 wurden Molières «Tartuffe» sowie «Les Étourdis» aus Paris aufgeführt. Die Jahre 2007-2011 – in  der Intendanz von J. Flimm, Schauspiel Thomas Oberender und Markus Hinterhäuser für Konzert – waren jeweils mit einem Motto überschrieben. Der  Themenbogen spannte sich von 2007 «Die Nachtseite der Vernunft» bis hin zu 2011 «Das Ohr aufwecken, die Augen, das menschliche Denken». Das Opernprojekt der Da Ponte dominierte das Mozartprogramm. 2008 kamen «Rusalka» von Antonín Dvořák und «Roméo et Juliette» zur Aufführung.  «Mnozil Brass» spielte die Oper «Irmingard» 2008 im republic.  «Al gran sole carico d´amore» von L. Nono 2009 wurde als Exempel der Moderne aufgeführt. Alfred Brendel verabschiedete sich 2008, bleibt aber als Interpret in Gesprächskonzerten erhalten. Die Konzertreihe «Kontinent» begann 2007 mit Giacinto Scelsis  «Sauser aus Italien» in der Regie von Christoph Marthaler sowie 2008 in der Kollegienkirche Salvatore Sciarrinos Oper «Luci mie traditrici». Es folgten Konzerte von Edgard Varèse und Wolfgang Rihm (UA «Dionysos» am 27. Juli 2010). Das Schauspiel wies 2007 Heiner Müllers «Quartett» in der Residenz, und auf der Perner-Insel «Molière. Eine Passion» mit Thomas Thieme auf (Regie: Perceval). «Verbrechen und Strafe» (Schuld und Sühne) von Fjodor Dostojewski 2008/09 (Regie: Andrea Breth) und «Angst» von  Stefan Zweigs waren Textdramatisierungen. Klaus Maria Brandauer verkörperte die Titelrolle 2010 in Peter Steins Regie von «Ödipus auf Kolonos» von Sophokles. Die UA von Peter Handkes «Immer noch Sturm» thematisiert seine Familiengeschichte. Die Reihe «Dichter zu Gast» bereicherten Namen wie Robert Gernhardt, Claudio Magris, Daniel Kehlmann und Orhan Pamuk. Hinterhäuser übernahm 2011 die Intendanz und Rabl-Stadler die Kaufmännische Leitung. P. Stein und R. Muti erarbeiteten «Macbeth» von Verdi. Die «Frau ohne Schatten» dirigierte Christian Thielemann. Mit der Oper «Die Sache Makropulos» wurde die «Janáček-Tradition» fortgesetzt. Der letzte «Kontinent» schloss mit Nonos Werk «Prometeo», das das Zeitfluss-Festival 1993 eröffnete. Die Kammermusikreihe «Szenen» waren u. a. Schumann, Brahms und Mahler gewidmet. Das West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim und dem Simón Bolívar Youth Orchestra mit Gustavo Dudamel waren besondere Projekte. Spezielle Kammermusikformationen wurden präsentiert – z.B. das «Deutsche Requiem» von Brahms 2010 für Kammerensemble. Die Förderung der Jugend wurde 2008 durch die Gründung des Salzburger Festspiele und Theater Kinderchors und des Young Singers Projects erweitert. Die Komplettierung der «Young-Reihe» erfolgte durch den Young Conductors Award  ab 2010. Die Einführung der «Ouverture  spirituelle»  ab 2012 begann stets mit Haydns «Schöpfung» gefolgt von geistlichen Werken verschiedener Glaubensrichtungen. Intendant Alexander Pereira verantwortete das musikalische Programm und Sven Eric-Bechtolf kreierte das Schauspielprogramm. Die Felsenreitschule bot die Bühne für die «Die Soldaten» von Bernd Alois Zimmermann von Alvis Hermanis.  Große Opernwerke des 19. und 20. Jhs. kamen in den Jahren 2012-2016 zur Aufführung: Puccinis «La Bohème» 2012, 2013 «Die Meistersinger von Nürnberg» von R. Wagner und «Don Carlo» von G. Verdi (Jonas Kaufmann, Anja Harteros und Thomas Hampson), 2014 G. Verdis «Il trovatore» mit F. Meli, Netrebko und P. Domingo. Claus Guth entfachte Diskussionen mit «Fidelio» von L. v. Beethoven 2015. Schuberts selten gespieltes Werk Fierrabras kam zur Aufführung. Sven Eric-Bechtolf brachte den Da Ponte Opernzyklus (2013-2016) heraus. «Oper für Kinder» wurde neu eingeführt. 1400 Kinder musizierten 2013 im Projekt «El sistema», dass «physische Armut mit geistigem Reichtum überwinden helfen möge» - wie sein Gründer José Antonio Abreu es  sinngemäß ausdrückte – Gustavo Dudamel und Simon Rattle dirigierten. Der Schauspielchef erstellte  eine eigene Fassung für die «Ariadne auf Naxos» in Anlehnung an die Uraufführungsversion. «Der Rosenkavalier» wurde 2014/15 in einer Inszenierung von Harry Kupfer mit Franz Welser-Möst aufgeführt, der auch  2016 die «Liebe der Danae» von Strauss leitete. Im Schauspiel kamen Stücke von Kleist («Prinz Friedrich von Homburg»), Nestroy («Lumpazivagabundus») oder Ibsen («Peer Gynt») auf die Bühne. Das englischsprachige Regieduo Julian Crouch und Brian Mertes war verantwortlich für die Neuinszenierung des «Jedermann». Die grundlegendste Änderung betraf die Einbeziehung der Stadt in das Geschehen durch eine Prozession der Darsteller. Das Jahr 2014 stand im Zeichen des Gedenkens an den Ausbruch des ersten Weltkriegs mit Stücken wie «Die letzten Tage der Menschheit» von Karl Kraus oder Horváths «Don Juan kommt aus dem Krieg zurück». Künstlerische Verantwortung des Programms 2015/16 hatte Sven Eric-Bechtolf. Als Eröffnungspremiere war «Die Eroberung von Mexiko» von Rihm 2015 zu sehen. Bert Brecht gedachte man mit der Salzburger Fassung «Mackie Messer – Eine Salzburger Dreigroschenoper». «Der Ignorant und der Wahnsinnige» von Bernhard kam mit Bechtolf als Doktor zur Aufführung. Bechtolf schloss die Da Ponte Opern ab. Ab 2012 fokussierte die Reihe «Salzburg contemporary» das Programm auf das 20. Jh. mit Heinz Holliger (auch als Interpret), Harrison Birtwhistle («Gawain»  2013), Pierre Boulez (Schwerpunkt 2014). Die Reihe «Über die Grenze» beinhaltet Musik von Dvořák (2012), Mahler (2013/14), und 2016 «Salzburg 20.16» mit Werken von Salzburger Komponisten. Festlicher Abschluss bildete der Festspielball 2013/14 – erstmals bereits 1926 bei den S.F. 2017 kam es zur Berufung von M. →Hinterhäuser als Intendant sowie Rabl-Stadlers Verlängerung der Amtszeit auf fünf Jahre. Die Kaufmännische Leitung übernahm Lukas Crepaz, Bettina Hering das Schauspiel und Florian Wiegand das Konzert. Es gab die Neuinszenierung der Mozartoper «La clemenza di Tito» mit Peter Sellars und Teodor Currentzis als Dirigent. Mariss Jansons dirigierte «Lady Macbeth von Mzensk» von Dimitri Schostakowitsch und «Wozzeck» von Alban Berg (Regie: William Kentridge) und Aribert Reimanns «Lear» kamen auf die Bühne. Netrebko wurde als «Aida» verpflichtet. Die  Neuinszenierung des «Jedermann» von Michael Sturminger und Tobias Moretti in der Hauptrolle entfachte Diskussionen.  Erstmals kam «Rose Bernd» von Gerhard Hauptmann und Harold Pinters «Die Geburtstagsfeier» zur Aufführung. Die Konzertreihe «Zeit mit» mit Gérard Grisey und Schostakowitsch etablierte sich.
 
