Religionen und staatlich anerkannte Bekenntnisgemeinschaften: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Neben ihrer spirituellen haben Religionen auch eine kulturelle Bedeutung. Sie können bei der „Suche nach dem Sinn des Lebens“ helfen und Werte vorgeben. Weiters begründen sie Ethik, Moral und Sitten. Durch ihre Feiertage und Feste, aber auch durch Rituale und Praxen im Alltag können sie den Tag, die Woche, das Jahr und das (individuelle oder gemeinschaftliche) Menschenleben strukturieren.
 
Neben ihrer spirituellen haben Religionen auch eine kulturelle Bedeutung. Sie können bei der „Suche nach dem Sinn des Lebens“ helfen und Werte vorgeben. Weiters begründen sie Ethik, Moral und Sitten. Durch ihre Feiertage und Feste, aber auch durch Rituale und Praxen im Alltag können sie den Tag, die Woche, das Jahr und das (individuelle oder gemeinschaftliche) Menschenleben strukturieren.
Die Republik Österreich verschafft mit der ''gesetzlichen Anerkennung'' als Kirche oder Religionsgemeinschaft dieser den höchsten Status. „Die gesetzliche Anerkennung bewirkt die Verleihung der öffentlich-rechtlichen Rechtspersönlichkeit an eine Kirche oder Religionsgemeinschaft, wodurch ihr die Stellung einer Körperschaft öffentlichen Rechts zukommt. Dieses beinhaltet auch die privatrechtliche Rechtsfähigkeit.“ Diese Körperschaften nehmen neben den religiösen Aufgaben auch kulturpolitische, soziale und gesellschaftliche, somit Aufgaben öffentlichen Interesses wahr.
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Die Republik Österreich verschafft mit der ''gesetzlichen Anerkennung'' als Kirche oder Religionsgemeinschaft dieser einen besonderen Status. „Die gesetzliche Anerkennung bewirkt die Verleihung der öffentlich-rechtlichen Rechtspersönlichkeit an eine Kirche oder Religionsgemeinschaft, wodurch ihr die Stellung einer Körperschaft öffentlichen Rechts zukommt. Dieses beinhaltet auch die privatrechtliche Rechtsfähigkeit.“ Diese Körperschaften nehmen neben den religiösen Aufgaben auch kulturpolitische, soziale und gesellschaftliche Aufgaben wahr.
 
Derzeit sind in Österreich 16 Kirchen und Religionsgemeinschaften ''gesetzlich'' anerkannt, wobei manche innerhalb eines Sammelbegriffes mehrere Kirchen inkludieren.
 
Derzeit sind in Österreich 16 Kirchen und Religionsgemeinschaften ''gesetzlich'' anerkannt, wobei manche innerhalb eines Sammelbegriffes mehrere Kirchen inkludieren.
Mit dem Benediktinerstift →St. Peter und der Wirkung als Missionsstandort für den gesamten Südostalpenraum hat die '''Römisch-katholische Kirche''' in Salzburg eines der ältesten noch bestehenden Klöster des dt. Sprachraumes (seit 696) und eine jahrhundertealte hegemoniale Tradition. Der Salzburger Erzbischof trug den Ehrentitel „primas germaniae“, der „erste Priester des deutschen Sprachraumes“. Vom ersten →Dombau durch →Virgil, der ältesten nachweisbaren Bischofskirche des heutigen Österreich über die zahlreichen Kirchenbauten der Stadt, entstanden im Land gesamten Erzstift Salzburg (reichte mit seinen Suffraganbistümern Passau, Regensburg, Freising und Brixen sowie den Eigenbistümern Chiemsee, Seckau und Lavant weit über das heutige Landesgebiet hinaus) weitere Klöster (z. B. Stift Nonnberg als ältestes bestehendes Frauenkloster, Michaelbeuern oder St. Anton im Pinzgau), Kirchen- (z. B. →Pongauer Dom, Mariapfarr im Lungau oder Bischofshofen/Maximilianszelle als Gründung des hl. →Rupert) und Kapellenbauten, Einsiedeleien (z. B. Palfen bei Saalfelden) oder Wallfahrtsstätten wie →Maria Kirchenthal oder →Maria Plain. Die erste Salzburger Universität stand unter der Leitung der Benediktiner und wurde durch eine nachträgliche Gründungsurkunde von Erzbischof Paris Lodron 1623 begründet. 74,43 % der Salzburger Gesamtbevölkerung von 2001 gehörte der römisch-katholischen Kirche an. Für den interreligiösen Dialog ist das „Referat für Ökumene und interreligiösen Dialog“ der Erzdiözese sowie eine Kommission für interreligiösen und interkulturellen Dialog zuständig.
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Mit dem Benediktinerstift →St. Peter und der Wirkung als Missionsstandort für den gesamten Südostalpenraum hat die '''Römisch-katholische Kirche''' in Salzburg eines der ältesten noch bestehenden Klöster des dt. Sprachraumes (seit 696) und eine jahrhundertealte prägende Tradition. Der Salzburger Erzbischof trug den Ehrentitel „primas germaniae“, der „erste Priester des deutschen Sprachraumes“. Vom ersten →Dombau durch →Virgil, der ältesten nachweisbaren Bischofskirche des heutigen Österreich über die zahlreichen Kirchenbauten der Stadt, entstanden im Land gesamten Erzstift Salzburg (reichte mit seinen Suffraganbistümern Passau, Regensburg, Freising und Brixen sowie den Eigenbistümern Chiemsee, Seckau und Lavant weit über das heutige Landesgebiet hinaus) weitere Klöster (z. B. Stift Nonnberg als ältestes bestehendes Frauenkloster, Michaelbeuern oder St. Anton im Pinzgau), Kirchen- (z. B. →Pongauer Dom, Mariapfarr im Lungau oder Bischofshofen/Maximilianszelle als Gründung des hl. →Rupert) und Kapellenbauten, Einsiedeleien (z. B. Palfen bei Saalfelden) oder Wallfahrtsstätten wie →Maria Kirchenthal oder →Maria Plain. Die erste Salzburger Universität stand unter der Leitung der Benediktiner und wurde durch eine nachträgliche Gründungsurkunde von Erzbischof Paris Lodron 1623 begründet. 74,43 % der Salzburger Gesamtbevölkerung von 2001 gehörte der römisch-katholischen Kirche an. Für den interreligiösen Dialog ist das „Referat für Ökumene und interreligiösen Dialog“ der Erzdiözese sowie eine Kommission für interreligiösen und interkulturellen Dialog zuständig.
 
Eine Besonderheit sind die mit der römisch-katholischen Kirche verbundenen katholischen „Schwesterkirchen“, die "katholischen „Ostkirchen“, die Liturgie im byzantinischen Ritus feiern, deren Glaubensinhalte jedoch dieselben wie die der römisch-katholischen Kirche sind. Die '''„Ukrainisch-griechisch-katholische Kirche in Westösterreich“''' hat seit 2000 ihr Gotteshaus in der Ursulinenkirche „St. Markus“ in Salzburg-Stadt und ihre Gemeinde ist als „Quasi-Pfarre“ oder Seelsorgestelle der Wiener Pfarre St. Barbara organisiert.
 
