Heinz Göbel
Heinz Göbel, * 8. August 1947 in Salzburg, † 16. November 2013 in Frankenburg am Hausruck, Oberösterreich; Maler, Grafiker.
Von 1967 bis 1972 studierte Heinz Göbel an der Akademie der Bildenden Künste Wien bei Maximilian Melcher. 1974/75 hatte er ein Stipendiums für Ägypten (neun Monate). 1977 erhielt er den Förderungspreis des Salzburger Kunstvereins, 1978 ein Staatsstipendium für Malerei, 1980 einen Preis beim 17. Österreichischen Graphikwettbewerb, Innsbruck, 1981 die Bronzemedaille beim Internationalen Preis für Aquarell, Rom, 1982 einen Ankaufspreis beim 2. Römerquelle Kunstwettbewerb, Wien, und den Slavi Soucek-Preis für Graphik des Landes Salzburg, 1983 das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich, 1987 einen Ankaufspreis beim Trakl-Wettbewerb, Galerie im Traklhaus, 2011 den Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Bildende Kunst. 1987 nahm er am Malersymposium Werfen teil. Heinz Göbel war Mitglied des Oberösterreichischen Kunstvereins und der Gesellschaft bildender Künstler*innen Österreichs (Künstlerhaus Wien). Er präsentierte seine Bilder seit Mitte der 1970er Jahre bei zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in Salzburg (Galerie Welz, Museum Carolino Augusteum), Österreich und im Ausland.
Von Anfang an hat sich der Maler Heinz Göbel mit Landschaft auseinandergesetzt. Bis in die 1980er Jahre entstehen in der Erinnerung neu geschaffene, ausgedehnte Flächen, Felsenberge; auch mit architektonischen Elemente, etwas vom Menschen Erbautes (wie zum Beispiel Pyramiden oder Brückenkonstruktionen). Es dominieren auch oft umgefallene oder gefällte Bäume die Bildflächen und kargen Landschaften. Eigentlich sind es nichtexistierende Landschaften, die der Künstler immer wieder in gedämpften, dunklen Farbtönen (oft braun und grün) auf Papier und Leinwand schafft. Dann werden die Bilder abstrakter, reduzieren sich auf Farbflächen, die jedoch eine große Dreidimensionalität erreichen und in den Raum wirken. Ab der Jahrtausendwende wird die Malerei heller, dominiert von Blau, Weiß und Ockergelb. Die nicht mehr vorhandene Landschaft ist in reine Farbfelder aufgelöst. Otto Breicha formulierte 1999 in einem Göbel-Katalog besonders einfühlsam: „Was er auf seinen Bildern darstellt, ist nicht die Wiedergabe bestimmter Gegenden, sondern autonomes Bildgeschehen in landschaftlicher Hinsicht. Indem Heinz Göbel es auf seine Weise entwickelt, erinnert er sich an Geschehenes, an Eindrücke, die ihn dazu ermächtigen, das zu malen, was seine Bilder immer wieder thematisieren und ergründen.“
Heinz Göbel lebte und arbeitete mit seiner Frau, der Malerin Maria Moser, in deren Elternhaus in Frankenburg. Das große, Jahrhunderte alte Haus war früher das Wirtshaus (der Künstler hat sich am Sonntag nach der Messe als Wirt betätigt) und bietet den Künstlern viel Platz und Arbeitsräume. Maria Moser ist regelmäßig mit ihren Bildern in der Galerie Welz vertreten. Die Tochter‚ Lena Göbel, ist ebenfalls Malerin, hat in derselben Klasse an der Akademie bei Gunter Damisch, dem Nachfolger Maximilian Melchers, studiert. Sie experimentiert mit druckgraphischen Techniken (der Holzschnitt ist ein wesentlicher Teil ihrer Arbeit), lebt als freischaffende Künstlerin in Wien und in Frankenburg. Lena Göbel wurde 2020 mit dem Anton Faistauer-Preis für Malerei des Landes Salzburg ausgezeichnet.
Lit.:
Göbel, Heinz: Zum Beispiel Landschaft, 1998/99 Mischtechniken auf Papier und Radierungen. Text: Otto Breicha. 2000.
Göbel, Heinz: Erdlebenbilder, Arbeiten auf Leinwand. Text: Lucien Kayser. 1995.
Göbel, Heinz: Arbeiten von 1978 - 1985. Texte: Walter Beyer, Otto Breicha, Anton Gugg. LandesVerlag Linz 1985.
D.G.