Nationalpark Hohe Tauern: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Institution zum Schutz der Landschaft und der Natur, für den u.a. der Alpenverein seit seiner Gründung eingetreten ist, der 1868 die erste Alpenvereinshütte im Kapruner Tal ( | + | Institution zum Schutz der Landschaft und der Natur, für den u.a. der Alpenverein seit seiner Gründung eingetreten ist, der 1868 die erste Alpenvereinshütte im Kapruner Tal („Rainerhütte“) errichtete. 1909 entstand in München der Verein „Naturschutzpark“ mit dem Ziel, in den Hohen Tauern die Flora und Fauna zu schützen, die Gebirgsbäche, Seen und Wasserfälle in ihrem Verlauf zu erhalten und sie vor wirtschaftlicher Nutzung zu bewahren. 1916 trat A. →Prinzinger d. J. mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit, im Stubach- und Amertal ein Naturschutzgebiet zu schaffen; Vorbild waren die seit der Mitte des 19. Jh.s errichteten Nationalparks der USA. In der Folgezeit kauften der Verein „Naturschutzpark“ und der Alpenverein in den Hohen Tauern Almregionen und alpines Ödland für den künftigen Naturschutzpark, Schenkungen kamen hinzu, Einbrüche durch den modernen Tourismus und den Verkehr sowie durch Kraftwerksprojekte (z.B. im Stubachtal) konnten aber nicht verhindert werden. |
− | Der endgültige Anstoß zur Errichtung des N. erfolgte durch das Europäische Naturschutzjahr 1970, dem am 21.10.1971 die #Vereinbarung von Heiligenblut# folgte, in der sich die Landeshauptleute von Kärnten, Tirol und Salzburg darauf einigten, den N. zu schaffen, „um einen besonders eindrucksvollen und formenreichen Teil der österreichischen Alpen in seiner Schönheit und Ursprünglichkeit zu erhalten und einem möglichst großen Kreis von Menschen ein eindrucksvolles Naturerlebnis zu ermöglichen“. Großen Anteil daran hatte u.a. Hans Helmut →Stoiber als Nationalparkkonsulent mit einer diesbezüglichen Denkschrift; er wurde dafür auf europäischer Ebene geehrt und zum Professor h.c. ernannt. 1983 folgte das Salzburger Gesetz über die Errichtung des N.: er „dient dem Schutz der durch ihre charakteristischen Geländeformen und ihrer Tier- und Pflanzenwelt für Österreich repräsentativen Landschaft der Hohen Tauern, die zum Wohle der Bevölkerung, zum Nutzen der Wissenschaft und zur Förderung der Wirtschaft (im Vorfeld der Nationalparkregion) für alle Zukunft zu erhalten ist“. 2006 wurde der Park durch die International Union for Conservation of Nature (IUCN) zertifiziert. Der Salzburger Anteil des N. umfasst u.a. die Gemeinden Badgastein, Bruck und Fusch an der Glocknerstraße, Kaprun, Krimml, Mittersill, Rauris, Taxenbach, Uttendorf und Wald im Pinzgau. Von hier gehen auch kulturelle Initiativen aus, u.a. von der | + | Der endgültige Anstoß zur Errichtung des N. erfolgte durch das Europäische Naturschutzjahr 1970, dem am 21.10.1971 die #Vereinbarung von Heiligenblut# folgte, in der sich die Landeshauptleute von Kärnten, Tirol und Salzburg darauf einigten, den N. zu schaffen, „um einen besonders eindrucksvollen und formenreichen Teil der österreichischen Alpen in seiner Schönheit und Ursprünglichkeit zu erhalten und einem möglichst großen Kreis von Menschen ein eindrucksvolles Naturerlebnis zu ermöglichen“. Großen Anteil daran hatte u.a. Hans Helmut →Stoiber als Nationalparkkonsulent mit einer diesbezüglichen Denkschrift; er wurde dafür auf europäischer Ebene geehrt und zum Professor h.c. ernannt. 1983 folgte das Salzburger Gesetz über die Errichtung des N.: er „dient dem Schutz der durch ihre charakteristischen Geländeformen und ihrer Tier- und Pflanzenwelt für Österreich repräsentativen Landschaft der Hohen Tauern, die zum Wohle der Bevölkerung, zum Nutzen der Wissenschaft und zur Förderung der Wirtschaft (im Vorfeld der Nationalparkregion) für alle Zukunft zu erhalten ist“. 2006 wurde der Park durch die International Union for Conservation of Nature (IUCN) zertifiziert. Der Salzburger Anteil des N. umfasst u.a. die Gemeinden Badgastein, Bruck und Fusch an der Glocknerstraße, Kaprun, Krimml, Mittersill, Rauris, Taxenbach, Uttendorf und Wald im Pinzgau. Von hier gehen auch kulturelle Initiativen aus, u.a. von der „→Tauriska“. |
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− | * P. Kupper, A.-K. Wöbse (Hg.): Geschichte des Nationalparks Hohe Tauern | + | * P. Kupper, A.-K. Wöbse (Hg.): Geschichte des Nationalparks Hohe Tauern. Innsbruck u.a. 2013. |
− | * R. Floimair, W. Retter: Nationalpark Hohe Tauern. Der Salzburger Anteil | + | * R. Floimair, W. Retter: Nationalpark Hohe Tauern. Der Salzburger Anteil. Salzburg 1984. |
R.R.H., M.K. | R.R.H., M.K. |
Version vom 12. September 2018, 13:39 Uhr
Nationalpark Hohe Tauern.
