Totenbrett: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
(aktualisiert)
 
(6 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
'''Totenbrett''', bemaltes oder gekerbtes, mit Inschriften verziertes Holzbrett.
+
'''Totenbrett'''. Bemaltes oder gekerbtes, mit Inschriften verziertes Holzbrett.  
  
Diente einst der Aufbahrung und dem Taltransport der Toten (speziell im Winter) und wurde danach an Scheunen, Häusern und Bäumen als Totengedächtnis angebracht. Der allgemeinen Meinung nach fand der Tote seinen Frieden, sobald das Brett verwittert war. Zeugnisse dieser im Alpenbereich üblichen Sitte sind neben Salzburg in Bayern, im Böhmerwald, Schwarzwald und der Schweiz über die Zeit allgemeiner Begräbnisverordnungen hinaus erhalten. In Salzburg Beispiele besonders im Pinzgau (Lofer, Unken, Saalfelden, Leogang) und vereinzelt im Pongau. Seit den 1950er Jahren werden T. oft renoviert und erhalten.  
+
Diente einst der Aufbahrung und dem Taltransport der Toten (speziell im Winter) und wurde danach an Scheunen, Häusern und Bäumen als Totengedächtnis angebracht. Der allgemeinen Meinung nach fand der Tote seinen Frieden, sobald das Brett verwittert war. Zeugnisse dieser im Alpenbereich üblichen Sitte sind neben Salzburg in Bayern, im Böhmerwald, Schwarzwald und der Schweiz über die Zeit allgemeiner Begräbnisverordnungen hinaus erhalten. In Salzburg Beispiele besonders im Pinzgau (Lofer, Unken, Saalfelden, Leogang) und vereinzelt im Pongau. Seit den 1950er-Jahren werden Totenbretter oft renoviert und erhalten.
  
Literatur:
+
Lit.:
* R. Werner, P. Werner: Totenbrett und Gedenkbrett. In: Jb. d. bayer. Denkmalpflege. München 1983, S. 200-234.  
+
 
München : Deutscher Kunstverl. 1983
+
* R. Werner, P. Werner: Totenbrett und Gedenkbrett. In: Jb. d. bayer. Denkmalpflege. München 1983, S. 200–234.  
* W. Hartinger: Das Totenbrett. Überlegungen zu Nomenklatur und Genese eines Brauchs. In: Bayer. Bll. f. Volkskunde 1982, Würzburg 1982, S. 1297-148.  
+
* W. Hartinger: Das Totenbrett. Überlegungen zu Nomenklatur und Genese eines Brauchs. In: Bayer. Bll. f. Volkskunde 1982, Würzburg 1982, S. 127–148.  
 
* K. Adrian: Von Salzburger Sitt’ und Brauch. Wien 1924.
 
* K. Adrian: Von Salzburger Sitt’ und Brauch. Wien 1924.
* M. Andree-Eysn: Todtenbretter in Salzburg. In: Deutsche Zeitschrift für Volkskunde 8, Berlin 1898, S. 205 ff.
+
* M. Andree-Eysn: Todtenbretter in Salzburg. In: Deutsche Zeitschrift für Volkskunde 8, Berlin 1898, S. 205ff.
 
 
  
 
U.K.
 
U.K.
Zeile 16: Zeile 15:
  
 
[[Kategorie:Volks- und Alltagskultur]]
 
[[Kategorie:Volks- und Alltagskultur]]
 +
[[Kategorie:Freigabe Autor]]
 +
[[Kategorie:Freigabe Bereichsleitung]]

Aktuelle Version vom 27. Mai 2021, 16:17 Uhr

Totenbrett. Bemaltes oder gekerbtes, mit Inschriften verziertes Holzbrett.

Diente einst der Aufbahrung und dem Taltransport der Toten (speziell im Winter) und wurde danach an Scheunen, Häusern und Bäumen als Totengedächtnis angebracht. Der allgemeinen Meinung nach fand der Tote seinen Frieden, sobald das Brett verwittert war. Zeugnisse dieser im Alpenbereich üblichen Sitte sind neben Salzburg in Bayern, im Böhmerwald, Schwarzwald und der Schweiz über die Zeit allgemeiner Begräbnisverordnungen hinaus erhalten. In Salzburg Beispiele besonders im Pinzgau (Lofer, Unken, Saalfelden, Leogang) und vereinzelt im Pongau. Seit den 1950er-Jahren werden Totenbretter oft renoviert und erhalten.

Lit.:

  • R. Werner, P. Werner: Totenbrett und Gedenkbrett. In: Jb. d. bayer. Denkmalpflege. München 1983, S. 200–234.
  • W. Hartinger: Das Totenbrett. Überlegungen zu Nomenklatur und Genese eines Brauchs. In: Bayer. Bll. f. Volkskunde 1982, Würzburg 1982, S. 127–148.
  • K. Adrian: Von Salzburger Sitt’ und Brauch. Wien 1924.
  • M. Andree-Eysn: Todtenbretter in Salzburg. In: Deutsche Zeitschrift für Volkskunde 8, Berlin 1898, S. 205ff.

U.K.