Eine Besonderheit sind die mit der römisch-katholischen Kirche verbundenen katholischen „Schwesterkirchen“, die "katholischen „Ostkirchen“, die Liturgie im byzantinischen Ritus feiern, deren Glaubensinhalte jedoch dieselben wie die der römisch-katholischen Kirche sind. Die '''„Ukrainisch-griechisch-katholische Kirche in Westösterreich“''' hat seit 2000 ihr Gotteshaus in der Ursulinenkirche „St. Markus“ in Salzburg-Stadt und ihre Gemeinde ist als „Quasi-Pfarre“ oder Seelsorgestelle der Wiener Pfarre St. Barbara organisiert.
Der '''Islam''' ist in Österreich bereits seit dem letzten Drittel des 19. Jhs., zumindest was seine hanefitische (eine der sunnitischen Rechtsschulen) Richtung betrifft, als Religionsgesellschaft anerkannt. Hintergrund war das Staatsgrundgesetz vom 21.12.1867 (RGBl. Nr. 142/1867, insb. Art. 15) und das Gesetz vom 20.5.1874 betreffend die gesetzliche Anerkennung von Religionsgesellschaften. Die Okkupation (1878) und Annexion (1908) Bosnien-Herzegowinas brachte ein Territorium mit muslimisch dominierter Bevölkerungsgruppe ins Habsburgerreich und der Bedarf an einem Religionsgesetz stieg. Kurz nach dem Autonomiestatut für Bosnien trat 1912 das Gesetz betreffend die Anhänger des Islam als Religionsgesellschaft (RGBl. Nr. 159, 1912) in Kraft. In Salzburg vertritt die Interessen der sunnitischen Muslime die Islamische Religionsgemeinschaft Salzburg im Auftrag der IGGÖ (= Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich). In der Stadt Salzburg existieren derzeit elf Moscheegemeinden, in Hallein vier, und je eine in Bergheim, Grödig, Oberndorf bei Salzburg, Neumarkt am Wallersee, Bad Hofgastein, Radstadt, St. Johann im Pongau, Mittersill, Saalfelden und Tamsweg. [checken mit Yilmaz!!!] Fachvereine der IGGÖ existieren in Salzburg mit dem Albanischen Kulturverein Dituria in Radstadt und mit dem Verein „En-Nur“ in Salzburg-Stadt. Seit 2015 existiert ein neues Islamgesetz (BGBl. I Nr. 39/2015).
 
Die islamische Minderheit der '''Schiiten''', die sich wiederum in zahlreiche Untergruppen gliedert, ist in Österreich als „Islamisch-Schiitische Glaubensgemeinschaft in Österreich (Schia)“ eine staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft. [Schiitische Moscheegemeinden, Anzahl per Mail angefragt, 9.5.]
 
Die '''Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich (ALEVI''') ist seit 2015 (BGBl. I Nr. 39/2015) gesetzlich anerkannt. Die Aleviten sind, nach der gängigsten Entstehungstheorie, eine Verschmelzung der islamischen Richtung der Zwölfer-Schia (Partei Alis, „Alevi“ bedeutet „Anhänger Alis“) mit mystischen (sufistischen) Interpretationen des Koran, wie sie z. B. Hadschi Bektasch Wali/Veli und andere Lehrmeister unternahmen. In Salzburg gibt es derzeit noch keine eigene alevitische, auch keine Alt-Alevetische (Alt-Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich, AAGÖ, staatlich eingetragen seit 2013) Glaubensgemeinde.
 
 
Die christlichen '''Evangelischen Kirchen Augsburger (A.B.) sowie helvetischen (H.B.) Bekenntnisses''' in Österreich haben „zur Wahrung ihrer gemeinsamen Belange […] die ,Evangelische Kirche A.u.H.B.ʻ“ gebildet (keine Bekenntnis- oder Verwaltungsunion). Sie gehen auf die Initiativen der „Reformation“ ursprünglich innerhalb der römisch-katholischen Kirche mindestens seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts (Konzil von Konstanz, 1414-1418) bzw. die bekanntesten „Reformatoren“ Martin Luther (Wittenberg, D), Ulrich Zwingli (Zürich, CH) sowie Johannes Jean Calvin (Genf, CH) zurück. In Salzburg fanden diese Ideen schon wenige Jahre später vor allem im Pinzgau und Pongau (Bergknappen, Bauern), aber auch in Teilen des Salzburger Bürgertums begeisterten Widerhall und wirkten sich auch auf Geschehnisse im Salzburger Bauernkrieg (1525/26) aus.  
 
Die christlichen '''Evangelischen Kirchen Augsburger (A.B.) sowie helvetischen (H.B.) Bekenntnisses''' in Österreich haben „zur Wahrung ihrer gemeinsamen Belange […] die ,Evangelische Kirche A.u.H.B.ʻ“ gebildet (keine Bekenntnis- oder Verwaltungsunion). Sie gehen auf die Initiativen der „Reformation“ ursprünglich innerhalb der römisch-katholischen Kirche mindestens seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts (Konzil von Konstanz, 1414-1418) bzw. die bekanntesten „Reformatoren“ Martin Luther (Wittenberg, D), Ulrich Zwingli (Zürich, CH) sowie Johannes Jean Calvin (Genf, CH) zurück. In Salzburg fanden diese Ideen schon wenige Jahre später vor allem im Pinzgau und Pongau (Bergknappen, Bauern), aber auch in Teilen des Salzburger Bürgertums begeisterten Widerhall und wirkten sich auch auf Geschehnisse im Salzburger Bauernkrieg (1525/26) aus.  
Durch Theologen und Prediger der Frühzeit der Reformation wie den späteren Abt Johannes von →Staupitz oder Paulus Speratus (Sprett) als Prediger der Stadtpfarrkirche (Franziskanerkirche) oder durch Salzburger Studenten an der Universität Wittenberg kam evangelisches Gedankengut nach Salzburg. Visitationen wie jene von 1528 zeigen z.T. evangelisch-katholische Mischvarianten („evangelische Katholizität“), vor allem in den Gebirgsgauen. Der große Widersacher der Protestanten wie auch der aufständischen Bauern dieser Zeit war Fe. Kardinal Matthäus →Lang von Wellenburg (reg. 1519-1540), sowie der Chiemseer Bischof Berthold →Pürstinger. Aufgrund des Augsburger Religionsfriedens 1555 mussten Anhänger des Protestantismus fast 200 Jahre, ungeachtet der Gegenreformation, im Geheimen ihre Lehre überliefern, bis 1731/32 unter Fe. Leopold Anton →Firmian eine massive Protestantenvertreibung aus Salzburg exekutiert wurde. Dabei wurden vor allem aus dem Pinzgau und Pongau etwa 20.000 Menschen (etwa ein Fünftel der damaligen Salzburger Bevölkerung) vertrieben, die hauptsächlich in die Niederlande, nach Ostpreußen und bis in die USA (Georgia) auswanderten. Die Salzburger Landesausstellung 1981 auf Schloss Goldegg sowie eine Sonderausstellung im Salzburg Museum 2017 widmeten sich den Themen Reformation und Emigration aus Salzburg.
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Durch Theologen und Prediger der Frühzeit der Reformation wie den späteren Abt Johannes von →Staupitz oder Paulus Speratus (Sprett) als Prediger der Stadtpfarrkirche (Franziskanerkirche) oder durch Salzburger Studenten an der Universität Wittenberg kam evangelisches Gedankengut nach Salzburg. Visitationen wie jene von 1528 zeigen z.T. evangelisch-katholische Mischvarianten („evangelische Katholizität“), vor allem in den Gebirgsgauen. Der große Widersacher der Protestanten wie auch der aufständischen Bauern dieser Zeit war Fe. Kardinal Matthäus →Lang von Wellenburg (reg. 1519-1540), sowie der Chiemseer Bischof Berthold →Pürstinger. Aufgrund des Augsburger Religionsfriedens 1555 mussten Anhänger des Protestantismus fast 200 Jahre, ungeachtet der Gegenreformation, im Geheimen ihre Lehre überliefern, bis 1731/32 unter Fe. Leopold Anton →Firmian eine massive Protestantenvertreibung aus Salzburg exekutiert wurde. Dabei wurden vor allem aus dem Pinzgau und Pongau etwa 20.000 Menschen (etwa ein Fünftel der damaligen Salzburger Bevölkerung) vertrieben, die hauptsächlich in die Niederlande, nach Ostpreußen und bis in die USA (Georgia) auswanderten. Durch das Toleranzpatent Kaiser Josefs II. waren Evangelische zwar geduldet, eine öffentliche Religionsausübung aber immer noch untersagt. Erst mit dem "Protestantenpatent" von 1861 wurden Evangelische Christen den Katholiken gleichgestellt. 1863-1867 entstand die evangelische Christuskirche in der Schwarzstraße in Salzburg Stadt.
Die christlichen '''Orthodoxen oder Griechisch-orientalischen (byzantinischen) Kirchen''' blicken in Österreich auf eine über 350-jährige Geschichte zurück. Das Wort „orthodox“ wird vor allem seit dem 19. Jh. in Abgrenzung zur römisch-katholischen Kirche benutzt und bezeichnet die nicht in Einheit mit Rom stehenden christlichen „Ostkirchen“. Sie entstanden in der „östlichen“, griechisch-sprachigen Hälfte des Römischen Reiches und sind im Gegensatz zur römisch-katholischen Kirche Landeskirchen, die einen Patriarchen als ihr Oberhaupt anerkennen. Für alle Festtermine verwenden die Russisch- und die Serbisch-orthodoxe Kirche den Julianischen Kalender, der gegenüber dem Gregorianischen um 13 Tage zurück verschoben ist.
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Die Salzburger Landesausstellung 1981 auf Schloss Goldegg sowie eine Sonderausstellung im Salzburg Museum 2017 widmeten sich den Themen Reformation und Emigration aus Salzburg.
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Die christlichen '''Orthodoxen oder Griechisch-orientalischen (byzantinischen) Kirchen''' blicken in Österreich auf eine über 350-jährige Geschichte zurück. Das Wort „orthodox“ wird vor allem seit dem 19. Jh. in Abgrenzung zur römisch-katholischen Kirche benutzt und bezeichnet die nicht in Einheit mit Rom stehenden christlichen „Ostkirchen“. Sie entstanden in der „östlichen“, griechisch-sprachigen Hälfte des Römischen Reiches und sind im Gegensatz zur römisch-katholischen Kirche Landeskirchen, die einen Patriarchen als ihr Oberhaupt anerkennen. Für alle Festtermine verwenden die Russisch- und die Serbisch-orthodoxe Kirche den Julianischen Kalender, der gegenüber dem Gregorianischen um 13 Tage zurück verschoben ist.  
 
