Wilhelm Schatz: Unterschied zwischen den Versionen

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Schatz, Wilhelm, „Willi“, * St. Petersburg 9.7.1903, † Salzburg 14.3.1976, Filmarchitekt.
 
Schatz, Wilhelm, „Willi“, * St. Petersburg 9.7.1903, † Salzburg 14.3.1976, Filmarchitekt.
  
Der gebürtige St. Petersburger studierte  Architektur in Danzig und kam mit dem Vorrücken der Roten Armee 1944 nach Wien. Er war von 1946-55 ISB (Information Services Branch)-Filmoffizier in Salzburg, wo er sich niederließ.  Ab 1949 war er auch bei der Bavaria-Filmproduktion in München tätig und erwarb sich rasch einen guten Ruf als Filmarchitekt. Insgesamt stattete der Meister der „Illusion auf Zeit" mehr als 100 Kino- und TV-Filme mit seiner Arbeit aus. Dieses Handwerk als Szenenbildner erlernte er bei Kollegen wie Robert Herlth und Werner Schlichting in Wien. Seine Spezialität waren perspektivisch verkürzte Entwürfe, um eine optimale Tiefe des Raumes auch in kleinen Ateliers zu erreichen. Seine eindrucksvollsten Arbeiten wurden die ambitionierte Max Ophüls-Biographie „Lola Montez“ sowie Fritz Langs bzw. Wilhelm Dieterles exotische Abenteuerzweiteiler „Der Tiger von Eschnapur/Das indische Grabmal“ und „Herrin der Welt“, und der letzte Sissi-Film (1957) mit Schauplätzen wie Fuschl und Venedig. Schatz entwarf das Dürer-Filmatelier in Parsch, sowie die Umbauten des Salzburger Kinos „Lifka" und „Stadtkino Hallein". Auch der Pavillon aus „The Sound of Music" trägt die Handschrift des „Augenmenschen", so wie Privatvillen von Filmstars und des  Lokals „Weißes Rössl“ nahe Paris.
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Der gebürtige St. Petersburger studierte  Architektur in Danzig und kam mit dem Vorrücken der Roten Armee 1944 nach Wien. Er war von 1946-55 ISB (Information Services Branch)-Filmoffizier in Salzburg, wo er sich niederließ.  Ab 1949 war er auch bei der Bavaria-Filmproduktion in München tätig und erwarb sich rasch einen guten Ruf als Filmarchitekt. Insgesamt stattete der Meister der „Illusion auf Zeit" mehr als 100 Kino- und TV-Filme mit seiner Arbeit aus. Dieses Handwerk als Szenenbildner erlernte er bei Kollegen wie Robert Herlth und Werner Schlichting in Wien. Seine Spezialität waren perspektivisch verkürzte Entwürfe, um eine optimale Tiefe des Raumes auch in kleinen Ateliers zu erreichen. Seine eindrucksvollsten Arbeiten wurden die ambitionierte Max Ophüls-Biographie „Lola Montez“ sowie Fritz Langs bzw. Wilhelm Dieterles exotische Abenteuerzweiteiler „Der Tiger von Eschnapur/Das indische Grabmal“ und „Herrin der Welt“, und der letzte Sissi-Film (1957) mit Schauplätzen wie Fuschl und Venedig. Schatz entwarf das Dürer-Filmatelier in Parsch, sowie die Umbauten des Salzburger Kinos „Lifka" und „Stadtkino Hallein". Auch der Pavillon aus „The →Sound of Music" trägt die Handschrift des „Augenmenschen", so wie Privatvillen von Filmstars und des  Lokals „Weißes Rössl“ nahe Paris.
  
 
Ch.St.
 
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Version vom 6. März 2018, 15:42 Uhr

Schatz, Wilhelm, „Willi“, * St. Petersburg 9.7.1903, † Salzburg 14.3.1976, Filmarchitekt.

Der gebürtige St. Petersburger studierte Architektur in Danzig und kam mit dem Vorrücken der Roten Armee 1944 nach Wien. Er war von 1946-55 ISB (Information Services Branch)-Filmoffizier in Salzburg, wo er sich niederließ. Ab 1949 war er auch bei der Bavaria-Filmproduktion in München tätig und erwarb sich rasch einen guten Ruf als Filmarchitekt. Insgesamt stattete der Meister der „Illusion auf Zeit" mehr als 100 Kino- und TV-Filme mit seiner Arbeit aus. Dieses Handwerk als Szenenbildner erlernte er bei Kollegen wie Robert Herlth und Werner Schlichting in Wien. Seine Spezialität waren perspektivisch verkürzte Entwürfe, um eine optimale Tiefe des Raumes auch in kleinen Ateliers zu erreichen. Seine eindrucksvollsten Arbeiten wurden die ambitionierte Max Ophüls-Biographie „Lola Montez“ sowie Fritz Langs bzw. Wilhelm Dieterles exotische Abenteuerzweiteiler „Der Tiger von Eschnapur/Das indische Grabmal“ und „Herrin der Welt“, und der letzte Sissi-Film (1957) mit Schauplätzen wie Fuschl und Venedig. Schatz entwarf das Dürer-Filmatelier in Parsch, sowie die Umbauten des Salzburger Kinos „Lifka" und „Stadtkino Hallein". Auch der Pavillon aus „The →Sound of Music" trägt die Handschrift des „Augenmenschen", so wie Privatvillen von Filmstars und des Lokals „Weißes Rössl“ nahe Paris.

Ch.St.