Trotz einer mitunter kritischen Aufnahme innovativer Akzentuierungen auf unterschiedlichsten Ebenen des kulturellen Spektrums, stellen die S. F. bis zum heutigen Tag auf vielfältige Weise ihre Attraktivität erfolgreich unter Beweis.  
 
Trotz einer mitunter kritischen Aufnahme innovativer Akzentuierungen auf unterschiedlichsten Ebenen des kulturellen Spektrums, stellen die S. F. bis zum heutigen Tag auf vielfältige Weise ihre Attraktivität erfolgreich unter Beweis.  

Version vom 26. Februar 2018, 23:01 Uhr

Festspiele, Salzburger

Die Musikfeste des 19. und beginnenden 20. Jh.s bildeten die Basis für den sich langsam konkretisierenden F.-Gedanken. Signalwirkung hatte das erste Mozart-Musikfest anlässlich der Enthüllung von Ludwig Schwanthalers Mozart-Denkmal im September 1842, ebenso die festlich begangene Feier von →Mozarts 100. Geburtstag im Jänner und September 1856. Die während der 2. H. des 19. Jh.s in lockerer Folge veranstalteten Musikfeste (1877, 1879 und 1891) nahmen zusehends Festspielcharakter an - dies vor allem unter dem Eindruck des sich in Bayreuth realisierenden F.-Gedankens Richard Wagners. Neben dem immer reichhaltigeren Konzertprogramm gab es nun auch vereinzelt Aufführungen von Mozart-Opern, zumeist als Gastspiele der Wiener Hofoper.

Regelrechte F. von zweiwöchiger Dauer fanden 1906 zu Mozarts 150. Geburtstag statt. Ein Wiener Hofopern-Gastspiel mit «Figaros Hochzeit» unter G. →Mahler sowie L. →Lehmanns «Don Giovanni»-Produktion, daneben Konzerte, u.a. mit den →Wiener Philharmonikern unter R. ->Strauss, deuteten bereits programmatisch auf künftige Schwerpunktsetzungen der F. hin. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges unterbrach nur vorübergehend die in Gang gekommene Entwicklung. Promotoren der F.-Idee waren während dieser Zeit vor allem der Salzburger F. →Gehmacher und der Wiener Musikschriftsteller H. →Damisch, der auch ein erstes Festspielprogramm formulierte. 1917 wurde die Salzburger Festspielhaus-Gemeinde gegründet, zunächst in Wien, dann auch in Salzburg.

M. →Reinhardt, unterstützt von H. v. →Hofmannsthal, entwarf ein Exposé für die S. F.. Die Salzburger Festspielhaus-Gemeinde berief im August 1918 einen Kunstrat, dem zuerst M. Reinhardt, R. Strauss, Franz Schalk, bald auch H. v. Hofmannsthal und A. →Roller angehörten. Hofmannsthal veröffentlichte 1919 seinen «Aufruf zum Salzburger Festspielplan» und stellte in einem «Programm» Oper und Schauspiel ins Zentrum der Festspielidee. De facto begonnen haben die S. F. mit der denkwürdigen Aufführung von H. v. Hofmannsthals «Jedermann» am 22. 8. 1920, die M. Reinhardt genial vor dem Dom inszenierte. Nachkriegsnot, Inflation und Provinzialismus gefährdeten in den ersten Jahren die Entwicklung der S. F.. Nennenswerte Erfolge waren damals vorwiegend Schauspiel-Inszenierungen M. Reinhardts: 1922 die UA von H. v. Hofmannsthals «Das Salzburger große Welttheater» in der Kollegienkirche (Karl Kraus pointiert darüber: «Ehre sei Gott in der Höhe der Preise»), 1923 Molières «Der eingebildete Kranke», zuerst im Schloß -→Leopoldskron, dann im Stadttheater. 1925 wurde das provisorisch eingerichtete →Festspielhaus zum Schauplatz von H. v. Hofmannsthals «Salzburger Welttheater», Karl Vollmoellers «Das Mirakel» und M. →Mells «Das Apostelspiel». Die dominierende Persönlichkeit M. Reinhardts, aber auch ökonomische Gegebenheiten bedingten zwar zunächst, dass das Schauspiel im Zentrum der Programmgestaltung lag, doch änderte sich dies im Verlauf der Geschichte zusehends zugunsten der Oper. - Die eb. Hofstallungen mit Sommer- und Winterreitschule wurden von E. Hütter 1925 erstmals als Festspielhaus adaptiert. 1926 wurde dieses Festspielhaus von C. →Holzmeister umgebaut, der die Winterreitschule/Stadtsaal mit einbezog; A. →Faistauer schuf Fresken für das Foyer.

