Hossam Mahmoud: Unterschied zwischen den Versionen

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Mahmoud, Hossam, * Kairo 12. 7. 1965, Komponist, Spieler der arabische Laute Oud), Konzertveranstalter.<br />
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'''Mahmoud, Hossam''', * Kairo 12. 7. 1965, Komponist, Spieler der arabische Laute Oud, Konzertveranstalter.<br />
 
   
 
   
Studierte zunächst 1987–1990 in Kairo Komposition bei Ahmed Al Saedi, sodann Oud bzw. Viola sowie Musikpädagogik (Kairo), anschließend bis 1993 Komposition bei Beat Furrer (Kunstuniversität Graz). Ab 1993 in Salzburg lebend, schloss er 1998 in Salzburg seine Kompositionsstudien bei Bogułsaw Schaeffer (→ Universität Mozarteum) ab und arbeitete ab 1997 mit dem Geiger und Frank Stadler zusammen; lebt er als freischaffender Komponist und Interpret in Salzburg und Kairo; ausgezeichnet u.a. mit dem „Großen Kunstpreis für Musik des Landes Salzburg“ (2013).<br />
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Studierte 1987–1990 bei Ahmed Al Saedi in Kairo Komposition, ebenda Oud bzw. Viola sowie Musikpädagogik, anschließend bis 1993 Komposition bei Beat Furrer (Kunstuniversität Graz). <br />
In seinen Kompositionen sind nur bedingt Einflüsse orientalischer und europäischer Kompositions- und Aufführungsstile auszumachen. Seine seit dem Streichertrio "Tarab I" (2004) entwickelte Idee, ganze Werk-Abschnitte in Form von (zeitlich dehnbaren) "Atemzügen" zu konzipieren und die Aufführenden anzuhalten, in "Taqssim" benannten Abschnitten melodisch-rhythmische Freiräume zu gestalten, verleihen seinen Kompositionen in hohem Maß Eigenständigkeit.<br />
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Ab 1993 in Salzburg lebend, schloss er 1998 seine Kompositionsstudien bei Bogułsaw Schaeffer (→ Universität Mozarteum) ab und arbeitete ab 1997 mit dem Geiger und Konzertmeister Frank Stadler zusammen; wirkt er als freischaffender Komponist und Interpret wechselweise in Salzburg und Kairo; ausgezeichnet u.a. mit dem "Großen Kunstpreis für Musik des Landes Salzburg" (2013).<br />
Seine Werke umfassen Kammermusik in unterschiedlicher Besetzung, Orchesterwerke, elektronische bzw. Computermusik sowie sechs Opern; Kompositionsaufträge von diversen Festivals, darunter Festival d’Automne à Paris, Klangspuren Schwaz, Salzburg Biennale, stART Festival Salzburg. Für das Salzburger Landestheater komponierte er die Opern "18 Tage…" (UA 2013) und "Tahrir" (UA 2015), Uraufführung des Oratoriums Seelenfäden und von Tarab 5 bei den Salzburger Festspielen (2014).<br />
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In seinen von hoher Eigenständigkeit gekennzeichneten Kompositionen sind gleichermßen Impulse orientalischer bzw. europäischer Kompositions- und Aufführungsstile auszumachen. Seine seit dem Streichertrio "Tarab I" (2004) entwickelte Idee, bei der Aufführung über notierte Partiturelemente hinauszugehen und ganze Abschnitte in frei dehnbaren "Atemzügen" zu gestalten, verleihen seinen Kompositionen personalstilistisches Profil.<br />
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Seine Werke umfassen Kammermusik in unterschiedlicher Besetzung, Orchesterwerke, elektronische bzw. Computermusik sowie sechs Opern; Kompositionsaufträge von diversen Festivals, darunter Festival d’Automne à Paris, Klangspuren Schwaz und Salzburger Festspiele, dokumentieren seine internationale Präsenz; für das Salzburger Landestheater komponierte er die Opern "18 Tage…" (UA 2013) und "Tahrir" (UA 2015).<br />
  
