Museum: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Lese- und Geselligkeitsverein „Museum”'''.
 
'''Lese- und Geselligkeitsverein „Museum”'''.
  
1810 entstand aus der Vereinigung der „Musikalischen Gesellschaft” und einem Lese-Institut, das der Arzt J. S. →d’Outrepont gegründet hatte, der Geselligkeits- und Leseverein „Museum”. Bildung durch Lektüre, Konversation, Musik und geselliges Vergnügen wurden als Vereinszwecke ausgewiesen. Als sein Vorläufer kann das von L. →Hübner 1784 eröffnete, aber nur kurz bestehende „Lektüre-Kabinett” angesehen werden, dessen Ziel es war, durch die Haltung in- und ausländischer Zeitungen und Zeitschriften einen Mittelpunkt aufgeklärten Diskurses zu schaffen. Das „M.” entwickelte sich durch die Veranstaltung von Redouten, Bällen und Konzerten zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der gehobenen Salzburger Schichten in der ersten Hälfte des 19. Jh.s. Besonderes Anliegen war im Vormärz die Armenpflege. So geht die Gründung einer freiwilligen Arbeitsanstalt für Arbeitslose auf eine Initiative des „M.s” zurück. Aber auch um die Errichtung des Mozartdenkmals 1842 machte sich der Verein verdient. Obgleich der aufklärerische Impetus allmählich verlorenging, leistete das „M.” einen wichtigen Beitrag zur Herausbildung bürgerlicher Öffentlichkeit und Identität. Nach der Jahrhundertmitte verlor es ständig an Bedeutung. 1854 spaltete sich das „Handels-Casino“ ab. 1872 löste sich das „Museum” auf.  
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1810 entstand aus der Vereinigung der „Musikalischen Gesellschaft” und einem Lese-Institut, das der Arzt J.S. →d’Outrepont gegründet hatte, der Geselligkeits- und Leseverein „Museum”. Bildung durch Lektüre, Konversation, Musik und geselliges Vergnügen wurden als Vereinszwecke ausgewiesen. Als sein Vorläufer kann das von L. →Hübner 1784 eröffnete, aber nur kurz bestehende „Lektüre-Kabinett” angesehen werden, dessen Ziel es war, durch die Haltung in- und ausländischer Zeitungen und Zeitschriften einen Mittelpunkt aufgeklärten Diskurses zu schaffen. Das „M.” entwickelte sich durch die Veranstaltung von Redouten, Bällen und Konzerten zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der gehobenen Salzburger Schichten in der ersten Hälfte des 19. Jh.s. Besonderes Anliegen war im Vormärz die Armenpflege. So geht die Gründung einer freiwilligen Arbeitsanstalt für Arbeitslose auf eine Initiative des „M.s” zurück. Aber auch um die Errichtung des Denkmals für →Mozart 1842 machte sich der Verein verdient. Obgleich der aufklärerische Impetus allmählich verlorenging, leistete das „M.” einen wichtigen Beitrag zur Herausbildung bürgerlicher Öffentlichkeit und Identität. Nach der Jahrhundertmitte verlor es ständig an Bedeutung. 1854 spaltete sich das „Handels-Casino“ ab. 1872 löste sich das „Museum” auf.  
  
 
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Version vom 2. März 2018, 13:46 Uhr

Lese- und Geselligkeitsverein „Museum”.

1810 entstand aus der Vereinigung der „Musikalischen Gesellschaft” und einem Lese-Institut, das der Arzt J.S. →d’Outrepont gegründet hatte, der Geselligkeits- und Leseverein „Museum”. Bildung durch Lektüre, Konversation, Musik und geselliges Vergnügen wurden als Vereinszwecke ausgewiesen. Als sein Vorläufer kann das von L. →Hübner 1784 eröffnete, aber nur kurz bestehende „Lektüre-Kabinett” angesehen werden, dessen Ziel es war, durch die Haltung in- und ausländischer Zeitungen und Zeitschriften einen Mittelpunkt aufgeklärten Diskurses zu schaffen. Das „M.” entwickelte sich durch die Veranstaltung von Redouten, Bällen und Konzerten zum gesellschaftlichen Mittelpunkt der gehobenen Salzburger Schichten in der ersten Hälfte des 19. Jh.s. Besonderes Anliegen war im Vormärz die Armenpflege. So geht die Gründung einer freiwilligen Arbeitsanstalt für Arbeitslose auf eine Initiative des „M.s” zurück. Aber auch um die Errichtung des Denkmals für →Mozart 1842 machte sich der Verein verdient. Obgleich der aufklärerische Impetus allmählich verlorenging, leistete das „M.” einen wichtigen Beitrag zur Herausbildung bürgerlicher Öffentlichkeit und Identität. Nach der Jahrhundertmitte verlor es ständig an Bedeutung. 1854 spaltete sich das „Handels-Casino“ ab. 1872 löste sich das „Museum” auf.

Lit.:

  • Th. Weidenholzer: Bürgerliche Geselligkeit und Formen der Öffentlichkeit in Salzburg 1780-1820. In: R. Hoffmann (Hg.): Bürger zwischen Tradition und Modernität. Wien, Köln, Weimar 1997, S. 53ff.
  • F. Martin: Die Museums-Gesellschaft. In: MGSLK 75, 1935, S. 199ff.

Th.W.