LH. F. →Rehrl unterstützte die S. F. in den nächsten Jahren finanziell; 1928 setzte er «ein Landesgesetz über einen Fonds zur Förderung des Fremdenverkehrs» durch, der zur Finanzierung der S. F. beitrug. Als sich die S. F. allmählich stabilisierten, wurden die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise 1929 und die politischen Einflüsse (1933 die sog. 1000-Mark-Sperre; 1934 der Mord an Bundeskanzler Engelbert Dollfuß und der zunehmende Einfluss Hitler-Deutschlands) spürbar. So kam 1934 R. Strauss erst nach Widerständen an seinem 70. Geburtstag zu seiner «Elektra» nach Salzburg. Arturo Toscanini dirigierte 1936 Richard Wagners «Die Meistersinger von Nürnberg», die er nicht mehr in Bayreuth dirigieren wollte. Reinhardts berühmte «Faust»-Inszenierung wurde von 1933 bis 1937 in der Felsenreitschule (ehemals Sommerreitschule) aufgeführt. Der neuerliche Festspielhaus-Umbau mit Drehung der Bühne durch C. Holzmeister war bis Sommer 1937 abgeschlossen. Ab 1938 herrschten andere Gesetze und das künstlerische Profil wandelte sich. Sichtbares Zeichen dieses Wandels war die sofortige Absetzung des «Jedermann». 1942 wurde mit C. →Krauss eine Generalintendanz eingerichtet, was auch die Auflösung der Salzburger Festspielhausgemeinde zur Folge hatte. 1943 und 1944 fand das Festival unter dem Namen «Salzburger Theater- und Musiksommer» statt. Die öffentliche Generalprobe der Oper «Die Liebe der Danae» von Richard Strauss war die letzte Aufführung vor dem totalen Krieg. Der Neubeginn der S. F. nach dem 2. Weltkrieg wurde wieder mit einem Stück von H. v. Hofmannsthals «Der Tor und der Tod» (14. 8. 1945 im Mozarteum) eingeleitet. Als Leitlinien haben sich im Verlauf der S. F.-Geschichte als bestimmend erwiesen: Priorität kommt dem Opernschaffen Mozarts zu, unmittelbar gefolgt von R. Strauss' musikdramatischem Werk sowie den großen Opern der Musikliteratur. Erste Opernaufführungen fanden im Rahmen der dritten S. F. statt. Bei diesen 1922 aufgeführten vier Mozart-Opern - «Don Giovanni», «Così fan tutte», «Le nozze di Figaro» und «Die Entführung aus dem Serail» - unter den Dirigenten Franz Schalk und R. Strauss handelte es sich, wie zumeist in den ersten F.-Sommern, um Gastspiele der Wiener Staatsoper. Mozarts «italienische» Opern gelangten dabei zunächst in dt. Übersetzung zur Aufführung, bis Bruno Walter und Arturo Toscanini ab den 1930er Jahren dazu übergingen, die Werke in der ital. Originalfassung zu spielen und z. T. mit führenden ital. Sängern zu besetzen. Unter den drei Da-Ponte-Opern nimmt «Figaro» eine Spitzenstellung ein: Das Werk stand bislang unter Dirigenten wie C. →Krauss, K. →Böhm, Wilhelm Furtwängler, Hans Knappertsbusch, H. v. →Karajan, und in Inszenierungen von Wallerstein, Felsenstein, O. F. →Schuh, Sellner, Ponnelle - auf dem Programm. Besonders hervorzuheben sind die legendäre Schuh-Neher-Inszenierung von «Così fan tutte» der 1950er Jahre unter K. Böhm im Hof der Residenz und jene von Günther Rennert bzw. Michael Hampe, die dem Werk lange einen festen Platz im S. F.-Programm sicherten. Stilbildende Wirkung erlangte auch «Don Giovanni», in Salzburg durch bedeutende Sängerpersönlichkeiten wie Ezio Pinza, Mariano Stabile, Paul Schöffler, Hans Hotter, Tito Gobbi, Cesare Siepi, Nicolai Ghiaurov interpretiert, unter der exemplarischen musikalischen Leitung von Dirigenten wie Bruno Walter, Hans Knapperbusch, Wilhelm Furtwängler, Dimitri Mitropoulos, H. v. Karajan sowie in Inszenierungen von L. Wallerstein, Karl Heinz Martin in den Bühnenbildern O. Strnads sowie mit Herbert Grafs Inszenierung in der Felsenreitschule mit C. Holzmeisters «Don Giovanni-Stadt» (1953). Ähnliches gilt für «Die Entführung aus dem Serail» mit ihrer vielbeachteten Inszenierung durch Giorgio Strehler (1965) sowie die Aufführung im reizvollen Ambiente des Residenzhofes 1997 (musikalische Leitung Marc Minkowski, Regie S. F. A. Salem). Spät fand «Die Zauberflöte» ihren Platz im S. F.-Programm. Nach einer umstrittenen Inszenierung L. Wallersteins (1928) wurde erst mit der Inszenierung von Herbert Graf (1937) und unter der musikalischen Leitung von Arturo Toscanini der Bann gebrochen. Vielbeachtete Inszenierungen der Nachkriegs-F. etwa Herbert Grafs szenische Realisierung in der Felsenreitschule 1955 in der Ausstattung Oscar Kokoschkas (Georg Solti) und Jean-Pierre Ponnelles Inszenierung von 1978 (James Levine) - sicherten dem Werk seine zentrale Position im Repertoire. Mit Achim Freyer wurde die «Zauberflöte» von einem bildenden Künstler als Regisseur und Ausstatter in Personalunion gedeutet. - Eher selten gespielt wurden «Idomeneo» (erstmals 1951; Dirigent Georg Solti, Inszenierung Josef Gielen, Ausstattung Caspar Neher) und vor allem «La clemenza di Titus» (erstmals 1949). Während der Präsidentschaft von B.->Paumgartner (1960 bis 1971) kam es zur Einbeziehung von Mozarts Jugendopern in das Programm: «La finta semplice» (1960), «Die Gärtnerin aus Liebe» (1963), «Lucio Silla» (1964), «Ascanio in Alba» (1967), «Zaide» (1968), «Bastien und Bastienne» (1969) und «Mitridate» (1971).- Als erste Oper von R. Strauss gelangte 1926 «Ariadne auf Naxos» bei den S. F. zur Aufführung (Dirigenten: R. Strauss u. C. Krauss). «Der Rosenkavalier», der sich in Salzburg besonderer Beliebtheit erfreut, stand 1929 (C. Krauss, L. Wallerstein/A. Roller) erstmals auf dem Programm. 1960 wurde mit dieser Oper das Große Festspielhaus eröffnet. Dirigent dieser Gala-Aufführung war H. v. Karajan (Inszenierung Rudolf Hartmann, Ausstattung Teo Otto/Erni Kniepert). Die 1944 für die S.F. geplante UA der Strauss-Oper «Die Liebe der Danae», die kriegsbedingt abgesagt werden musste, wurde erst nach dem Tod des Komponisten 1952 unter C. Krauss realisiert. Die meisten Strauss-Opern haben Eingang in den Spielplan der S. F. gefunden: «Die Frau ohne Schatten» (ab 1932), «Die ägyptische Helena» (1933/34), «Elektra» (ab 1934), «Arabella» (ab 1942), «Capriccio» (ab 1950), «Die schweigsame Frau» (1959), «Salome» (1977/78).- Von den Standardopern hat vor allem L. v. Beethovens «Fidelio» einen festen Platz im F.- Repertoire. Glucks Opern «Orpheus und Eurydike» und «Iphigenie in Aulis» waren vor allem während der ersten Phase der S. F. häufiger im Programm zu finden. O. F. Schuhs Inszenierung von «Orpheus und Eurydike» 1948, unter der Stabführung von H. v. Karajan, war zudem die erste Opernaufführung in der Felsenreitschule. Auch C. M. v. →Webers «Freischütz», «Euryanthe» und «Oberon» fanden sich hauptsächlich in der Zwischenkriegszeit auf dem Programm. Mit Ausnahme der legendären «Falstaff»-Aufführungen der 1930er Jahre unter Arturo Toscanini mit Mariano Stabile in der Titelpartie stammen alle Verdi-Inszenierungen der S. F. aus der Nachkriegszeit: «Otello» (1951 Furtwängler/Graf/Hlawa; 1970 Karajan/Schneider-Siemssen), «Don Carlo» (1958 Karajan/Gründgens/Neher; ab 1975 Karajan/Schneider-Siemssen), außerdem wiederum «Falstaff» (ab 1957), «Simone Boccanegra»(1961), «Il trovatore» (1962), «Macbeth» (1964) und «Aida» (1979), meist unter der musikalischen und szenischen Leitung H. v. Karajans und in der Ausstattung G. →Schneider-Siemssens. - In den 1930er Jahren erlebten auch Wagners «Tristan und Isolde» unter Bruno Walter (1933-36) und «Die Meistersinger von Nürnberg» unter Arturo Toscanini (1936/37; 1938 Furtwängler) glanzvolle Aufführungen. Besonderen Anklang fanden aber auch Werke wie Rossinis «Il barbiere di Sevilla», Donizettis «Don Pasquale», Bizets «Carmen» und Offenbachs «Les contes d'Hoffmann» ebenso ausgesprochene Opernraritäten wie H.->Wolfs «Corregidor» und M. Mussorgskijs «Boris Godunow».

