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+ | Absolvent der [[Gewerbeschule|k.k. Staats-Gewerbeschule]] Salzburg, bis 1903 im Stadtbauamt, 1906 Gründung einer eigenen Baufirma (Mitarbeiterin u.a. [[Hilda Crozzoli-Bandian]]), 1915–18 Betriebsführer der Baufirma [[Comini, Angelo|Angelo Comini]]. Peter Behrens interpretierte beim Collegium Benedictinum 1924–26 Wagners Einreichplanung kreativ im Sinne des ''Genius loci'' um und wertete sie damit auf. Neben der Planung von Neubauten wie z.B. dem Anbau Café-Pavillon Hotel Gasteinerhof [[Bad Gastein]] (1906), dem Ursulinen-Gymnasium am Anton-Neumayr-Platz 3 (1910), dem Erweiterungsbau der Aigner Pfarrkirche (1909–11) und dem Bau der Großgaststätte Sternbräu (1926) widmete sich Wagner auch der Adaptierung und Renovierung von Monumentalbauten wie der Kollegienkirche, [[Mirabell, Schloss|Schloss Mirabell]], der [[Residenz der Erzbischöfe von Salzburg|Residenz]] und der [[Universität Salzburg]], v.a. aber von Bürgerhäusern in Stadt und Land unter dem Leitmotiv der „Rückgewinnung der Urform“. | ||
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+ | Als wichtige Figur der in den 1920er-Jahren immer rigideren Heimatschutzbewegung verwendete Wagner bei der Reduktion abqualifizierte Gründerzeit-Fassaden als typisch salzburgisch angesehene Bauformen und -motive. Trotz einiger gelungener Lösungen (z.B. Fleischerei Hofer, Rathausplatz mit Reliefs von [[Roland von Bohr]], Freilegung gotischer Fensterlaibungen am Slama- und Fürsthaus am Alten Markt, sogenannte Freiburger Pflaster in der Kaigasse an der Westseite der Neuen Residenz und bei der Pferdeschwemme am Herbert-von-Karajan-Platz), genügt Wagners Ansatz nicht den modernen Ansprüchen in der Denkmalpflege. Unausgeführte Projekte: Straßendurchbruch Neutor-Makartplatz (1913), Neue Staatsbrücke (1927), Schalterhalle Hauptpostamt (1928), Abbruch/Umbau Laufener Tor (um 1930). | ||
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Aktuelle Version vom 21. Mai 2021, 16:41 Uhr
Franz Wagner, * 21. November 1872 in Linz, † 17. Mai 1960 in Freiburg im Breisgau, Baumeister.
Absolvent der k.k. Staats-Gewerbeschule Salzburg, bis 1903 im Stadtbauamt, 1906 Gründung einer eigenen Baufirma (Mitarbeiterin u.a. Hilda Crozzoli-Bandian), 1915–18 Betriebsführer der Baufirma Angelo Comini. Peter Behrens interpretierte beim Collegium Benedictinum 1924–26 Wagners Einreichplanung kreativ im Sinne des Genius loci um und wertete sie damit auf. Neben der Planung von Neubauten wie z.B. dem Anbau Café-Pavillon Hotel Gasteinerhof Bad Gastein (1906), dem Ursulinen-Gymnasium am Anton-Neumayr-Platz 3 (1910), dem Erweiterungsbau der Aigner Pfarrkirche (1909–11) und dem Bau der Großgaststätte Sternbräu (1926) widmete sich Wagner auch der Adaptierung und Renovierung von Monumentalbauten wie der Kollegienkirche, Schloss Mirabell, der Residenz und der Universität Salzburg, v.a. aber von Bürgerhäusern in Stadt und Land unter dem Leitmotiv der „Rückgewinnung der Urform“.
Als wichtige Figur der in den 1920er-Jahren immer rigideren Heimatschutzbewegung verwendete Wagner bei der Reduktion abqualifizierte Gründerzeit-Fassaden als typisch salzburgisch angesehene Bauformen und -motive. Trotz einiger gelungener Lösungen (z.B. Fleischerei Hofer, Rathausplatz mit Reliefs von Roland von Bohr, Freilegung gotischer Fensterlaibungen am Slama- und Fürsthaus am Alten Markt, sogenannte Freiburger Pflaster in der Kaigasse an der Westseite der Neuen Residenz und bei der Pferdeschwemme am Herbert-von-Karajan-Platz), genügt Wagners Ansatz nicht den modernen Ansprüchen in der Denkmalpflege. Unausgeführte Projekte: Straßendurchbruch Neutor-Makartplatz (1913), Neue Staatsbrücke (1927), Schalterhalle Hauptpostamt (1928), Abbruch/Umbau Laufener Tor (um 1930).
Lit.:
- J. Breuste: Jugendstil in Salzburg. Salzburg 2013.
- N. Mayr: Das Kolleg St. Benedikt 1924/26 in Salzburg. Peter Behrens und der genius loci. Diss. Salzburg 2004.
- C. Krejs: Die Fassaden der Bürgerhäuser mit besonderer Berücksichtigung des 19. Jahrhunderts und der Zwischenkriegszeit. Bd. 2. Salzburg 1994. S. 75–87.
- K. Mühlmann: Stadterhaltung und Stadterneuerung in Salzburg an Beispielen der Restaurierungen Franz Wagners. München–Wien 1932.
M.O., J.B.