In Salzburg haben folgende orthodoxe Kirchen auch Pfarrgemeinden: Die ''Griechisch-orthodoxe'' Kirchengemeinde zum hl. Dimitrios, Gaisbergstraße 7 in der Stadt Salzburg, die ''Russisch-orthodoxe'' Kirchengemeinde „Maria Schutz“ in der Christian-Doppler-Straße 3a in Salzburg, die ''Serbisch-orthodoxen'' Pfarrgemeinden „Maria Schutz und Fürbitte“ in der Schmiedingerstraße in der Stadt Salzburg sowie „Kirche der Synaxe aller serbischen Heiligen“ in Saalfelden, die ''Rumänisch-orthodoxe'' Kirche die Gemeinde „Hl. Erzengel Michael und Gabriel“ sowie „Hl. Märtyrer Epiktet und Astion“ in der Robinigstraße 48 in der Stadt Salzburg. Die ''Bulgarisch-orthodoxe'', die ''Georgisch-orthodoxe'' Kirche sowie das ''Patriarchat von Antiochien'' haben keine eigenen Pfarrgemeinden in Salzburg.
 
In Salzburg haben folgende orthodoxe Kirchen auch Pfarrgemeinden: Die ''Griechisch-orthodoxe'' Kirchengemeinde zum hl. Dimitrios, Gaisbergstraße 7 in der Stadt Salzburg, die ''Russisch-orthodoxe'' Kirchengemeinde „Maria Schutz“ in der Christian-Doppler-Straße 3a in Salzburg, die ''Serbisch-orthodoxen'' Pfarrgemeinden „Maria Schutz und Fürbitte“ in der Schmiedingerstraße in der Stadt Salzburg sowie „Kirche der Synaxe aller serbischen Heiligen“ in Saalfelden, die ''Rumänisch-orthodoxe'' Kirche die Gemeinde „Hl. Erzengel Michael und Gabriel“ sowie „Hl. Märtyrer Epiktet und Astion“ in der Robinigstraße 48 in der Stadt Salzburg. Die ''Bulgarisch-orthodoxe'', die ''Georgisch-orthodoxe'' Kirche sowie das ''Patriarchat von Antiochien'' haben keine eigenen Pfarrgemeinden in Salzburg.
Als 14. Religionsgemeinschaft wurden '''Jehovas Zeugen''' am 7. Mai 2009 in Österreich anerkannt. Von ihrer Begründung an war die Endzeiterwartung für Jehovas Zeugen prägend. Ein weiteres bedeutsames Kennzeichen ist die ausgeprägte Missionstätigkeit. Im Land Salzburg verfügen Jehovas Zeugen über 14 Versammlungsstätten („Königreichssäle“). In Österreich sind Zeugen Jehovas seit 1911 aktiv und wurden in der Zeit des Nationalsozialismus rigoros verfolgt, da ihnen die Glaubensüberzeugung Führerkult und Kriegsdienst untersagte. Dadurch verloren ein Viertel der in Österreich lebenden Mitglieder der Religionsgemeinschaft ihr Leben. Jehovas Zeugen pflegen die Erwachsenentaufe – ein besonderer Festtag ist die „Gedächtnismahlfeier“ am 14. Nis(s)an (jüd. Monatsname, März/April) nach Sonnenuntergang in Erinnerung an das Letzte Abendmahl.
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Als 14. Religionsgemeinschaft wurden '''Jehovas Zeugen''' am 7. Mai 2009 in Österreich anerkannt. Von ihrer Begründung an war die Endzeiterwartung für Jehovas Zeugen prägend. Ein weiteres bedeutsames Kennzeichen ist die ausgeprägte Missionstätigkeit. Im Land Salzburg verfügen Jehovas Zeugen über 14 Versammlungsstätten („Königreichssäle“). In Österreich sind Jehovas Zeugen seit 1911 aktiv und wurden in der Zeit des Nationalsozialismus rigoros verfolgt, da ihnen die Glaubensüberzeugung Führerkult und Kriegsdienst untersagte. Dadurch verloren ein Viertel der in Österreich lebenden Mitglieder der Religionsgemeinschaft ihr Leben. Jehovas Zeugen pflegen die Erwachsenentaufe – ein besonderer Festtag ist die „Gedächtnismahlfeier“ am 14. Nis(s)an (jüd. Monatsname, März/April) nach Sonnenuntergang in Erinnerung an das Letzte Abendmahl.
 
Die christliche '''Altkatholische Kirche''' hat ihre Wurzeln als Religionsgemeinschaft im 19. Jahrhundert. Sie spaltete sich von der Römisch-katholischen Kirche nach dem I. Vatikanischen Konzil, 1869 70 ab, das von Papst Pius IX. einberufen worden war. 136 von 778 Bischöfen, hauptsächlich aus Deutschland, Frankreich, Österreich-Ungarn und der Schweiz hatten die Beschlüsse zum Jurisdiktionsprimat der Päpste sowie zur Unfehlbarkeit des Päpste bei „ex cathedra“-Entscheidungen kritisiert. Einer der Vordenker dieser Bewegung war der Münchener Kirchenhistoriker Ignaz von Döllinger (1799 1890). Die Altkatholische Kirche wollte, so der Name, beim „alten katholischen Glauben“ vor den Konzilsentscheidungen bleiben. In der Stadt Salzburg hat die Altkatholische Kirche in der Schlosskirche von Schloss Mirabell ihr Gotteshaus.
 
