Sport: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Sport ist heute ein weltweit gebrauchter, umgangssprachlicher Begriff, dessen Definition "weit mehr vom alltagstheoretischen Gebrauch sowie von den historisch gewachsenen und tradierten Einbindungen in soziale, ökonomische, politische und rechtliche Gegebenheiten bestimmt" wird, als er eine Frage wissenschaftlicher Dimensionsanalysen ist. Metaphysisch betrachtet kann man Sport mit E. Hanisch als "Religion des 20. Jhs." begreifen, die mit ihren Werten des Wettbewerbs und der Leistung gut in die kapitalistische Marktgesellschaft passt. Insgesamt können damit menschliche Spiel-, Bewegungs- und Wettkampfformen mit vornehmlich körperlicher Aktivität umschrieben werden. Diese dienen primär weder der Erzeugung und dem Transport von Waren, noch kriegerischen Aktivitäten oder der alleinigen Ortsveränderung. Bestimmte Sportarten sind erst durch die Hilfe und den Einsatz von Tieren (z. B. Pferde…) oder motorisierten Sportgeräten (Motorsport) möglich. Die Intensität der körperlichen Aktivität ist nicht eindeutig festgelegt, das Internationale Olympische Komitee (= IOC) akzeptiert auch Bridge und Schach als Sportarten. Ins Deutsche kam der ursprünglich englische Begriff „sport”, der „Vergnügen, Kurzweil” | + | Sport ist heute ein weltweit gebrauchter, umgangssprachlicher Begriff, dessen Definition "weit mehr vom alltagstheoretischen Gebrauch sowie von den historisch gewachsenen und tradierten Einbindungen in soziale, ökonomische, politische und rechtliche Gegebenheiten bestimmt" wird, als er eine Frage wissenschaftlicher Dimensionsanalysen ist. Metaphysisch betrachtet kann man Sport mit E. Hanisch als "Religion des 20. Jhs." begreifen, die mit ihren Werten des Wettbewerbs und der Leistung gut in die kapitalistische Marktgesellschaft passt. Insgesamt können damit menschliche Spiel-, Bewegungs- und Wettkampfformen mit vornehmlich körperlicher Aktivität umschrieben werden. Diese dienen primär weder der Erzeugung und dem Transport von Waren, noch kriegerischen Aktivitäten oder der alleinigen Ortsveränderung. Bestimmte Sportarten sind erst durch die Hilfe und den Einsatz von Tieren (z. B. Pferde…) oder motorisierten Sportgeräten (Motorsport) möglich. Die Intensität der körperlichen Aktivität ist nicht eindeutig festgelegt, das Internationale Olympische Komitee (= IOC) akzeptiert auch Bridge und Schach als Sportarten. Ins Deutsche kam der ursprünglich englische Begriff „sport”, der „Vergnügen, Kurzweil” in der 1. H. d. 19. Jh. Bezogen auf die Jahreszeit der Sportausübung kann in „Winter”- bzw. „Sommersport”, bezogen auf den Professionalitätsgrad und mögliche Entlohnung zwischen „Breiten”- versus „Leistungs”- und „Spitzensport” bzw. zwischen "Amateur"- versus "Profisport" unterschieden werden. |
− | Seit 1947 existiert ein „Salzburger Landessportgesetz“ in der Letztfassung vom 12. April 2018. Demnach hat Sport eine positive Wirkung auf die „Erhaltung der Gesundheit, die Entfaltung der Persönlichkeit und die Entwicklung von Gemeinschaften“, daher „einen besonderen Stellenwert im Leben der Menschen und in der Gesellschaft…“ Fördergegenstände sind für das Land Salzburg | + | Seit 1947 existiert ein „Salzburger Landessportgesetz“ in der Letztfassung vom 12. April 2018. Demnach hat Sport eine positive Wirkung auf die „Erhaltung der Gesundheit, die Entfaltung der Persönlichkeit und die Entwicklung von Gemeinschaften“, daher „einen besonderen Stellenwert im Leben der Menschen und in der Gesellschaft…“ Fördergegenstände sind für das Land Salzburg u.a. |
