Prangerstutzen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
Wechseln zu: Navigation, Suche
K (Schützte „Prangerstutzen“ ([Bearbeiten=Nur Administratoren erlauben] (unbeschränkt) [Verschieben=Nur Administratoren erlauben] (unbeschränkt)))
(kein Unterschied)

Version vom 22. August 2018, 16:00 Uhr

Prangerstutzen sind kunstvoll gestaltete, 50–70 cm lange und 15–30 kg schwere Handböller (Vorderlader, die mit 50prozentigem Schwarzpulver #gefüttert# werden).

P. verursachen einen überaus lauten Knall (prang: Pracht, Lärm). Heute ist die Verwendung von P. nur den behördlich gemeldeten Schützenkompanien gestattet. Herkunft und Entwicklung der P. sind nicht eindeutig geklärt, die ältesten stammen aus dem 18. Jh. Bis in jüngste Zeit aus Bronze hergestellt, sind P. heute nur noch mit eingebauten Edelstahlläufen (Druckfestigkeit mind. 70 kg/qmm) zugelassen, um gefährliche Explosionen zu vermeiden. In Salzburg gibt es 30 P.-Vereine (25 im Flachgau, die zahlenmäßig stärkste Gruppe der Flachgauer →Schützen, drei im Tennengau, zwei in der Stadt Salzburg). Die P.-Schützen rücken zu allen großen kirchlichen und weltlichen Festen des Jahres- und Lebensbrauchs aus, empfangen mit Böllerschüssen auch hohe Gäste. Sie entwickelten auch selbständig Bräuche (z. B. Sternschießen). Die P.-Schützen berufen sich auf die Tradition des Salutschießens sowie auf das überlieferte Schießen zu festlichen Anlässen.

Lit.:

  • K. Zinnburg: P.schützen. Unveröffentl. Ms.
  • H. Dengg, F. Forsthuber: Sichere P. In: SH 2, H. 3, 1978, S. 117ff.

R.A.