Die christliche '''Altkatholische Kirche''' hat ihre Wurzeln als Religionsgemeinschaft im 19. Jahrhundert. Sie spaltete sich von der Römisch-katholischen Kirche nach dem I. Vatikanischen Konzil, 1869 70 ab, das von Papst Pius IX. einberufen worden war. 136 von 778 Bischöfen, hauptsächlich aus Deutschland, Frankreich, Österreich-Ungarn und der Schweiz hatten die Beschlüsse zum Jurisdiktionsprimat der Päpste sowie zur Unfehlbarkeit des Päpste bei „ex cathedra“-Entscheidungen kritisiert. Einer der Vordenker dieser Bewegung war der Münchener Kirchenhistoriker Ignaz von Döllinger (1799 1890). Die Altkatholische Kirche wollte, so der Name, beim „alten katholischen Glauben“ vor den Konzilsentscheidungen bleiben. In der Stadt Salzburg hat die Altkatholische Kirche in der Schlosskirche von Schloss Mirabell ihr Gotteshaus.
 
Die '''Freikirchen in Österreich''' sind ein Verbund aus mehr als 160 verschiedenen christlichen freikirchlichen Gemeinden, im Detail, der Baptisten, der Elaia Christengemeinden, dem Bund Evangelikaler Gemeinden, der Freien Christengemeinde - Pfingstgemeinde, sowie der Mennonitischen Freikirche Österreichs. Die Bünde fühlen sich weiteren freikirchlichen Gemeinden in Österreich verbunden. Ansprechpartner gegenüber der Öffentlichkeit ist der Rat der „Freikirchen in Österreich“ mit leitenden Personen aus den genannten fünf Freikirchen. Der derzeitige Ratsvorsitzende ist der Pastor der Freien Christengemeinde Braunau und Vorsitzende der Freien Christengemeinde – Pfingstgemeinde, der in Bürmoos lebende Edwin Jung.
 
Die '''Freikirchen in Österreich''' sind ein Verbund aus mehr als 160 verschiedenen christlichen freikirchlichen Gemeinden, im Detail, der Baptisten, der Elaia Christengemeinden, dem Bund Evangelikaler Gemeinden, der Freien Christengemeinde - Pfingstgemeinde, sowie der Mennonitischen Freikirche Österreichs. Die Bünde fühlen sich weiteren freikirchlichen Gemeinden in Österreich verbunden. Ansprechpartner gegenüber der Öffentlichkeit ist der Rat der „Freikirchen in Österreich“ mit leitenden Personen aus den genannten fünf Freikirchen. Der derzeitige Ratsvorsitzende ist der Pastor der Freien Christengemeinde Braunau und Vorsitzende der Freien Christengemeinde – Pfingstgemeinde, der in Bürmoos lebende Edwin Jung.
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Die '''Israelitische Religionsgesellschaft''' in Österreich vertritt als gesetzlich anerkannte Religionsgesellschaft die Rechte der Jüdinnen und Juden. Das →Judentum ist neben dem Islam und dem Christentum eine der drei „abrahamitischen“ und monotheistischen Religionen. Die wechselvolle Geschichte der Juden in Salzburg reicht bis ins frühe Mittelalter zurück und ist mit massiven Einschränkungen und wiederholten Enteignungen, Ausweisungen sowie Pogromen bis hin zur Shoah in der Zeit des Nationalsozialismus verbunden. 1911 wurde die von Adolf →Altmann geleitete Filialgemeinde der Israelitischen Kultusgemeinde von Linz in Salzburg selbständig. Der derzeitige Vorsitzende der Salzburger Kultusgemeinde und älteste Zeitzeuge der Shoah ist Hofrat Marko M. Feingold. Die Synagoge der Kultusgemeinde befindet sich in der Lasserstraße in Salzburg-Stadt.
 
Die '''Israelitische Religionsgesellschaft''' in Österreich vertritt als gesetzlich anerkannte Religionsgesellschaft die Rechte der Jüdinnen und Juden. Das →Judentum ist neben dem Islam und dem Christentum eine der drei „abrahamitischen“ und monotheistischen Religionen. Die wechselvolle Geschichte der Juden in Salzburg reicht bis ins frühe Mittelalter zurück und ist mit massiven Einschränkungen und wiederholten Enteignungen, Ausweisungen sowie Pogromen bis hin zur Shoah in der Zeit des Nationalsozialismus verbunden. 1911 wurde die von Adolf →Altmann geleitete Filialgemeinde der Israelitischen Kultusgemeinde von Linz in Salzburg selbständig. Der derzeitige Vorsitzende der Salzburger Kultusgemeinde und älteste Zeitzeuge der Shoah ist Hofrat Marko M. Feingold. Die Synagoge der Kultusgemeinde befindet sich in der Lasserstraße in Salzburg-Stadt.
 
Die Evangelisch-methodistische Kirche ist Teil der United Methodist Church und seit 1951 in Österreich gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft. Sie entstand im England des 18. Jahrhunderts und bildete eine Reformbewegung innerhalb der Anglikanischen Kirche. Die Brüder John und Charles Wesley sowie George Whitefield leiteten an der Universität Oxford eine Studentengruppe, die aufgrund ihrer speziellen Methoden bei Gebet und Bibelstudium als „Methodisten“ bespöttelt wurden. Als „Low Church“, die sich zu Beginn vor allem Menschen am Rande der Gesellschaft widmete, sieht sich die Evangelisch-Methodistische Kirche in der Reformtradition Martin Luthers. Die Gemeinde hat ihr Gotteshaus in der Neutorstraße in Salzburg-Stadt.
 
Die Evangelisch-methodistische Kirche ist Teil der United Methodist Church und seit 1951 in Österreich gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft. Sie entstand im England des 18. Jahrhunderts und bildete eine Reformbewegung innerhalb der Anglikanischen Kirche. Die Brüder John und Charles Wesley sowie George Whitefield leiteten an der Universität Oxford eine Studentengruppe, die aufgrund ihrer speziellen Methoden bei Gebet und Bibelstudium als „Methodisten“ bespöttelt wurden. Als „Low Church“, die sich zu Beginn vor allem Menschen am Rande der Gesellschaft widmete, sieht sich die Evangelisch-Methodistische Kirche in der Reformtradition Martin Luthers. Die Gemeinde hat ihr Gotteshaus in der Neutorstraße in Salzburg-Stadt.
Die drei „altorientalische“ Kirchen, die''Syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien'', die ''Koptisch-orthodoxe Kirche'' und die ''Armenisch-apostolische Kirche'', haben in Salzburg keine eigene Kirchengemeinde, obwohl auch in Salzburg Mitglieder dieser Kirchen leben (vgl. Hofrichter 2006).
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Der '''Islam''' ist in Österreich bereits seit dem letzten Drittel des 19. Jhs., zumindest was seine hanefitische (eine der sunnitischen Rechtsschulen) Richtung betrifft, als Religionsgesellschaft anerkannt. Hintergrund war das Staatsgrundgesetz vom 21.12.1867 (RGBl. Nr. 142/1867, insb. Art. 15) und das Gesetz vom 20.5.1874 betreffend die gesetzliche Anerkennung von Religionsgesellschaften. Die Okkupation (1878) und Annexion (1908) Bosnien-Herzegowinas brachte ein Territorium mit muslimisch dominierter Bevölkerungsgruppe ins Habsburgerreich und der Bedarf an einem Religionsgesetz stieg. Kurz nach dem Autonomiestatut für Bosnien trat 1912 das Gesetz betreffend die Anhänger des Islam als Religionsgesellschaft (RGBl. Nr. 159, 1912) in Kraft. In Salzburg vertritt die Interessen der sunnitischen Muslime die Islamische Religionsgemeinschaft Salzburg im Auftrag der IGGÖ (= Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich). In der Stadt Salzburg existieren derzeit elf Moscheegemeinden, in Hallein vier, und je eine in Bergheim, Grödig, Oberndorf bei Salzburg, Neumarkt am Wallersee, Bad Hofgastein, Radstadt, St. Johann im Pongau, Mittersill, Saalfelden und Tamsweg. [checken mit Yilmaz!!!] Fachvereine der IGGÖ existieren in Salzburg mit dem Albanischen Kulturverein Dituria in Radstadt und mit dem Verein „En-Nur“ in Salzburg-Stadt. Seit 2015 existiert ein neues Islamgesetz (BGBl. I Nr. 39/2015).
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Die islamische Minderheit der '''Schiiten''', die sich wiederum in zahlreiche Untergruppen gliedert, ist in Österreich als „Islamisch-Schiitische Glaubensgemeinschaft in Österreich (Schia)“ eine staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft. [Schiitische Moscheegemeinden, Anzahl per Mail angefragt, 9.5.]
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Die '''Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich (ALEVI''') ist seit 2015 (BGBl. I Nr. 39/2015) gesetzlich anerkannt. Die Aleviten sind, nach der gängigsten Entstehungstheorie, eine Verschmelzung der islamischen Richtung der Zwölfer-Schia (Partei Alis, „Alevi“ bedeutet „Anhänger Alis“) mit mystischen (sufistischen) Interpretationen des Koran, wie sie z. B. Hadschi Bektasch Wali/Veli und andere Lehrmeister unternahmen. In Salzburg gibt es derzeit noch keine eigene alevitische, auch keine Alt-Alevetische (Alt-Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich, AAGÖ, staatlich eingetragen seit 2013) Glaubensgemeinde.
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Die drei „altorientalischen“ christlichen Kirchen, die''Syrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien'', die ''Koptisch-orthodoxe Kirche'' und die ''Armenisch-apostolische Kirche'', haben in Salzburg keine eigene Kirchengemeinde, obwohl auch in Salzburg Mitglieder dieser Kirchen leben (vgl. Hofrichter 2006).
 
