Monatsschlößl

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Monatsschlössl, eigentlich: Waldemsschlösschen, am →Hellbrunner Berg im Park von Schloss Hellbrunn, hat seinen Namen von einer Legende, laut welcher das Gebäude in einem Monat, für einen durchreisenden Papst, bayer. Herzog oder österr. Erzherzog erbauit worden wäre. Tatsächlich betrug die Bauzeit viele Monate. 1615 unter Eb. →Markus Sittikus erbaut, der in Hellbrunn eine manieristische Schloss- und Parkanlage (in der Art einer »Villa suburbana«) errichtete. Das M. wurde auf dem künstlichen Berg, bepflanzt mit »türkischen Erdbeeren«, in der Blickachse auf das Wasserparterre ausgerichtet. Es war Symbol der Lebensfreude als inhaltlicher Gegenpol zum heute verfallenen Schlösschen Belvedere im sakral-geistigen Parkteil. Urspr. für Jagdgesellschaften bestimmt. Von 1920 bis 1924 als Vogelmuseum genutzt. 1922 mit Schloß und Park →Hellbrunn von der Stadt Salzburg erworben. 1924 Errichtung des »Altsalzburger Bauernmuseum« des SMCA (heute →Salzburg Museum) durch K. →Adrian, aus dem Bestand der seit 1904 begonnenen (typisch historistischen) volkskundlichen Sammlung. Nach kriegsbedingter Schließung und Dezimierung der Bestände Erweiterung durch Neuerwerbungen 1944, Wiedereröffnung 1952, Umgestaltung nach musealtechnischen Gesichtspunkten 1962; heute Sonderausstellungen zu Teilbereichen, oft ergänzt durch zeitgemäße künstlerischen Interventionen.

Literatur:

  • F. Prodinger: Salzburger Volkskultur. Eine Einführung für Besucher des Salzburger Volkskundemuseums in Hellbrunn bei Salzburg, Schriftenreihe des SMCA Nr. 4, 1963.

U.K.