Opernhistorische Kostbarkeiten im Repertoire der S. F. waren die über längere Dauer gespielte Kirchenoper von Emilio de Cavalieri «La Rappresentatione di Anima e di Corpo» (1968-73), Händels «Jephta» und «Saul», Joseph Haydns «Die Welt auf dem Mond» sowie das Opernwerk Claudio Monteverdis. - Die S. F. der Nachkriegszeit widmeten sich aber auch Werken wie Alban Bergs «Wozzeck», H. →Pfitzners «Palestrina», Bela Bartóks «Herzog Blaubarts Burg», Benjamin Brittens «Raub der Lukrezia». Bedeutsam wurde hier vor allem die Serie von Welturaufführungen: 1947 «Dantons Tod» von G. v. →Einem, 1948 «Der Zaubertrank» von Frank Martin, 1949 «Antigonae» von C. →Orff, 1952 «Die Liebe der Danae» von R. Strauss, 1953 «Der Prozeß» von G. v. Einem, 1954 «Penelope» von R. →Liebermann, 1955 «Irische Legende» von Werner Egk, 1957 «Schule der Frauen» von R. Liebermann, 1958 «Vanessa» von Samuel Barber (europ. EA), 1959 «Julietta» von Heimo Erbse, 1960 «Mysterium von der Geburt des Herrn» von Frank Martin (szenische EA), 1961 «Das Bergwerk zu Falun» von Rudolf Wagner-Régeny, 1966 «Die Bassariden» von Hans Werner Henze, 1973 «De temporum fine comoedia», Orffs letztes szenisches Werk, 1981 «Baal» von Friedrich Cerha, 1984 «Un Re in ascolto» von Luciano Berio, 1986 «Die schwarze Maske» von Krzysztof Penderecki, 1987 «Fürst von Salzburg - Wolf Dietrich» von G. →Wimberger, 2000 «L'amour de loin» von Kaija Saariaho. Diese Uraufführungen der 80er Jahre entstanden zumeist als Koproduktionen mit der Wiener Staatsoper. Die musikalische Leitung durch Dirigenten von Weltruf sowie die szenische Realisierung durch prominente Regisseure und Bühnenbildner sicherten diesen Werken ein Optimum an Attraktivität und die entsprechende Rezeption.