Die Sektion Salzburg (seit 1985, Vorsitzende u.a. LH Hans →Lechner, LH Hans Katschthaler) der ökumenischen '''Stiftung Pro Oriente'''(seit 1964, Gründer Kardinal Franz König) der römisch-katholischen Kirche widmet sich der Pflege und Förderung des Kontaktes insbesondere mit den altorientalischen Kirchen und betreut auch Stipendiatinnen und Stipendiaten dieser Regionen. Mit dem inter- und transdisziplinär disponierten '''ZECO''' (Zentrum zur Erforschung des christlichen Ostens, diverse Vorgängerinstitutionen) unter der Leitung der Armeniologin Jasmine Dum-Tragut (ehemal. Leiter u.a. Gottfried Glaßner, Peter L. Hofrichter) besitzt die Universität Salzburg ein Kompetenzzentrum zur Erforschung des Christentums des Nahen Ostens, Indiens und Südosteuropas. Das Zentrum veranstaltete neben Akademien große Ausstellungen wie bspw. „Salzburg und die Slawenmission. Zum 1100. Todestag des hl. Methodius“ (Wiss. Leitung: Heinz Dopsch), internationale Symposien sowie viele Reisen.
 
Die Sektion Salzburg (seit 1985, Vorsitzende u.a. LH Hans →Lechner, LH Hans Katschthaler) der ökumenischen '''Stiftung Pro Oriente'''(seit 1964, Gründer Kardinal Franz König) der römisch-katholischen Kirche widmet sich der Pflege und Förderung des Kontaktes insbesondere mit den altorientalischen Kirchen und betreut auch Stipendiatinnen und Stipendiaten dieser Regionen. Mit dem inter- und transdisziplinär disponierten '''ZECO''' (Zentrum zur Erforschung des christlichen Ostens, diverse Vorgängerinstitutionen) unter der Leitung der Armeniologin Jasmine Dum-Tragut (ehemal. Leiter u.a. Gottfried Glaßner, Peter L. Hofrichter) besitzt die Universität Salzburg ein Kompetenzzentrum zur Erforschung des Christentums des Nahen Ostens, Indiens und Südosteuropas. Das Zentrum veranstaltete neben Akademien große Ausstellungen wie bspw. „Salzburg und die Slawenmission. Zum 1100. Todestag des hl. Methodius“ (Wiss. Leitung: Heinz Dopsch), internationale Symposien sowie viele Reisen.
 
Die Rechte der Mitglieder der drittgrößten „Weltreligion“, des '''Hinduismus''' vertritt die Hinduistische Religionsgesellschaft in Österreich (HRÖ) als eine staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft. Diese polytheistische (prominente Gottheiten: Brahma, Shiva, Vishnu) Religion mit vielen Schulen und Richtungen hat ihre Wurzeln in der „vedischen“ Zeit (ca. 1750-500 v.u.Z.) und verbindende Elemente der unterschiedlichen Traditionen sind der Glaube an den ewigen Daseinskreislauf, an die Schriften der Veden sowie an die Reinkarnation der Seele. In Salzburg steht die Hinduistische Religionsgesellschaft unter der Leitung von Bhola Nath Prabhakar und Rama Malhi. Ein kleiner Tempel (= Mandir) befindet sich in der Schießstattgasse in Salzburg-Stadt.
 
Die Rechte der Mitglieder der drittgrößten „Weltreligion“, des '''Hinduismus''' vertritt die Hinduistische Religionsgesellschaft in Österreich (HRÖ) als eine staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft. Diese polytheistische (prominente Gottheiten: Brahma, Shiva, Vishnu) Religion mit vielen Schulen und Richtungen hat ihre Wurzeln in der „vedischen“ Zeit (ca. 1750-500 v.u.Z.) und verbindende Elemente der unterschiedlichen Traditionen sind der Glaube an den ewigen Daseinskreislauf, an die Schriften der Veden sowie an die Reinkarnation der Seele. In Salzburg steht die Hinduistische Religionsgesellschaft unter der Leitung von Bhola Nath Prabhakar und Rama Malhi. Ein kleiner Tempel (= Mandir) befindet sich in der Schießstattgasse in Salzburg-Stadt.