− | "a) die Errichtung und Erhaltung von Sportanlagen; b) die Errichtung und Erhaltung von Ausbildungs- und Leistungszentren für Spitzensport; c) Dachverbände, Sportfachverbände und Sportfachvertretungen, | + | "a) die Errichtung und Erhaltung von Sportanlagen; b) die Errichtung und Erhaltung von Ausbildungs- und Leistungszentren für Spitzensport; c) Dachverbände, Sportfachverbände und Sportfachvertretungen, Vereine, Einzelsportlerinnen und -sportler sowie Gemeinden […] d) die Durchführung sportlicher Veranstaltungen von überörtlichem Interesse, e) die Pflege internationaler Sportkontakte, f) die sportmedizinische Betreuung, g) die Aus- und Fortbildung von Personen, die in Training, Sportinstruktionen und Sportfunktionen tätig sind, h) der Einsatz von geprüften Instruktorinnen und Instruktoren, Trainerinnen und Trainern sowie Sportlehrerinnen und -lehrern; |
i) die Herausgabe von Sportpublikationen." Dabei sind diese Förderungen "ausschließlich auf Salzburger Sportlerinnen und Sportler sowie auf Sportaktivitäten im Land Salzburg auszurichten." | i) die Herausgabe von Sportpublikationen." Dabei sind diese Förderungen "ausschließlich auf Salzburger Sportlerinnen und Sportler sowie auf Sportaktivitäten im Land Salzburg auszurichten." | ||
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Ursprünglich als Motorsport-Rennstrecke konzipiert war die →Gaisbergstraße von 1929 bis 1969 Austragungsort der Gaisbergrennen für Autos verschiedener Klassen und Motorräder. Zwischen 1934 und 1951 fanden keine Rennen statt. Das Rennen von 1930 wurde bereits im Radio übertragen, die Sprecher waren Wolfgang von Karajan und Bernhard →Paumgartner. Motorsportbegeisterte begannen nach dem II. Weltkrieg bereits im Herbst 1945 trotz Treibstoffkontingentierung mit Aktivitäten und am 6. Oktober 1946 fand ein „Nationales Strassenrundrennen für Motorräder ohne Beiwagen“, veranstaltet vom Landessportamt Salzburg auf der Strecke Nonntaler Hauptstraße–Fürstenallee statt. Der SAMTC (= Salzburger Automobil- und Touring-Club) und später der ARBÖ (= Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs) engagierten sich in der Abhaltung diverser Motorsportveranstaltungen, so von 1951–1954 in Hallein, auf der Trabrennbahn in Aigen, am Autobahndreieck in Liefering und am Autobahnrundkurs in Anif/Grödig. Ab 1969 bot der ''Salzburgring'' in den Gemeinden Plainfeld und Koppl Raum für große Motorsportereignisse, sodass von 1971 bis 1994 dort der "Große Preis von Österreich" als Motorrad-Weltmeisterschaftslauf abgehalten wurde. Unter den Salzburger Motorsportlern ist besonders Europameister Johann Lindner * 22.7.1963 † 5.12.1998 (Motorrad, 250 ccm) bekannt. Auf dem zugefrorenen Zeller See fanden von 1952 bis 1961 unregelmäßig Skijöring-Veranstaltungen sowie Auto- und Motorradrennen statt. St. Johann im Pongau ist Austragungsort für ein Rennen der Serie "Golden Spike" im Eisspeedway der Motorräder. Diese Bahnsportart entstand als Wintertraining für Sand- oder Grasbahnspeedway-Bewerbe. | Ursprünglich als Motorsport-Rennstrecke konzipiert war die →Gaisbergstraße von 1929 bis 1969 Austragungsort der Gaisbergrennen für Autos verschiedener Klassen und Motorräder. Zwischen 1934 und 1951 fanden keine