Auf dem Gebiet des Sprechtheaters der S. F. bereichern UA von Dramen das gängige Repertoire, indem sie betont Neues in den Bereich der Tradition setzen. Den Anfang markierte die UA von H. v. Hofmannsthals «Das Salzburger große Welttheater» (1922). Es folgten zwei UA von Fritz Hochwälder: «Donnerstag» (1959), «Lazaretti oder der Säbeltiger» (1975) und Dieter Fortes «Cenodoxus» nach Jakob Biedermann (1972) und «Der Tod eines Jägers» (1977)von Rolf Hochhuth. Aufsehenerregend waren die fünf UA von Werken von Th. →Bernhard: «Der Ignorant und der Wahnsinnige» (1972), «Die Macht der Gewohnheit» (1974), «Am Ziel» (1981), «Der Theatermacher» (1985) und «Ritter, Dene, Voss» (1986). Internationale Aufmerksamkeit erzielte P. →Handkes dramatisches Gedicht «Über die Dörfer», das Wim Wenders 1982 in der Felsenreitschule inszenierte. Außer den UA sind auch die dt. EA internationaler Dramatiker von theatergeschichtlicher Bedeutung, auch als Beitrag der S.F. zum Europa Studio: Eugene O'Neill «Alle Reichtümer der Welt» (1965), «Fast ein Poet» (1957) und «Hughie» (1960), Leo Lehmann «Der Ostwind» (1967) und «Spiel um Job» (1958) von Archibald Macleish.

Von Anbeginn an nahmen Tanz und →Ballett eine bes. Stellung im Musik- und Theaterschaffen der S. F. ein. In der Anfangsphase schufen, angeregt durch M. Reinhardt, vor allem Repräsentantinnen der damals neuen Ausdruckstanzbewegung (z. B. Grete Wiesenthal, Margarete Wallmann) Choreographien zu Tanzproduktionen, Schauspiel und Oper. Nach dem 2. Weltkrieg setzten intern. Ballettensembles und Choreographen spezielle Akzente (u. a. George Balanchine und das New York City Ballet, John Neumeier und das Hamburger Ballett, die Martha Graham Dance Company New York).

Konzerte (instrumental/vokal, geistlich/weltlich) spielten bereits bei den Musikfesten des 19. und beginnenden 20. Jh.s eine wesentliche Rolle. Sie sind auch von Anbeginn im Repertoire der S. F. konzeptionell verankert. Bereits im zweiten Festspielsommer (1921) standen Orchesterkonzerte, Kammerkonzerte, Serenaden und Konzerte mit geistlicher Musik auf dem Programm. Waren die Orchesterkonzerte zunächst fast ausschließlich eine Domäne der →Wiener Philharmoniker, so traten Ende der 1950er Jahre auch bekannte ausländische Orchester, wie vor allem die Berliner Philharmoniker, aber auch das Concertgebouw-Orchester, die Staatskapelle Dresden hinzu. Kammer- und Solistenkonzerte bzw. Liederabende wurden bereits in der Anfangsphase der S. F. zu einem beliebten Forum intern. Kammermusikvereinigungen und renommierter Instrumental- und Vokalsolisten. Die →Mozart-Serenaden, für die B. Paumgartner bereits in den 1920er Jahren reizvolle Aufführungsorte (Felsenreitschule, Residenz) erprobte, sowie die von ihm 1949 initiierten →Mozart-Matineen sind die eigentlichen Konstanten des F.-Konzertsommers. Das →Mozarteumorchester sowie die von B. Paumgartner gegründete und von S. →Végh weitergeführte →Camerata Salzburg sind Hauptträger dieser Veranstaltungen. Auch die Konzerte geistlicher Musik in Salzburgs Kirchen, im Mozarteum oder in der Aula Academica waren eine Domäne Salzburger Musikvereinigungen (Mozarteumorchester, Chor und Orchester der Dommusik unter J. →Messner) mit auswärtigen und heimischen Sängern als Solisten. Das Konzertrepertoire legte den Schwerpunkt auf die Mozartpflege und die große klassische und romantische Konzertliteratur. Daneben boten die S. F. zunächst - wenn auch nur in vergleichsweise bescheidenem Rahmen - ein Forum für die gemäßigte Moderne, gelegentlich auch für das Experiment. -

Während der Präsidentschaft von Albert Moser (ab 1983) und des ihm zur Seite stehenden Direktoriums wurde nicht nur die Pflege des klassischen Opernrepertoires, sondern auch die bereits zur Tradition gewordene Pflege zeitgenössischen Musiktheaters fortgesetzt. Die Zusammenarbeit mit anderen Salzburger Institutionen umfasst Koproduktionen mit den →Osterfestspielen Salzburg, später den →Pfingstfestspielen Salzburg, der →Internationalen Stiftung Mozarteum, der →Sommerakademie des Mozarteums, dem →Salzburger Landestheater und dem →Salzburger Marionettentheater.

1988 legte H. v. Karajan seine Funktion im F.-Direktorium zurück. Sein Tod am 16. 7. 1989, elf Tage vor Beginn der Festspielsaison, markierte das Ende einer Ära, in der die S. F. nicht nur auf kultureller Ebene, sondern auch im intern. Gesellschaftsleben zum Top-Ereignis avanciert waren. Am 20. 10. 1989 beschloss das Kuratorium der S. F. eine umfassende Reform und setzte mit der Berufung von Hans Landesmann, Gerard Mortier und Heinrich Wiesmüller ein neues Direktorium ein. Als Novum gilt ein Kuratoriumsbeschluss des Jahres 1990 mit dem Votum für eine längerfristige Zusammenarbeit mit intern. Firmen als Sponsoren. Bereits 1961 gründete B. Paumgartner die «Freunde der Salzburger Festspiele», deren großzügige finanzielle Unterstützung bis heute viele Produktionen der S. F. ermöglichten. Ab Herbst 1991 nahm das neubestellte Direktorium seine Arbeit auf: Gerard Mortier wurde künstlerischer Leiter, Hans Landesmann fungierte als organisatorisch-kaufmännischer Leiter und Konzertreferent, Heinrich Wiesmüller wurde zum Präsidenten bestellt. Peter Stein übernahm die Leitung des Bereichs Schauspiel, das durch ihn eine neue Akzentuierung erfuhr.