Version vom 15. Mai 2018, 21:03 Uhr

Neben ihrer spirituellen haben Religionen auch eine kulturelle Bedeutung. Sie können bei der „Suche nach dem Sinn des Lebens“ helfen und Werte vorgeben. Weiters begründen sie Ethik, Moral und Sitten. Durch ihre Feiertage und Feste, aber auch durch Rituale und Praxen im Alltag können sie den Tag, die Woche, das Jahr und das (individuelle oder gemeinschaftliche) Menschenleben strukturieren. Die Republik Österreich verschafft mit der gesetzlichen Anerkennung als Kirche oder Religionsgemeinschaft dieser einen besonderen Status. „Die gesetzliche Anerkennung bewirkt die Verleihung der öffentlich-rechtlichen Rechtspersönlichkeit an eine Kirche oder Religionsgemeinschaft, wodurch ihr die Stellung einer Körperschaft öffentlichen Rechts zukommt. Dieses beinhaltet auch die privatrechtliche Rechtsfähigkeit.“ Diese Körperschaften nehmen neben den religiösen Aufgaben auch kulturpolitische, soziale und gesellschaftliche Aufgaben wahr. Derzeit sind in Österreich 16 Kirchen und Religionsgemeinschaften gesetzlich anerkannt, wobei manche innerhalb eines Sammelbegriffes mehrere Kirchen inkludieren. Mit dem Benediktinerstift →St. Peter und der Wirkung als Missionsstandort für den gesamten Südostalpenraum hat die Römisch-katholische Kirche in Salzburg eines der ältesten noch bestehenden Klöster des dt. Sprachraumes (seit 696) und eine jahrhundertealte prägende Tradition. Der Salzburger Erzbischof trug den Ehrentitel „primas germaniae“, der „erste Priester des deutschen Sprachraumes“. Vom ersten →Dombau durch →Virgil, der ältesten nachweisbaren Bischofskirche des heutigen Österreich über die zahlreichen Kirchenbauten der Stadt, entstanden im Land gesamten Erzstift Salzburg (reichte mit seinen Suffraganbistümern Passau, Regensburg, Freising und Brixen sowie den Eigenbistümern Chiemsee, Seckau und Lavant weit über das heutige Landesgebiet hinaus) weitere Klöster (z. B. Stift Nonnberg als ältestes bestehendes Frauenkloster, Michaelbeuern oder St. Anton im Pinzgau), Kirchen- (z. B. →Pongauer Dom, Mariapfarr im Lungau oder Bischofshofen/Maximilianszelle als Gründung des hl. →Rupert) und Kapellenbauten, Einsiedeleien (z. B. Palfen bei Saalfelden) oder Wallfahrtsstätten wie →Maria Kirchenthal oder →Maria Plain. Die erste Salzburger Universität stand unter der Leitung der Benediktiner und wurde durch eine nachträgliche Gründungsurkunde von Erzbischof Paris Lodron 1623 begründet. 74,43 % der Salzburger Gesamtbevölkerung von 2001 gehörte der römisch-katholischen Kirche an. Für den interreligiösen Dialog ist das „Referat für Ökumene und interreligiösen Dialog“ der Erzdiözese sowie eine Kommission für interreligiösen und interkulturellen Dialog zuständig. Eine Besonderheit sind die mit der römisch-katholischen Kirche verbundenen katholischen „Schwesterkirchen“, die "katholischen „Ostkirchen“, die Liturgie im byzantinischen Ritus feiern, deren Glaubensinhalte jedoch dieselben wie die der römisch-katholischen Kirche sind. Die „Ukrainisch-griechisch-katholische Kirche in Westösterreich“ hat seit 2000 ihr Gotteshaus in der Ursulinenkirche „St. Markus“ in Salzburg-Stadt und ihre Gemeinde ist als „Quasi-Pfarre“ oder Seelsorgestelle der Wiener Pfarre St. Barbara organisiert. Die christlichen Evangelischen Kirchen Augsburger (A.B.) sowie helvetischen (H.B.) Bekenntnisses in Österreich haben „zur Wahrung ihrer gemeinsamen Belange […] die ,Evangelische Kirche A.u.H.B.ʻ“ gebildet (keine Bekenntnis- oder Verwaltungsunion). Sie gehen auf die Initiativen der „Reformation“ ursprünglich innerhalb der römisch-katholischen Kirche mindestens seit dem Beginn des 15. Jahrhunderts (Konzil von Konstanz, 1414-1418) bzw. die bekanntesten „Reformatoren“ Martin Luther (Wittenberg, D), Ulrich Zwingli (Zürich, CH) sowie Johannes Jean Calvin (Genf, CH) zurück. In Salzburg fanden diese Ideen schon wenige Jahre später vor allem im Pinzgau und Pongau (Bergknappen, Bauern), aber auch in Teilen des Salzburger Bürgertums begeisterten Widerhall und wirkten sich auch auf Geschehnisse im Salzburger Bauernkrieg (1525/26) aus. Durch Theologen und Prediger der Frühzeit der Reformation wie den späteren Abt Johannes von →Staupitz oder Paulus Speratus (Sprett) als Prediger der Stadtpfarrkirche (Franziskanerkirche) oder durch Salzburger Studenten an der Universität Wittenberg kam evangelisches Gedankengut nach Salzburg. Visitationen wie jene von 1528 zeigen z.T. evangelisch-katholische Mischvarianten („evangelische Katholizität“), vor allem in den Gebirgsgauen. Der große Widersacher der Protestanten wie auch der aufständischen Bauern dieser Zeit war Fe. Kardinal Matthäus →Lang von Wellenburg (reg. 1519-1540), sowie der Chiemseer Bischof Berthold →Pürstinger. Aufgrund des Augsburger Religionsfriedens 1555 mussten Anhänger des Protestantismus fast 200 Jahre, ungeachtet der Gegenreformation, im Geheimen ihre Lehre überliefern, bis 1731/32 unter Fe. Leopold Anton →Firmian eine massive Protestantenvertreibung aus Salzburg exekutiert wurde. Dabei wurden vor allem aus dem Pinzgau und Pongau etwa 20.000 Menschen (etwa ein Fünftel der damaligen Salzburger Bevölkerung) vertrieben, die hauptsächlich in die Niederlande, nach Ostpreußen und bis in die USA (Georgia) auswanderten. Durch das Toleranzpatent Kaiser Josefs II. waren Evangelische zwar geduldet, eine öffentliche Religionsausübung aber immer noch untersagt. Erst mit dem "Protestantenpatent" von 1861 wurden Evangelische Christen den Katholiken gleichgestellt. 1863-1867 entstand die evangelische Christuskirche in der Schwarzstraße in Salzburg Stadt. Die Salzburger Landesausstellung 1981 auf Schloss Goldegg sowie eine Sonderausstellung im Salzburg Museum 2017 widmeten sich den Themen Reformation und Emigration aus Salzburg. Die christlichen Orthodoxen oder Griechisch-orientalischen (byzantinischen) Kirchen blicken in Österreich auf eine über 350-jährige Geschichte zurück. Das Wort „orthodox“ wird vor allem seit dem 19. Jh. in Abgrenzung zur römisch-katholischen Kirche benutzt und bezeichnet die nicht in Einheit mit Rom stehenden christlichen „Ostkirchen“. Sie entstanden in der „östlichen“, griechisch-sprachigen Hälfte des Römischen Reiches und sind im Gegensatz zur römisch-katholischen Kirche Landeskirchen, die einen Patriarchen als ihr Oberhaupt anerkennen. Für alle Festtermine verwenden die Russisch- und die Serbisch-orthodoxe Kirche den Julianischen Kalender, der gegenüber dem Gregorianischen um 13 Tage zurück verschoben ist. In Salzburg haben folgende orthodoxe Kirchen auch Pfarrgemeinden: Die Griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde zum hl. Dimitrios, Gaisbergstraße 7 in der Stadt Salzburg, die Russisch-orthodoxe Kirchengemeinde „Maria Schutz“ in der Christian-Doppler-Straße 3a in Salzburg, die Serbisch-orthodoxen Pfarrgemeinden „Maria Schutz und Fürbitte“ in der Schmiedingerstraße in der Stadt Salzburg sowie „Kirche der