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Ein Höhepunkt der Salzburger M.-Kunst zeigte sich mit der neogotischen Ausstattung von Schloß →Anif durch J. →Wessiken. Mitte des 20. Jh.s zeichnet der Salzburger Bildhauer Jakob →Adlhart verantwortlich für seine charakteristischen, archaisierenden Chorgestühle der Dome von Salzburg und Eisenstadt, aber auch für vereinzelte, riesige, derb geschnitzte figürliche Holzluster. Ebenfalls zu erwähnen ist der Architekt Wunibald →Deininger mit Entwürfen massiver Salon- und Büromöbel. Wie er haben auch andere Architekten des 20. Jh.s sich der Gestaltung von Möbeln angenommen – meist ist es die Bestuhlung von eigener Architektur – hier ist v.a. Wilhelm →Holzbauer zu nennen oder auch der Künstler Kay →Krasnitzky, der 1961-61 für die intarsierten Brüstungselemente des kleinen Festspielhauses genannt wird (2004 beim Umbau abgerissen; heute Teile davon im →Salzburg Museum). | Ein Höhepunkt der Salzburger M.-Kunst zeigte sich mit der neogotischen Ausstattung von Schloß →Anif durch J. →Wessiken. Mitte des 20. Jh.s zeichnet der Salzburger Bildhauer Jakob →Adlhart verantwortlich für seine charakteristischen, archaisierenden Chorgestühle der Dome von Salzburg und Eisenstadt, aber auch für vereinzelte, riesige, derb geschnitzte figürliche Holzluster. Ebenfalls zu erwähnen ist der Architekt Wunibald →Deininger mit Entwürfen massiver Salon- und Büromöbel. Wie er haben auch andere Architekten des 20. Jh.s sich der Gestaltung von Möbeln angenommen – meist ist es die Bestuhlung von eigener Architektur – hier ist v.a. Wilhelm →Holzbauer zu nennen oder auch der Künstler Kay →Krasnitzky, der 1961-61 für die intarsierten Brüstungselemente des kleinen Festspielhauses genannt wird (2004 beim Umbau abgerissen; heute Teile davon im →Salzburg Museum). | ||
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Dem Biotrend und Zwang zur Erneuerung folgend, ändert auch die 1932 in Abtenau von Tischlermeister Sebastian Gschwandtner gegründete Firma Voglauer Möbelwerk als Familienbetrieb seine Ideologie zur Erzeugung von v.a. Hoteleinrichtungen unter konsequenter Verwendung von Salzburger Naturholz. | Dem Biotrend und Zwang zur Erneuerung folgend, ändert auch die 1932 in Abtenau von Tischlermeister Sebastian Gschwandtner gegründete Firma Voglauer Möbelwerk als Familienbetrieb seine Ideologie zur Erzeugung von v.a. Hoteleinrichtungen unter konsequenter Verwendung von Salzburger Naturholz. | ||
− | Seit 2002 gibt es an der Fachhochschule Salzburg am Standort Kuchl den Studiengang | + | Seit 2002 gibt es an der Fachhochschule Salzburg am Standort Kuchl den Studiengang Design & Produktmanagement, aus dem einige Absolventen hervorgegangen sind, die sich alleine oder in Teams selbständig gemacht haben und erfolgreich, materialbewusst und ideenreich zeitgemäße Möbel produzieren. Die drei jungen Herren Mario Siller, Matthias Lienbacher und Stefan Rehrl, die sich als Dreikant einen Namen gemacht haben, bevorzugen heimische Hölzer, die sie zu gewichtigen Tischen verarbeiten. |
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Version vom 17. September 2018, 11:04 Uhr
Möbel.
