Arbeiterbildungsvereine: Unterschied zwischen den Versionen
K (added Category:Freigabe Bereichsleitung using HotCat) |
|||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
'''Arbeiterbildungsvereine''', | '''Arbeiterbildungsvereine''', | ||
− | frühe Organisationsform der Arbeiterschaft des 19. Jh.s. 1867 Gründung des | + | frühe Organisationsform der Arbeiterschaft des 19. Jh.s. 1867 Gründung des „Arbeiter-Bildungs-Vereins“ durch die Handwerksgesellen der Landeshauptstadt und unter der Patronanz angesehener Bürger des „Liberalen Vereins“. Lernen, Sparen und Mäßigkeit sollten den „Arbeiterstand in geistiger, sittlicher, körperlicher und materieller Beziehung“ heben und eine „Verallgemeinerung der Bildung“ bewirken. 1872 bis 1879 bestand – dem Prinzip der Selbsthilfe folgend – auch eine Produtionsgenossenschaft der Schneider. 1874 Auflösung des Vereins wegen „staatsgefährlicher Propaganda“ und 1879 Gründung des „Allgemeinen Arbeiterverein für Salzburg und Umgebung“. Später Verknüpfung der geistigen und sozialen Emanzipation mit der Forderung nach dem allgemeinen Wahlrecht und zunehmend sozialdemokratische Ausrichtung. Die Grenzen des städtischen Handwerks überschreitend, entstanden gegen Ende des Jh.s Arbeiterbildungsvereine auch im Milieu der Bergarbeiter (Dienten), IndustriearbeiterInnen (Hallein) und der Eisenbahner (Bischofshofen). |
Lit.: | Lit.: |
Version vom 10. September 2018, 11:38 Uhr
Arbeiterbildungsvereine,
frühe Organisationsform der Arbeiterschaft des 19. Jh.s. 1867 Gründung des „Arbeiter-Bildungs-Vereins“ durch die Handwerksgesellen der Landeshauptstadt und unter der Patronanz angesehener Bürger des „Liberalen Vereins“. Lernen, Sparen und Mäßigkeit sollten den „Arbeiterstand in geistiger, sittlicher, körperlicher und materieller Beziehung“ heben und eine „Verallgemeinerung der Bildung“ bewirken. 1872 bis 1879 bestand – dem Prinzip der Selbsthilfe folgend – auch eine Produtionsgenossenschaft der Schneider. 1874 Auflösung des Vereins wegen „staatsgefährlicher Propaganda“ und 1879 Gründung des „Allgemeinen Arbeiterverein für Salzburg und Umgebung“. Später Verknüpfung der geistigen und sozialen Emanzipation mit der Forderung nach dem allgemeinen Wahlrecht und zunehmend sozialdemokratische Ausrichtung. Die Grenzen des städtischen Handwerks überschreitend, entstanden gegen Ende des Jh.s Arbeiterbildungsvereine auch im Milieu der Bergarbeiter (Dienten), IndustriearbeiterInnen (Hallein) und der Eisenbahner (Bischofshofen).
Lit.:
H. Haas: Arbeiterschaft und Arbeiterbewegung, in: Dopsch/Spatzenegger Hg., Geschichte Salzburgs II/2, S. 934-990.
I.B., R.R.