Synaxe aller serbischen Heiligen“ in Saalfelden, die Rumänisch-orthodoxe Kirche die Gemeinde „Hl. Erzengel Michael und Gabriel“ sowie „Hl. Märtyrer Epiktet und Astion“ in der Robinigstraße 48 in der Stadt Salzburg. Die Bulgarisch-orthodoxe, die Georgisch-orthodoxe Kirche sowie das Patriarchat von Antiochien haben keine eigenen Pfarrgemeinden in Salzburg. Als 14. Religionsgemeinschaft wurden Jehovas Zeugen am 7. Mai 2009 in Österreich anerkannt. Von ihrer Begründung an war die Endzeiterwartung für Jehovas Zeugen prägend. Ein weiteres bedeutsames Kennzeichen ist die ausgeprägte Missionstätigkeit. Im Land Salzburg verfügen Jehovas Zeugen über 14 Versammlungsstätten („Königreichssäle“). In Österreich sind Jehovas Zeugen seit 1911 aktiv und wurden in der Zeit des Nationalsozialismus rigoros verfolgt, da ihnen die Glaubensüberzeugung Führerkult und Kriegsdienst untersagte. Dadurch verloren ein Viertel der in Österreich lebenden Mitglieder der Religionsgemeinschaft ihr Leben. Jehovas Zeugen pflegen die Erwachsenentaufe – ein besonderer Festtag ist die „Gedächtnismahlfeier“ am 14. Nis(s)an (jüd. Monatsname, März/April) nach Sonnenuntergang in Erinnerung an das Letzte Abendmahl. Die christliche Altkatholische Kirche hat ihre Wurzeln als Religionsgemeinschaft im 19. Jahrhundert. Sie spaltete sich von der Römisch-katholischen Kirche nach dem I. Vatikanischen Konzil, 1869 70 ab, das von Papst Pius IX. einberufen worden war. 136 von 778 Bischöfen, hauptsächlich aus Deutschland, Frankreich, Österreich-Ungarn und der Schweiz hatten die Beschlüsse zum Jurisdiktionsprimat der Päpste sowie zur Unfehlbarkeit des Päpste bei „ex cathedra“-Entscheidungen kritisiert. Einer der Vordenker dieser Bewegung war der Münchener Kirchenhistoriker Ignaz von Döllinger (1799 1890). Die Altkatholische Kirche wollte, so der Name, beim „alten katholischen Glauben“ vor den Konzilsentscheidungen bleiben. In der Stadt Salzburg hat die Altkatholische Kirche in der Schlosskirche von Schloss Mirabell ihr Gotteshaus. Die Freikirchen in Österreich sind ein Verbund aus mehr als 160 verschiedenen christlichen freikirchlichen Gemeinden, im Detail, der Baptisten, der Elaia Christengemeinden, dem Bund Evangelikaler Gemeinden, der Freien Christengemeinde - Pfingstgemeinde, sowie der Mennonitischen Freikirche Österreichs. Die Bünde fühlen sich weiteren freikirchlichen Gemeinden in Österreich verbunden. Ansprechpartner gegenüber der Öffentlichkeit ist der Rat der „Freikirchen in Österreich“ mit leitenden Personen aus den genannten fünf Freikirchen. Der derzeitige Ratsvorsitzende ist der Pastor der Freien Christengemeinde Braunau und Vorsitzende der Freien Christengemeinde – Pfingstgemeinde, der in Bürmoos lebende Edwin Jung. Die Österreichische Buddhistische Religionsgesellschaft (ÖBR) vertritt sämtliche Mitgliedsgruppen und Orden jener buddhistischen Hauptrichtungen (Mahayana, Theravada, Vajrayana), die Mitglieder der ÖBR sind. Der Buddhismus als eine der großen „Weltreligionen“, hat seinen Ursprung im Religionsstifter, dem Prinzen Siddharta Gautama, der im 5. od. 4. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung lebte. Nach sechsjähriger Meditation hatte er das Erlebnis des „Erwachens“ und die daraus gewonnenen Erkenntnisse fügte er zur buddhistischen Lehre, „Dharma“. In Salzburg-Stadt existiert mit der Buddhistischen Gemeinschaft Salzburg ein traditionsübergreifender Praxisort. Folgende Orden oder Mitgliedsgruppen haben Niederlassungen in Salzburg: Die Theravada-Gruppe Salzburg, die Puregg Phönixwolke Sangha in Dienten am Hochkönig (Puregg-Gut), Karma Kagyu Diamantweg in Salzburg-Stadt, Ligmincha Österreich, die österreichische Dzogchengemeinschaft und das TDC Tibet Dharma Center. In der Fürstenallee in Salzburg-Stadt befindet sich das Gotteshaus der Neuapostolischen Kirche. Diese christliche Kirche ist seit 1975 gesetzlich anerkannt. Ihre Wurzeln hat die Neuapostolische Kirche in englischen Erweckungsbewegungen der 1830er-Jahre, später in Norddeutschland, die von Endzeitvorstellungen, der Erwartung der Wiederkunft Jesu Christi geprägt waren. Der eigentliche Kirchengründer Friedrich Krebs (1832 1905), der „Stammapostel“ (die höchste Instanz in Glaubensfragen) beauftragte den ersten Diakon Josef Hallawitsch zur Übersiedelung von Hamburg nach Wien. Die Amtsträger der Kirche sind großteils ehrenamtlich tätig und haben Familie. Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (HLT), die größte „mormonische“ Kirche geht auf den US-amerikanischen Religionsstifter Joseph Smith jr. (1805 1844) zurück, der 1830 angeblich von Goldplatten das „Buch Mormon“ übersetzte, eine der schriftlichen Grundlagen der mormonischen Glaubensüberzeugung. Sonntagsschule, -gottesdienste und Aktivitäten gehören zum Leben der Kirchengemeinden. Seit 1955 ist die Kirche in Österreich als Religionsgemeinschaft gesetzlich anerkannt. 1928 wurde die Kirche in Salzburg begründet und 1997 ein „Pfahl“ (Verwaltungseinheit) gebildet. An der Basis wirken ein Gemeindebischof und Laienpriester ehrenamtlich auf befristete Zeit neben Familie und bürgerlichem Beruf. Die Israelitische Religionsgesellschaft in Österreich vertritt als gesetzlich anerkannte Religionsgesellschaft die Rechte der Jüdinnen und Juden. Das →Judentum ist neben dem Islam und dem Christentum eine der drei „abrahamitischen“ und monotheistischen Religionen. Die wechselvolle Geschichte der Juden in Salzburg reicht bis ins frühe Mittelalter zurück und ist mit massiven Einschränkungen und wiederholten Enteignungen, Ausweisungen sowie Pogromen bis hin zur Shoah in der Zeit des Nationalsozialismus verbunden. 1911 wurde die von Adolf →Altmann geleitete Filialgemeinde der Israelitischen Kultusgemeinde von Linz in Salzburg selbständig. Der derzeitige Vorsitzende der Salzburger Kultusgemeinde und älteste Zeitzeuge der Shoah ist Hofrat Marko M. Feingold. Die Synagoge der Kultusgemeinde befindet sich in der Lasserstraße in Salzburg-Stadt. Die Evangelisch-methodistische Kirche ist Teil der United Methodist Church und seit 1951 in Österreich gesetzlich anerkannte Religionsgemeinschaft. Sie entstand im England des 18. Jahrhunderts und bildete eine Reformbewegung innerhalb der Anglikanischen Kirche. Die Brüder John und Charles Wesley sowie George Whitefield leiteten an der Universität Oxford eine Studentengruppe, die aufgrund ihrer speziellen Methoden bei Gebet und Bibelstudium als „Methodisten“ bespöttelt wurden. Als „Low Church“, die sich zu Beginn vor allem Menschen am Rande der Gesellschaft widmete, sieht sich die Evangelisch-Methodistische Kirche in der Reformtradition Martin Luthers. Die Gemeinde hat ihr Gotteshaus in der Neutorstraße in Salzburg-Stadt. Der Islam ist in Österreich bereits seit dem letzten Drittel des 19. Jhs., zumindest was seine hanefitische (eine der sunnitischen Rechtsschulen) Richtung betrifft, als Religionsgesellschaft anerkannt. Hintergrund