Älteste Handwerksordnung der Salzburger Tischler 1561; Schutzpatrone: Philippus und Jakobus. Der erste namentlich genannte Tischler Salzburgs ist Velbert Partl (1407). Die →Pistator-Werkstatt war im Lungau im 15. Jh. tätig. Das M.-Handwerk ist im 15. und 16. Jh. in Salzburg bedeutend, was die Nennung von 27 Tischlern zwischen 1443 und 1528 wie auch die kostbare und kunstvolle Ausstattung der →Festung Hohensalzburg bezeugen. Um 1600 Hochblüte der M.-Kunst (Kassettendecken des →Residenz-Neugebäudes und intarsierte und geschnitzte Hallenschränke). Der erste Hoftischlermeister wird unter Eb. →Markus Sittikus genannt: Simon Claner (Klaner). Zugehörige Tischlernamen sind vorwiegend nach kirchlichen Einrichtungsgegenständen zu identifizieren, nach Sakristeieinrichtungen oder Altären. Balthasar Kölbl leitete um 1690 die führende Werkstatt und arbeitete als Hoftischler für die eb. Fürstenresidenz. Gestühl und Kästen im →Dom von Kölbl oder seinem Zeitgenossen Lorenz Windpichler, der auch für →St. Peter arbeitete (Garnitur 1706). Von ihm könnte auch das fast vollständig erhaltene Ensemble der Vitrineneinrichtung der Kunst- und Wunderkammer (→Dommuseum) stammen. Die zentrale Figur der Tischlerkunst im Salzburg des 18. Jh.s war S. Th. →Baldauf; seine Spezialitäten sind die Intarsie, die Boulletechnik und feinste Schnitzerei. Während der Rokokostil in der Hauptstadt nicht Fuß fasste, brachten vor allem Pinzgau und Lungau zarte Zirbenholz- M. (→Bauernmöbel) in charakteristischer Ausprägung hervor. Klassizistische Salzburger M. stammen von Franz Rödl, auch von M. →Wessiken (Ausstattung eb. Hofapotheke, um 1760).
Ein Höhepunkt der Salzburger M.-Kunst zeigte sich mit der neogotischen Ausstattung von Schloß →Anif durch J. →Wessiken. Mitte des 20. Jh.s zeichnet der Salzburger Bildhauer Jakob →Adlhart verantwortlich für seine charakteristischen, archaisierenden Chorgestühle der Dome von Salzburg und Eisenstadt, aber auch für vereinzelte, riesige, derb geschnitzte figürliche Holzluster. Ebenfalls zu erwähnen ist der Architekt Wunibald →Deininger mit Entwürfen massiver Salon- und Büromöbel. Wie er haben auch andere Architekten des 20. Jh.s sich der Gestaltung von Möbeln angenommen – meist ist es die Bestuhlung von eigener Architektur – hier ist v.a. Wilhelm →Holzbauer zu nennen oder auch der Künstler Kay →Krasnitzky, der 1961-61 für die intarsierten Brüstungselemente des kleinen Festspielhauses genannt wird (2004 beim Umbau abgerissen; heute Teile davon im →Salzburg Museum).
Dem Biotrend und Zwang zur Erneuerung folgend, ändert auch die 1932 in Abtenau von Tischlermeister Sebastian Gschwandtner gegründete Firma Voglauer Möbelwerk als Familienbetrieb seine Ideologie zur Erzeugung von v.a. Hoteleinrichtungen unter konsequenter Verwendung von Salzburger Naturholz. Seit 2002 gibt es an der Fachhochschule Salzburg am Standort Kuchl den Studiengang Design & Produktmanagement, aus dem einige Absolventen hervorgegangen sind, die sich alleine oder in Teams selbständig gemacht haben und erfolgreich, materialbewusst und ideenreich zeitgemäße Möbel produzieren. Die drei jungen Herren Mario Siller, Matthias Lienbacher und Stefan Rehrl, die sich als Dreikant einen Namen gemacht haben, bevorzugen heimische Hölzer, die sie zu gewichtigen Tischen verarbeiten.
Lit.:
- R. Oberhofer, A. Hahnl: Ein ehrsames Handwerk der Tischler zu Salzburg. Salzburg 1978.
Ch.S., D.G.