Gerold Foidl

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Foidl, Gerold, * Lienz 28.4.1938, † St. Veit im Pongau 29.3.1982, Zollbeamter, Schriftsteller.

Als Kind 1945 Zeuge der Lienzer Kosakentragödie an der Drau, früh gesundheitl. Probleme (Einweisung in die Psychiatrie). Nach Besuch der Handelsschule Zollbeamter in Reutte und Innsbruck, dann Wien, Frühpensionierung. Anfang der 1970er-Jahre Übersiedlung nach Salzburg. Reisen nach Griechenland (1978) und Mexiko (1979/79). 1981 Obmann der von ihm mitbegründeten Salzburger →Autorengruppe. F.s erster Roman #Der Richtsaal. Ein Hergang# (1978) ist eine Abrechnung mit seiner freudlosen Kindheit, der Abschnitt über seine Erlebnisse in der Psychiatrie wurde vom Verlag zensiert. #Scheinbare Nähe#, 1985 postum von P. →Handke ediert, kreist um F.s vermeintliches Scheitern als Schriftsteller und um das Bewusstsein des baldigen Sterbens. F. litt an Lungenkrebs und verstarb im Landes-Sonderkrankenhaus St. Veit (Grafenhof). 2002 gestalteten seine Nachlassverwalterin D. →Macheiner und Michael Kolnberger über ihn den Dokumentarfilm #Scheinbare Nähe. Ein Abgang#. 2018 erschien sein Gesamtwerk neu aufgelegt in einem Band (Hg. D. Macheiner, Haymon Verlag). Teilnachlass im →Literaturarchiv Salzburg.

Lit.:

  • C. Ottawa: Schreiben gegen den Tod. Dipl.-Arb. Univ. Wien 2012.

A.Has., Ma.M.