Salzburger Landesanzug

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Landesanzug, Salzburger, eine 1935 vom Landesausschuss (K. →Adrian) geschaffene und per Landesgesetz (1935; aufgehoben 1975) verordnete (Dienst-)Kleidung für die Beamten- und Lehrerschaft. Am Vorbild Erzherzog Johanns und dem der kaiserlichen Beamtenschaft damals verbotenen grauen Lodenrock wurden in den letzten Jahrzehnten des 19. Jh.s Jagdkostüme für Damen und Herren entwickelt, aus denen der Salonsteirer (1923), ein Zeichen von Beamtentugend und Staatstreue, entstand. Aus seinem Vorbild wurde der Landesanzug geschaffen und als Symbol des Austrofaschismus u. a. auch von Bundeskanzler Kurt Schuschnigg getragen. Dementsprechend wurde er in Kreisen der →Brauchtumsvereine abgelehnt. Gleichzeitig entstanden in Oberösterreich und Kärnten Landesanzüge. 1996 im Bereich der Trachtenmode, durch einen Impuls des Landeshauptmannes wiederaufgenommen.

Literatur:

  • U. Kammerhofer-Aggermann: Die Salzburger Landeskommission »betreffend die Förderung und Hebung der Salzburger Eigenart in Tracht, Sitten und Gebräuchen« und der Salzburger Landesanzug. In: Trachten nicht für jedermann? Heimatideologie und Festspieltourismus dargestellt am Kleidungsverhalten in Salzburg zwischen 1920 und 1938 (=SBzVK 6), Salzburg 1993, S. 25-49.
  • U. Kammerhofer-Aggermann: „Gegen diese Epidemie schützt weder der Lodenrock, noch das Lamberghütchen“. In: L. Maurer, N. Schönfellinger (Red.): Lebensgefühl Tracht – Kultur-Landschaft – Musik. Abschlussbericht Forum Aussee 2001. Bad Aussee 2001, S. 22-33.
  • U. Kammerhofer-Aggermann: „Stoff der Träume“ und Alpträume. Neue Akten zum Salzburger Trachtenverbot 1938–1940. In: H. Eberhart u.a.:

Volkskunde aus der Mitte. Festschrift f. Olaf Bockhorn. (= Sonderschriften Verein f. Volkskunde Wien 6) Wien 2013, S. 117-138.

  • E. Hutter: Der Salzburger Landesanzug: Tradition, Manifest, Symbol: Trachtenerneuerung in Salzburg ab 1910. Katalog des Salzburg Museum. Salzburg 2017.

U.K.