Die Ära Mortier, die im F.-Sommer 1992 begann, setzte sowohl auf dem Gebiet des Sprechtheaters als auch der Oper spezielle Akzente. Peter Stein startete in diesem Jahr in der Felsenreitschule seinen Shakespeare-Römerdramenzyklus mit «Julius Cäsar», Peter Sellars inszenierte Olivier Messiens «Saint François d'Assise» (Dirigent: Esa Pekka Salonen), Luc Bondy inszenierte «Salome» von R. Strauss (Dirigent: Christoph von Dohnány), Claudio Abbado hatte die musikalische Leitung von Leos Janáčeks «Aus einem Totenhaus» inne. Die Oper des 20. Jahrhunderts war fortan ein wesentlicher Programmschwerpunkt der neuen Ära, wobei es gelang, das Interesse des Publikums konstant zu steigern. So konnte etwa im Jahr 1998 mit Aufführungen von Janáčeks «Katja Kabanová», Kurt Weills «Aufstieg und Fall der Stadt Mahagony» und Olivier Messiaens «Saint François d'Assise» an insgesamt 17 Abenden mit stetig wachsenden Zuschauerzahlen eine zunehmende Akzeptanz der Oper des 20. Jh.s registriert werden. Hierdurch ermutigt wurde der F.-Sommer des Jahres 1999 mit einer Opern-UA eröffnet, mit Luciano Berios eigens für die Felsenreitschule komponierter azione musicale «Cronaca del Luogo». Die zunehmende Etablierung zeitgenössischen Musiktheaters zeigte sich auch in der positiven Aufnahme der UA von Kaija Saariahos erster Oper «L'amour de loin» (Libretto von Amin Maalouf) im Jahr 2000 in der Felsenreitschule.

In den folgenden Jahren boten u. a. Gedenkjahre Anlass zu programmatischen Schwerpunktbildungen. Das reichhaltige Mozartprogramm des Jahres 1991 (200. Todesjahr Mozarts) umfasste insgesamt sieben Mozartopern und John Neumeiers Requiem-Choreographie in der Felsenreitschule. - Auch im Monteverdi-Jahr 1993 kam es u.a. zu einer vielbeachteten Aufführung von «L'Incoronazione di Poppea» (Harnoncourt/Flimm). - Doch auch andere spezielle Schwerpunktsetzungen boten Raum zu sinnvoller dramaturgischer Strukturierung des Repertoires: Dies gilt für die Strawinsky-Retrospektive 1994 mit u. a. «The Rake's Progress» (Cambreling/Mussbach/Immenhoff), «Geschichte vom Soldaten» und «Oedipus Rex». Die Themensetzung «Faust» und «Don Juan» fand sich im Jahr 1999 durch Aufführungen von «Don Giovanni» neben A. Bergs «Lulu», Busonis «Doktor Faust» und Berlioz' «La Damnation de Faust» im Programm der S. F.. Die Fixpunkte Mozart und Strauss blieben bei alledem fester Bestandteil der Festspieldramaturgie, wenngleich gelegentlich regietheatrale Neuerungskonzepte Diskussionsstoff boten. Zunehmend gewann neben dem traditionellen Repertoire das aktuelle Kunstschaffen an Bedeutung. Aufführungen zeitgenössischer und experimenteller Musik wurden in Kooperation mit dem avantgardistischen Festival «Zeitfluss» erfolgreich realisiert, welches mit dem Leitungsduo Markus →Hinterhäuser und Tomas Zierhofer-Kin eine weitreichende Resonanz in Bezug auf das sich zu neuen Ebenen öffnende Programm bewirkte. Zu den diversen Traditionsbrüchen dieser Zeit zählt u. a. der Einsatz der «Camerata Salzburg» als Opernorchester (ab 1993), eine bis dahin den Wiener Philharmonikern vorbehaltene Aufgabe. Neue Einrichtungen, die die «Reform-Ära» im besonderen Maße kennzeichnen, sind die Förderung der Jugend (u. a. Jugendabonnements, Einführungsveranstaltungen, Verein der Jungen Freunde der S.F.). In der Leitung des Schauspiels erfolgte im Herbst 1997 die Ablöse Peter Steins durch Ivan Nagel, der vor allem mit der UA von Elfriede Jelineks «er nichts als er» (1998) und der Gründung der Reihe «Dichter zu Gast» neue Akzente zu setzen schien, dennoch nach kurzer Zeit auf eigenen Wunsch durch Frank Baumbauer abgelöst wurde. Dessen Tätigkeit begann 1999 mit dem aufsehenerregenden Shakepeare-Marathon «Schlachten» (Tom Lanoye und Luk Perceval) und Christoph Marthalers Schauspielregie-Debüt bei den S. F. mit Ödön v. Horváths «Zur schönen Aussicht».

Während der Ära Mortier wurde zeitgenössische Musik auch im Konzertprogramm zur festen Größe. Auftragwerke für Musik aber auch bildende Kunst erfuhren großzügige Förderung durch privates Sponsoring. Spezielle Schwerpunkte im Konzertleben wie der «Kurtág und Ligeti Zyklus» (1996), «Pierre Boulez zu Gast» (1999), das Komponisten-Portät «Wolfgang Rihm» (2000) setzten Zeichen und zeugten für die Konsequenz des Grundkonzepts Mortiers. 1995 gab es einen personellen Wechsel im Präsidium: Helga Rabl-Stadler löste Heinrich Wiesmüller an der Spitze der Festspiele ab. Sie nimmt diese Funktion bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt wahr.

Zu den kreativen Neuerungen der Ära Mortier zählt auch die Erschließung neuer Spielstätten: der Perner-Insel Hallein durch Reaktivierung einer alten Industriehalle, des «republic» im ehemaligen Stadtkino als Ort für experimentelle Produktionen sowie des in unmittelbarer Nachbarschaft der Festspielhäuser gelegenen Schüttkasten als Kommunikationszentrum (Eröffnung am 28. März 1996), in dem auch Archiv- und Ausstellungsräumlichkeiten sowie ein den aktuellen Erfordernissen entsprechendes Kartenbüro und Probenräumlichkeiten untergebracht wurden.

