Arno Lehmann: Unterschied zwischen den Versionen
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− | '''Lehmann | + | Arno '''Lehmann''', * 23. Mai 1905 in Berlin, † 11. Mai 1973 in Salzburg; Keramiker, Bildhauer, Maler. |
− | Seine frühen Baukeramiken riesigen Ausmaßes in seiner Heimatstadt Berlin sind heute verschollen oder zerstört, seine frühen Brunnen und Tiergestalten der 30er Jahre von urwüchsiger, kompakter Form | + | Seine frühen Baukeramiken riesigen Ausmaßes in seiner Heimatstadt Berlin sind heute verschollen oder zerstört, seine frühen Brunnen und Tiergestalten der 30er-Jahre von urwüchsiger, kompakter Form. |
− | + | 1935 Großer Preis für die Tierplastik ''Zebustier'' in Berlin. Nach der Zerstörung von Wohnung, Werkstatt und Arbeiten Übersiedlung nach Österreich (Bad Aussee 1943–49, Werkstatt für Gebrauchskeramik). 1949 erhält Lehmann mit Unterstützung von Landeshauptmann Josef Rehrl eine Wohnwerkstatt im Hohen Stock der [[Festung Hohensalzburg]]. | |
− | Neben „wildwüchsigen“ Keramikschalen und | + | Die Kraft und Monumentalität seiner frühen Arbeiten hat archaische Wurzeln in der Geschlossenheit der äußeren Form; seine Arbeiten der 50er-Jahre nähern ihn der Abstraktion und Auflösung plastischer Gefäße zu „bewohnbaren“ Hohlräumen, die wie Grottenbildungen durchlässig sind. |
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+ | 1955 Goldmedaille in Cannes, 1958 Pfeilerverkleidungen im [[Festspielhäuser|Festspielhaus]] und Auftrag [[Clemens Holzmeister]]s für 16 schwebende Plastiken nach einer Fuge von Bach für das Große Festspielhaus. | ||
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+ | Neben „wildwüchsigen“ Keramikschalen und Pflanzgefäßen entstehen zahlreiche Porträtbüsten in meist gewollter Abwesenheit des Modells. Tierthemen mit oft metaphysischem Bezug durchziehen Lehmanns gesamtes Schaffen von der geschlossenen Form der 30er-Jahre über abstrakte Versuche der 50er-Jahre bis zu Formauflösungen manchmal riesigen Ausmaßes in den 70er-Jahren. Seine eigenwilligen Lösungen liegen „außerhalb der gängigen Zuordnung von Stilmerkmalen“ und sind Ausdruck eines Einzelgängers, der losgelöst von Strömungen der Zeit seinen eigenen Stil im Experimentieren mit Form und Glasuren fand. | ||
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+ | Datei:Lehmann, Arno, Keramikgefäss, Hahn, 1953, glasierte Keramik, 45 x 27 x 48 cm. Copyright Salzburg Museum, Urheberrechtsvermerk Nachlass Ute Lehmann.jpg|''Hahn'' (1953) | ||
+ | Datei:Lehmann, Arno, Keramische Plastik, Schwarze Gazelle, 1955, Keramik, Glasurwasser, 75,8 x 82 x 36 cm. Copyright Salzburg Museum, Urheberrechtsvermerk Nachlass Ute Lehmann.jpg|''Schwarze Gazelle'' (1955) | ||
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− | * U. Vaelske: | + | * U. Vaelske: A.L. (1905–1973) – Keramiker, Maler, Bildhauer. Salzburg Museum, 2007. |
+ | * M. Kaindl-Hönig: A. L. Salzburg 1983. | ||
* G. Wagner: A. L. Werkverzeichnis. Salzburg 1995. | * G. Wagner: A. L. Werkverzeichnis. Salzburg 1995. | ||
− | * Dies.: A. L. 1905–73. Studie zum keramischen Werk | + | * Dies.: A. L. 1905–73. Studie zum keramischen Werk. Dipl. Univ. Salzburg 1989. |
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Aktuelle Version vom 7. Dezember 2021, 15:16 Uhr
Arno Lehmann, * 23. Mai 1905 in Berlin, † 11. Mai 1973 in Salzburg; Keramiker, Bildhauer, Maler.
Seine frühen Baukeramiken riesigen Ausmaßes in seiner Heimatstadt Berlin sind heute verschollen oder zerstört, seine frühen Brunnen und Tiergestalten der 30er-Jahre von urwüchsiger, kompakter Form.
1935 Großer Preis für die Tierplastik Zebustier in Berlin. Nach der Zerstörung von Wohnung, Werkstatt und Arbeiten Übersiedlung nach Österreich (Bad Aussee 1943–49, Werkstatt für Gebrauchskeramik). 1949 erhält Lehmann mit Unterstützung von Landeshauptmann Josef Rehrl eine Wohnwerkstatt im Hohen Stock der Festung Hohensalzburg.
Die Kraft und Monumentalität seiner frühen Arbeiten hat archaische Wurzeln in der Geschlossenheit der äußeren Form; seine Arbeiten der 50er-Jahre nähern ihn der Abstraktion und Auflösung plastischer Gefäße zu „bewohnbaren“ Hohlräumen, die wie Grottenbildungen durchlässig sind.
1955 Goldmedaille in Cannes, 1958 Pfeilerverkleidungen im Festspielhaus und Auftrag Clemens Holzmeisters für 16 schwebende Plastiken nach einer Fuge von Bach für das Große Festspielhaus.
Neben „wildwüchsigen“ Keramikschalen und Pflanzgefäßen entstehen zahlreiche Porträtbüsten in meist gewollter Abwesenheit des Modells. Tierthemen mit oft metaphysischem Bezug durchziehen Lehmanns gesamtes Schaffen von der geschlossenen Form der 30er-Jahre über abstrakte Versuche der 50er-Jahre bis zu Formauflösungen manchmal riesigen Ausmaßes in den 70er-Jahren. Seine eigenwilligen Lösungen liegen „außerhalb der gängigen Zuordnung von Stilmerkmalen“ und sind Ausdruck eines Einzelgängers, der losgelöst von Strömungen der Zeit seinen eigenen Stil im Experimentieren mit Form und Glasuren fand.
Lit.:
- U. Vaelske: A.L. (1905–1973) – Keramiker, Maler, Bildhauer. Salzburg Museum, 2007.
- M. Kaindl-Hönig: A. L. Salzburg 1983.
- G. Wagner: A. L. Werkverzeichnis. Salzburg 1995.
- Dies.: A. L. 1905–73. Studie zum keramischen Werk. Dipl. Univ. Salzburg 1989.
Ch.S.