Otto Reitter

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Reitter, Otto, * Salzburg 20. 10. 1896, † Salzburg 25. 4. 1958, Architekt, Innenarchitekt. 1914-15 freiwilliger Kriegsdienst in Rovereto, 1915-1918 Kriegsdienst. Tapeziererlehre, Lehrgang an der Fachschule für Holz- und Steinbearbeitung in Hallein, 1919-20 Studium bei Oskar Strnad an der Kunstgewerbeschule des Österr. Museums für Kunst und Industrie Wien und 1921-22 bei Eduard Pfeiffer an der Kunstgewerbeschule München, Mitarbeit im Büro seines Lehrers, 1922 Rückkehr nach Salzburg, 1923 Arbeit in Werkstatt des Vaters. Ab Mitte 1920er selbstständiger Architekt: Innenraumgestaltungen(z.B. Café Glockenspiel, Hotel Gasteiner Hof), 1930 Erweiterungprojekt des Schlosses Mirabell durch Wandelhalle, Einfamilienhäuser (z.B. 1936/7 Haus Melnitzky). 1937-45 Arbeitsgemeinschaft mit O. →Strohmayr, 1938 Entwurf für Gauforum am Mirabellplatz, 1939 Teilbebauungsplan Lehen, 1939-40 Projekt für Heeresbauten des XVIII. Armeekorps am Mönchsberg, ab 1939 als Generalbauinspektoren: z.B. 1939-42 Umbau-Projekt von Schloss Fuschl für J. v. Ribbentrop, 1940-42 Umgestaltung/Ausstattung der Schlossanlage Kleßheim (Sommerschloss zum Führer-Gästehaus, Winterschloss zum Kavalierhaus u.a.). 1939-43 Entwürfe für Hotel Bürglstein sowie Festspielhaus allein im Rahmen des gemeinsamen Gauforum-Projektes am Imberg. Nach 1945 Innenausstattungen (z.B. 1947 Grand Café Winkler).


Literatur:

  • I. Holzschuh: Otto Strohmayr (1900–1945). Hitlers Architekt für die Neugestaltung der Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Wien–Köln–Weimar 2015.
  • F. Peyrer-Heimstätt: Architektur-Utopie? NS-Planungen in Salzburg. Vorgeschichte und Kontext am Beispiel von Otto Reitter. Dipl.arb. Univ. Wien 2010.
  • N. Mayr: Das Vorzimmer des Deutschen Reichs. - Die NS-Neugestaltungspläne für Salzburg. Eine NS-Akropolis für Salzburg. Das Wirken der Architekten Otto Strohmayr und Otto Reitter, beide in: Jan Tabor (Hg.), Kunst und Diktatur, Baden 1994, S. 342-349 und 480-486.
  • I. Walderdorff: bislang unpublizierte Ergebnisse des dreijährigen, vom FWF geförderten Forschungsprojektes „Schloss Kleßheim als Gästehaus des Führers 1938-1945 – Funktion und Ausstattung: vom Barockschloss zum nationalsozialistischen Repräsentationssitz im internationalen Kontext“.

M.O., J.B.