Hans Conrad Asper: Unterschied zwischen den Versionen
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Aus einer Maler- und Bildhauerfamilie, ging aus Glaubensgründen nach Konstanz und wirkte aufgrund einer Berufung durch Eb. →Markus Sittikus, der vor seiner Wahl Dompropst in Konstanz war, 1615- 27 in Salzburg. Später war er als Zeugmeister in Konstanz und als Festungsbaumeister am bayerischen Hof tätig. Sein Salzburger Wirken wurde erst 1892 mit der Auffindung des signierten Tumbadeckels für Valentin Helbmegg (Sebastiansfriedhof) wiederentdeckt; mit seiner grausigen Nüchternheit scheint dieses Werk ebenso wie die »Weiß’sche Grabstätte« (um 1622) noch der Welt der Holbeinschen Totentänze anzugehören. Ein Pendant blühenden Lebens dazu, jedoch von nicht minder emblemhafter Ausdrucksstrenge ist sein »Hl. Sebastian« vom ehem. Linzer Tor (um 1618). Unter S. →Solaris Oberleitung schuf A. den Fassadenschmuck der Gnadenkapelle in Einsiedeln (1615-28), auch unter den Meistern der Hellbrunner Gartenskulpturen darf man ihn vermuten. Eine weitere bedeutende Anregung für die Salzburger Sepulkralkunst gab er mit seinem Marmorepitaph für Eb. Markus Sittikus im →Dom. Aus A.s Werken spricht eine leidenschaftslos-kühle, renaissancehaft-abstrakte Gesinnung, die, mit feinem Oberflächensinn verbunden, repräsentativ für das Salzburger Frühbarock ist. | Aus einer Maler- und Bildhauerfamilie, ging aus Glaubensgründen nach Konstanz und wirkte aufgrund einer Berufung durch Eb. →Markus Sittikus, der vor seiner Wahl Dompropst in Konstanz war, 1615- 27 in Salzburg. Später war er als Zeugmeister in Konstanz und als Festungsbaumeister am bayerischen Hof tätig. Sein Salzburger Wirken wurde erst 1892 mit der Auffindung des signierten Tumbadeckels für Valentin Helbmegg (Sebastiansfriedhof) wiederentdeckt; mit seiner grausigen Nüchternheit scheint dieses Werk ebenso wie die »Weiß’sche Grabstätte« (um 1622) noch der Welt der Holbeinschen Totentänze anzugehören. Ein Pendant blühenden Lebens dazu, jedoch von nicht minder emblemhafter Ausdrucksstrenge ist sein »Hl. Sebastian« vom ehem. Linzer Tor (um 1618). Unter S. →Solaris Oberleitung schuf A. den Fassadenschmuck der Gnadenkapelle in Einsiedeln (1615-28), auch unter den Meistern der Hellbrunner Gartenskulpturen darf man ihn vermuten. Eine weitere bedeutende Anregung für die Salzburger Sepulkralkunst gab er mit seinem Marmorepitaph für Eb. Markus Sittikus im →Dom. Aus A.s Werken spricht eine leidenschaftslos-kühle, renaissancehaft-abstrakte Gesinnung, die, mit feinem Oberflächensinn verbunden, repräsentativ für das Salzburger Frühbarock ist. | ||
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* AKL 5, 1992. | * AKL 5, 1992. |
Version vom 23. Mai 2018, 08:18 Uhr
Asper, Hans Conrad, * Zürich um 1588, † Konstanz 1666, Bildhauer.
Aus einer Maler- und Bildhauerfamilie, ging aus Glaubensgründen nach Konstanz und wirkte aufgrund einer Berufung durch Eb. →Markus Sittikus, der vor seiner Wahl Dompropst in Konstanz war, 1615- 27 in Salzburg. Später war er als Zeugmeister in Konstanz und als Festungsbaumeister am bayerischen Hof tätig. Sein Salzburger Wirken wurde erst 1892 mit der Auffindung des signierten Tumbadeckels für Valentin Helbmegg (Sebastiansfriedhof) wiederentdeckt; mit seiner grausigen Nüchternheit scheint dieses Werk ebenso wie die »Weiß’sche Grabstätte« (um 1622) noch der Welt der Holbeinschen Totentänze anzugehören. Ein Pendant blühenden Lebens dazu, jedoch von nicht minder emblemhafter Ausdrucksstrenge ist sein »Hl. Sebastian« vom ehem. Linzer Tor (um 1618). Unter S. →Solaris Oberleitung schuf A. den Fassadenschmuck der Gnadenkapelle in Einsiedeln (1615-28), auch unter den Meistern der Hellbrunner Gartenskulpturen darf man ihn vermuten. Eine weitere bedeutende Anregung für die Salzburger Sepulkralkunst gab er mit seinem Marmorepitaph für Eb. Markus Sittikus im →Dom. Aus A.s Werken spricht eine leidenschaftslos-kühle, renaissancehaft-abstrakte Gesinnung, die, mit feinem Oberflächensinn verbunden, repräsentativ für das Salzburger Frühbarock ist.
Lit.:
- AKL 5, 1992.
- F. Wagner: Zur Gartenplastik von Schloß Hellbrunn. In: AMK 58/59, 1962, S. 21.
- R. Guby: Über die Tätigkeit des Bildhauers H. K. A. in Salzburg. In: MGSLK 56, 1916, S. 55.
N.Sch.