Vertriebene

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Vertriebene. Mit Ende des 2. Weltkriegs kamen deutsche V. aus dem Sudetenland und der Slowakei, aus Siebenbürgen und Jugoslawien nach Österreich.

Salzburg wurde Drehscheibe für die jahrelang anhaltenden Flüchtlingsströme; rund 70.000 V. waren zeitweise im Land Salzburg, viele zogen weiter in die Bundesrepublik Deutschland und nach Übersee. Die Hiergebliebenen errichteten z.T. geschlossene Siedlungen, wie in den Salzburger Vororten Gneis, Eichethof und Glasenbach, in Elixhausen-Sachsenheim, Bürmoos oder Bergheim. Auf Initiative der evang. Siebenbürger Sachsen wurden neue Kirchen in Zell am See, Hofgastein, Bürmoos und Elixhausen-Sachsenheim errichtet. In eigenen Vereinen pflegen die ehemaligen V. ihre mitgebrachte Kultur und tragen wesentlich zur Kulturvielfalt Salzburgs bei. →Donauschwäbisches Kulturzentrum.

Lit.:

  • S. Rolinek: Zufluchtsort und Zwischenstation: Flüchtlingsalltag im Salzburg der Nachkriegszeit, in: Salzburg Archiv 30 (2005), S. 279–302.
  • H. Haas, R. Hoffmann, R. Kriechbaumer (Hg.): Städtische Lebenswelt(en) seit 1945. Wien 2000, S. 75–100, 101–18, 119–54.
  • R. Sutter: Die Siebenbürger in Stadt und Land Salzburg (Schriftenreihe der Kommission für ostdeutsche Volkskunde, Bd. 10). Marburg 1972.
  • Salzburg und die Heimatvertriebenen. Salzburg 1966.