Rennen statt. Das Rennen von 1930 wurde bereits im Radio übertragen, die Sprecher waren Wolfgang von Karajan und Bernhard →Paumgartner. Motorsportbegeisterte begannen nach dem II. Weltkrieg bereits im Herbst 1945 trotz Treibstoffkontingentierung mit Aktivitäten und am 6. Oktober 1946 fand ein „Nationales Strassenrundrennen für Motorräder ohne Beiwagen“, veranstaltet vom Landessportamt Salzburg auf der Strecke Nonntaler Hauptstraße–Fürstenallee statt. Der SAMTC (= Salzburger Automobil- und Touring-Club) und später der ARBÖ (= Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs) engagierten sich in der Abhaltung diverser Motorsportveranstaltungen, so von 1951–1954 in Hallein, auf der Trabrennbahn in Aigen, am Autobahndreieck in Liefering und am Autobahnrundkurs in Anif/Grödig. Ab 1969 bot der ''Salzburgring'' in den Gemeinden Plainfeld und Koppl Raum für große Motorsportereignisse, sodass von 1971 bis 1994 dort der "Große Preis von Österreich" als Motorrad-Weltmeisterschaftslauf abgehalten wurde. Unter den Salzburger Motorsportlern ist besonders Europameister Johann Lindner * 22.7.1963 † 5.12.1998 (Motorrad, 250 ccm) bekannt. Auf dem zugefrorenen Zeller See fanden von 1952 bis 1961 unregelmäßig Skijöring-Veranstaltungen sowie Auto- und Motorradrennen statt. St. Johann im Pongau ist Austragungsort für ein Rennen der Serie "Golden Spike" im Eisspeedway der Motorräder. Diese Bahnsportart entstand als Wintertraining für Sand- oder Grasbahnspeedway-Bewerbe. | ||
− | Das EM-Stadion Wals-Siezenheim, heute "Red Bull Arena", wurde 2003 eröffnet und ist Heimstätte des größten Fußballklubs Salzburgs, des ''FC Red Bull Salzburg''. Der älteste Fußballklub Salzburgs ist hingegen der SAK 1914. Durch das finanzielle Engagement des Getränkekonzerns Red Bull ist in Salzburg auch Eishockeysport auf internationalem Niveau durch den ''EC Red Bull'' samt einer Eishockeyakademie für junge Talente möglich | + | Das EM-Stadion Wals-Siezenheim, heute "Red Bull Arena", wurde 2003 eröffnet und ist Heimstätte des größten Fußballklubs Salzburgs, des ''FC Red Bull Salzburg''. Der älteste Fußballklub Salzburgs ist hingegen der SAK 1914. Durch das finanzielle Engagement des Getränkekonzerns Red Bull ist in Salzburg auch Eishockeysport auf internationalem Niveau durch den ''EC Red Bull'' samt einer Eishockeyakademie für junge Talente möglich. In Salzburg werden an tradierten Sportarten, die tw. von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe Österreichs bewertet wurden, z. B. das →"Ranggeln", eine Form des Ringens ("Hundstoaranggeln" am Hohen Hundstein im Pinzgau) oder auch das "Plattenwerfen" (ehemals Hufeisen, heute genormter Eisenring) geübt. |
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Sport und NS-Zeit | Sport und NS-Zeit | ||
− | Da der Sport ein "Chamäleon" ist, der sich allen politischen Systemen gut anpasst gilt das auch für den Salzburger Sport in der NS-Zeit. Fachhistorisch wurden die z.T. engen Verflechtungen von Sportlern und | + | Da der Sport ein "Chamäleon" ist, der sich allen politischen Systemen gut anpasst gilt das auch für den Salzburger Sport in der NS-Zeit. Fachhistorisch wurden die z.T. engen Verflechtungen von Sportlern und Organisationen mit den unmenschlichen Zielen des NS-Regimes bzw. die sportlichen Entwicklungen seit der Zwischenkriegszeit über das autoritäre Dollfuß-Schuschnigg-System bis hin zur ''nicht