Popmusik in Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen

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* Those were the days : Salzburgs populäre Musikkulturen der 1950er und 1960er Jahre.  Bericht einer Tagung des Arbeitsschwerpunktes Salzburger Musikgeschichte an der Universität Mozarteum, Salzburg, 13. bis 15. November 2015, hg. v. T. Hochradner u. S.  Haslinger (=Veröffentlichungen des Arbeitsschwerpunktes Salzburger Musikgeschichte, Bd. 5), Wien 2017.
 
* Those were the days : Salzburgs populäre Musikkulturen der 1950er und 1960er Jahre.  Bericht einer Tagung des Arbeitsschwerpunktes Salzburger Musikgeschichte an der Universität Mozarteum, Salzburg, 13. bis 15. November 2015, hg. v. T. Hochradner u. S.  Haslinger (=Veröffentlichungen des Arbeitsschwerpunktes Salzburger Musikgeschichte, Bd. 5), Wien 2017.
 
 
* H. Stiegler: We rocked Salzburg. Bands und Musiker von der Nachkriegszeit bis in die 1980er, Salzburg 2012.
 
* H. Stiegler: We rocked Salzburg. Bands und Musiker von der Nachkriegszeit bis in die 1980er, Salzburg 2012.
 
 
* R. Renger: Rock und Jazz in Salzburg. Die Szene und Konzepte ihrer Förderung, in: Salzburger Kulturgespräche 7, Salzburg 1992, S. 715.
 
* R. Renger: Rock und Jazz in Salzburg. Die Szene und Konzepte ihrer Förderung, in: Salzburger Kulturgespräche 7, Salzburg 1992, S. 715.
  

Version vom 19. Januar 2018, 00:36 Uhr

Popmusik in Salzburg.

Die Anfänge einer lokalen Popszene nach US-amerikanischem Vorbild lassen sich in Salzburg bis zum Ende des 2. Weltkrieges zurückverfolgen. In den Soldatenclubs der US-Besatzungszeit spielten amerikanische Musiker →Jazz, bisweilen gemeinsam mit Salzburger Jazzpionieren. Daneben begannen sich in den späten 1950er-Jahren Tanz- und Beatbands (Bambini, Earlyn Brothers, Tornados, Dark Shadows u. a.) zu formieren, die in Cafés, Restaurants und Bars sowie bei 5-Uhr-Tees Auftrittsmöglichkeiten fanden. Die von Elvis Presley ausgelöste «Rock-Revolution» zeigte in Salzburg noch kaum Auswirkungen auf die Entwicklung einer lokalen Szene. Erst in den 1960er-Jahren, unter dem Eindruck des Erfolgs britischer Bands wie der Beatles und der Rolling Stones, begann eine größere Zahl lokaler Pop- und Rockbands (The Blue Beats, The Starlighters, Les Cerises, Les Marquis u. v. a.) aktiv zu werden. Einen frühen Aufschwung erlebte die Szene durch die Wiedererrichtung der Universität Salzburg 1962, die eine Vergrößerung der Zielgruppe und mehr Auftrittsmöglichkeiten mit sich brachte. Den größten Anteil an der Salzburger Popularmusikszene behielten zunächst jedoch kommerziell orientierte (Tanz-)Ensembles. Ende der 1960er-Jahre wurden erste Versuche unternommen, dem heimischen Popmusikleben mit Wettbewerben und Talentshows eine größere Öffentlichkeit zu verschaffen. Auch im Club 2000 und der «Szene der Jugend», Vorläufern der →Szene Salzburg, fanden lokale Bands Bühnen. Weil in der Festspielstadt eine Infrastruktur für das Wachsen einer Jugendkultur fast gänzlich fehlte, wurden in den 1980er-Jahren Forderungen nach eigenen Institutionen allmählich lauter. Die Aktivitäten der 1981 gegründeten ARGE Rainberg führten 1986 zur Eröffnung der ARGE Kulturgelände Nonntal (heute: →ARGEkultur), die erstmals fixe Probe- und Auftrittsmöglichkeiten für Bands bot. Als Interessenvertretung und Serviceeinrichtung für Salzburger Musiker rief Wolfgang Descho 1985 den Verein PRO-TON ins Leben, der die Eröffnung des Salzburger →Rockhouse im Jahr 1993 erwirkte. Einen Fixpunkt für die Salzburger Popszene stellte in den Jahren 1984 – 2000 zudem die Veranstaltungsreihe «Salzrock» (organisiert von der damaligen Jugendservicestelle der Stadt) dar.

Die zunehmende Institutionalisierung hatte ein sprunghaftes Ansteigen der Aktivitäten in der lokalen und regionalen Popszene zur Folge. Waren 1980 noch ca. 20 Bands im Großraum Salzburg aktiv gewesen,  existierten 1997 in Stadt und Land Salzburg rund 160 aktive Bands bzw. Musikprojekte.  Auch bei den Veröffentlichungen von Tonträgern heimischer Musiker war in diesem Zeitraum (begleitet von einer zunehmenden Vereinfachung der Heimstudiotechnik)  ein starkes Wachstum zu verzeichnen. Beispiele für vereinzelte Erfolge in den österreichischen Hitparaden lieferten etwa Bands wie U8, Josh und die Emotionen oder das Mendocino Quartett, später The SeeSaw.
Einen Querschnitt durch die Produktionen der heimischen Musikszene bietet das Rockhouse seit 1997 mit der jährlich veröffentlichten CD-Reihe «Xtra Ordinary». Dokumentiert ist darauf auch, wie internationale popkulturelle Entwicklungen von lokalen Bands und Musikern aufgegriffen wurden und werden. Die stilistische Bandbreite reicht von Pop- und Rock-Spielarten über HipHop bis zur elektronischen Musik. 

Im Jahr 2000 initiierte das Land Salzburg einen jährlich ausgeschriebenen Landespreis für elektronische Musik («Elektronikland»). Digitalisierung und Internet-Ära zeigten nicht nur stilistisch Auswirkungen auf das Schaffen einer Salzburger Popszene. Auch das Produzieren sowie der Vertrieb von Musik wurden durch die technologischen Umbrüche immer stärker ortsunabhängig, weshalb sich auch Fragen nach der «lokalen» Szene zum Teil neu stellten. Beispiele für Musiker aus Salzburg, die in den 2010er-Jahren vor allem über Internetkanäle wie YouTube eine Wahrnehmung weit über Salzburg hinaus erreichten, finden sich etwa im HipHop (Dame, Hanuschplatzflow). Auch Bands wie die Steaming Satellites oder The Makemakes (Salzburg, Oberösterreich), die 2015 Österreich beim Eurovision Song Contest vertraten, sind als Beispiele für eine internationale Resonanz Salzburger Popmusiker zu nennen.

Lit.:

  • Those were the days : Salzburgs populäre Musikkulturen der 1950er und 1960er Jahre. Bericht einer Tagung des Arbeitsschwerpunktes Salzburger Musikgeschichte an der Universität Mozarteum, Salzburg, 13. bis 15. November 2015, hg. v. T. Hochradner u. S. Haslinger (=Veröffentlichungen des Arbeitsschwerpunktes Salzburger Musikgeschichte, Bd. 5), Wien 2017.
  • H. Stiegler: We rocked Salzburg. Bands und Musiker von der Nachkriegszeit bis in die 1980er, Salzburg 2012.
  • R. Renger: Rock und Jazz in Salzburg. Die Szene und Konzepte ihrer Förderung, in: Salzburger Kulturgespräche 7, Salzburg 1992, S. 715.

C.P.