Aufklärung
Aufklärung, eine das ausgehende 17. und das 18. Jh. beherrschende Geistesbewegung, die von den westeuropäischen Ländern ausging (Locke, Hume, Voltaire) und nach Vernunft, Ordnung, Fortschritt, Toleranz, Rationalisierung der Religion u. a. strebte.
Unter starker Betonung der Naturwissenschaften wollte die A. zu einer vernünftigen Lebensweise erziehen, durch gesteigerte Geistesbildung und ökonomische Rationalisierung sollten das allgemeine Wohl und die Glückseligkeit der Menschen erreicht werden. Besonders beeinflusst wurden die Geschichtswissenschaft, die Pädagogik, das Rechtsleben und die Kirchenpolitik im Sinne des Staatskirchentums. Das späte Erzstift Salzburg gilt als Zentrum der katholischen Aufklärung. Höhepunkt der A. in Salzburg auf fast allen erwähnten Gebieten ist die Regierungszeit von Eb. →Hieronymus Celloredo (1772-1803). Aus der Menge bedeutender Salzburger Aufklärer ragen der Jurist F. Th. von →Kleimayrn, der Naturforscher K. E. Freiherr von →Moll, der Pädagoge F. M. →Vierthaler, der Historiker J. Th. →Zauner, der Journalist L. →Hübner, der Reiseschriftsteller und Philanthrop F. Graf →Spaur und der Arzt J. J. →Hartenkeil heraus.
Lit.:
- L. Hammermayer: Die Aufklärung in Salzburg, in: Geschichte Salzburgs. Stadt und Land, Bd. II/1, hg. v. H. Dopsch / H. Spatzenegger, 2. Aufl., Salzburg 1995, S. 375-452.
- H. Klueting: Die Bedeutung der Salzburger Spätaufklärung für die europäische Geistesgeschichte - oder: Salzburg als Zentrum der katholischen Aufklärung, in: Die Säkularisation Salzburgs 1803. Voraussetzungen - Ereignisse - Folgen, hg. v. G. Ammerer / A.S. Weiß, Frankfurt a. M. 2005, S. 37-55.
R.R.H. / M.K.