erfolgten Aufarbeitung'' des NS-Sport-Komplexes in der Nachkriegszeit und dessen Auswirkungen erst 2018 für Salzburg fundiert bearbeitet und in einem Sammelband dargestellt. Mittels der US-Armee im Salzburg der Nachkriegszeit wurden nicht nur Sportstätten mit finanzieller, maschineller und personeller Unterstützung wieder in Stand gesetzt, sondern auch vorher in Salzburg kaum bekannte Sportarten wie Basketball, aber auch Boxen, der Schisport, Tennis oder das Schwimmen (AYA-Bad der American Youth Association in der Alpenstraße) besonders belebt. |
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Version vom 22. April 2018, 19:10 Uhr
Sport ist heute ein weltweit gebrauchter, umgangssprachlicher Begriff, dessen Definition "weit mehr vom alltagstheoretischen Gebrauch sowie von den historisch gewachsenen und tradierten Einbindungen in soziale, ökonomische, politische und rechtliche Gegebenheiten bestimmt" wird, als er eine Frage wissenschaftlicher Dimensionsanalysen ist. Metaphysisch betrachtet kann man Sport mit E. Hanisch als "Religion des 20. Jhs." begreifen, die mit ihren Werten des Wettbewerbs und der Leistung gut in die kapitalistische Marktgesellschaft passt. Insgesamt können damit menschliche Spiel-, Bewegungs- und Wettkampfformen mit vornehmlich körperlicher Aktivität umschrieben werden. Diese dienen primär weder der Erzeugung und dem Transport von Waren, noch kriegerischen Aktivitäten oder der alleinigen Ortsveränderung. Bestimmte Sportarten sind erst durch die Hilfe und den Einsatz von Tieren (z. B. Pferde…) oder motorisierten Sportgeräten (Motorsport) möglich. Die Intensität der körperlichen Aktivität ist nicht eindeutig festgelegt, das Internationale Olympische Komitee (= IOC) akzeptiert auch Bridge und Schach als Sportarten. Ins Deutsche kam der ursprünglich englische Begriff „sport”, der „Vergnügen, Kurzweil” in der 1. H. d. 19. Jh. Bezogen auf die Jahreszeit der Sportausübung kann in „Winter”- bzw. „Sommersport”, bezogen auf den Professionalitätsgrad und mögliche Entlohnung zwischen „Breiten”- versus „Leistungs”- und „Spitzensport” bzw. zwischen "Amateur"- versus "Profisport" unterschieden werden.
Seit 1947 existiert ein „Salzburger Landessportgesetz“ in der Letztfassung vom 12. April 2018. Demnach hat Sport eine positive Wirkung auf die „Erhaltung der Gesundheit, die Entfaltung der Persönlichkeit und die Entwicklung von Gemeinschaften“, daher „einen besonderen Stellenwert im Leben der Menschen und in der Gesellschaft…“ Fördergegenstände sind für das Land Salzburg u.a. "a) die Errichtung und Erhaltung von Sportanlagen; b) die Errichtung und Erhaltung von Ausbildungs- und Leistungszentren für Spitzensport; c) Dachverbände, Sportfachverbände und Sportfachvertretungen, Vereine, Einzelsportlerinnen und -sportler sowie Gemeinden […] d) die Durchführung sportlicher Veranstaltungen von überörtlichem Interesse, e) die Pflege internationaler Sportkontakte, f) die sportmedizinische Betreuung, g) die Aus- und Fortbildung von Personen, die in Training, Sportinstruktionen und Sportfunktionen tätig sind, h) der Einsatz von geprüften Instruktorinnen und Instruktoren, Trainerinnen und Trainern sowie Sportlehrerinnen und -lehrern; i) die Herausgabe von Sportpublikationen." Dabei sind diese Förderungen "ausschließlich auf Salzburger Sportlerinnen und Sportler sowie auf Sportaktivitäten im Land Salzburg auszurichten."
