Keramik: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Die früheste bodenständige Töpferwerkstatt befand sich in frührömischer Zeit im Bereich des heutigen Festspielhauses. Nach Importen aus Italien und dem bayerischen Raum (vor allem Graphittonkrüge für Vorräte im 16. und 17. Jh. aus Passau) gewannen die Salzburger Werkstätten im 17., 18. und beginnenden 19. Jh. an Bedeutung. Verwendet wurde Zeller und Haunsberger Erde vor allem von den Hafnern des 16. und 17. Jh.s, der Ton der Röteläcker vom Plainberg, aus der Löwenau bei Laufen und von den Gruben bei Grödig im 18. und 19. Jh. von den Weißgeschirrfabrikanten. Keramische Gefäße, z. T. mit Modelabdrucken, Apotheker- und Weihwassergefäße, Tintenzeuge, Krüge und Teller sind vorerst meist Zeugen der →Hafnerkunst und in den Werkstätten der Steingasse in Salzburg entstanden. Auch die unverwechselbare Keramik Th. →Obermillners aus dem ausgehenden 17. Jh. und seines Nachfolgers stammt aus seinem Hofhafnerhaus Steingasse 28. Mit dem Zuzug J. M. →Mosers aus NÖ. begann 1737 die →Weißgeschirr-Erzeugung in den Werkstätten der Riedenburg hinter dem Mönchsberg. Mit diesen »Salzburger Fayencen« gewann die keramische Produktion wieder an Bedeutung. Unter Moser und seinen Nachfolgern J. →Pisotti d. Ä. und d. J. entstanden Gebrauchsgeschirre, Teller, Terrinen, Schüsseln, Schalen, Kannen, Krüge und vor allem Humpen in charakteristischem Dekor. Die Auflösung der Riedenburger Fabrik 1848 war durch das Aufkommen des billigen Porzellangeschirrs und Steinguts bedingt, sowie durch die politische und wirtschaftliche Situation Salzburgs zu Beginn des 19. Jh.s. Für die Keramik in Salzburg erreichen erst wieder im 20. Jh. einzelne Künstler wie H. →Heger, A. →Lehmann, L. →Spannring oder G. →Baudisch, sowie in jüngerer Zeit Marianne Ewaldt (= M.Huber-Neumann) | + | Die früheste bodenständige Töpferwerkstatt befand sich in frührömischer Zeit im Bereich des heutigen Festspielhauses. Nach Importen aus Italien und dem bayerischen Raum (vor allem Graphittonkrüge für Vorräte im 16. und 17. Jh. aus Passau) gewannen die Salzburger Werkstätten im 17., 18. und beginnenden 19. Jh. an Bedeutung. Verwendet wurde Zeller und Haunsberger Erde vor allem von den Hafnern des 16. und 17. Jh.s, der Ton der Röteläcker vom Plainberg, aus der Löwenau bei Laufen und von den Gruben bei Grödig im 18. und 19. Jh. von den Weißgeschirrfabrikanten. Keramische Gefäße, z. T. mit Modelabdrucken, Apotheker- und Weihwassergefäße, Tintenzeuge, Krüge und Teller sind vorerst meist Zeugen der →Hafnerkunst und in den Werkstätten der Steingasse in Salzburg entstanden. Auch die unverwechselbare Keramik Th. →Obermillners aus dem ausgehenden 17. Jh. und seines Nachfolgers stammt aus seinem Hofhafnerhaus Steingasse 28. Mit dem Zuzug J. M. →Mosers aus NÖ. begann 1737 die →Weißgeschirr-Erzeugung in den Werkstätten der Riedenburg hinter dem Mönchsberg. Mit diesen »Salzburger Fayencen« gewann die keramische Produktion wieder an Bedeutung. Unter Moser und seinen Nachfolgern J. →Pisotti d. Ä. und d. J. entstanden Gebrauchsgeschirre, Teller, Terrinen, Schüsseln, Schalen, Kannen, Krüge und vor allem Humpen in charakteristischem Dekor. Die Auflösung der Riedenburger Fabrik 1848 war durch das Aufkommen des billigen Porzellangeschirrs und Steinguts bedingt, sowie durch die politische und wirtschaftliche Situation Salzburgs zu Beginn des 19. Jh.s. Für die Keramik in Salzburg erreichen erst wieder im 20. Jh. einzelne Künstler wie H. →Heger, A. →Lehmann, L. →Spannring oder G. →Baudisch, sowie in jüngerer Zeit Marianne Ewaldt (= M. Huber-Neumann), Barbara →Reisinger, Gerold →Tusch, Herta Lehmann und Ute →Lehmann (Steigerwald-Lehmann), Valerie Stuppäck und Heinz →Husiatynski Bedeutung. |
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Version vom 22. Februar 2018, 10:14 Uhr
Keramik.
Die früheste bodenständige Töpferwerkstatt befand sich in frührömischer Zeit im Bereich des heutigen Festspielhauses. Nach Importen aus Italien und dem bayerischen Raum (vor allem Graphittonkrüge für Vorräte im 16. und 17. Jh. aus Passau) gewannen die Salzburger Werkstätten im 17., 18. und beginnenden 19. Jh. an Bedeutung. Verwendet wurde Zeller und Haunsberger Erde vor allem von den Hafnern des 16. und 17. Jh.s, der Ton der Röteläcker vom Plainberg, aus der Löwenau bei Laufen und von den Gruben bei Grödig im 18. und 19. Jh. von den Weißgeschirrfabrikanten. Keramische Gefäße, z. T. mit Modelabdrucken, Apotheker- und Weihwassergefäße, Tintenzeuge, Krüge und Teller sind vorerst meist Zeugen der →Hafnerkunst und in den Werkstätten der Steingasse in Salzburg entstanden. Auch die unverwechselbare Keramik Th. →Obermillners aus dem ausgehenden 17. Jh. und seines Nachfolgers stammt aus seinem Hofhafnerhaus Steingasse 28. Mit dem Zuzug J. M. →Mosers aus NÖ. begann 1737 die →Weißgeschirr-Erzeugung in den Werkstätten der Riedenburg hinter dem Mönchsberg. Mit diesen »Salzburger Fayencen« gewann die keramische Produktion wieder an Bedeutung. Unter Moser und seinen Nachfolgern J. →Pisotti d. Ä. und d. J. entstanden Gebrauchsgeschirre, Teller, Terrinen, Schüsseln, Schalen, Kannen, Krüge und vor allem Humpen in charakteristischem Dekor. Die Auflösung der Riedenburger Fabrik 1848 war durch das Aufkommen des billigen Porzellangeschirrs und Steinguts bedingt, sowie durch die politische und wirtschaftliche Situation Salzburgs zu Beginn des 19. Jh.s. Für die Keramik in Salzburg erreichen erst wieder im 20. Jh. einzelne Künstler wie H. →Heger, A. →Lehmann, L. →Spannring oder G. →Baudisch, sowie in jüngerer Zeit Marianne Ewaldt (= M. Huber-Neumann), Barbara →Reisinger, Gerold →Tusch, Herta Lehmann und Ute →Lehmann (Steigerwald-Lehmann), Valerie Stuppäck und Heinz →Husiatynski Bedeutung.
Lit.:
- Ch. Svoboda: Blaue Welle
- Grüne Flamme. Salzburger und Gmundner Fayencen des 17.-19. Jh.s. Salzburg 1999.
- Gebrannte Erde. Salzburger Keramik. Hg.: Museumsverein Werfen, Salzburg 1995.
Ch.S.