2002 bestand das Direktorium der S. F. aus Präsidentin Helga Rabl-Stadler – bis heute im Amt – Peter Ruzicka als Intendant und Gerbert Schwaighofer als Kaufmännischer Leiter. Das Programm umfasste fünf Programmsäulen mit Werken von Richard Strauss wie «Die Liebe der Danae» sowie «Die ägyptische Helena» 2003 und «Der Rosenkavalier» 2004. Österreichischer Exilkomponisten fanden sich durch die Oper «Der König Kandaules» von Alexander Zemlinsky in einer Ausstattung von Alfred Hrdlicka sowie «Die Gezeichneten» von Franz Schreker 2005 (Regie: Nikolaus Lehnhoff) am Programm. Hans Werner Henze komponierte die Oper «L'Upupa» 2003 (Regie: Dieter Dorn und Markus Stenz als Dirigent). Herausragendes Opernereignis war «La traviata» von G. Verdi 2005 und Luciano Berios Vervollständigung der Oper «Turandot» von G. Puccini 2002 sowie Anna Netrebkos Rollendebut als Donna Anna im «Don Giovanni» (Dirigent: N. Harnoncourt). Zum 250. Geburtstag von Mozart 2006 kamen alle seine Opern auf die Bühne, die von UNITEL aufgezeichnet wurden. Skandale gab es mit den Mozartopern «Die Entführung aus dem Serail» von Stefan Herheim oder «La clemenza di Tito» von Martin Kušej in der Felsenreitschule. Einleitender Höhepunkt des Mozartjahres war «Le nozze di Figaro» als Eröffnungsstück des neu erbauten «Haus für Mozart» – vormals Kleines Festspielhaus – am 26. Juli 2006. (Dirigent: Harnoncourt, Regie: Claus Guth). Das Konzertprogramm beinhaltete Werke von Mozart kombiniert mit neuen Werken. Zudem kamen Werke von Helmut Lachenmann (2002 Schwerpunkt gewidmet), Wolfgang Rihm, Gerhard Wimberger, Pierre Boulez (auch Dirigent), Karlheinz Stockhausen («Helikopter-Streichquartett» 2003), Aribert Reimann («Zeit-Inseln» als UA 2004), Friedrich Cerha, sowie Olga Neuwirth, Adriana Hölszky und Chaya Czernowin, die 2006 «Zaide» mit «Adama» verknüpfte, zur Aufführung. Die Konzertreihe «Passagen» beinhaltete zeitgenössische Musik. 2002-2004 verantwortete Jürgen Flimm das Schauspielprogramm. In der Neuinszenierung des «Jedermann» von H. v. Hofmannsthal (Peter Simonischek, Regie: Christian Stückl) interpretierten Kinder ein «Vorspiel». Werke österreichischer Autoren wie Peter Turrini («Da Ponte in Santa Fe» als UA), Arthur Schnitzler («Das weite Land»), Georg Büchner («Woyzeck») wurden gespielt. Nachwuchskünstler wurden von 2002-08 durch das «Young Directors Project» gefördert. In den beiden Folgejahren 2005/06 programmierte Martin Kušej das Schauspiel mit Werken von Grillparzer (Tobias Moretti als «König Ottokar»), Horváth ( «Geschichten aus dem Wienerwald»), Nestroy oder Kleist. 2006 wurden Molières «Tartuffe» sowie «Les Étourdis» aus Paris aufgeführt. Die Jahre 2007-2011 – in der Intendanz von J. Flimm, Schauspiel Thomas Oberender und Markus Hinterhäuser für Konzert – waren jeweils mit einem Motto überschrieben. Der Themenbogen spannte sich von 2007 «Die Nachtseite der Vernunft» bis hin zu 2011 «Das Ohr aufwecken, die Augen, das menschliche Denken». Das Opernprojekt der Da Ponte dominierte das Mozartprogramm. 2008 kamen «Rusalka» von Antonín Dvořák und «Roméo et Juliette» zur Aufführung. «Mnozil Brass» spielte die Oper «Irmingard» 2008 im republic. «Al gran sole carico d´amore» von L. Nono 2009 wurde als Exempel der Moderne aufgeführt. Alfred Brendel verabschiedete sich 2008, bleibt aber als Interpret in Gesprächskonzerten erhalten. Die Konzertreihe «Kontinent» begann 2007 mit Giacinto Scelsis «Sauser aus Italien» in der Regie von Christoph Marthaler sowie 2008 in der Kollegienkirche Salvatore Sciarrinos Oper «Luci mie traditrici». Es folgten Konzerte von Edgard Varèse und Wolfgang Rihm (UA «Dionysos» am 27. Juli 2010). Das Schauspiel wies 2007 Heiner Müllers «Quartett» in der Residenz, und auf der Perner-Insel «Molière. Eine Passion» mit Thomas Thieme auf (Regie: Perceval). «Verbrechen und Strafe» (Schuld und Sühne) von Fjodor Dostojewski 2008/09 (Regie: Andrea Breth) und «Angst» von Stefan Zweigs waren Textdramatisierungen. Klaus Maria Brandauer verkörperte die Titelrolle 2010 in Peter Steins Regie von «Ödipus auf Kolonos» von Sophokles. Die UA von Peter Handkes «Immer noch Sturm» thematisiert seine Familiengeschichte. Die Reihe «Dichter zu Gast» bereicherten Namen wie Robert Gernhardt, Claudio Magris, Daniel Kehlmann und Orhan Pamuk. Hinterhäuser übernahm 2011 die Intendanz und Rabl-Stadler die Kaufmännische Leitung. P. Stein und R. Muti erarbeiteten «Macbeth» von Verdi. Die «Frau ohne Schatten» dirigierte Christian Thielemann. Mit der Oper «Die Sache Makropulos» wurde die «Janáček-Tradition» fortgesetzt. Der letzte «Kontinent» schloss mit Nonos Werk «Prometeo», das das Zeitfluss-Festival 1993 eröffnete. Die Kammermusikreihe «Szenen» waren u. a. Schumann, Brahms und Mahler gewidmet. Das West-Eastern Divan Orchestra mit Daniel Barenboim und dem Simón Bolívar Youth Orchestra mit Gustavo Dudamel waren besondere Projekte. Spezielle Kammermusikformationen wurden präsentiert – z.B. das «Deutsche Requiem» von Brahms 2010 für Kammerensemble. Die Förderung der Jugend wurde 2008 durch die Gründung des Salzburger Festspiele und Theater Kinderchors und des Young Singers Projects erweitert. Die Komplettierung der «Young-Reihe» erfolgte durch den Young Conductors Award ab 2010. Die Einführung der «Ouverture spirituelle» ab 2012 begann stets mit Haydns «Schöpfung» gefolgt von geistlichen Werken verschiedener Glaubensrichtungen. Intendant Alexander Pereira verantwortete das musikalische Programm und Sven Eric-Bechtolf kreierte das Schauspielprogramm. Die Felsenreitschule bot die Bühne für die «Die Soldaten» von Bernd Alois Zimmermann von Alvis Hermanis. Große Opernwerke des 19. und 20. Jhs. kamen in den Jahren 2012-2016 zur Aufführung: Puccinis «La Bohème» 2012, 2013 «Die Meistersinger von Nürnberg» von R. Wagner und «Don Carlo» von G. Verdi (Jonas Kaufmann, Anja Harteros und Thomas Hampson), 2014 G. Verdis «Il trovatore» mit F. Meli, Netrebko und P. Domingo. Claus Guth entfachte Diskussionen mit «Fidelio» von L. v. Beethoven 2015. Schuberts selten gespieltes Werk Fierrabras kam zur Aufführung. Sven Eric-Bechtolf brachte den Da Ponte Opernzyklus (2013-2016) heraus. «Oper für Kinder» wurde neu eingeführt. 1400 Kinder musizierten 2013 im Projekt «El sistema», dass «physische Armut mit geistigem Reichtum überwinden helfen möge» - wie sein Gründer José Antonio Abreu es sinngemäß ausdrückte – Gustavo Dudamel und Simon Rattle dirigierten. Der Schauspielchef erstellte eine eigene Fassung für die «Ariadne auf Naxos» in Anlehnung an die Uraufführungsversion. «Der Rosenkavalier» wurde 2014/15 in einer Inszenierung von Harry Kupfer mit Franz Welser-Möst aufgeführt, der auch 2016 die «Liebe der Danae» von Strauss leitete. Im Schauspiel kamen Stücke von Kleist («Prinz Friedrich von Homburg»), Nestroy («Lumpazivagabundus») oder Ibsen («Peer Gynt») auf die Bühne. Das englischsprachige Regieduo Julian Crouch und Brian Mertes war verantwortlich für die Neuinszenierung des «Jedermann». Die grundlegendste Änderung betraf die Einbeziehung der Stadt in das Geschehen durch eine Prozession der Darsteller. Das Jahr 2014 stand im Zeichen des Gedenkens an den Ausbruch des ersten Weltkriegs mit Stücken wie «Die letzten Tage der Menschheit» von Karl Kraus oder Horváths «Don Juan kommt aus dem Krieg zurück». Künstlerische Verantwortung des Programms 2015/16 hatte Sven Eric-Bechtolf. Als Eröffnungspremiere war «Die Eroberung von Mexiko» von Rihm 2015 zu sehen. Bert Brecht gedachte man mit der Salzburger Fassung «Mackie Messer – Eine Salzburger Dreigroschenoper». «Der Ignorant und der Wahnsinnige» von Bernhard kam mit Bechtolf als Doktor zur Aufführung. Bechtolf schloss die Da Ponte Opern ab. Ab 2012 fokussierte die Reihe «Salzburg contemporary» das Programm auf das 20. Jh. mit Heinz Holliger (auch als Interpret), Harrison Birtwhistle («Gawain» 2013), Pierre Boulez (Schwerpunkt 2014). Die Reihe «Über die Grenze» beinhaltet Musik von Dvořák (2012), Mahler (2013/14), und 2016 «Salzburg 20.16» mit Werken von Salzburger Komponisten. Festlicher Abschluss bildete der Festspielball 2013/14 – erstmals bereits 1926 bei den S.F. 2017 kam es zur Berufung von M. →Hinterhäuser als Intendant sowie Rabl-Stadlers Verlängerung der Amtszeit auf fünf Jahre. Die Kaufmännische Leitung übernahm Lukas Crepaz, Bettina Hering das Schauspiel und Florian Wiegand das Konzert. Es gab die Neuinszenierung der Mozartoper «La clemenza di Tito» mit Peter Sellars und Teodor Currentzis als Dirigent. Mariss Jansons dirigierte «Lady Macbeth von Mzensk» von Dimitri Schostakowitsch und «Wozzeck» von Alban Berg (Regie: William Kentridge) und Aribert Reimanns «Lear» kamen auf die Bühne. Netrebko wurde als «Aida» verpflichtet. Die Neuinszenierung des «Jedermann» von Michael Sturminger und Tobias Moretti in der Hauptrolle entfachte Diskussionen. Erstmals kam «Rose Bernd» von Gerhard Hauptmann und Harold Pinters «Die Geburtstagsfeier» zur Aufführung. Die Konzertreihe «Zeit mit» mit Gérard Grisey und Schostakowitsch etablierte sich. Trotz einer mitunter kritischen Aufnahme innovativer Akzentuierungen auf unterschiedlichsten Ebenen des kulturellen Spektrums, stellen die S. F. bis zum heutigen Tag auf vielfältige Weise ihre Attraktivität erfolgreich unter Beweis.