Schon vor dem II. Weltkrieg trugen Gehörlose Landes- und österr. Meisterschaften in diversen Sportarten aus. Nach 1945 wurden vom Salzburger Landesschiverband (= SLSV) alpine Bewerbe im Krückenskilauf für „Versehrtensportler“ ausgetragen. „Waren es nach dem Krieg überwiegend kriegsbedingte Körperbehinderte, so erweiterten sich später die sportlichen Aktivitäten auf Landesebene, … für Rollstuhlfahrer, Amputierte, Blinde und Spastiker in den Disziplinen Leichtathletik, Kegeln, Schießen, Schwimmen, Tischtennis, Tennis, Skilauf alpin und nordisch, Bogenschießen, Rollstuhlfahren, und den Mannschaftsbewerben Basketball, Volleyball, Fußball, Torball und Faustball.“ (Kopp 1996)
Breitensport
Bei der Ausübung von Breitensport, aber auch von Leistungssport in Salzburg unterstützen etwa 1000 Vereine, die der Landessportorganisation (LSO) angehören. Diese hat ihren Sitz im "Haus des Sports", EM-Stadion in Wals-Siezenheim. Ihre Hauptaufgaben sind die Beratung der Sportvereine und der Landesregierung, die Vergabe von Förderungen und die Durchführung von Veranstaltungen. Viele der Sportvereine in den Gemeinden gehören auch der Landesorganisation einer der drei großen österreichischen Sportdachverbände, der „Sportunion Österreich”, der „ASKÖ” (= Arbeitsgemeinschaft für Sport und Körperkultur in Österreich) oder dem ASVÖ (= Allgemeiner Sportverband Österreichs) an. Alpine Vereine wie die Sektion Salzburg des „Österr. Alpenvereins“, des „Touristenverein Die Naturfreunde“, des „Österr. Touristenklubs“ oder des „Edelweißklubs“ fördern Aktivitäten des Alpinismus in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden, für den Salzburg ein reiches Betätigungsfeld bietet. Sportstätten in Salzburg können über den Sportstättenatlas des Landes Salzburgs gefunden werden. Das Landessportbüro koordiniert eigene breitensportliche Aktivitäten wie die Aktion "Jugend zum Sport", "Schule und Sport" sowie "Fit und fun for all" im Universitäts- und Landessportzentrum Salzburg/Rif (ULSZ). Das ULSZ ist ein zertifiziertes Olympiazentrum und kann dem Breiten- und Leistungssport seit einigen Jahren in Zusammenarbeit mit dem universitären Fachbereich für Sport- und Bewegungswissenschaften der Universität Salzburg, dem Salzburger Schulsportmodell sowie dem Heeresleistungssportzentrum international vorbildhafte Trainingsbedingungen zur Verfügung stellen. Finanzielle Zuschüsse für die Errichtung, Erhaltung oder Instandhaltung von Sportstätten, für die Nachwuchsarbeit sowie Aktivitäten von Sportvereinen vergibt nicht nur das Land, sondern auch die Stadt Salzburg. Breitensport funktioniert aber auch jenseits von Vereinsorganisation und die Veranstalter zahlreicher Sportevents profitieren von der Mobilisierungsmöglichkeit von Hobby-Sportlern. Um die Sportausübung noch individueller möglich zu machen und die Sportstätten möglichst gut auszulasten haben Stadt und Land Salzburg gemeinsam mit dem Startup venuzle den "Sportstätten-Checker" kreiert, ein Internet-Werkzeug, das die schnelle Buchung von verschiedenen Sportstätten in der Stadt Salzburg möglich macht. Für alle Lauffreudigen und Nordic-Walker in der Stadt Salzburg gibt es einen Taschen-Laufplan mit Streckenvorschlägen/-verläufen.
Leistungssport/Spitzensport
