Hans Widrich: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Widrich, Hans''', * Haberberg, Gemeinde Griffen 3.2.1936, Journalist und Kunstförderer.
 
'''Widrich, Hans''', * Haberberg, Gemeinde Griffen 3.2.1936, Journalist und Kunstförderer.
  
studierte Philosophie und Theologie, 1965-71 war er Pressereferent der Erzdiözese Salzburg und verantwortlich für die Kirchenzeitung Rupertusblatt, 1971-74 Ressortchef für das Wochenmagazin der Salzburger Nachrichten, 1968-96 Pressesprecher der →Salzburger Festspiele. 1979-87 wohnte Peter Handke im Kupelwieserschlössl von W. und seiner Gattin Gerheid. W. baute eine umfangreiche Handke-Sammlung auf, die er der Österreichischen Nationalbibliothek als Dauerleihgabe überließ. 1967 gründete W. die „Galerie in der Marktgasse“ und stellte bis 1974 die damalige österr. Avantgarde (Bruno Gironcoli, Wolfgang Hollegha, Karl Prantl, …) erstmals in Salzburg vor. Als Vorstandsmitglied und Präsident des →Salzburger Kunstvereins (1973-79) öffnete er das Künstlerhaus für die aktuellen internationalen Strömungen und verantwortete 1. Personalausstellungen in Salzburg von Künstlern wie Max Ernst, David Hockney, Robert Rauschenberg; in der Serie „Palette“ konnten junge Künstler im →Traklhaus ausstellen; im Künstlerhaus wurde das Café eingerichtet. 1979 organisierte W. mit Skulpturen von Pino Castagna die erste umfangreiche Präsentation aktueller Kunst im öffentlichen Raum in der Innenstadt. In diesem Jahr gründete er den „Verlag Hans Widrich“ und editierte einzelne Druckgrafiken (die Farbradierung „Utopia“ von Eduardo Paolozzi erhielt 1983 auf der Graphikbiennale von Ljubljana den Grand Prix) und 22 Mappenwerke. 1977-81 war W. Mitglied des Kunstbeirates des Bundes, 1980 und 1982 Österr. Regierungskommissär für die „Biennale des jeunes artistes“ in Paris. W. setzte sich ein, dass Josef Mikl und Peter Pongratz große Wandgemälde im →Bildungshaus St. Virgil und Hubert Schmalix 1995 ein Fresko im Schüttkasten der Salzburger Festspiele realisieren konnten.
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studierte Philosophie und Theologie, 1965–71 war er Pressereferent der Erzdiözese Salzburg und verantwortlich für die Kirchenzeitung Rupertusblatt, 1971–74 Ressortchef für das Wochenmagazin der Salzburger Nachrichten, 1968–96 Pressesprecher der →Salzburger Festspiele. 1979-87 wohnte Peter Handke im Kupelwieserschlössl von W. und seiner Gattin Gerheid. W. baute eine umfangreiche Handke-Sammlung auf, die er der Österreichischen Nationalbibliothek als Dauerleihgabe überließ. 1967 gründete W. die #Galerie in der Marktgasse# und stellte bis 1974 die damalige österr. Avantgarde (Bruno Gironcoli, Wolfgang Hollegha, Karl Prantl …) erstmals in Salzburg vor. Als Vorstandsmitglied und Präsident des →Salzburger Kunstvereins (1973–79) öffnete er das Künstlerhaus für die aktuellen internationalen Strömungen und verantwortete 1. Personalausstellungen in Salzburg von Künstlern wie Max Ernst, David Hockney, Robert Rauschenberg; in der Serie #Palette# konnten junge Künstler im →Traklhaus ausstellen; im Künstlerhaus wurde das Café eingerichtet. 1979 organisierte W. mit Skulpturen von Pino Castagna die erste umfangreiche Präsentation aktueller Kunst im öffentlichen Raum in der Innenstadt. In diesem Jahr gründete er den #Verlag Hans Widrich# und editierte einzelne Druckgrafiken (die Farbradierung #Utopia# von Eduardo Paolozzi erhielt 1983 auf der Graphikbiennale von Ljubljana den Grand Prix) und 22 Mappenwerke. 1977–81 war W. Mitglied des Kunstbeirates des Bundes, 1980 und 1982 Österr. Regierungskommissär für die #Biennale des jeunes artistes# in Paris. W. setzte sich ein, dass Josef Mikl und Peter Pongratz große Wandgemälde im →Bildungshaus St. Virgil und Hubert Schmalix 1995 ein Fresko im Schüttkasten der Salzburger Festspiele realisieren konnten.
  
 
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Version vom 25. Juli 2018, 15:08 Uhr

Widrich, Hans, * Haberberg, Gemeinde Griffen 3.2.1936, Journalist und Kunstförderer.

studierte Philosophie und Theologie, 1965–71 war er Pressereferent der Erzdiözese Salzburg und verantwortlich für die Kirchenzeitung Rupertusblatt, 1971–74 Ressortchef für das Wochenmagazin der Salzburger Nachrichten, 1968–96 Pressesprecher der →Salzburger Festspiele. 1979-87 wohnte Peter Handke im Kupelwieserschlössl von W. und seiner Gattin Gerheid. W. baute eine umfangreiche Handke-Sammlung auf, die er der Österreichischen Nationalbibliothek als Dauerleihgabe überließ. 1967 gründete W. die #Galerie in der Marktgasse# und stellte bis 1974 die damalige österr. Avantgarde (Bruno Gironcoli, Wolfgang Hollegha, Karl Prantl …) erstmals in Salzburg vor. Als Vorstandsmitglied und Präsident des →Salzburger Kunstvereins (1973–79) öffnete er das Künstlerhaus für die aktuellen internationalen Strömungen und verantwortete 1. Personalausstellungen in Salzburg von Künstlern wie Max Ernst, David Hockney, Robert Rauschenberg; in der Serie #Palette# konnten junge Künstler im →Traklhaus ausstellen; im Künstlerhaus wurde das Café eingerichtet. 1979 organisierte W. mit Skulpturen von Pino Castagna die erste umfangreiche Präsentation aktueller Kunst im öffentlichen Raum in der Innenstadt. In diesem Jahr gründete er den #Verlag Hans Widrich# und editierte einzelne Druckgrafiken (die Farbradierung #Utopia# von Eduardo Paolozzi erhielt 1983 auf der Graphikbiennale von Ljubljana den Grand Prix) und 22 Mappenwerke. 1977–81 war W. Mitglied des Kunstbeirates des Bundes, 1980 und 1982 Österr. Regierungskommissär für die #Biennale des jeunes artistes# in Paris. W. setzte sich ein, dass Josef Mikl und Peter Pongratz große Wandgemälde im →Bildungshaus St. Virgil und Hubert Schmalix 1995 ein Fresko im Schüttkasten der Salzburger Festspiele realisieren konnten.

D.G.