Institution zum Schutz der Landschaft und der Natur, für den u.a. der Alpenverein seit seiner Gründung eingetreten ist, der 1868 die erste Alpenvereinshütte im Kapruner Tal („Rainerhütte“) errichtete. 1909 entstand in München der Verein „Naturschutzpark“ mit dem Ziel, in den Hohen Tauern die Flora und Fauna zu schützen, die Gebirgsbäche, Seen und Wasserfälle in ihrem Verlauf zu erhalten und sie vor wirtschaftlicher Nutzung zu bewahren. 1916 trat A. →Prinzinger d. J. mit dem Vorschlag an die Öffentlichkeit, im Stubach- und Amertal ein Naturschutzgebiet zu schaffen; Vorbild waren die seit der Mitte des 19. Jh.s errichteten Nationalparks der USA. In der Folgezeit kauften der Verein „Naturschutzpark“ und der Alpenverein in den Hohen Tauern Almregionen und alpines Ödland für den künftigen Naturschutzpark, Schenkungen kamen hinzu, Einbrüche durch den modernen Tourismus und den Verkehr sowie durch Kraftwerksprojekte (z.B. im Stubachtal) konnten aber nicht verhindert werden.
Der endgültige Anstoß zur Errichtung des N. erfolgte durch das Europäische Naturschutzjahr 1970, dem am 21.10.1971 die #Vereinbarung von Heiligenblut# folgte, in der sich die Landeshauptleute von Kärnten, Tirol und Salzburg darauf einigten, den N. zu schaffen, „um einen besonders eindrucksvollen und formenreichen Teil der österreichischen Alpen in seiner Schönheit und Ursprünglichkeit zu erhalten und einem möglichst großen Kreis von Menschen ein eindrucksvolles Naturerlebnis zu ermöglichen“. Großen Anteil daran hatte u.a. Hans Helmut →Stoiber als Nationalparkkonsulent mit einer diesbezüglichen Denkschrift; er wurde dafür auf europäischer Ebene geehrt und zum Professor h.c. ernannt. 1983 folgte das Salzburger Gesetz über die Errichtung des N.: er „dient dem Schutz der durch ihre charakteristischen Geländeformen und ihrer Tier- und Pflanzenwelt für Österreich repräsentativen Landschaft der Hohen Tauern, die zum Wohle der Bevölkerung, zum Nutzen der Wissenschaft und zur Förderung der Wirtschaft (im Vorfeld der Nationalparkregion) für alle Zukunft zu erhalten ist“. 2006 wurde der Park durch die International Union for Conservation of Nature (IUCN) zertifiziert. Der Salzburger Anteil des N. umfasst u.a. die Gemeinden Badgastein, Bruck und Fusch an der Glocknerstraße, Kaprun, Krimml, Mittersill, Rauris, Taxenbach, Uttendorf und Wald im Pinzgau. Von hier gehen auch kulturelle Initiativen aus, u.a. von der „→Tauriska“.
Lit.:
- P. Kupper, A.-K. Wöbse (Hg.): Geschichte des Nationalparks Hohe Tauern. Innsbruck u.a. 2013.
- R. Floimair, W. Retter: Nationalpark Hohe Tauern. Der Salzburger Anteil. Salzburg 1984.
R.R.H., M.K.