Salzburger Gewinnerinnen und Gewinner von Olympiamedaillen sind noch nach Jahrzehnten sehr bekannt. Im Wissen, dass etliche auch (mehrfache) Weltmeisterinnen und Weltmeister und/oder Europameisterinnen und Europameister sind/waren können aus Platzgründen nur die Medaillengewinnerinnen und -gewinner Berücksichtigung finden: Olympische Sommerspiele: Fußball-Amateure: Bacher, Ernst; Kainberger, Eduard , * Salzburg 20.11.1911, † Salzburg 7.3.1974, Kainberger, Karl * Salzburg 1.12.1912 , † Salzburg 17.12.1997 und der damals in Salzburg spielende Laudon, Adolf * 13.12.1912, † 22.11.1984 (alle OM., OSS. Berlin 1936). Segeln: Raudaschl, Hubert, * St. Gilgen 26.8.1942 (OM., OSS. Moskau 1980 Star; OSS. Mexico 1968 Finn); Ferstl, Karl * 31.12.1945 (OM., OSS. Moskau. 1980 Star); Steinacher Hans-Peter, * Zell am See 9.9.1968 (OM., OSS. Athen 2004, Tornado; OM., OSS. 2000 Sydney, Tornado); Hagara Roman, * Wien 30.6.1966 (OM., OSS. Athen 2004, Tornado; OM., OSS. 2000 Sydney, Tornado); Schießen - Schnellfeuerpistole: Petritsch, Gerhard * 2.9.1940 (OM., OSS. Moskau 1980) Reiten - Nationenpreis: Boor, Boris, * 12.12.1950 (OM, OSS. Barcelona 1992, Boor erhielt offiziell keine Medaille, da nicht in der Wertung) Surfen: Sieber, Christoph, * Stadl-Paura (OÖ.) 9.1.1971 (OM., OSS. Sydney 2000) Judo: Paischer, Ludwig, * Oberndorf 28.11.1981 (OM., OSS. Peking 2008) Olympische Winterspiele Schi-Alpin: Eder, Elfriede, * Zell am See 5.1.1970 (OM., OWS. Lillehammer 1994, SL.); Eder, Simon, * Zell am See 23.2.1983 (OM., OWS. Sotschi 2014, Biathlon-Staffel; OM., OWS. Vancouver 2010, Biathlon-Staffel); Enn, Hans, * Saalbach-Hinterglemm 10.5.1958 (OM, OWS Lake Placid 1980, RSL.); Fischbacher, Andrea, * Schwarzach 14.10.1985 (OM., OWS. Vancouver 2010, Abf.); Frandl-Crotty, Josefa/Josefine , * Radstadt 5.7.1930 (erste OM.-gewinnerin Salzburgs, OWS. Cortina d'Ampezzo 1956, RSL.); Habersatter-Totschnig, Brigitte, * Radstadt 30.8.1964 (OM., OWS. Innsbruck 1976, Abf.); Herbst, Reinfried, * Salzburg 11.10.1978 (OM., OWS. Turin 2006, SL); Hirscher, Marcel, * Hallein 2.3.1989 (zwei OM., OWS. PyeongChang 2018, RSL, Komb.; OM., OWS. Sotschi 2014, SL); Hochleitner, Dorothea, * Bad Gastein 10.7.1925 (erste OM.-gewinnerin Salzburgs, OWS. Cortina d'Ampezzo 1956, RSL); Kronberger, Petra, * 21.2.1969 St. Johann im Pongau (zwei OM., OWS. Albertville 1992, SL., Komb.); Maier, Hermann, * Altenmarkt im Pongau 7.12.1972 (zwei OM., OWS. Turin 2006, Super-G, RSL; zwei OM., OWS. Nagano 1998, Super-G, RSL.); Meissnitzer, Alexandra, * Abtenau 18.6.1973 (1 OM., OWS. Turin 2006, Super-G; zwei OM., OWS. Nagano 1998, Super-G, RSL.); Moser-Pröll, Annemarie * Kleinarl 27.3.1953 (OM., OWS. 1980 Lake Placid; zwei OM., OWS. Sapporo 1972, Abf., RSL.) 1999 wurde Moser-Pröll vom IOC in Wien zur „Sportlerin des Jahrhunderts“ (20. Jh.) im Bereich Wintersport gekürt. Moser-Pröll gewann außer ihren OM. sechsmal den Gesamtweltcup, 9 WMM. und konnte 62 Einzelsiege feiern. Raich (Schild), Marlies, * Admont 31.5.1981 (OM., OWS. 2014 Sotschi, SL; OM., OWS. Vancouver 2010, SL; zwei OM., OWS. Turin 2006, Komb., SL); Schifferer, Andreas, * Radstadt 3.8.1974 (OM., OWS. Salt Lake City 2002, Super-G); Stangassinger, Thomas, * Hallein 15.9.1965 (OM., OWS. Lillehammer 1994, SL.); Stallmaier (Wallinger), Veronika, * St. Koloman 30.7.1966 (OM., OWS. Albertville 1992, Abf.); Strobl, Fritz, * Lienz (T.) 24.8.1972 (OM., OWS. Salt Lake City 1992, Abf.); Walchhofer, Michael, * Radstadt 28.4.1975 (OM., OWS. Turin 2006, Abf.); Veith (Fenninger), Anna * Hallein 18.6.1989 (OM., OWS. PyeongChang 2018; zwei OM., OWS. Sotschi 2014). Schi-Nordisch: Botwinow, Michael, * Lidinka bei Moskau 17.11.1967 (OM., OWS. Turin 2006, 50km-Langlauf; OM., OWS. Salt Lake City 2002, 30km-Langlauf); Gottwald, Felix, * Zell am See 13.1.1976 (OM., OWS. Vancouver 2010, N.-Komb. Mannsch.; drei OM., OWS. Turin 2006, N.-Komb. Einzel, Sprint, Mannsch.; drei OM., OWS. Salt Lake City 2002, N.-Komb. Einzel, Sprint, Mannsch.); Gruber, Bernhard, * Schwarzach 12.8.1982 (OM., OWS. PyeongChang 2018, N.-Komb. Team Großschanze; OM., OWS. Sotschi 2014, N.