Musikinstrumentenmacher

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Musikinstrumentenmacher.

Der Musikinstrumentenbau in Salzburg ist ein noch wenig erforschtes Gebiet, unser bisheriges Wissen daher nur fragmentarisch. Da bereits 1310 eine Salzburger Synode den Gebrauch von Musikinstrumenten in der Kirche mit Ausnahme der Orgel untersagte, muß es damals in Salzburg bereits M. gegeben haben. Neben →Glockengießern und Orgelbauern - Hannsen Vetlär war um das Jahr 1400 der erste namentlich bekannte Orgelbauer, Stephan Habel der erste Glockengießer in Salzburg - gab es vor allem Instrumentenmacher, die Signalinstrumente herstellten. 1510 werden im Salzburger Bürgerbuch die Lautenmacher Michael und Veit Gartner (Barttner) genannt. Seit der Gründung der →Hofmusikkapelle (1597) waren bis zur Auflösung des Hofstaats (1807) ständig M. am Salzburger Hof angestellt: Unter den Hoforgelmachern waren die Familien →Rotenburger und →Egedacher die bedeutendsten. Johann Rochus Egedacher und J. E. →Schmidt bauten die ersten Hammerklaviere in Salzburg. Wichtige Salzburger Glockengießer des 18. Jh.s waren Benedikt Eisenberger, Franz X. Gugg und Johann Oberascher, die bedeutendsten Lauten- und Geigenmacher Ulrich Rämbhardt, Johann Schorn, Andreas Ferdinand Mayr, Jacob Schönfelder und Franz Simon. Deren Tradition setzten im 19. Jh. Johann Stöhr, Anton Stöger, Carl Oeller und Franz Weigl fort. Mit Blechblasinstrumenten wurde der Salzburger Hof von Instrumentenmachern in Nürnberg und Wien beliefert, mit Holzblasinstrumenten dagegen von der Familie Walch in Berchtesgaden. Berchtesgaden war auch ein Zentrum der Erzeugung von Kinderinstrumenten für die im 18. Jh. so beliebten «Kindersinfonien». Seit der Gewährung der →Gewerbefreiheit durch Kurfürst Ferdinand von Toskana gibt es in Salzburg „bürgerliche Instrumentenmacher“. Überregionale Bedeutung erlangten vor allem die Orgelbauer L. →Mooser (er produzierte auch Klaviere und Harmonien) und die Familien →Mauracher, berühmt war P. P. →Singer mit dem Bau des Pansymphonikums. Gegen Ende des 19. Jh.s brachte die allg. Technisierung die industrielle Entwicklung im Instrumentenbau. Neben der Stadt Salzburg war auch Hallein Wohnsitz bedeutender M.: Um 1670 war hier Marzell Puechler als Geigenbauer tätig, im 18. Jh. Joseph und Michael Mayr, in Bruck im Pinzgau arbeitete der Geigenmacher Jacob Rauch.

Lit.:

  • K. Birsak: Musikinstrumente für Salzburg. In: Salzburger Musikgeschichte vom Mittelalter bis ins 21. Jh.. Salzburg 2005.

G.W.