The Sound of Music

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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The Sound of Music.

In Amerika, Japan und langsam in anderen Ländern weitverbreiteter amerikanischer Spielfim von 1964, der einen wesentlichen Sektor des Salzburgtourismus hervorrief. Verfilmt nach den Lebenserinnerungen von Maria Augusta von Trapp (geb. Kutschera, * 1905 Wien; † 1987 Stowe/Vermont). Sie schilderte ihren Weg von der Novizin (tatsächlich Hilfslehrerin)im Nonnberger Benediktinerinnenstift zur Ehefrau (Heirat 1927) des verwitweten Korvettenkapitäns Georg Ludwig Ritter von Trapp (*1880 Zara/Dalmatien, +1947 Boston/USA). Damit wurde sie zur Mutter von sieben Stief- und drei eigenen Kindern (1929, 1931, 1949). Die dramatisierte Emigration (1939, 1940 zwei Einwanderungen im Rahmen von Tourneen) der Familie während der NS-Zeit in die USA und der Erfolg des Familienchores auf internationalen Tourneen (1949 amerik., 1952 dt.: Die Trapp-Familie. Vom Kloster zum Welterfolg). Weitere biografische Romane und Erziehungsbücher in engl. und dt. Sprache waren sehr erfolgreich. (u.a.: The Trapp Family Book of Christmas Carols 1950; Gestern heute immerdar 1952; Feste Feiern mit der Trapp Familie 1955 engl., 1960 dt.; A Family on Wheels 1959 bzw. Die Trapp Familie in Amerika 1960; etc.)

»The Trapp Family Singers« (1939-1956) traten zuerst als Madrigalchor, dann mit populären Liedern, allgemeinem dt. Volkslied und Volksliedern unter Chorleiter Mrsg. Dr. Franz Wasner (Feldkirchen/OÖ *28.12.1905 - *21.6.1992 Salzburg) auf. Entdeckung der Qualität des Chores 1938 durch Lotte Lehmann, ein Auftritt im Rahmen der Salzburger →Festspiele. Begründung des »The Trapp Family Music Camp« (1942/44-1956) als Sommermusikschule (heute florierendes Tourismusunternehmen) sowie der »Trapp-Family-Logde« (1941 in Stowe; 1942 Cor unum)in Vermont. 1947 Gründung des »Trapp Family Austrian Relief inc.« gemeinsam mit dem amerikanischen Militärgouverneur, Harry Collins (begraben am St.Peter-Friedhof), einer Art Care-Aktion für welche während der Tourneen gesammelt wurde. Ehrenamtliche Hilfskräfte verteilten die Pakete in Salzburg. 1948 Einbürgerung in die USA. 1956 gingen Maria Trapp und andere Mitglieder des Chores in die Mission. Ab 1957 hielt Maria charismatische Vorträge über katholisches Familienleben in Europa, besonders in Österreich. »Father Wasner« feierte 1954 das 25-jährige Priesterjubiläum in seiner Geburtsgemeinde, deren Ehrenbürger er 1957 wurde. Zwischen 1957 und 1966 wirkte der Monsignore sechs Jahre als Missionar auf den Fidschi-Inseln. 1966 wurde er in Salzburg zum Domvikar ernannt; 1967-1973 zum Rektor der Anima, des deutschen Priesterkollegs in Rom; 1972/73 betraut mit der Renovierung des Missionshospizes in Jerusalem, etc. Begraben am Friedhof von St.Peter in der Hagenauer-Gruft. Auszeichnungen der BRD und des Landes Salzburg.

Eine Welle von medialen Produktionen unterschiedlichen Wahrheitsgehalts kam ins Rollen, die breite Rezeption erlebte. Das Broadway-Musical von Richard Rodgers & Oscar Hammerstein (1959, Wiederaufnahme 1998) zählt zu den meistgespielten. Es gehört auch zum Standardrepertoire amerikanischer Theater, Laienbühnen und Schulaufführungen. Mit den Nummernsongs des Musicals (»Edelweiss« in Amerika vielfach für die österreichische Bundeshymne gehalten) entstand 1964 eine Verfilmung unter dem Regisseur Robert Wise, mit Julie Andrews (»The Sound of Music«) in der Titelrolle. Sie zählt zu den meistgespielten Filmen und kann als amerikanischer Heimatfilm der Hollywoodismus-Ära gelten. Der »American Dream« steht im Zentrum. Die Geschichte der Familie wie des Films sind im Internet abrufbar. Seit 2008 gehört das Musical zum Repertoire des Salzburger --Marionettentheaters und seit 2011 zu jenem des Salzburger Landestheaters. (Die ersten Musical-Aufführungen fanden zuvor in St. Pölten und Graz statt). Die jüngste Stieftochter Maria Augustas, Maria Franziska Trapp (*1914 Zell am See, +2014 Vermont) war als Testimonial der Trapp-Familie und Autorin zweier Autobiografien bekannt und häufig in Salzburg (u.a. zur Eröffnung des Hotels in der Trapp-Villa in Aigen, 2008). Sie lebte ab 1956 für 27 Jahre als Missionarin in Neuguinea. Heute sind Enkel- und Urenkel*innen von Maria Augusta singend tätig.

Bereits in den 1960er Jahren entstand ein reger Touristenstrom zu den Drehorten des Filmes nach Salzburg, Angebote von gleichnamigen Tours in Salzburg. Seit 1991 gleichnamige Dinnershow. Ausstellungen im -- Salzburg Museum und Planung eines SoM-Museums. Derzeit plant l996 japanischer Zeichentrickfilm als Folge der breiten Rezeption in Japan. Die in Deutschland von Wolfgang Liebeneiner gedrehten Filme (»Die Trapp-Familie«, 1956, und »Die Trapp-Familie in Amerika«, 1958) wurden in den ersten beiden Nachkriegsjahrzehnten zu österr. Heimatfilmen, die Österreich als Opfer des Nationalsozialismus und als Bewahrer von Werten der Kaiserzeit und eines bürgerlichen Familienbildes zeigen. Maria erhielt viele Auszeichungen, u.a.: 1949 die “Bene merenti Medaille“ des Papstes, 1956 Amerikas “Catholic Mother of the Year“; 1957 das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich, 1967 das Österr. Ehrenkreuz für Kunst und Wissenschaft; , Bundesauszeichnungen, 1986 und 1994 Ehrungen der Trapp-Familie durch das Land Salzburg für Österreichwerbung und im 2.Weltkrieg erfolgte Hilfsaktionen des »Austrian Relief«. 1998 Ehrung sowohl der Mitglieder des Trapp-Chores als auch der Filmdarsteller derselben durch das Land Salbzurg. In den 1990er Jahren auch Rezeption in Europa durch Wirtschaftswerbung; Edelweißrenaissance in der Trachtenmode und am Sektor Airport-art.

Literatur:»« 

  • Ch.Unterkofler u.a.:Villa Trapp Salzburg. Das Zuhause der Sound of Music Familie. Salzburg 2014.
  • E. Lessing: The Making of Sound of Music. Ausstellungskatalog. Wien Salzburg 2011.
  • M Springl u.a.: Die singende Familie aus Salzburg. Ein Kinderbuch. Salzburg 2006.
  •  »The Sound of Music« - zwischen Mythos und Marketing. Mit 25 wiss. Beiträgen, hg. v. U. Kammerhofer-Aggermann, A. G. Keul (= SBzVK 11), Salzburg 2001.
  • W. Anderson: The World of the Trapp Family. Davison Anderson Publication 1998.

U.K.