-Komb. Mannsch.; zwei OM., OWS. Vancouver 2010, N.-Komb. Einzel Großschanze; Mannsch.); Gruber, Michael, * Schwarzach 5.12.1979 (OM., OWS. Turin 2006, N.-Komb. Mannsch.; OM., OWS. Salt Lake City 2002, N.-Komb. Mannsch.); Leodolter, Otto, * St. Sebastian (Stm.) 18.3.1936 (OM., OWS. Squaw Valley 1960, Schispringen Normalschanze); Schwarzenberger, Reinhard, * Saalfelden 7.1.1977 (OM., OWS. Nagano 1998, Schispringen-Mannschaft); Seidl, Mario * St. Veit im Pongau 8.12.1992 (OM., OWS. PyeongChang 2018, N.-Komb. Mannsch.) Rodeln-Doppelsitzer: Stengl, Manfred * Salzburg 1.4.1946, † 6.6.1992 Douglas (Isle of Man, GB) (OM., OWS. Innsbruck 1964, Rodel-Doppelsitzer) Sondersparte Kunstwettbewerb: Stoiber, Hans Helmut, * 11.10.1918 Zell am See, † 10.1.2015 Salzburg (OM, OSS. Berlin 1936 , Lyrik) Bei den Paralympics, den Olympischen Spielen für beeinträchtigte Sportlerinnen und Sportler, die seit 1948 ausgetragen werden, gewannen für Salzburg: Schilauf alpin: Lanzinger, Markus, * 9.12.1980 Abtenau (zwei OM, OWS. Sotschi 2014); Schilauf nordisch: Edlinger, Carina, * 13.8.1998 Bad Ischl (OM, OWS. PyeongChang 2018); Rollstuhlfahren: Geierspichler, Thomas, * 14.4.1976 Salzburg (OM, PSS 2012 London, 400m; zwei OM, PSS 2008 Peking, Marathon, 800m; fünf OM, PSS Athen 2004, Marathon, 5000m, 1500m, 800m, 400m; OM PSS Sydney 2000, Marathon) Leichtathletik: Matzinger, Günther * 16.5.1987, Tamsweg (OM, PSS Rio de Janeiro 2016, 400m; zwei OM, PSS London 2012, 800m, 400m); Pfaller, Walter * 24.10.1957 St. Georgen bei Salzburg (OM, PSS Seoul 1988, Fünfkampf)
Landesverbände, Sportarten, Sportstätten und Sportgroßevents in Salzburg
Derzeit sind in der Landessportorganisation XX Landesverbände für ebensoviele Sportarten vertreten. 2008 war Salzburg ein Austragungsort der UEFA Euro 2008, der Fußball-Europameisterschaft. 2006 war die Radweltmeisterschaft zu Gast in Salzburg. 1991 in Saalbach-Hinterglemm und 1954 in Bad Gastein fanden Alpine Schiweltmeisterschaften statt. Ursprünglich als Motorsport-Rennstrecke konzipiert war die →Gaisbergstraße von 1929 bis 1969 Austragungsort der Gaisbergrennen für Autos verschiedener Klassen und Motorräder. Zwischen 1934 und 1951 fanden keine Rennen statt. Das Rennen von 1930 wurde bereits im Radio übertragen, die Sprecher waren Wolfgang von Karajan und Bernhard →Paumgartner. Motorsportbegeisterte begannen nach dem II. Weltkrieg bereits im Herbst 1945 trotz Treibstoffkontingentierung mit Aktivitäten und am 6. Oktober 1946 fand ein „Nationales Strassenrundrennen für Motorräder ohne Beiwagen“, veranstaltet vom Landessportamt Salzburg auf der Strecke Nonntaler Hauptstraße–Fürstenallee statt. Der SAMTC (= Salzburger Automobil- und Touring-Club) und später der ARBÖ (= Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs) engagierten sich in der Abhaltung diverser Motorsportveranstaltungen, so von 1951–1954 in Hallein, auf der Trabrennbahn in Aigen, am Autobahndreieck in Liefering und am Autobahnrundkurs in Anif/Grödig. Ab 1969 bot der Salzburgring in den Gemeinden Plainfeld und Koppl Raum für große Motorsportereignisse, sodass von 1971 bis 1994 dort der "Große Preis von Österreich" als Motorrad-Weltmeisterschaftslauf abgehalten wurde. Unter den Salzburger Motorsportlern ist besonders Europameister Johann Lindner * 22.7.1963 † 5.12.1998 (Motorrad, 250 ccm) bekannt. Auf dem zugefrorenen Zeller See fanden von 1952 bis 1961 unregelmäßig Skijöring-Veranstaltungen sowie Auto- und Motorradrennen statt. St. Johann im Pongau ist Austragungsort für ein Rennen der Serie "Golden Spike" im Eisspeedway der Motorräder. Diese Bahnsportart entstand als Wintertraining für Sand- oder Grasbahnspeedway-Bewerbe.
