Salzbund: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
(letzter Halbsatz gestrichen RR)
 
(11 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Salzbund, Der''', Verein (gegr. 1903) zur Pflege evangelischen Lebens im Land Salzburg, schloss sich 1908 mit anderen Vereinen, u. a. dem deutschnationalen →Hochschulverein, zum »antiklerikalen Kartell« mit insgesamt rund 800 Mitgliedern zusammen, »um die kulturfeindlichen Bestrebungen der Klerikalen gemeinsam abzuwehren«.
+
Der '''Salzbund''' war ein 1902 in der Stadt Salzburg gegründeter evangelischer Verein. Durch zahlreiche Aktivitäten wie kulturelle Veranstaltungen, Familienabende, gemeinsame Wanderungen, Herausgabe eines Gemeindeblattes, Einrichtung eines Jugendheimes und Gästehauses (Haus Weimar in Niederalm) und vieles mehr sollte einerseits der Zusammenhalt der Evangelischen in Salzburg gestärkt und andererseits die evangelische Tradition im katholischen Salzburg bewahrt werden.
  
Entwickelte eine eifrige Vortragstätigkeit in Stadt und Land und gab kämpferische Flugblätter heraus. Unter dem jahrzehntelang wirkenden Obmann Dagobert Weber wurde der S. in besonderem Maße zu einem Faktor der Bildungsarbeit, während der Gustav-Adolf-Verein (seit 1906) auf dem karitativen Sektor tätig war. Der S. wurde zu einem Hort Altsalzburger evangelischer Tradition, als durch die seit 1897 auftretende »Los-von-Rom-Bewegung« Tausende Salzburger aus dem national-liberalen Lager um Aufnahme in die →Evangelische Kirche ansuchten.
+
Ziel des Salzbunds war es auch, die zahlreichen im Zuge der deutschnationalen „Los-von-Rom-Bewegung“ um 1900 und dann in den 1930er-Jahren während des katholischen Ständestaates neu in die evangelische Gemeinde Salzburg gekommenen Mitglieder zu integrieren. An den alljährlichen Gottesdiensten des Salzbunds auf dem Dürrnberg bei Hallein nahmen nach dem Ersten Weltkrieg häufig auch Vertreter bayerischer Gemeinden teil. Nach der Annexion Österreichs durch das nationalsozialistische Deutschland wurde die Tätigkeit des Salzbunds zeitweise unterbrochen. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs leistet der Salzbund weiterhin einen wichtigen Beitrag protestantischer Prägung zum geistigen und kulturellen Leben von Stadt und Land Salzburg.
  
R.R.H.
+
Lit.:
 +
 
 +
* L.v. Eltz: Der S. In: 150 Jahre Evangelische Pfarrgemeinde in Salzburg. Salzburg u.a. 2013, S. 237–238.
 +
 
 +
F.G.
  
 
{{Normdaten|TYP=k|GND=403012-6}}
 
{{Normdaten|TYP=k|GND=403012-6}}
  
 
[[Kategorie:Wissenschaft und Geschichte]]
 
[[Kategorie:Wissenschaft und Geschichte]]
 +
[[Kategorie:Freigabe Bereichsleitung]]

Aktuelle Version vom 21. Juni 2021, 18:31 Uhr

Der Salzbund war ein 1902 in der Stadt Salzburg gegründeter evangelischer Verein. Durch zahlreiche Aktivitäten wie kulturelle Veranstaltungen, Familienabende, gemeinsame Wanderungen, Herausgabe eines Gemeindeblattes, Einrichtung eines Jugendheimes und Gästehauses (Haus Weimar in Niederalm) und vieles mehr sollte einerseits der Zusammenhalt der Evangelischen in Salzburg gestärkt und andererseits die evangelische Tradition im katholischen Salzburg bewahrt werden.

Ziel des Salzbunds war es auch, die zahlreichen im Zuge der deutschnationalen „Los-von-Rom-Bewegung“ um 1900 und dann in den 1930er-Jahren während des katholischen Ständestaates neu in die evangelische Gemeinde Salzburg gekommenen Mitglieder zu integrieren. An den alljährlichen Gottesdiensten des Salzbunds auf dem Dürrnberg bei Hallein nahmen nach dem Ersten Weltkrieg häufig auch Vertreter bayerischer Gemeinden teil. Nach der Annexion Österreichs durch das nationalsozialistische Deutschland wurde die Tätigkeit des Salzbunds zeitweise unterbrochen. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs leistet der Salzbund weiterhin einen wichtigen Beitrag protestantischer Prägung zum geistigen und kulturellen Leben von Stadt und Land Salzburg.

Lit.:

  • L.v. Eltz: Der S. In: 150 Jahre Evangelische Pfarrgemeinde in Salzburg. Salzburg u.a. 2013, S. 237–238.

F.G.