Aigner Park

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Aigner Park, einer der wichtigsten Ausgangspunkte für die künstlerische Entdeckung Salzburgs.

Der vom Gießbach durchflossene Park erstreckt sich am östlichen Stadtrand hinter dem Schloß Aigen, in die Ausläufer des Gaisbergs übergreifend. Wegen der „innigsten Verbindung der Kunst mit der Natur“ in der Reiseliteratur des späten 18. und des 19. Jh.s als eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten Salzburgs empfohlen, nicht nur von Kaisern, Königen und Fürsten, sondern auch von Malern und Dichtern als „Zauber-Park“, „Salzburgs Eden“ schwärmerisch bewundert; M. →Haydn komponierte ein vierstimmiges Lied #An den Hain von Aigen# (Text von F. Graf →Spaur).

Der Herrensitz Aigen wurde 1402 zum ersten Mal als Besitz des Domkapitels erwähnt; 1524 wurde zum ersten Mal die Heilkraft des Aigner Wassers gerühmt; 1680 für die Badegäste ein Gasthaus errichtet; 1727 kaufte Franz Josef Waldherr (seit 1729 von Badamberg) Gut und Wildbad und schuf die erste Parkanlage; der 1775 folgende Besitzer, General-Einnehmer-Amtsadjunkt Basil Optatus von Amann, vergrößerte die Badeanlagen und fügte der Naturszenerie „Gegenstände des Nachdenkens und der Empfindung“ ein: Denkmäler, Altäre, Grotten, Wege, Brücken, eine Einsiedelei, ein Bauernhäuschen, künstliche Ruinen, einen Grabhügel; maßgeblich an der Gestaltung mitbeteiligt war Joseph Ernest Gilowsky von Urasowa († 1789); Zusammenkünfte der →Illuminatenloge #Apollo#; unter dem nachmaligen Besitzer Ernst Fürst →Schwarzenberg (seit 1804) wurde die Natürlichkeit des Parks durch den Maler Ferdinand Runk und den Kunstgärtner Joseph Rosenegger (1767–1846, →Bürglstein) ins Heroische gesteigert, und zwar durch zahlreiche neue Aus- und Rundblicke, deren berühmtester die Kanzel ist. All dies ließ der →Stadtverein 1955–71 größtenteils wiederherstellen. 2017 wurde der Aigner Park instandgesetzt und Hinweistafeln, teils mit historischen Fotografien, aufgestellt.

Lit.:

  • I. Harlander: Der Park in Aigen. Salzburg, Diss. 2001.
  • E. Ziegeleder (Hg.): Naturpark Aigen (Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg, H. 5). Salzburg 1975.
  • ÖKT, Bd. 11, S. 10ff.

M.O.