Lit.:

  • M. P. Steinberg: Ursprung und Ideologie der S. F. 1890-1938. Szene pustet Salzburg-München 2000 (Übersetzung: Marion Kagerer)
  • S. Gallup: Die Geschichte der S. F.. Wien 1989 (Übersetzung: Christiana Besel)
  • J. Kaut: Die S. F.. 1920-1981. Salzburg und Wien 1982.
  • E. Fuhrich, G. Prossnitz: Die S. F.. Ihre Geschichte in Daten, Zeitzeugnissen und Bildern. 1920-1945 Band I. Salzburg und Wien 1990.
  • H. Jaklitsch: Die S. F.. Verzeichnis der Werke und der Künstler 1920-1990 Band III. Salzburg und Wien 1991.
  • G. Prossnitz: S. F. 1945-1960. Chronik. Salzburg und Wien 2007.
  • R. Kriechbaumer: S. F. 1945-1960. Geschichte. Salzburg und Wien 2007.
  • R. Kriechbaumer: S. F. 1960-2011. Geschichte und Chronik in 3 Doppelbänden. Salzburg und Wien 2009-2012.
  • G. Mortier, Karin Kathrein (Hg.): S. F. 1992-2001. Oper – Schauspiel. Wien 2001.
  • H. Landesmann, Gerhard Rohde (Hg.): S. F. 1992-2001. Konzert. Wien 2001.
  • Salzburger Festspielfonds (Hg): Das Große Welttheater. 90 Jahre S. F.. Begleitbuch zur Ausstellung.
  • https://www.salzburgerfestspiele.at/geschichte
  • https://www.salzburgerfestspiele.at/archiv

S.D./F.L.