Das EM-Stadion Wals-Siezenheim, heute "Red Bull Arena", wurde 2003 eröffnet und ist Heimstätte des größten Fußballklubs Salzburgs, des FC Red Bull Salzburg. Der älteste Fußballklub Salzburgs ist hingegen der SAK 1914. Durch das finanzielle Engagement des Getränkekonzerns Red Bull ist in Salzburg auch Eishockeysport auf internationalem Niveau durch den EC Red Bull samt einer Eishockeyakademie für junge Talente möglich. In Salzburg werden an tradierten Sportarten, die tw. von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe Österreichs bewertet wurden, z. B. das →"Ranggeln", eine Form des Ringens ("Hundstoaranggeln" am Hohen Hundstein im Pinzgau) oder auch das "Plattenwerfen" (ehemals Hufeisen, heute genormter Eisenring) geübt.
Sport und NS-Zeit
Da der Sport ein "Chamäleon" ist, der sich allen politischen Systemen gut anpasst gilt das auch für den Salzburger Sport in der NS-Zeit. Fachhistorisch wurden die z.T. engen Verflechtungen von Sportlern und Organisationen mit den unmenschlichen Zielen des NS-Regimes bzw. die sportlichen Entwicklungen seit der Zwischenkriegszeit über das autoritäre Dollfuß-Schuschnigg-System bis hin zur nicht erfolgten Aufarbeitung des NS-Sport-Komplexes in der Nachkriegszeit und dessen Auswirkungen erst 2018 für Salzburg fundiert bearbeitet und in einem Sammelband dargestellt. Mittels der US-Armee im Salzburg der Nachkriegszeit wurden nicht nur Sportstätten mit finanzieller, maschineller und personeller Unterstützung wieder in Stand gesetzt, sondern auch vorher in Salzburg kaum bekannte Sportarten wie Basketball, aber auch Boxen, der Schisport, Tennis oder das Schwimmen (AYA-Bad der American Youth Association in der Alpenstraße) besonders belebt.
Weblinks:
- http://www.askoe-salzburg.at/de
- http://www.sportunion-sbg.at/de
- http://www.ulsz-rif.at/
- https://www.salzburg.gv.at/themen/sport/sportstaettenatlas
- http://www.reisemosaik.at/Oldtimer/Motorsport/Motorsport.html
- https://www.sn.at/wiki/Motorsport
Lit.:
- G. Kopp: Der Salzburger Sport. 1945–1983. Entwicklungs- und Aufbaujahre. Hg.: Roland Floimair. Salzburg [1996] (= Schriften des Landespressebüros. Sonderpublikationen 130.)
- M. Dimitriou; O. Dohle; W. Pfaller; A. Praher (Hg.): Salzburgs Sport in der NS-Zeit. Zwischen Staat und Diktatur. Salzburg 2018 (= Schriftenreihe des Salzburger Landesarchivs. 27.)
- J. Glaser: Salzburger Sportler. Hg.: Roland Floimair. Salzburg-München 2001 (= Schriftenreihen des Landespressebüros. Sonderpublikationen 171.)