war das Staatsgrundgesetz vom 21.12.1867 (RGBl. Nr. 142/1867, insb. Art. 15) und das Gesetz vom 20.5.1874 betreffend die gesetzliche Anerkennung von Religionsgesellschaften. Die Okkupation (1878) und Annexion (1908) Bosnien-Herzegowinas brachte ein Territorium mit muslimisch dominierter Bevölkerungsgruppe ins Habsburgerreich und der Bedarf an einem Religionsgesetz stieg. Kurz nach dem Autonomiestatut für Bosnien trat 1912 das Gesetz betreffend die Anhänger des Islam als Religionsgesellschaft (RGBl. Nr. 159, 1912) in Kraft. In Salzburg vertritt die Interessen der sunnitischen Muslime die Islamische Religionsgemeinschaft Salzburg im Auftrag der IGGÖ (= Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich). In der Stadt Salzburg existieren derzeit elf Moscheegemeinden, in Hallein vier, und je eine in Bergheim, Grödig, Oberndorf bei Salzburg, Neumarkt am Wallersee, Bad Hofgastein, Radstadt, St. Johann im Pongau, Mittersill, Saalfelden und Tamsweg. [checken mit Yilmaz!!!] Fachvereine der IGGÖ existieren in Salzburg mit dem Albanischen Kulturverein Dituria in Radstadt und mit dem Verein „En-Nur“ in Salzburg-Stadt. Seit 2015 existiert ein neues Islamgesetz (BGBl. I Nr. 39/2015). Die islamische Minderheit der Schiiten, die sich wiederum in zahlreiche Untergruppen gliedert, ist in Österreich als „Islamisch-Schiitische Glaubensgemeinschaft in Österreich (Schia)“ eine staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft. [Schiitische Moscheegemeinden, Anzahl per Mail angefragt, 9.5.] Die Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich (ALEVI) ist seit 2015 (BGBl. I Nr. 39/2015) gesetzlich anerkannt. Die Aleviten sind, nach der gängigsten Entstehungstheorie, eine Verschmelzung der islamischen Richtung der Zwölfer-Schia (Partei Alis, „Alevi“ bedeutet „Anhänger Alis“) mit mystischen (sufistischen) Interpretationen des Koran, wie sie z. B. Hadschi Bektasch Wali/Veli und andere Lehrmeister unternahmen. In Salzburg gibt es derzeit noch keine eigene alevitische, auch keine Alt-Alevetische (Alt-Alevitische Glaubensgemeinschaft in Österreich, AAGÖ, staatlich eingetragen seit 2013) Glaubensgemeinde. Die drei „altorientalischen“ christlichen Kirchen, dieSyrisch-orthodoxe Kirche von Antiochien, die Koptisch-orthodoxe Kirche und die Armenisch-apostolische Kirche, haben in Salzburg keine eigene Kirchengemeinde, obwohl auch in Salzburg Mitglieder dieser Kirchen leben (vgl. Hofrichter 2006). Die Sektion Salzburg (seit 1985, Vorsitzende u.a. LH Hans →Lechner, LH Hans Katschthaler) der ökumenischen Stiftung Pro Oriente(seit 1964, Gründer Kardinal Franz König) der römisch-katholischen Kirche widmet sich der Pflege und Förderung des Kontaktes insbesondere mit den altorientalischen Kirchen und betreut auch Stipendiatinnen und Stipendiaten dieser Regionen. Mit dem inter- und transdisziplinär disponierten ZECO (Zentrum zur Erforschung des christlichen Ostens, diverse Vorgängerinstitutionen) unter der Leitung der Armeniologin Jasmine Dum-Tragut (ehemal. Leiter u.a. Gottfried Glaßner, Peter L. Hofrichter) besitzt die Universität Salzburg ein Kompetenzzentrum zur Erforschung des Christentums des Nahen Ostens, Indiens und Südosteuropas. Das Zentrum veranstaltete neben Akademien große Ausstellungen wie bspw. „Salzburg und die Slawenmission. Zum 1100. Todestag des hl. Methodius“ (Wiss. Leitung: Heinz Dopsch), internationale Symposien sowie viele Reisen. Die Rechte der Mitglieder der drittgrößten „Weltreligion“, des Hinduismus vertritt die Hinduistische Religionsgesellschaft in Österreich (HRÖ) als eine staatlich eingetragene religiöse Bekenntnisgemeinschaft. Diese polytheistische (prominente Gottheiten: Brahma, Shiva, Vishnu) Religion mit vielen Schulen und Richtungen hat ihre Wurzeln in der „vedischen“ Zeit (ca. 1750-500 v.u.Z.) und verbindende Elemente der unterschiedlichen Traditionen sind der Glaube an den ewigen Daseinskreislauf, an die Schriften der Veden sowie an die Reinkarnation der Seele. In Salzburg steht die Hinduistische Religionsgesellschaft unter der Leitung von Bhola Nath Prabhakar und Rama Malhi. Ein kleiner Tempel (= Mandir) befindet sich in der Schießstattgasse in Salzburg-Stadt. Ein „geistiger Rat“ eine Ortsgemeinde der Bahá’i, befindet sich in der Stadt Salzburg. Die „Bahá’i“, die in Österreich seit 1998 als Bekenntnisgemeinschaft staatlich anerkannt ist und die sich nach dem iranischen Religionsstifter Mirzā Ḥusain-ʿAlī Nūrī, genannt „Bahá’u’lláh“ (= „Herrlichkeit Gottes“, 1817 92) nennt, haben seit 1911 in Österreich eine Niederlassung. Der spirituelle Vorläufer oder Vorbote des „Bahá’u’llah“ war Seyyed ʿAlī Muḥammad Širāzī (1819 1850), aus dem persischen Shiraz, der sich „al Bab“ (= das Tor), nannte. Seit dem Advent 1949 ist in Salzburg „Die Christengemeinschaft – Bewegung für religiöse Erneuerung“ aktiv. 1994 wurde das neu gebaute Kirchen- und Gemeindezentrum in der Josef-Waach-Straße in Salzburg-Stadt eröffnet. Österreich, Tschechien und Ungarn bilden seit Juni 2017 in der Christengemeinschaft einen eigenen Regionenkomplex. Diese staatlich eingetragene Bekenntnisgemeinschaft, die 1922 in Dornach in der Schweiz gegründet wurde, hat eine Erweiterung ihrer Theologie durch die Anthroposophie Rudolf Steiners (1861 1925) erfahren. Eine „Gruppe“ der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in Österreich (Kirche der STA) existiert in St. Michael im Lungau, zwei „Ortsgemeinden“ in der Neualmerstraße Hallein und in der Franz-Josef-Straße in Salzburg-Stadt. In Österreich ist die „Kirche der STA“ seit 1998 eine staatliche eingetragene Bekenntnisgemeinschaft. Die „Kirche der STA“ ist in US-Amerika von 1860-63 aus einer Erweckungsbewegung des amerikanischen Protestantismus erwachsen. In der Franz-Sauer-Straße in Salzburg Stadt befindet sich die Gemeinde „Gloria“ der staatlich anerkannten christlichen religiösen Bekenntnisgemeinschaft, der „Pfingstkirche Gemeinde Gottes in Österreich (Pfk Gem.Gottes iÖ)“. Diese ist eine Vertretung der „Clevelander Gemeinde Gottes“ (Church of God) in Österreich, einer der ältesten und größten Pfingstkirchen weltweit. Die seit 2015 als religiöse Bekenntnisgemeinschaft staatlich anerkannte „Vereinigungskirche in Österreich“ (Moon-Bewegung), benannt nach dem koreanischen Begründer Sun Myung Moon, 1920 2012), die in Österreich seit 1965 vertreten ist, hat in Salzburg-Stadt ein Gemeindezentrum.


Weblinks:

Lit.:

  • U. Kammerhofer-Aggermann; M. Greger (Hg.): Feste, Bräuche, Feiertage der Religionen in Österreich – wie, wann, wozu? Salzburg 2016 (= SBzVK 22).
  • Amt der Salzburger Landesregierung (Hg.): Reformation Emigration. Protestanten in Salzburg. Ausstellung 21. Mai 26. Oktober 1981, Schloß Goldegg, Pongau Land Salzburg. Salzburg 1981
  • M. Feingold (Hg.): Ein ewiges Dennoch: 125 Jahre Juden in Salzburg. Wien Köln Weimar 1993.
  • P. L. Hofrichter (Hg.): Ostkirchliches Christentum in Salzburg. Salzburg 2006.