Gerard Mortier

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Mortier, Gerard, *Gent 25.11.1943, †Brüssel 8.3.2014, Intendant, Kulturmanager, Operndirektor. Studierte ab 1960 an der Universität Gent Rechtswissenschaften, 1965 Promotion Dr. jur., anschließend Studium der Kommunikationswissenschaften, von 1968 bis 1972 zunächst Assistent des Direktors, später Leiter des Flandern-Musikfestivals, 1973 bis 1980 Leiter der Künstlerischen Betriebsbüros an den Opernhäusern in Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg und Paris. 1981 übernahm M. die Leitung der Brüsseler Oper #Théâtre Royal de la Monnaie / De Munt#.

Von 1991 bis 2001 war M. Intendant und künstlerischer Leiter der Salzburger →Festspiele. Seine Ära brachte eine maßvolle Erneuerung des Repertoires u.a. mit einem Schwerpunkt auf dem Opernschaffen des 20. Jahrhunderts und vermehrtem Programmangebot auf dem Gebiet des Sprechtheaters. Mit neuen Spielstätten, wie der ehemaligen Saline auf der Pernerinsel in Hallein und dem Messezentrum im Norden Salzburgs gelang es M., das Publikumsinteresse zu steigern.

Von 2002 bis 2004 war M. Gründungsintendant der Ruhrtriennale in Bochum, 2004 wechselte er als Intendant an die Pariser Opernhäuser Bastille und Garnier. Von 2010 bis zum Beginn seiner Krebserkrankung 2013 war er künstlerischer Leiter des Teatro Real in Madrid.

Gerard Mortier erhielt für sein kulturelles Wirken zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2003 das Ehrendoktorat der Universität Salzburg.

Lit.:

  • G. Mortier: Dramaturgie einer Leidenschaft. Für ein Theater als Religion des Menschlichen. Kassel 2014.

H.E.