 
Gründete 2010 zusammen mit F. Stadler die an wechselnden Orten der Stadt Salzburg stattfindende Konzertreihe "WÖD / West-östlicher Divan"; dem interkulturellen Dialog in der Region Salzburg dienen zudem die von ihm veranstalteten und programmierten Konzertreihen "Oud plus" und "Im Geheimnis der Liebe".<br />
 
Gründete 2010 zusammen mit F. Stadler die an wechselnden Orten der Stadt Salzburg stattfindende Konzertreihe "WÖD / West-östlicher Divan"; dem interkulturellen Dialog in der Region Salzburg dienen zudem die von ihm veranstalteten und programmierten Konzertreihen "Oud plus" und "Im Geheimnis der Liebe".<br />
 
  
 
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Version vom 6. Februar 2018, 14:02 Uhr

Mahmoud, Hossam, * Kairo 12. 7. 1965, Komponist, Spieler der arabische Laute Oud, Konzertveranstalter.

Studierte 1987–1990 bei Ahmed Al Saedi in Kairo Komposition, ebenda Oud bzw. Viola sowie Musikpädagogik, anschließend bis 1993 Komposition bei Beat Furrer (Kunstuniversität Graz).
Ab 1993 in Salzburg lebend, schloss er 1998 seine Kompositionsstudien bei Bogułsaw Schaeffer (→ Universität Mozarteum) ab und arbeitete ab 1997 mit dem Geiger und Konzertmeister Frank Stadler zusammen; wirkt er als freischaffender Komponist und Interpret wechselweise in Salzburg und Kairo; ausgezeichnet u.a. mit dem "Großen Kunstpreis für Musik des Landes Salzburg" (2013).
In seinen von hoher Eigenständigkeit gekennzeichneten Kompositionen sind gleichermßen Impulse orientalischer bzw. europäischer Kompositions- und Aufführungsstile auszumachen. Seine seit dem Streichertrio "Tarab I" (2004) entwickelte Idee, bei der Aufführung über notierte Partiturelemente hinauszugehen und ganze Abschnitte in frei dehnbaren "Atemzügen" zu gestalten, verleihen seinen Kompositionen personalstilistisches Profil.

Seine Werke umfassen Kammermusik in unterschiedlicher Besetzung, Orchesterwerke, elektronische bzw. Computermusik sowie sechs Opern; Kompositionsaufträge von diversen Festivals, darunter Festival d’Automne à Paris, Klangspuren Schwaz und Salzburger Festspiele, dokumentieren seine internationale Präsenz; für das Salzburger Landestheater komponierte er die Opern "18 Tage…" (UA 2013) und "Tahrir" (UA 2015).

Gründete 2010 zusammen mit F. Stadler die an wechselnden Orten der Stadt Salzburg stattfindende Konzertreihe "WÖD / West-östlicher Divan"; dem interkulturellen Dialog in der Region Salzburg dienen zudem die von ihm veranstalteten und programmierten Konzertreihen "Oud plus" und "Im Geheimnis der Liebe".

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Literatur:

W. Gratzer / H. Mahmoud / Fr. Stadler, Vom Verstehen-Wollen: Der West-östliche Divan in Salzburg, in: W. Gratzer / S. Hahn / M. Malkiewicz / S. Veits-Falk (Hg.), Salzburg: Sounds of Migration. Geschichte und aktuelle Initiativen, Wien: 2016, S. 126-140

W. Gratzer / H. Mahmoud / M. Pouget, „Notation hat meine Ideen noch nie vollständig ausgedrückt“. Über Taqssim, Atemzüge und die Dehnung des musikalischen Raums, in: W. Gratzer / Chr. Lepschy (Hg.), Proben-Prozesse. Über das Entstehen von Musik und Theater, Freiburg/Br. 2018, S. 87-100 W.G.