Faistenberger

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Faistenberger.

In Kitzbühel ansässige Künstlerfamilie des 16.–18. Jh., die in einigen ihrer Mitglieder für den süddeutschen Raum Bedeutung erlangte. Für Salzburg war die Tätigkeit der Brüder Benedikt I. (Bildhauer, * Kitzbühel 1621, † Kitzbühel 1693) und Wilhelm (Maler, * Kitzbühel 1623, † Salzburg um 1690) von Belang. Fast alle Kirchen im Pinzgau wurden von diesem Gespann während der Barockisierungswelle im Zeitraum zwischen 1660 und 1686 neu ausgestattet (u. a. Alm, Lenzing, Zell am See, Walchen, St. Martin, Mittersill, Heuberg, Gerling, Schwarzenbach). Während Benedikts Sohn Andreas II. (* Kitzbühel 1647, † München 1736) mit seinen sakralen Bildwerken in Bayern bedeutsame Spuren hinterließ, wurde Wilhelms Sohn Anton (* Salzburg 8.11.1663, † Wien 20.9.1708) einer der beliebtesten Landschaftsmaler seiner Zeit. Seine in Venedig und Rom geprägte eklektizistisch-idealisierende Auffassung zeigt neben dem antikisierenden Charakter der architektonischen und figuralen Staffage – letztere meist von fremder Hand – auch Ansätze zu unmittelbarer Naturschilderung. Im Spätwerk tritt die Suggestion momentaner Ereignishaftigkeit in den Vordergrund. Einen weniger bedeutenden Nachfolger fand er in seinem Sohn Josef (* Salzburg um 1675, † Salzburg 30.8.1724).

Lit.:

  • A. Faistenberger: Die Faistenberger. Eine Tiroler (Künstler-)Familie der Frühen Neuzeit. Schlern-Schriften 338, 2007.
  • AKL 36, 2003.
  • G. Brucher (Hg.): Die Kunst des Barock in Österreich. Salzburg 1994, S. 359f.
  • I. Strnad(-Friesen): Anton und Josef F. Diss. Innsbruck 1964 (Auszug in: Mitteilungen des Vereins für vergleichende Kunstforschung, 20. Jg., Wien 1967/8, S. 38ff.).

N.Sch.