Ute Lehmann

Aus Salzburger Kulturlexikon 3.0
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Lehmann, Ute (=Steigerwald-Lehmann) * Salzburg 27.6.1960, † Salzburg 14.8.2015, Keramikerin.

L. war die Tochter der Keramiker Herta und Arno →Lehmann. Sie studierte bei G. Praschak an der Hochschule in Linz. Nach ihren Anfängen als Graphikerin wandte sie sich intensiv der Keramik zu, denn Ton war ihr das adäquate Ausdrucksmittel für die künstlerische Auseinandersetzung mit Vergänglichkeit, mit Leben und Tod. Sogar ihre Gebrauchskeramik der Anfangsjahre, Schalen und Vasen, folgten diesem Thema und entfernten sich mit den typischen skelettierten, manchmal amorphen Wandungen weit vom klassischen Begriff der Gebrauchskeramik. Über die zeitweise hauchdünne Hülle ihrer Hohlformen gelangte sie immer mehr zum Bildhauerischen im Figürlichen und abstrahierten Naturformen. Jahrelange Experimente mit geheimnisvollen, metallisch schimmernden Glasuren wurden in den letzten Arbeiten abgelöst von dumpf-dunklen. Ihre Zyklen der Vergänglichkeit führten zu der Reihe der archaisch stehenden Schutzgötter, die mit ihrer Höhe bis zu einem Meter die Grenze des technisch Machbaren erreichten. In Themen und Techniken äusserst experimentierfreudig und selbstkritisch, wandte sie sich in den letzten Schaffensjahren in ironisch-humorvoller Umsetzung den unterschiedlichsten Gerätschaften der menschlichen Kommunikation zu. Ein fast rhythmisches Aufeinanderfolgen von Themengruppen, die sie bis zur Neige ausreizte und aufarbeitete, um sich wieder Neuem zu stellen, durchzog L.s Schaffen, das von ihrem unbedingten Enthusiasmus für die jeweilige selbstgestellte Aufgabe bestimmt war.

Lit.:

  • U. Lehmann: Skulpturen in Ton, gedr. Manus, Salzburg 2002.
  • Gebrannte Erde, Ausst. Kat. Werfen, 1995.
  • B. Wally: Künstlerinnen in Salzburg, Salzburg 1991.

Ch.S.