Ofenplatten

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Ofenplatten, eiserne.

Die Technik zur Herstellung gußeiserner O. – als Einzelplatte für Kamine verwendet oder zusammengesetzt zu Öfen – leitet sich von der Geschütz- und Geschützkugel-Produktion her. Im offenen Herdguß wurde die Form in einem Sandbett erzeugt, in das vorher der vom Bildhauer gefertigte Holzmodel eingedrückt worden war. Die →Eisenhütte in Werfen beschäftigte sich auch mit dem Gießen von Geschützen, galt im 16. Jh. aber als Zentrum des Ofengusses. Nach den zu identifizierenden bekannten Platten verfügte das Werfener Eisenwerk über einen reichen Formenschatz an Modeln. 1550 erging ein Auftrag aus Innsbruck für zwei eiserne Öfen an den Leiter der Eisenhütte, Christof Perner. Die ausgeführten O. tragen die Signatur U. V.. Erich Egg bringt sie mit Gabriel Ursentaler in Verbindung, der zwischen 1507 und 1561 Eisenschneider und Medailleur an der Haller Münze in Tirol war, jedoch seit 1526 als fe. Eisenschneider an der Salzburger →Münze arbeitete. Als Modellierer von Ofenplatten verwendete er vornehmlich Stiche Burgkmairs als Vorlage. Er diente vier Erzbischöfen und starb 1580.

Lit.:

  • E. Egg: Gußeiserne O. In: JahrSMCA 1959, S. 109ff.

Ch.S.